Liebe Mitglieder und Freunde des AKN,
In der letzten Zeit hat man viel über die Biodiversität, zu Deutsch: Artenvielfalt oder biologische Vielfalt, gehört. Es gab verschiedene internationale Konferenzen und Beschlüsse hierzu:
1992 in Rio de Janeiro: Konferenz der Vereinten Nationen zu Umwelt und Entwicklung, wo die Biodiversitäts-Konvention, ein internationales Umwelt-Vertragswerk, verabschiedet wurde. Die Konvention hat inzwischen 193 Vertragspartner und wurde von 168 Staaten sowie der EU unterzeichnet.
In Deutschland wurde am 7. November 2007 die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt vom Bundeskabinett verabschiedet.
Im Mai 2008 fand in Bonn die 9. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt statt.
2010: 10. Vertragsstaatenkonferenz in Nagoya, wo völkerrechtlich verbindliche Abkommen geschlossen wurden, mit denen die Ziele der Konvention umgesetzt werden sollen.
Das Jahr 2010 wurde von der UNO als Internationales Jahr der biologischen Vielfalt ausgerufen.
Die Vereinten Nationen beschlossen am 22. Dezember 2010, die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade der Biodiversität zu erklären.
Die Europäische Kommission veröffentlichte am 02.05.2011 eine eigene Biodiversitätsstrategie, mit der sie bis 2020 den Verlust der biologischen Vielfalt stoppen will.
Man erkennt, es wurde viel geredet und beschlossen. Wie sieht es nun aber mit der Umsetzung, mit der Praxis aus?
In allen Bereichen wird deulich, dass die Verhältnisse und Bedingungen sich bisher kaum verbessert haben, in vielen Fällen zeigen sich hingegen deutliche Verschlechterungen der Lage.
Auch wir haben in diesem Heft viele Beiträge dem Thema „Biologische Vielfalt“ gewidmet:
Es gibt eine kritische Zwischenbilanz zur Lage bei uns in Deutschland und direkt vor Ort.
Einige Artikel berichten von positiven Lichtblicken, die meist im Kleinen, vor der eigenen Haustür zu finden sind: Libellen im Moor, Bienen im Sand und Reptilien im Garten.
Hierbei wird deutlich, wie wichtig und wertvoll die Arbeit des AKN ist. Durch unsere Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der heimischen Biotope leisten wir einen unbezahlbaren Beitrag zur Erhaltung bzw. Steigerung der biologischen Vielfalt in unserer Landschaft.
Leider wird gleichzeitig auch bei uns der Verlust an Artenvielfalt heimischer Lebensräume massiv vorangetrieben. Daran sind häufig Projekte und Programme Schuld, die wenig durchdacht und somit kontraproduktiv sind. Man denke nur an die Förderung erneuerbarer Energien, die zu einer Belastung von Natur und Landschaft führen können. Dass man mich nicht falsch versteht: Auch ich bin für eine „Energiewende“, eine Abkehr von Atomenergie und von der Nutzung fossiler Energieträger. Aber: man kann den Teufel nicht mit dem Belzebub austreiben; was heißt, in erster Linie müssen Technologien zur Energieeinsparung und zur Entwicklung umweltverträglicher Energieerzeugung (Bsp. Lichtenergienutzung) gefördert werden.
Ihr/ Euer
U.Quante

 

 

 

 

 

 

 

 

Grußwort

Liebe AKN –Mitglieder und Unterstützer

Ich möchte die Gelegenheit hier im Mitteilungsheft nutzen, um mich auch auf diesem Wege für Ihr/Euer Vertrauen zu bedanken, das mir bei der Wahl zum 1. Vorsitzenden entgegengebracht wurde.


Reinhard Kempe hat diese Position über viele Jahre mit Leben ausgefüllt, wie es kaum ein anderer geschafft hätte. Mit großer Bewunderung und Respekt vor seiner Arbeit habe ich nun sein Wirken über fast 10 Jahre verfolgen und viel über angewandten Naturschutz lernen können. Für mich war seit der ersten Kontaktaufnahme klar, dass hier sehr engagierte Menschen an einer sehr wichtigen Aufgabe arbeiten: Die Natur zu erhalten! Ohne Zweifel, hier wollte ich mich auch engagieren! Dass dieses Engagement nun nach 10 Jahren im Vereinsvorsitz mündet, hatte ich mir damals noch nicht vorstellen können!
Reinhards Stelle anzutreten ist verständlicherweise nicht einfach, weil man ihn eigentlich nicht ersetzen kann. Ich habe mir jedoch vorgenommen, den AKN in naher Zukunft so zu vertreten, dass dieser Verein weiterhin einen wichtigen Baustein im Netzwerk des Naturschutzes unserer Region darstellt. Reinhard bin ich wirklich dankbar, dass er mir alle Unterstützung zukommen lässt, die ich auf diesem Weg benötige! Mein Dank gilt aber auch allen „Vorständlern“ und „Aktiven“, die sich ebenfalls mit vollem Engagement für den AKN einsetzen und als Team diesen wichtigen Verein erhalten und weiterbringen!

Ich freue mich auf meine neuen Aufgaben und auf die Zusammenarbeit mit allen AKN- Mitstreitern!

Viele Grüße Henry Holst


AKN-Splitter
Wichtiges - kurz berichtet

Weitere Sägescheinbesitzer in unseren Reihen

In 2010 haben fünf weitere Aktive des AKN ihren Kettensägeschein gemacht. Kompetent in jeweils zweitägigen Kursen eingewiesen von Mitarbeitern der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Hanstedt, haben sie nun ihren „Führerschein“ für eine Stihl 26, 28 usw. in der Tasche. Für einen adäquaten und nötigen Versicherungsschutz beim Arbeiten mit dieser gefährlichen Maschine ist ein Kettensägeschein Voraussetzung. Der AKN hat für seine Säger eine Versicherung abgeschlossen und selbstverständlich – wie auch schon früher – die Kosten für Kursus und Schutzkleidung übernommen.
Wichtig in erster Linie aber ist natürlich für jeden Einzelnen der respektvolle, um die Gefahren wissende Umgang mit dem Gerät!
Da alle unsere säge-aktiven Mitglieder nicht von berufswegen mit der Kettensäge arbeiten, sondern Gelegenheitssäger sind, ist es besonders wichtig, offiziell und von berufskompetentem Forstpersonal eingewiesen zu werden.
„Wir haben da viel gelernt“, war die einhellige Meinung aller Beteiligten. Mit Hinnerk Lehmann, Manfred Koslowski, Horst Gerlach, Stefan Hirsch und Gerd Schröder können wir nunmehr die anfallenden Winterarbeiten auf 18 Schultern verteilen. Ein gutes Gefühl für schwächer werdende Schultern.

Niedersächsische Kranichtagung

Am 19. März 2011 fand in Verden ein Gründungstreffen der Arbeitsgemeinschaft Kranichschutz in Niedersachsen statt. Erschienen waren über 60 Kranichschützer aus vielen Landkreisen u.a. auch der AKN mit 5 Mitgliedern, die sich auf verschiedenen Ebenen im Kranichschutz engagieren.
Es standen mehrere Referate zu Themen des Schutzes der brütenden und rastenden Kraniche auf dem Programm.
Der Erhaltungszustand des Kranichs als Brutvogel in Niedersachsen wird als günstig bewertet. Der Brutbestand in Niedersachsen ist in den vergangenen Jahrzehnten dank intensiver Schutzmaßnahmen deutlich angestiegen. Es ist eine Arealausweitung in Richtung Westen und eine Verdichtung der Brutreviere zu verzeichnen.
Der Erhaltungszustand des Kranichs als Gastvogel in Niedersachsen wird ebenfalls als günstig bewertet. In Niedersachsen rasteten während des Wegzugs in den letzten Jahren im Mittel ca. 60.000, im nahe der SG Tostedt gelegenen Tister Bauernmoor bis zu 10.000 Kraniche.
Die positive Bestandsentwicklung stellt den Kranichschutz im Hinblick auf eine vollständige Erfassung vor erhebliche Probleme. So wird es zukünftig nicht mehr möglich sein, alle Revierpaare lückenlos zu dokumentieren. Es soll daher ein Monitoring auf der Basis ausgewählter Flächen erfolgen und daraus der Gesamtbestand ermittelt werden. Der AKN hat seine Bereitschaft zur verantwortlichen Mitarbeit bekundet.

Als neuer 1. Vorsitzender grüßt Henry Holst aus Heidenau
 
[Inhalt]
 

