Einst wichtige Viehtrift .
. . |
|||||||||
|
Im ersten Drittel des 19.
Jahrhunderts kam es zur Aufteilung der Gemeinheiten, des „allgemeinen
Landes“. Diese Allmende, die allen und niemandem gehörte, wurde den
einzelnen Dörfern und dort wiederum den einzelnen Höfen zugeordnet, so
dass diese zusammenhängende Bewirtschaftungseinheiten erhielten. Das
war ein großer Fortschritt, denn da zu dieser Zeit auch der erste
Kunstdünger auf den Markt kam, konnte der einzelne Landwirt nunmehr auf
seinen Eigentumsflächen die Kultivierung bisher unwirtschaftlicher Flächen
in Angriff nehmen. Das war für die Sicherung der Ernährung der Bevölkerung
von großer Bedeutung. Bei dieser Gemeinheitsteilung
stellte man nun im Raum Tostedt-Todtglüsingen-Wistedt fest, dass
Tostedt viel zu wenig Land um das Dorf herum für seine Bauernhöfe zur
Verfügung hatte. Zu sehr war es auf zwei Seiten, von Wistedt im Süden
und Todtglüsingen im Norden, mit ihren Flächen-Ansprüchen eingeengt.
Vor allem fehlten Wiesen und Weiden. Und so wurde Tostedt ein großes
Gebiet südlich von Wistedt zugesprochen, Tostedt-Land, bis hinunter zur
Wümme. Um ihr Vieh auf möglichst kurzem, gradlinigem Wege auf die
Weiden treiben zu können, erhielt Tostedt quer durch das Wistedter
Gebiet eine Trift zugesprochen, die Viehtrift. Sie begann in Tostedt mit
der heutigen Triftstraße, die in ihrem Namen deutlich daran erinnert
und führte (führt bis heute - siehe Karte) am Rande des Düvelshöpen
entlang auf die Quellener Straße zu, die sie quert. In weitem Bogen
verläuft sie dann östlich und südlich um Wistedt herum bis an die B
75. Parallel zur Bundesstraße führte sie dann bis zum Huthschen Weg
und auf diesem in die damaligen Weidegründe. Die Viehtrift hatte ursprünglich
eine Breite von ca. 23 (!) Metern. Da die Viehtrift seit langer Zeit (Seit wann? Wer hat dazu verlässliche Angaben?) nicht mehr von den Tostedter Bauern genutzt wird, dürfen die Wistedter Anlieger sie landwirtschaftlich nutzen. Das geschieht auch. Trotzdem ist die Viehtrift auch heute noch begehbar, bis auf ein sehr kurzes Stück an der Quellener Straße. Ab dort aber bis zur B 75 ist sie ein kaum bekannter schöner Wanderweg, siehe Karte! |