Reinhard, wir danken dir!
Wechsel an der Spitze des AKN

Am 08. April fand in diesem Jahr die ordentliche, allerdings keineswegs routinemäßige Mitgliederversammlung statt. Diese Versammlung war vielmehr eine für den AKN historische: Es wurde zum ersten Mal seit der Vereinsgründung im Jahre 1995 ein neuer 1. Vorsitzender gewählt. Nach 16 Jahren Tätigkeit in dieser Funktion hat Reinhard Kempe die Führung des Vereins in die Hände seines Nachfolgers Henry Holst übergeben.
Reinhard Kempe hatte bereits vor einiger Zeit seinen altersbedingten Rückzug aus der Vereinsführung bekannt gegeben und sich um einen Nachfolger bemüht. Henry Holst, bisher 1. stellvertretender Vorsitzender, wurde von den anwesenden Mitgliedern des Vereins einstimmig an die Vereinsspitze gewählt. Zum neuen 1. stellvertretenden Vorsitzenden wurde der bisherige Schriftführer Uwe Quante von der Versammlung berufen. Neu in den Vorstand gewählt wurde Stephan Hirsch, der nun die Funktion des Schriftführers bekleidet.
Damit hat der Vorstand bis zur nächsten Wahl im Jahr 2013 folgende Zusammensetzung:
1. Vorsitzender: Henry.Holst, 1. stellv. Vorsitzender: Uwe Quante, 2. stellv. Vorsitzender: Claus Bohling, Kassenwart: Torsten Peters, Schriftführer: Stefan Hirsch.
Dem erweiterten Vorstand, der sich einmal im Monat (1. Montag) zur „Lagebesprechung“ trifft, gehören außerdem an: Reinhard Kempe, Günther Knabe, Manfred Koslowski und Hans-Eckhard Miersch. – Weitere Mitglieder können sehr gerne jederzeit zu diesem Kreis, der die konzeptionelle und planerische Arbeit des AKN leistet, stoßen.
Auf der Versammlung bedankte sich Reinhard Kempe bei Henry Holst für dessen Mut und Bereitschaft, die Verantwortung für den Verein übernehmen zu wollen. Er betonte, dass er froh darüber sei, in dem Biologen und Lehrer einen jungen, kompetenten Nachfolger gefunden zu haben, bei dem die Arbeit des AKN in guten Händen sei. Sein Dank ging auch an die vielen aktiven Mitarbeiter im Verein, ohne deren umfangreiche ehrenamtliche Tätigkeit der AKN niemals hätte erfolgreich sein können. Nicht zuletzt bedankte er sich bei seiner Frau Jutta, die ihn in den vielen Jahren der Naturschutzarbeit immer unterstützt und ihm den Rücken frei gehalten hätte.
Henry Holst gab im Namen des erweiterten Vorstandes den Dank an Reinhard Kempe zurück, der in den 16 Jahren seiner Vorstandsarbeit den Verein maßgeblich geprägt und vorangebracht hat. Er war immer Motor, Motivator, Vorbild, Anpacker, Erklärer, Autorität und dazu Experte im Verein.
Die Mitgliederversammlung bedankte sich bei dem scheidenden 1. Vorsitzenden auf besondere Weise: Reinhard Kempe wurde in Anerkennung seiner Verdienste einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der erweiterte Vorstand überreichte Reinhard Kempe als Dank neben einem auf Leder gestickten Vereinsemblem Gutscheine für eine Ledertasche und ein Essen im Kreis des Vorstandes sowie ein Fotobuch.
Unter dem Motto: „Unermüdlicher Einsatz für den Naturschutz“ rundete eine Reminiszenz in Bildern zu den vielfältigen Aktivitäten von Reinhard Kempe, beginnend im Jahr 1967, die Ablösung des 1. Vorsitzenden ab.
Reinhard Kempe bleibt dem AKN als Fachmann für ökologische Fragen und als kompetenter Kenner der heimischen Natur erhalten. Er wird sich auch weiter als Organisator von Naturschutz-Projekten, als Bearbeiter von Stellungnahmen und als Beobachter von Natur und Landschaft und deren Beeinträchtigung durch menschliche Eingriffe einbringen. Die Vereinsorganisation, die Verantwortung für den Verein sowie die Leitung einiger Arbeitsgruppen wird er jedoch verdientermaßen abgeben können.
Wir freuen uns, dass durch die Neubesetzung des Vorstandes die Kontinuität der Naturschutzarbeit im AKN gewährleistet ist und die Aufgaben des AKN auch weiterhin fachkundig und verlässlich erledigt werden können!


Der neue und der alte 1. Vorsitzende des AKN:
Henry Holst und Reinhard Kempe


Der neue Vorstand: von links: Henry Holst (1. Vorsitzender), Claus Bohling (2. stellv. Vorsitzender), Torsten Peters (Kassenwart), Stefan Hirsch (Schriftführer), vorn: Uwe Quante (1. stellv. Vorsitzender)

 

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Die AKN-Kinderseite

Wissen: Tierspuren

Jede Tierart besitzt nicht nur ganz besonders geformte Füße, die einen typischen Fußabdruck hinterlassen, sondern auch eine eigene Art, diese beim Laufen aufzusetzen. Auf diese Weise entstehen die Tierspuren, die man im Winter im Schnee, aber auch im Sommer auf weichem Untergrund finden kann, und an denen man erkennen kann, welches Tier hier gelaufen ist. Die Tierspuren nennt man auch Fährten.
Rechts sind die Spuren einiger heimischer Tiere abgebildet, die recht häufig sind. Die Spuren sind nicht im richtigen Größenverhältnis abgebildet.

Kennen: Tierspuren

Deine Aufgabe ist es nun, den Spuren die richtige Tierart zuzuordnen.
Die Tiere findest du auf dieser Seite, jeweils mit einem Buchstaben versehen. Wenn du die Buchstaben der Tierarten in der Reihenfolge der Tierspuren anordnest, erhälst du ein Lösungswort, das angibt, was man seit einiger Zeit mit viel Glück auch im Landkreis Harburg finden kann.

 

Lösen:

Nr. Tier Buchstabe
1: ........................................... __
2: ........................................... __
3: ........................................... __
4: ........................................... __
5: ........................................... __
6: ........................................... __
7: ........................................... __
8: ........................................... __
9: ........................................... __
Lösungswort: __ __ __ __ __ __ __ __ __
 



















[Inhalt]
Die Lösung findest du hier!

 

Norddeutschland vertrocknet -
- und der Radiomann jubelt über Sonnenschein -
Nachdenkliches zum urbanen Menschen ohne Naturbezug

“Radio XY. mit dem Wetterbericht für heute, morgen und den Rest der Woche: Sonne, Sonne, Sonne und das schon seit 4 Wochen, wie schön kann das Leben sein. - Aussichten für die nächsten Tage: Morgen Sonne, übermorgen Sonne und danach Gefahr von vereinzelten Schauern. Wer will uns da unsere sonnigen Wochenenden verderben.“

So und so ähnlich höre ich die Wetterberichte Tag für Tag und zweifle am Geisteszustand des Radiosprechers. Die Distanz des Stadtmenschen mit seinem Sonnenwahn und Freizeitverlangen nur bei Sonnenschein ist erschreckend. Die Verbindung zwischen Mensch und Natur scheint zumindest beim Hören des Wetterberichts vollständig unterbrochen.
Welche Folgen sechs Wochen ununterbrochener Sonnenschein im Frühling für die Natur hat, kann jeder sehen, wenn er eine kleine Wanderung in Heide, Moor oder Feldlandschaften unternimmt. Die Böden im moorigen Wiesenland sind bereits mit Trocknungsrissen durchzogen. Wassersenken, die in der Regel bis August gefüllt sind, liegen trocken. Für Amphibien nahezu ein sicheres Todesurteil.

Auf den Feldern verdorrt das gerade aufgekeimte Maisblatt. Raps blüht zwar, setzt jedoch keine Ölfrüchte an. Die Kartoffeln wachsen noch aus der Kraft der Saatknolle, werden jedoch dieses Jahr kaum große Erträge bringen.
Zum Glück sind wir reich genug und können unsere Nahrungsmittel auch aus anderen Ländern kaufen, die entweder mit mehr Regen gesegnet sind oder weniger Geld haben, um ihre eigenen Lebensmittel zu behalten – Ein Beispiel: der Mais aus Mexiko wandert in die Bioethanol-Anlagen der USA.
Unserer Wohlhabensgesellschaft kann dank Reichtum nichts passieren und beim Hören des Wetterberichtes freuen wir uns weiter über den Sonnenschein.
Könnte man die Aussagen der Radiokommentatoren nicht unter einem Kapitel „Naivität gepaarte mit Dummheit“ einordnen, müsste man sie wohl als Ausdruck umweltverachtenden, voll egoistischen Freizeitwahns bezeichnen.

Ich fände es schön, wenn viele Leser dieses Artikels Äußerungen wie die vom Radiokommentator mit einem entsprechend ehrlichen, möglicherweise jedoch zynischen Kommentar versehen würden:

“Weißt du eigentlich, was du da sagst, und welche Schicksale diese Dürre für die Natur und die Tiere mit sich bringt?“

In der Hoffnung, dass sich das Wissen um die Natur und die Folgen von Wetter und Klima vielleicht doch noch weiter rumsprechen, wünsche ich eine schöne regenreiche Sommerzeit.
  
Gravierender Wasserverlust: Derselbe Tümpel am 1.5. und 10.5.11


Begrenzte Ressource Grundwasser! So kann mangelnder Regen auf Dauer nicht kompensiert werden!


Unerfreuliche Staubfahnen bei der Feldbestellung: Auch die kostbare Ackerkrume geht verloren


Anhaltender Wassermangel: Bodenrisse am Rande eines Tümpels

 

Wasser für’s dürstende Moor
Maßnahmen zur Wasserrückhaltung im Ottermoor
 
Ende Januar 2011 war Günther Ratjen von der Firma Pankop mal wieder für den Landkreis unterwegs – dieses Mal im NSG Ottermoor.
Die 2007 von ihm dort mit einem Kleinbagger geschaffenen Dämme am westlichen und einzigen Abfluss aus dem Moor in den Fuhlbach hatten sich als nicht stabil genug erwiesen.
Das grundwasserabhängige Heidemoor mit seinen Binnendünenzügen und moorigen Senken leidet unter zunehmendem Wassermangel. Die vermuteten Zusammenhänge mit der langjährigen Heidewasserentnahme durch die Hamburger Wasserwerke wurde bereits in Heft 1/2007 und 1/2010 unserer Mitteilungen ausführlich dargestellt. Zwischen dem Landkreis Harburg und den HWW wird z. Zt. noch über die Fördermenge verhandelt.
Alle Naturschutzverbände haben ihre Stellungnahmen abgegeben. Die gemeinsame Forderung nach starker Reduzierung der Fördermenge von 16 auf maximal 10 Mill. Kubikmeter pro Jahr liegt dem Landkreis vor. Z. Zt. arbeiten die HWW an einer Verbesserung ihres ersten unakzeptablen Fachgutachtens (das inhaltlich keines war!) über die aktuelle Situation und über die zu erwartenden Folgen weiterer Wasserentnahme.

Es sind die Westbrunnen auf der nahen Drögen Heide, deren Betrieb nachweislich hochgradig schädigenden Einfluss auf den oberen Estelauf hat. Das Ottermoor ist nur 1 km westlich der Este gelegen. Negative Einflüsse sind hier nicht auszuschließen. Das Gebiet wurde aber von den HWW bisher nicht in die gutachterlichen Untersuchungen miteinbezogen!
Hinzu kommen immer längere und schon im zeitigen Frühjahr einsetzende Trockenperioden in den letzten Jahren. Sie führen – wie aktuell in 2011 – schon Ende April zu Stress-Situationen in der Schlenkenvegetation. So hatten wir Anfang Mai 2011 an vom AKN schon vor 2003/04 kontrollierten Stellen im Moor Wasserstände wie in normalen Jahren frühestens im Juli/August.
Also gilt es in jedem Falle, möglichst viel des winterlichen „Überschusswassers“ in den wertvollen Mulden und Quellsenken des Moores zurückzuhalten, den Abfluss einzudämmen.
Das ist jetzt massiv im Januar geschehen. Der Effekt trat schnell ein und war großartig. Vier großflächige blänkenartige Tümpel wurden vor dem letzten Damm am Moorrand zusätzlich geschaffen bei dieser Gelegenheit. Eine verbinste kleine Grünlandfläche zum Rand des Moores hin, neben der Abflusssenke, bot sich dafür an.
Sehr unterschiedliche Niedermoortorfauflagen auf engstem Raume wurden deutlich. War doch an einer Stelle beim Damm der 20t-Kettenbagger plötzlich bis unter das Führerhaus an einem Ende im weichen Mooruntergrund verschwunden. Die Ketten im Vorderteil und der lange Ausleger als „Rettungsanker“ zum Trockeneren hin halfen heraus.

Nach den Beobachtungen aus dem laufenden Jahr über Wasserströmungen im Bereich der Dämme und die dortigen Wasserstände sollen im Herbst weitere korrigierende und die Wasserrückhaltung verbessernde Maßnahmen folgen.
Insgesamt sind solche Maßnahmen zur Wasserrückhaltung zwar ganz lokal ein wertvoller Gewinn, gegenüber den flächendeckenden, standardisiert gepflegten Dränagesystemen in der umliegenden Landschaft aber eher der „Tropfen auf den heißen Stein“.
Die Stärkung des Wasserhaltevermögens unserer Landschaft, wo immer es irgend möglich ist, sollte eine der wichtigsten Aufgaben von Politik und Verwaltung sein beim Resourcenschutz. Die von Naturschutzseite so sehr begrüßte Wasserrahmenrichtlinie der EU wird zwar immer wieder zitiert, hat in der Praxis aber kaum etwas bewegt.
Zwei Steinwürfe vom Ottermoor wird in diesen Tagen schon das Ackerland aus Brunnen beregnet! Es ist Anfang Mai.


Der unterste Tümpel: Hinten rechts beginnt der Fuhlbach, der den Wasserüberschuss aus dem Moor abführt


Blick entlang des großen Dammes. Rechts vorn, außerhalb des Bildes, beginnt der Fuhlbach


Blick von der Mitte des Dammes in das Schutzgebiet hinein: Zwei der nach wenigen Tagen gefüllten Tümpel im erwünschten Zustand „kleiner Seen"

[Inhalt]

 

Biologische Vielfalt 1
Eine Zwischenbilanz

Es gibt seit 2008 eine Nationale Strategie zur Sicherung der biologischen Vielfalt. Der Fachterminus dafür - Biodiversität – ist bereits zum Schlagwort geworden. Selbst kleine Regionalblätter berichten gelegentlich darüber. Seit 2008. Da gab es eine vielbeachtete Konferenz in Bonn, die 9. Vertragskonferenz zur biologischen Vielfalt mit 191 Staaten. Der Ausrichter war Deutschland, konkret das Bundesamt für Naturschutz (BfN). In der Folge war Deutschland bis zur nächsten Konferenz 2010 in Japan verantwortlich dafür, dass es vorangeht, weltweit, mit den „Marksteinen“ zur Sicherung der Vielfalt. Das geschah und geschieht durch Information, Anregung, Initiieren, Investieren; durch Projektarbeit, Dialogforen. Mit gutem Beispiel natürlich in erster Linie auch im eigenen Land. Die Nationale Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt wurde von der Bundesregierung zur Chefsache gemacht.

Das Innehalten für eine Zwischenbilanz kommt vielleicht zu früh für eine solche Mammutaufgabe. Aber die Zeit drängt und die Zeiten für sich wiederholende wissenschaftlich fundierte Forschungen, z. B. zur Reduktion von CO2 und Energieverbrauch, sind vorbei, auch wenn alle maßgeblichen Interessensverbände und Bedenkenträger des Landes heftig auf den Plan gerufen werden.
In kluger Weise wurden daher vom BfN Vertreter aller gesellschaftlich relevanten Gruppen und Verbände gerufen, eingeladen, aufgefordert, letztlich gezwungen, sich einzubringen in die zielorientierte Ausrichtung der Nationalen Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Es geht letztlich um die Durchsetzung, Umsetzung neuer Denk-, Verhaltens-, Handlungs- und Wirtschaftsweisen!

Zu dieser Strategie gibt es im Grunde keine Alternative, wie jeder weiß, der sich mit diesem Thema beschäftigt. Auch Bundesumweltminister äußern sich so, auch die Bundeskanzelerin und mit ihr mehr als 150 Staatsmänner in aller Welt.

In unserem Mitteilungsblatt 1/2009 habe ich grob über die Gesamtthematik geschrieben, aber auch bereits über die vielfältigen Probleme bei der Umsetzung, vor allem ganz konkret vor Ort, in unserer Samtgemeinde.
Denn sobald wir von der Nationalen Umsetzung dieser Strategie sprechen, von der auf unsere Gegebenheiten möglichst maßgerecht zugeschnittenen Umsetzung von notwendigen Änderungen in unseren Verhaltens- und Wirtschaftsweisen, dann sind wir alle gefragt und unser Thema ist sofort schrecklich kontrovers. Dennoch: die klaren, zukunftsweisenden Rahmenbedingungen müssen von einer mutigen, weitsichtigen Politik kommen, und offensiv auf allen Ebenen vertreten werden, EU-weit, weltweit. Aber Deutschland hat – aus vielerlei Gründen – durchaus eine Vorreiterrolle.
Nach eigenem Bekunden will Deutschland auch vorangehen. Geht es das auch? Die Frage sei erlaubt, gerade jetzt, wo der Ausstieg aus der Nutzung der Atomkraft wieder ganz konkret geworden ist und die erneuerbare Energieerzeugung forciert in den Blickpunkt gerät, berechtigt und alternativlos, wie es so schön heißt.

Und da sind wir wieder, die Naturschutzverbände, auch und gerade als kompetente Kenner der bei uns (noch) vorhandenen biologischen Artenvielfalt, ganz konkret in unserer Landschaft angekommen. Denn zeitgleich zu den vielfältigen Bemühungen im Rahmen der Nationalen Strategie erleben wir durch die bekannt dramatische „Vermaisung“ unserer Agrar-Landschaft eine z.T. irreversible Schädigung von Boden, Grundwasser und ästhetischem Landschaftserleben und – unser Thema – die letzte Vertreibung biologischer Vielfalt aus der Feldmark und die Ausdehnung der uniformen Feldmark in die Wiesenlandschaften durch Grünlandumbruch. In der z.T. radikalen Dynamik dieser Prozesse (die Subventionen rufen!) treibt die Gesellschaft den Teufel mit Beelzebub aus.
Hinzu kommt, dass die gesamtenergetische Bilanz beim derzeitigen Vorgehen auf den verschiedenen Feldern der Energieerzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen häufig nachweislich eher negativ oder höchstens ein Nullsummendrama ist.

Wir vernichten gerade die Reste (!) von Vielfalt in der Agrarlandschaft, die noch geblieben sind, die wir mittels konkreter Strategieumsetzung doch erhalten, ja fördern wollten und hoffentlich in Zukunft noch wollen können. Biologische Vielfalt lässt sich mit unseren heutigen technischen Möglichkeiten in wenigen Stunden und Tagen vernichten, wenn wir flächenkonkret denken.

Sie lässt sich nur schwer wiedergewinnen, wenn überhaupt, dann unter Aufwand hoher finanzieller Mittel. Es ist diese Erkenntnis, die den um die Natur Besorgten immer wieder von den „natürlichen Schätzen“ reden lässt. Sie sind – so noch vorhanden – in der Tat von unschätzbarem Wert, unbezahlbar in ihrem unendlich reichen Inventar an Arten und Organismen und in den Dienstleistungen ihrer komplexen Prozesse für das Ökosystem Erde und damit für den Menschen. Das gilt für Oste- und Aueniederung wie für den tropischen Regenwald!

Der Erhalt der biologischen Vielfalt als Zukunfts-Programm setzt eine umfassende Inwertsetzung der Natur als Ganzes und in ihren vielfältigen konkreten Ausprägungen voraus.
Auch das ist ein Thema aus der Arbeit zur Umsetzung der Strategie, das auf der kompetenten Ebene der Diskussionsforen sehr ernst genommen wird, wie es scheint.
Auch BUND und Nabu bringen sich in diesen Runden nachdrücklich ein.
Seit 2008 verfolge ich die Diskussionen und Umsetzungsbemühungen zu diesem umfassenden Thema auf möglichst vielen „Kanälen“.
Einer dieser Kanäle ist die Fachzeitschrift „Natur und Landschaft“ des Bundesamtes für Naturschutz BfN, Bonn, unter deren fachlicher und organisatorischer Obhut die zahlreichen Themen und Inhalte der Diskussionen, Initiativen und Projektanschübe zusammengehalten werden.

Seit Heft 2/2009 bis heute (Mai 2011) findet sich unter dem hier abgedruckten Logo in j e d e m Heft ein Artikel zum Thema „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt. Ich habe sie alle gelesen. Sie sind lesenswert. Ich habe mich daher erdreistet, am Ende dieser Ausführungen alle Artikel mit ihrem jeweils monothematischen Inhalt aufzuführen. Wer sich hindurchliest, wird nahezu alle auch uns an der Basis bewegenden Problem- und Handlungsfelder substanziell behandelt finden. Der Themenhorizont ist weit gesteckt.
Ein Hoffnungsschimmer?! Die Zeit läuft davon.

Themen zur Biodiversität in der Fachzeitschrift „Natur und Landschaft“, Herausgeber: Bundesamt für Naturschutz (BfN), Bonn.

2009/Heft 2 –12:
· Auf gutem Weg
· Rückblick 2008
· Akteure der Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie
· Zugang zu genetischen Ressourcen
· Nationales Forum
· Grünes Band
· Grüne Woche
· Grüne Stadt – Umsetzungsbeispiele aus einem Verbändeprojekt
· Geo-Tag der Artenvielfalt
· Die Biodiversitätsstrategie Deutschlands
· Naturerbe Buchenwälder
· Klimawandel und biologische Vielfalt. Die Rolle der europäischen und deutschen Anpassungsstrategie
· Biologische Vielfalt im Wald: Das Bundesamt für Naturschutz mit Forst- und Naturschutzverbänden im Dialog – gemeinsame Arbeitsgruppe gegründet
· Netzwerk-Forum Biodiversitätsforschung in Deutschland
2010/Heft 1 – 12:
· Traditionelles Wissen und Zugang zu genetischen Ressourcen
· Vorbildliches Netzwerk von Meeresschutzgebieten
· Für eine zeitgemäße Gemeinsame Agrarpolitik (GAP)
· Verlust der Lebensräume und Arten stoppen
· Ökosystemgerechte nachhaltige Fischerei
· Erfassung und Bewertung der Flussauen in Deutschland
· Dialogforum zur biologischen Vielfalt in Kommunen
· Bundesprogramm „Biologische Vielfalt“
· Dialogforum Natur, Sport und Tourismus
· Länderaktivitäten zur Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie (NBS)
· Dialogforum Naturbewusstsein
2011/Heft 1 – 5:
· Bundesprogramm „Biologische Vielfalt“
· Dialogforum Biotopverbund
· Dialogforum „Biodiversität und Unternehmen“
· Dialogforum „Erneuerbare Energien – wohin geht die Reise?“
· Dialogforum „Ehrenamtliche Aktivitäten zur Erfassung der biologischen Vielfalt“


Agrarmonotonie: keine Chance für biologische Vielfalt


Chancen für die Vielfalt: Strukturierte und doch großflächige Wiesenlandschaft, in die Maisackermonotonie aber bereits fast überall eingedrungen ist


 

 

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Biologische Vielfalt 2: Moosjungfern
- unsere Moorspezialisten

Die Moorgewässer in unseren Hochmooren sind besonders extreme Lebensräume und werden daher vorwiegend von ausgesprochenen Hochmoorspezialisten unter den Tieren und Pflanzen bewohnt. Dies gilt insbesondere auch für Libellen, die als Larven zum Teil mehrere Jahre in dem lebensfeindlichen, braunen Moorwasser leben. Es herrschen Bedingungen, die nicht viele Tiere ertragen können. Moorgewässer enthalten sehr viel Säure und können einen Säuregrad erreichen, der dem von verdünntem Essig entspricht (pH-Wert 3-4). Weitere Stressfaktoren für die Wasserbewohner sind die extremen Temperaturverhältnisse. Einerseits speichert das Moor die Wärme bzw. Kälte, so dass sich das Wasser im Frühjahr nur sehr langsam erwärmt und die Wärme des Sommers noch lange bis in den Herbst erhalten bleibt, andererseits entstehen große Temperaturdifferenzen. Während sich das von Huminsäuren braun gefärbte Wasser durch die Sonneneinstrahlung im Sommer an der Oberfläche schnell auf 30 bis 40°C erwärmt, liegen die Temperaturen in 20 cm Tiefe kaum über 10°C.
Die Flora des Moores wird dominiert von den Torfmoosen, die in dem nährstoffarmen, sauren Wasser gut gedeihen, zur weiteren Versauerung beitragen und beim Absterben in der Tiefe den Torf bilden.
Die Folge dieser Verhältnisse ist, dass es nur wenige Tierarten in den Moorgewässern gibt. Fische fehlen gänzlich und von den Amphibien findet man nur den Moorfrosch. Die Larven einiger auf das Moor spezialisierter Libellenarten sind die größten Tiere in den Moorgewässern.
Zu den Hochmoorspezialisten unter den Libellen gehören die Moosjungfern, eine Gattung von Großlibellen, die mit drei Arten in unseren Mooren vertreten ist. Diese Libellen sind streng an die Bedingungen im Moor angepasst, d.h. für sie sind die extremen Bedingungen lebensnotwendig. Dies beginnt mit der Eiablage, die ausschließlich in Torfmoose hinein erfolgt. Die Larven leben versteckt zwischen den Torfmoosen und brauchen kaum Fressfeinde und Konkurrenten zu fürchten.

Die Nordische Moosjungfer (Leucorrhinia rubicunda) tritt im Frühjahr in geeigneten Moorbereichen in großer Zahl auf. Bereits Ende April/ Anfang Mai schlüpfen die Imagines (erwachsenen Insekten) aus den Larven, die an Wasserpflanzen aus dem Wasser kriechen. Die Männchen, erkennbar an dem weißen Gesicht und dem roten Flügelmal, setzen sich gerne auf den Boden oder auf Holzstücke und warten auf vorbeifliegende Weibchen. Diese ergreifen sie mit ihren Hinterleibsanhängen hinter dem Kopf und bilden so eine Paarungskette. Das Tandem fliegt hoch in die Luft und setzt sich zur Paarung in die Zweige von Bäumen. Zur Eiablage trennt sich das Weibchen vom Männchen und fliegt dicht über die Wasseroberfläche. Dort legt es die Eier durch Tippen des Hinterleibs in flutende Torfmoose.
Die Nordische Moosjungfer kommt in den Mooren Mittel- und Nordeuropas vor und fliegt bei uns bis Ende Juni. Sie ist eine gefährdete Art und wird in der Roten Liste Deutschland als stark gefährdet eingestuft. In der Roten Liste Niedersachsen wurde sie auf die Vorwarnliste gesetzt, da ihr langfristiger Bestandstrend (Bestandsentwicklung in den letzten Jahrzehnten) stark rückläufig ist. Im letzten Jahrzehnt zeigt sich allerdings eine gewisse Bestandserholung.

Die Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia) ist nur schwer von der vorigen Art zu unterscheiden. Die Größe ist mit ca. 25 mm Abdomenlänge ebenfalls in etwas gleich, die Flügelmale der Männchen sind allerdings dunkelbraun. Sie kommt häufig gemeinsam mit der Nordischen Moosjungfer vor, erscheint aber etwas später. Ihre Flugzeit reicht von Mitte Mai bis Ende Juli.
Die Paarung erfolgt meist sitzend im Heidekraut. Die Eiablage gleicht der der Schwesterart, wobei hier allerdings das Männchen das Weibchen bei der Eiablage bewacht und andere Männchen vertreibt.
Die Kleine Moosjungfer gehört in Niedersachsen zu den gefährdeten, Deutschland weit zu den stark gefährdeten Arten. Der langfristige Bestands-trend zeigt einen starken Rückgang und regional ist diese Art immer seltener geworden.

Die Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) ist nur wenig größer als die beiden vorigen Arten. Sie ist die seltenste der heimischen Moosjungfern und wird sowohl für Niedersachsen als auch für Deutschland als stark gefährdet eingestuft. Daher war es ein besonderes Ereignis, als ich sie im Jahre 2010 erstmals in einem unserer Hochmoore entdeckte. Auch in diesem Jahr konnte ich an gleicher Stelle wieder einige Männchen beobachten.
Die Männchen fallen durch ein leuchtend gelbes Mal auf dem Hinterleib auf. Sie besetzen am Ufer von Moorrandgewässern ein Territorium von ca. 20 Metern Länge, in dem sie patroullieren und am Uferrand auf Zweigen sitzend auf Weibchen warten. Nach der Paarung erfolgt die Eiablage durch das Weibchen ins freie Wasser, in dem sich aber auch Torfmoose befinden müssen.
Diese drei Moosjungferarten sind zusammen mit einigen weiteren Moorlibellen in ihrer Existenz auf intakte oder zumindest regenerierende Hochmoore angewiesen. Verschwinden die Moore oder werden sie durch menschliche Eingriffe wie Entwässerung oder Eintrag von Nährstoffen nachhaltig gestört, so verschwinden diese Moorspezialisten, die ein wertvoller Teil der Artenvielfalt unserer Natur sind.

Die Moorpflegemaßnahmen, die der AKN seit vielen Jahren durchführt, haben erheblich zu einer Regeneration unserer Hochmoore und zu ihrer Stabilisierung beigetragen. Erkennbar ist der Erfolg an der Wiederbelebung der Moor-Lebensgemeinschaften mit ihren typischen Pflanzen und Tieren, zu denen auch die Moosjungfern, die Kleinode unserer Hochmoore, gehören.
Tragen wir alle dazu bei, dass dies so bleibt!


Die Männchen der Nordischen Moosjungfer sitzen gern am Boden


Das weiße Gesicht ist typisch für die Moosjungfern


Das Männchen der Kleinen Moosjungfer, erkennbar an dem dunkelbraunen Flügelmal, bewacht sein Territorium


Die Weibchen der Kleinen Moosjungfer sind weniger kräftig gefärbt


Die Paarung der Kleinen Moosjungfer findet meist in niedriger Vegetation statt

Die Große Moosjungfer ist bei uns selten und stark gefährdet

[Inhalt]

 

Biologische Vielfalt 3: Moore und Torf
Moor - unverzichtbar für Arten- und Klimaschutz

Seit mehreren Jahren engagieren sich Wissenschaftler und Naturschützer in der Aktion „Torf gehört ins Moor“ für den Verzicht auf Torf im privaten und gewerblichen Gartenbau und damit für die Erhaltung der Moore sowie der Artenvielfalt.
Im Internet finden sich viele Quellen, die die Zusammenhänge sachlich und klar darstellen. Wir wollen daher hier auf einen eigenen Text verzichten und übernehmen in leicht veränderter Form die Argumente des NABU.
Weitere Informationen erhält man u.a. beim
NABU (http://www.nabu.de/nabu/nh/2009/2/10866.html) oder beim
BUND (http://www.bund.net/bundnet/themen_und_projekte/naturschutz/moore/sei_
kein_torfkopp/).


Die Torfmoose bilden in Jahrtausenden den Torf
 

Torf gehört ins Moor, nicht in den Garten

Tausend Jahre für einen Meter Torf
Moore entstehen auf wasserstauenden Schichten in Tausenden von Jahren, wobei die Torfmoose eine zentrale Rolle spielen: Auf den abgestorbenen Pflanzenteilen des Vorjahres wachsen sie langsam aber stetig in die Höhe und schaffen dabei pro Jahr einen Millimeter, d.h. einen Meter in tausend Jahren. Die in der Tiefe wegen mangelnden Sauerstoffs unvollständig zersetzten Pflanzenreste bilden die Torfschichten.

Moore – schützenswerte Biotope
Hochmoore sind sensible Ökosysteme, die nicht nur Lebens- und Rückzugsräume für eine Vielzahl seltener Pflanzen und Tiere darstellen, sie binden auch große Mengen CO2 und wirken damit dem Treibhauseffekt entgegen. Mit nur 3% Flächenanteil der Erde binden Moore doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Welt. Einen weiteren positiven Klimaeffekt bewirkt die ständige Wassersättigung: Durch Verdunstung kommt es zur Senkung der Temperatur.

Torfabbau zerstört das Klima und einzigartige Lebensräume
Bereits im Mittelalter wurden ganze Moorlandschaften zerstört - durch Gräben entwässert, die Flächen abgebrannt und der Torf Schicht für Schicht abgestochen. Der Boden trocknete aus, die Artenvielfalt schwand. Viele Moore wurden nach Trockenlegung in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt. Durch solch massive Eingriffe in den Naturhaushalt verschwanden über 60% der europäischen Hochmoore. Mittlerweile existieren in Deutschland nur noch kleinräumige Reste der deutschen Moorlandschaften, die weitgehend geschützt sind. Gleichzeitig werden jedoch große Mengen Torf aus Russland, Polen und dem Baltikum eingeführt. Allein in Deutschland liegt der Torfverbrauch pro Jahr bei rund zehn Millionen Kubikmeter, heute vor allem für den Gartenbau.

Üppig blühende Gärten ohne Torf
Erde wird durch Torfbeimischung lockerer, die Bodenqualität jedoch durch den hohen Säuregehalt des Torfes und seine Nährstoffarmut wesentlich gemindert. Für optimale Bodenqualität sorgen vielmehr nährstoffreicher Kompost und Rinden-Humus. Es lohnt sich also nicht, wertvolle Moor-Biotope für unsere gehegten und gepflegten Gärten zu zerstören. Torf als Grundsubstanz in Blumenerde wirkt sich schädlich auf Naturkreislauf und Klima aus. Leider enthalten die meisten Angebote von Pflanzenerde noch immer Hochmoortorf, deshalb appellieren die Naturschutzverbände:
Verlangen Sie torffreie Gartenerde!

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Griesen Bült – das neue Beweidungsprojekt
Ein alter Flurname in den Karten

„Graue Bulten“ in der Wümmeniederung südlich von Otter?? Weite Flächen mit grauen Bulten gibt es dort heute nicht mehr, dafür (grau-)grüne Mähwiesen auf torfigem, entwässertem Niedermoorboden, in Teilen verbinst.
Die grauen Bulten, die für die alte Flurnamensgebung verantwortlich sein könnten, waren damals (im 19. Jahrhundert) möglicherweise die Pfeifengrashorste, die im Winter bis weit ins Frühjahr hinein durch ihre Grauschopfigkeit ihrer letztjährigen Blätter und Fruchthalme auffielen. Diese graue, eigentlich unauffällige grauschopfige Auffälligkeit sieht man auch heute noch im zeitigen Frühjahr in den Randbereichen unserer Moore. Solche Pfeifengrasflächen entstanden früher überall dort auf Hoch- und Niedermoortorf, wo der Mensch dem Moor das Wasser abgrub, um Torf zu stechen oder neue Weideflächen und Mähwiesen zu gewinnen. Ausgeprägte Pfeifengrasbestände sind ein Zeichen stark degenerierter Moore.

Intensivierung
Aus den zunächst mit Pfeifengras (Molinia caerulea) durchsetzten Flächen wurde mit zunehmender Düngung und verstärktem Umbruch mit Neuansaat dann die wirtschaftlich ertragreichere meist mehrschurige Mähwiese. Hier dominieren Löwenzahn, Weißklee und meist wenige Grasarten der jeweiligen Einsaat, z. B. das Weidelgras.
Das Pfeifengras als Stickstoffmeider verschwindet schnell. Seine harten Blätter und Halme sind bei Rindern und Pferden und daher auch beim Landwirt nicht sehr beliebt, werden aber dennoch, vor allem wenn dieses spättreibende und spätblühende Gras mit frischen Spitzen im Mai erscheint, durchaus gefressen in Ermangelung anderer Gräser und Kräuter.

Das Pfeifengras gestern und heute – ein kleiner Exkurs
Der Name Pfeifengras hat seinen Ursprung in der Tatsache, dass man früher die langen fast knotenlosen Halme zum Reinigen langer Tabakpfeifen verwendete.
Das Gras ist auch als Benthalm (zum Anbinden von Weinreben) und Besenried bekannt.
Tief unten am Halm gibt es allerdings Knoten, aus denen neue Wurzeln und Triebe wachsen. Man nennt sie Bestockungsknoten. Sie führen zusammen mit der Eigenschaft einer tiefen Wurzelbildung (bis zu 1m tief!) zu der soliden Festigkeit älterer Pfeifengrasstöcke.
Das Pfeifengras war früher eine wertvolle Streu für das Vieh im Stall.
Großflächen mit Pfeifengras auf Niedermoortorf in den Bach- und Flussauen, und damit auch in der Wümmeniederung, gibt es bei uns nicht mehr, kleine Reste allerdings allenthalben an unwirtschaftlichen Stellen, meist von Moorbirken überwachsen. Die Entwicklung führt vom entwässerten Torf über das Pfeifengrasstadium zum Faulbaumgebüsch und dann meist zum lichten Moorbirken-Pfeifengraswald. Auf nicht abgetorften Hochmoorflächen sind bei anhaltender Dränage solche savannenartigen Pfeifengrasbestände allerdings noch zu finden, in ihrer Ausdehnung aber meistens durch die Moorbirke (und auch Kiefer) stark eingeschränkt. Im NSG Großes Everstorfer Moor sind solche „degenerierten“ Hochmoorflächen noch gut entwickelt.
Sie sind – je nach Größe und Verbuschung - wertvoller Lebensraum für Kreuzotter, Schlingnatter, Sumpfeidechse, Baumpieper, Braun- und Schwarzkehlchen, Raubwürger, Sumpfohreule u. v. a. Tiere. An Pflanzenarten sind solche Lebensräume allerdings arm. Gagelgebüsche, kleine Rauschbeerbestände und vielleicht ein seltener Sumpfporst finden sich als Begleiter, an dauerhaft etwas nasseren Stellen siedeln dann noch bestimmte Torfmoosarten, Wollgräser, Erika- und Rosmarinheide.
Auch im jahrzehntelang entwässerten Großen Torfmoor nördlich der Griesen Bült dominierte das Pfeifengras vor der Wiedervernässung 2006/07 unter einem fast geschlossenen und doch lichten Moorbirkenschirm.

Ein wertvoller Landschaftsteil
Die grauen Bulten auf Niedermoorboden sind (längst) verschwunden. Der Flurname ist geblieben.
Gerade deshalb ist der Name Griesen Bült für den Naturschutz in gewissem Sinne auch Verpflichtung, diese ihm seit Jahren anvertrauten Flächen naturschutzfachlich zielorientiert zu entwickeln. Das kann und muss natürlich im Verbund mit den umliegenden Landschaftsteilen dieses großräumigen Schutzgebietes geschehen.
Die Flächen finden sich in der Mitte der breitesten Ausdehnung der weiten, schönen, reich strukturierten Wiesenlandschaft zwischen Otter und Wesseloh, die das Herzstück des FFH-Gebietes Obere Wümmeniederung darstellt.
Alle relevanten Flächen der Griesen Bült sind im Besitz des Landes, so dass die zuständigen Naturschutzbehörden „freie Hand“ haben, dieses weite Wiesen- u. Weideland so zu entwickeln, dass eine größtmögliche Zahl von bei uns heimischen Wiesenvogel- und Offenlandarten dort wieder Lebensraum finden können.
Zu diesen Arten gehören Feldlerche, Wiesenpieper, Neuntöter, Raubwürger, Braun- und Schwarzkehlchen, Feldschwirl, Kiebitz, Großer Brachvogel und eine Reihe von Greifvögeln wie z. B. Turmfalke, Mäusebussard, Wespenbussard, Kornweihe, Roter Milan, Sumpfohreule u.a. Ich zähle diese Arten so ausführlich auf, um deutlich zu machen, welche Vielfalt an allesamt gefährdeten Vogelarten in den verbliebenen geschützten Grünlandbereichen ihren Lebensraum finden kann.
Ich sage bewusst kann, denn von den aufgezählten Arten, die alle früher (vor 1980) dort als Brutvögel heimisch waren, fehlen heute wichtige Arten aufgrund stark veränderter Umweltbedingungen durch die anhaltende Intensivierung der Landwirtschaft, die leider auch in großräumigen Schutzgebieten bisher nur bedingt aufzuhalten ist.

Extensivierung
Daher ist eine dauerhaft extensive Bewirtschaftung das Entwicklungsziel für solche großflächigen landeseigenen Grünlandareale. Das soll ab 2011 hier auf den Griesen-Bült-Flächen geschehen.
Die Gesamtfläche von rund 50 ha war bisher vom Land mit den Auflagen des Vertragsnaturschutzes an mehrere Landwirte vergeben.
Jetzt – ab 2011 – wird hier ein einziger Landwirt mit extensiver Beweidung versuchen, die grob formulierten Ziele des „Offenhaltens“ der Großfläche zu erreichen. Dabei ist das Ganze eine „Versuch- und Irrtum-Situation“, die immer wieder angepasst werden muss an die ohnehin dynamischen Prozesse der Vegetation und der komplexen Lebensgemeinschaften insgesamt. Das erfordert von allen Beteiligten eine genaue Beobachtung dieser Prozesse. Das Land als Eigentümer, vertreten durch Peter Seide aus Lüneburg, die Naturschutzbehörde des Landkreises mit Armin Hirt und der Pächter als wirtschaftender Partner sind daher auf eine gute Zusammenarbeit im Sinne des Naturschutzes angewiesen. Der AKN ist mit seinen Möglichkeiten der Präsenz vor Ort und als langjähriger Kenner dieser Flächen fest mit eingebunden.

Die Langzeitbeobachtungen betreffen zunächst die Vegetationsentwicklung unter dem Einfluss der Beweidung. Da das Projekt in erster Linie aber auf den Schutz der Wiesenvögel ausgerichtet ist, stellt deren Beobachtung natürlich einen wichtigen Schwerpunkt dar.
Es ist dies das zweite Großraum-Beweidungsprojekt in der Oberen Wümmeniederung. Nur durch eine Flurstücksbreite getrennt von dem Griesen-Bült-Areal liegt westlich anschließend das Weidegebiet von Matthias Kessler, Hof Quellen, in der Nachfolge von Klaus Hamper, beide Mitglieder des AKN.
Auch dieser Weidekomplex umfasst etwa 50 ha, allerdings sind die einzelnen Flächen eher netzartig miteinander verbunden. Mit Kastens Busch und Siemsen stehen daher auch zwei Flurnamen für das Gesamtareal. Wie zu Zeiten von Klaus Hamper (2002 – 2008) nimmt der AKN auch jetzt in der nahtlosen Nachfolge unter Matthias Kessler auf diesem weitläufigen Areal Beobachtungsaufgaben wahr. Diese betreffen vor allem die Vegetationsentwicklung, die Vogelwelt und die Heuschreckenverbreitung. Sie sind für den Naturschutz wichtige Zeigergruppen zur Bewertung der besten Beweidungsstrategie hinsichtlich der gewünschten größtmöglichen naturräumlichen Artenvielfalt in diesem Teil der Wümmeniederung.

Alle Beteiligten hoffen zweierlei:
· dass sich die vielfältigen Bemühungen für beide Projekte zu einer positiven Gesamtdynamik der örtlichen Lebensgemeinschaften in diesem großartigen Schutzgebiet addieren mögen u n d
· dass das Engagement der beiden dort wirtschaftenden Landwirte zur Sicherung ihrer Existenzen beitragen wird.


Graue Bulten, Griese(n) Bült, in lokerem Bestand


Pfeifengras an einem Tümpel: Höherer Wasserstand wird es zurückdrängen


Im Everstorfer Moor: Pfeifengrasbulten, von der Vernässung bedrängt


Halboffener Teil einer Pfeifengras-Savanne auf entwässertem Torf


Großflächiges Grünland mitten auf der Griesen-Bült-Fläche - Blick nach Osten, Richtung Groß Todtshorn,


Blick von Norden zwischen die Weidengebüsch-Riegel entlang der Entwässerungsgräben


Die Firma Konrad beseitigt einen der Gebüschriegel. Sie begrenzen die für die Wiesenvögel wichtigen „weiten Horizonte".


Aus streng parzellierten Teilflächen ist Weite entstanden, gut für extensive Beweidung und Wiesenvögel


Griesen-Bült: Weites Weideland mit inselartig erhaltenen Weidegebüschen als wichtige vertikale Strukturen


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Der Heidbach – ein neues Gewässerprojekt
Vom Graben zurück zum Bach

Man kennt sie kaum noch, die kleinen, sich oberflächennah durch das Grünland schlängelnden Wiesenbächlein. Erst auf den zweiten Blick offenbaren sie ihren reichhaltigen Schatz – eine überraschende Vielfalt an Fauna und Flora. Leider sind diese wertvollen Kleinbiotope fast gänzlich der Flurbereinigung und Intensivierung der modernen Landwirtschaft zum Opfer gefallen. Landwirtschaft und Unterhaltungsverbände machten aus ihnen meist monotone artenarme Entwässerungsgräben.
Dies war auch das Schicksal des Heidbaches der auf dem Höhenzug „Stellheide“ im Bereich des Springmoores westlich von Hollenstedt entspringt (s. Abb.). Nach ca. 4 km Fließstrecke mündet er kurz vor Hollenstedt in den Perlbach, welcher dann weiter unterhalb in die Este fließt. Im oberen Teil windet sich der Heidbach noch relativ naturnah durch Moor- und Waldgebiet. Im Mittel- und Unterlauf durchfließt der Bach eine Wiesenlandschaft nahe an der A1, die er kurz vor Einmündung in den Perlbach kreuzt. Anfang der achtziger Jahre wurde dieser Bachbereich begradigt, sein Profil vereinheitlicht und das Bachbett stark vertieft. Die Anpflanzung einer Erlenreihe am Uferbereich konnte die massive Reduktion der ökologischen Gewässerqualität bei weitem nicht kompensieren. Die Konsequenz: Verlust der Vielfalt an Gewässerstruktur und somit an Lebensräumen. Das daraufhin einsetzende Verschwinden zahlreicher Pflanzen und Tierarten war deutlich zu beobachten.
Eigentlich wäre der Heidbach ein klassischer Fall für die Wasserrahmenrichtlinie, die ja verpflichtend zum Ziel hatte, bis 2015 alle Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen. Aber nachdem Niedersachsen alle irgendwie vom Menschen genutzten Gewässer (also fast alle) als „Ausnahmefall“ einstufte, brauchen auch hier, zumindest aus gesetzlicher Sicht, keine größeren Maßnahmen durchgeführt werden. Der verbindlichen EU- Wasserrahmenrichtlinie sind also „die Zähne gezogen worden“ (siehe AKN Mitteilungsblatt Nr. 30).
Glücklicherweise wurde nun die betreffende Wiese von der Bundesrepublik Deutschland als Teil der Ausgleichsmaßnahmen für die Erweiterung der A1 aufgekauft. Als Ausgleich war vorerst nur eine Extensivierung des Grünlandes vorgesehen. Die Naturschutzbehörde des Landkreises Harburg erkannte aber sofort, dass in dieser Fläche noch mehr Entwicklungspotential steckte und schob das Renaturierungsprojekt Heidbach an.
Der betroffene Bachbereich bezieht sich zunächst nur auf die Ausgleichfläche, d. h. auf eine Lauflänge von ca. 250 m. Da sich der weitere Unterlauf auch in öffentlichem Besitz befindet ist eine anschließende weitere Renaturierung bis zur Mündungsbereich angedacht. Das Projekt soll überwiegend in Handarbeit erfolgen. Hierbei soll nicht nur ein Bachlauf renaturiert werden, sondern auch durch die Einbindung vieler örtlicher Institutionen und Verbände ein aktiver Beitrag zur Umwelterziehung und -sensibilisierung geleistet werden. Wissen um ökologische Zusammenhänge und nachhaltiges Denken sollen hier exemplarisch vermittelt werden. Eingebunden sind, neben dem AKN auch der BUND Regesbostel, die Jugendfeuerwehr Hollenstedt und Schüler der Estetalschule Hollenstedt. Mit dieser Struktur erhält das Projekt einen gewissen Pilotcharakter. Auf einer ersten Begehung im April haben sich die Vertreter der beteiligten Instanzen bereits vor Ort abgestimmt und ein Bild über das Projekt gemacht. Durch den Einsatz vieler Helfer entstehen für das Projekt nur relativ geringe Kosten, die zum einen der Landkreis trägt und zum anderen durch eine großzügige Spende der Stiftung der Sparkasse Harburg-Buxtehude abgedeckt werden.
Was soll nun konkret am Gewässer geschehen? Geplant sind die Teilentfernung des Erlensaumes und das Wiederauffinden des alten Bachbettes. Durch den Einsatz eines Baggers soll der alte Lauf im Wiesenbereich vorprofiliert („angekratzt“) werden und im weiteren Schritt sucht sich der Bach dann seinen eigenen Weg. In einem angelegten Sandfang sammelt sich der hierbei herausgespülte Sand und wird regelmäßig entfernt. Wenn sich der neue (alte) Bachlauf etabliert hat, kann durch punktuelles Einbringen von Kiesschüttungen die Gewässersohle weiter differenziert werden. Start der Arbeiten ist im Herbst dieses Jahres und wenn alles gut geht, kann im Frühjahr 2013 der Heidbach wieder in seiner alten Pracht durch die Wiesen mäandrieren.
Alles in allem also ein spannendes Vorhaben, an dem alle Beteiligten viel lernen können und die Natur ein kleines Stückchen wieder zurückerhält. Wir werden weiter darüber berichten!


Lage des Heidbachs südwestlich von Hollenstedt


Der Bachlauf in dem blau markierten Grundstück läuft jetzt geradlinig dort, wo sich am Nordrand die Erlenreihe befindet. Die schwarze Schlängellinie markiert den ehemaligen Verlauf des Heidbaches. Ziel der Restrukturierungsmaßnahme ist, den Bach wieder in den natürlichen Verlauf zu bekommen.

Zustand des Heidbachs 1981 (oben) und nach der Verlegung und Begradigung (unten)

Auf einer Begehung im April haben sich Vertreter des Landkreises, des BUND, der Jugendfeuerwehr und des AKN ein Bild von dem Projekt Heidbach gemacht.

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ALLES IST GUT!
Das Amphibienleitsystem an den Holmer Teichen funktioniert.

Bereits in der Baugenehmigung für das Amphibienleitsystem (ALS) ist festgelegt, dass die Wirksamkeit der Anlage überprüft werden muss. Das ALS ist 2006 errichtet worden, 2008 wurde die erste sog. Akzeptanzkontrolle durchgeführt, 2010, also vier Jahre nach dem Bau, die zweite. Und die Zahlen zeigen erneut: die Leitanlage funktioniert - und das auch in einem Jahr mit vergleichsweise ungewöhnlichem Witterungsverlauf, nämlich Schneefall bis in die erste Märzwoche und negativen (Nacht)-Temperaturen bis fast Mitte März.

Um die Wirksamkeit überprüfen zu können, wurde – wie 2008 – etwa 50 m im Wald ein Zaun gestellt (s. Abb. 1). Hier wurden die anwandernden Tiere abgefangen, bestimmt, gezählt und über den Zaun gesetzt, damit sie ihre Wanderung zu ihren Laichgewässern fortsetzen konnten (s. Abb. 2). Auch westlich der Straße, also hinter den Tunneln, waren wieder Eimer präpariert worden, in denen die Tiere erfasst wurden, die die Tunnel unter der Kreisstraße gequert hatten (s. Abb. 3). So konnte bestimmt werden, welcher Anteil der im Wald registrierten Amphibien die Leitanlage tatsächlich genutzt hatte.

Abb. 4 gibt den zeitlichen Verlauf der Anwanderung im Wald und die Nutzung der Tunnel der Leitanlage an der K 28 wieder. Es zeigt sich, dass bereits am ersten Abend über 100 Tiere am Zaun ankamen, und auch hinter dem ALS fanden sich mehr als 30 Individuen – die Wanderung hatte also definitiv eingesetzt. Und war praktisch nach zwei Wochen abgeschlossen. Man hätte den Zaun abbauen können, wenn man nicht gehofft hätte, dass auch Oma und Opa Lurch in einer warmen Nacht noch durchwandern.

Im Wald wurden so 1.896 Exemplare registriert, in den Eimern hinter den Tunneln 1.496. Damit haben insgesamt 78,9 % der Amphibien die Leitanlage genutzt. Nach Aussage von Richard Podloucky vom NLWKN (Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) werden die Ergebnisse dann als positiv gewertet, wenn mehr als 75 % Durchwanderer zu verzeichnen sind - und das ist an der K 28 im Bereich der Holmer Teiche eindeutig gegeben.

Wie Abb. 5 ausweist, gibt es auf Artniveau aber deutliche Unterschiede. So nutzen 69 % der großen Kammmolche die Tunnel, aber nur 27 % der kleinen (Teich- und Faden-)Molche. Bei den Braunfröschen finden sich sogar mehr Tiere hinter den Tunneln, als im Wald registriert worden sind. Das dürfte im Wesentlichen daran liegen, dass im ausgezäunten Bereich (in Anwanderungsrichtung hinter dem Zaun) zahlreiche Tiere überwintert haben.

Wenn man von 1.896 Lurchen im Wald und 1.496 am ALS ausgeht, kann man fragen, wo die „fehlenden“ Tiere geblieben sind. Hier gibt es eine Reihe von möglichen Gründen:

· Verbleiben im gezäunten Bereich (unter Verzicht auf Reproduktion), ggf. späteres Durchwandern nach Abschluss der Untersuchungen,
· Dezimierung durch Fressfeinde,
· Auswandern durch rückwärtiges Übersteigen des Zaunes im Wald (2008 belegt durch den Wiederfund einer Knieringetikette auf der Anwanderseite des Zaunes),
· Auswandern im unmittelbaren Uferbereich der beiden Weselbach-Arme (weil hier naturgemäß nicht 100%ig gesperrt werden konnte),
· Entweichen aus den Fangeimern (am ALS) durch Ausklettern (z.B. ein Erdkröten-Doppeldecker [!] am 25.3.),
· Überwinden der Fangeinrichtung am ALS an anderer Stelle,
· Versterben im gezäunten Bereich sowie
· ggf. mögliche methodische Fehler.

Die Leitanlage an den Holmer Teichen schützt naturgemäß nicht nur die adulten Tiere bei ihrer frühjährlichen Wanderung zu den Laichgewässern. Jetzt kommen auch die frisch umgewandelten Jungtiere, die man normalerweise ob ihrer Erbsengröße nicht einmal wahrnimmt, sicher auf die andere Straßenseite in die Sommer- und Winterlebensräume. Und jedes andere Tier, das die Tunnel nutzen mag.

Insofern ist die Leitanlage in Holm, insbesondere im Hinblick auf die arten- und individuenreichen, landesweit bedeutsamen Amphibienbestände eine hochsinnvolle Investition.

Übrigens: der Wanderpokal, wichtig für alle, die bei den Kontrollen geholfen haben, ging an Ranghild Finkenwirth aus Kampen, sie hat am Morgen des 20. März alles in allem 633 Tiere gezählt, toll !


Abb. 1: Lage des Zaunes sowie die Nummerierung der eingesetzten Fangeimer am Amphibienleitsystem an den Holmer Teichen


Abb. 2: Südliches Zaunende östlich der Kreisstrasse


Abb. 3: Fangeinrichtung hinter Tunnel 8

Abb. 4: Wanderungsaktivitäten im Wald und am ALS im Bereich der Holmer Teiche

Abb. 5: Akzeptanz der Tunnel des ALS durch die einzelnen Arten (Kammmolch, kl. Molche = Teich- und Fadenmolch, Knoblauchkröte, Erdkröte, Grünfrösche, Grasfrosch und Moorfrosch)


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Biologische Vielfalt 4: Halbschmarotzer
Von „Läusen, Töpfen, Trost und Wachteln“
Diese rätselhaften Ankündigungen führen uns zu einer interessanten Gruppe von Blütenpflanzen. Die meisten sind kleinwüchsig, oft unauffällig, wenn auch mit wunderschöner zarter, leuchtender Blütenpracht - wenn man mit dem Auge nah genug herangeht.
Sie gehören auf Grund der Summe ihrer Merkmale zur Familie der Rachenblütler und haben allesamt besonders anschauliche Namen: Wald-Läusekraut, Großer Klappertopf, Gemeiner Augentrost und Wiesen-Wachtelweizen, alles Arten, die auch in unserer Samtgemeinde zu finden sind. Die einen sind häufiger und leicht zugänglich, die anderen schon seltener und eine dieser Arten ist extrem selten.
Beginnen möchte ich mit dem bei uns wohl häufigsten Vertreter dieser Rachenblütler, mit dem Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense).
Der Name dieser zierlichen Blütenpflanze enthält gleich zwei Irreführungen: Wachteln fressen die auch für sie giftigen Samen nun wahrlich ganz und gar nicht und auf Wiesen wächst diese Pflanze auch nicht. Über die Ursachen dieser Fehlbenennungen kann man nur spekulieren.
Man findet den Wiesen-Wachtelweizen am häufigsten in lichten Laubmischwäldern, an deren durchsonnten Rändern, immer vorausgesetzt, die Vergrasung solcher Orte ist nicht zu dicht. Sehr konkurrenzstark ist der Wachtelweizen nicht. Die einjährige Pflanze erwächst - wie übrigens auch einige andere der hier genannten Arten – jedes Jahr neu aus den letztjährigen Samen.
An geeigneten Stellen bildet der Wiesen-Wachtelweizen durchaus größere lockerwüchsige Bestände, die – wenn die kleinen gelben Blüten zwischen Juli und September über dem dunklen Waldboden leuchten – etwas Schwebendes haben.
Die Blüten stehen in einseitswendiger, lockerer Ähre und sind – wie bei allen Rachenblütlern – zweiseitig-symmetrisch, lippenblumenähnlich. Es sind nur langrüsselige Hummeln, die durch die bis zu 1,5 cm lange, schmale Blütenkronröhre an den begehrten Nektar kommen können und damit die Bestäubung und Samenbildung beim Wachtelweizen besorgen. Auch Selbstbestäubung findet statt.
Kurzrüsselige Hummeln finden allerdings auch Zugang zum Nektar durch seitliches Zerbeißen der Kronröhre: Nektarraub nennt man das, ohne die Gegenleistung der Bestäubung für die Pflanze.
Die Samen, die Ameisenpuppen täuschend ähnlich sehen, werden oft auch von Ameisen verschleppt und keimen dann in deren Nestern.
Alle hier genannten Arten sind Halbschmarotzer. Sie haben grüne Laubblätter als Organe für die lebensnotwendige Fotosynthese zum Aufbau von Traubenzucker, Stärke und Cellulose für die Zellwände des Pflanzenkörpers. Aber sie sind zugleich Wurzelparasiten. So dringt der Wiesen-Wachtelweizen mit seinen Saugorganen (Haustorien) in die Wurzeln der Wirtspflanzen ein und erhält auf diese Weise direkten Anschluss an die Wasserleitbahnen seines Wirtes. Gräser sind für alle genannten Arten die Hauptwirte.
Mit dem Anschluss an den Saftstrom der Wirtspflanze gewinnt der Wachtelweizen zusätzliches Wasser mit den darin gelösten Nährsalzen. Das geschieht gegen die Saugkräfte des Wirtes, und so muss der Halbparasit eine hohe eigene Verdunstungsrate haben, um durch die eigene Saugkraft diese Leistung zu ermöglichen.
Daher ist es z. B. nicht verwunderlich, dass die Pflanze – etwa für einen zarten Blumenstrauss gepflückt – sehr schnell verwelkt.
Da Wachtelweizen, Läusekraut und Co. eigene Wurzeln zur Wasseraufnahme und eigene grüne Blätter für die Fotosynthese besitzen, zusätzlich aber noch Wirtspflanzen anzapfen, nennt man sie Halbschmarotzer im Gegensatz zu Vollschmarotzern, wie etwa die Schuppenwurz, auch aus der Familie der Rachenblütler.

Hier nun die kurzen Steckbriefe der drei anderen Arten:
Der Gemeine Augentrost (Euphrasia officinalis) hat seinen Namen durchaus zu Recht. Von Alters her ist seine Heilwirkung bei äußeren Augenleiden und Reizungen bekannt. Aufgüsse – gewonnen aus der gesamten Pflanze – werden bei Spülungen angewendet und auch in vielen Augentropfen macht man sich die Heilkraft der Pflanze zunutze.
In niedrig-grasigen Heiden, an Wegrändern und auch auf mageren Wiesen und Weiden kann man diesen schmucken Halbschmarotzer finden, zerstreut, nie häufig, an geeigneten Standorten aber dann oft in großer Zahl, in sog. Herden wachsend. Durch die Intensivierung der Landnutzung ist diese Art in den letzten Jahrzehnten landesweit stark zurückgegangen. Im Raum Handeloh-Wörme, im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide, aber auch an einzelnen Stellen in der Wümmeniederung ist der Augentrost zu finden. Verbreitet und oft häufiger ist die Gattung Augentrost dagegen an sonnigen Berghängen mit vielen eigenen Arten und Unterarten, die nur von Experten sicher einzuordnen sind.

In manchen Bestimmungsbüchern wird hinsichtlich der hier beschriebenen Art zwischen zwei Unterarten unterschieden, dem Gemeinen Augentrost im engeren Sinne (Euphrasia roskoviana) und dem Aufrechten Augentrost (Euphrasia stricta). In anderen Büchern sind beide bereits eigenständige Arten.
Doch sollte dieser Gelehrtenstreit niemanden abhalten, sich dieser wunderschönen kleinen Blütenpflanze auch einmal in der Detailbetrachtung zu widmen!
Je nach Wuchsort wird die einzelne, teilweise verzweigte Pflanze 10 – 20 (30) cm hoch. Auch nur 5 cm hohe blühende Pflänzchen sind keine Seltenheit.
Die kleinen sitzenden Blätter sind eiförmig, scharf gezähnt und tragen im oberen Teil der Pflanze die Blüten in ihren Achseln.
Wer sich tief hinunter bückt, wird belohnt durch den Anblick schöner blassvioletter Blüten. Sie bestechen durch jeweils einen leuchtend gelben Fleck auf der dreiteiligen Unterlippe und herrlich kontrastierenden dunklen Saftmalen, die der Nahorientierung der Bestäuberinsekten dienen. Die reifen Samen nennt man auf Grund ihrer Kleinheit und Leichtigkeit, ähnlich wie die Sporen der Moose, Ballonflieger.

Der Große Klappertopf (Rhinanthus angustifolius)
Auch diese auf feuchten bis nassen Wiesen, an Grabenrändern wachsende Pflanze lebt ihren Namen: Ihre reifen Samen erzeugen in den Früchten bei Bewegung der Pflanze ein klapperndes Geräusch.
Der Große Klappertopf wird bis zu 50 cm hoch und macht daher auch seinem zweiten Namensteil alle Ehre. Die Art ist hier in Norddeutschland eher in den Marschen zu finden als in den feuchten Niederungen der Lüneburger Heide, denn sie bevorzugt durchaus etwas bessere („fettere“) Böden.
Dennoch kennen wir in der Wümmeniederung und an der Oste mehrere Wuchsorte.
Ein zusammenhängender quadratmetergroßer Bestand des Klappertopfes macht durch sein helles, gelbes Leuchten auf sich aufmerksam, das durch die gelben Blüten erzeugt wird, verstärkt durch die blassgelben aufgeblasenen Kelche und die gleichfarbigen obersten Hochblätter des Blütenstandes. Dieser trägt seine Blüten in einer einseitswendigen Traube. Auffällig ist an der lippenartigen Blüte die 1-2mm lange blauviolette Spitze der Oberlippe. Die Stängelblätter sind eiförmig bis lanzettlich, gekerbt bis gesägt.
Diese schöne einjährige Blütenpflanze wird durch die Intensivierung der Landnutzung stark bedrängt. Ihr Rückgang ist auffällig und dokumentierbar und drückt sich in der Roten Liste gefährdeter Pflanzenarten mit der Klassifizierung 3 (gefährdet) aus. Die Pflanze ist in allen Teilen schwach giftig durch das Insektengift Aucubin.

Das Wald-Läusekraut (Pedicularis sylvatica)
Mit dieser niedrigen, konkurrenzschwachen Blütenpflanze haben wir die bei uns seltenste Art der hier behandelten Halbschmarotzer vor uns.
In einer überdüngten, weitgehend drainierten, intensiv genutzten Landschaft sind gehölzfreie, niedrig-grasige, quellig-feuchte, also weitgehend nährstoffarme Niedermoorstandorte extrem selten geworden. Und genau auf solche Lebensräume ist das Wald-Läusekraut angewiesen.
Auch bei dieser Pflanze stellt der Artname eine Fehlbenennung dar, denn eine Waldpflanze ist dieses Läusekraut ganz bestimmt nicht. Als Insektenmittel gegen Läuse soll es aber früher verwendet worden sein, wie alle der zahlreichen Läusekraut-Arten, vor allem der Gebirgsregionen. Das von der Pflanze produzierte Aucubin ist dafür verantwortlich. Das Wald-Läusekraut wächst mehrästig niederliegend bis aufsteigend und bildet als einzelne Pflanze männerfaustgroße Blatt-Blütentriebkomplexe, deren Dichtheit die unmittelbar umgebenden konkurrierenden Gräser ein wenig zurückdrängt.
Das Waldläusekraut ist zweijährig und schmarotzt auch auf Graswurzeln. Seine doppeltfiederspaltigen Blätter sind länglich, kurz gestielt. Die wenigen Blüten eines Blütentriebes fallen durch ihre große Oberlippe auf und durch ihre hell rosenrote Farbe.
Von ehemals (1985 – 1990) ohnehin nur sechs Wuchsorten in unserer Samtgemeinde sind 2005 (letzte Kontrolle) nur noch 2(!) übrig geblieben, beide mit abnehmenden Individuenzahlen.
Das Wald-Läusekraut ist landesweit stark gefährdet und wird daher in der Roten Liste unter der Kategorie 2 eingestuft.


Mit lockeren Blütenständen: der Wiesen-Wachtelweizen


Der Gemeine Augentrost


Der Große Klappertopf

  
Das Wald-Läusekraut


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Zwischen Zwangsruhe und höchster Aktivität
Bericht von den Arbeitseinsätzen des AKN

Seit dem Winter 2009/10 „passen“ die Winterverläufe nur noch bedingt zu unseren in langen Jahren bewährten Arbeitsrhythmen von November bis Ende Februar.
So mussten wir im ausgehenden Winter 2010 unsere geplanten Arbeiten in der Otterheide durch anhaltend hohe Schneelage auf die Herbst-Wintersaison 2010/11 verschieben. Doch im November 2010 konnten wir nach guter Vorarbeit an zwei Terminen durch die Rentner-Band mit fünf Motorsensen wieder nichts werden mit dem Abräumen der Kiefernkusseln.
Der Schneeeinbruch im Dezember zwang zur Verschiebung der großen Räumaktion auf den Januar. Dann klappte es verzüglich mit rund 25 Aktiven.
Die Atempause des Winters zwischen Mitte Januar und Februar konnten wir dann auch nutzen mit zweimaligem Vorsägen im Rauhen Moor durch die Rentner-Band und einem weiteren Räumeinsatz an einem Samstag mit wiederum etwa 25 Aktiven.

In dieser schneefreien Phase gelang auch noch das Vorsägen auf den Binnendünenkuppen der Otterheide, nicht aber das angesetzte Abräumen. Starker Schneefall und ein nur sehr zähes Wegschmelzen durch anhaltend kalte Nächte zwangen uns zur mehrmaligen Verschiebung bis in die erste Märzwoche hinein. Eine Ausnahmesituation, denn am 1. März endet (für den Naturschutz) die mit flächiger Beunruhigung verbundene Arbeit in der freien Landschaft. Schließlich waren die Kraniche schon im Revier, wenn auch mit unsteter Aufenthaltsdauer.
Eine beträchtliche Teilfläche auf den Binnendünen im Ottermoor haben die beiden Zivildienstleistenden in der Samtgemeinde, Luca Breit und Timo Erdmann, während der „Schneepause“ im Januar in hervorragender Weise abgearbeitet.
Ziel der Arbeiten war und ist es, den Jungwuchs an Kiefern und Moorbirken zu beseitigen. Diese immer wieder durch Samenanflug heranwachsenden Jungbäume bewirken eine sich steigernde Beschattung und steigenden Wasserentzug und schmälern so mit zunehmendem Alter die Vitalität der Pflanzengesellschaften von Krähenbeeren-, Sumpf- und Besenheide in der Otterheide. Im Rauhen Moor bei Hollinde geht es ebenfallls um die vielfältigen Mosaikflächen aus den drei genannten Zwergsträuchern, sowie um die wertvollen Schwingrasen-Torfmoosareale.
Alle 5-8 Jahre müssen daher in diesen offenen und halboffenen Heide- und Heidemoor-Arealen solche Maßnahmen durchgeführt werden.

  
Kraftvoller Einsatz: Das Buschholz kommt aus der Fläche unter die Randbäume der Heide,
  
li: Vor der Arbeit: Informationen vor Ort, re: Die Hälfte der Arbeit ist getan,
  
Ausschwärmen zum Räumen, Vorne weg: Unser neuer 1. Vorsitzender Henry Holst
  
Freistellungsarbeit an der Fuhlau als sportliche Herausforderung

Eine immer zügigere Dränage der gesamten Landschaft, wachsende Beregnungsaktivitäten in der Landwirtschaft u. a. haben die Pufferreserven der oberflächennahen Grundwasserströme weitgehend abgebaut, die Wasserhaltekraft des Bodens weitgehend zerstört. Niederschlagsarme Witterungsphasen führen daher selbst in ursprünglich nassen Landschaftsteilen zu oft schnellen Verlusten wertvoller ursprünglicher Lebensgemeinschaften. Zu schnell im Frühjahr – oft schon im April und Mai! – verlieren die Feucht- und Nassbiotope ihre Wasserreserven aus dem Winterhalbjahr. Ungewöhnlich lange Trockenperioden zwischen März und Mai führen dann schnell zu ihrer fast völligen Austrocknung. Die Folge: Bäume und Sträucher dringen ein.
Diese Kausalkette gilt für die hier genannten grundwasserabhängigen Moore und ihre amphibischen Übergänge zu den trockeneren Landschaftsteilen.
Auf den mageren, humusarmen Binnendünen im Ottermoor schufen der Wegfall gelegentlicher Beweidung und die Aufgabe des Abplackens der Heidestreu nach dem 2. Weltkrieg die Basis für ein langsames Vordringen der Gehölze. Später forcierte sich dann das Tempo durch die allgegenwärtige Aufforstung mit Kiefern und durch den ständigen Stickstoffeintrag aus der Luft mit dem Regen. Dieser Eintrag stellt eine schleichende, unsichtbare, aber stetige Düngung der Landschaft dar mit einem Minimumfaktor in ursprünglich nährstoffarmen Gebieten wie Heiden und Moore.

Neben den oben genannten drei „Großeinsätzen“ mit jeweils intensiver Vorarbeit durch die Rentner-Band gab es im Oktober/November und in den schneefreien Phasen des Winters allerdings noch zahlreiche kleinere Arbeitseinsätze, vor allem in den Gemeinden Handeloh und Welle:
An drei Samstagen setzte die Handeloher Arbeitsgruppe ihre Pflegemaßnahmen auf der Drögen Heide fort, einmal mit zahlenmäßiger Unterstützung durch die Mitglieder der Astronomischen Vereinigung Hamburg, die seit mehreren Jahren am Rande der Drögen Heide in einem Container ein kleines Observatorium unterhält.
Eine kleine Handeloher Gruppe hat sich an einem Samstag dann noch mit Traktor und Kirschenreißer der Ausrottung der Späten Traubenkirsche auf unseren Betreuungs- und Eigentumsflächen unterhalb des Handeloher Friedhofs gewidmet.
Eine kleine Weller Gruppe konnte im Januar (verspätet, aber durchaus wirkungsvoll) im Fuhlaumoor zwischen Welle und Kampen eine Teilfläche der Loki-Schmidt-Stiftung mähen zur Förderung u.a. der seltenen Schwarzschopf-Segge, auch Wundersame Segge in manchen Büchern genannt: Carex appropinquata. Von ihr gibt es nur drei Wuchsorte im Bereich der Samtgemeinde!

   
Nicht nur am Sprötzer Bach bei Kakenstorf: biotopfremde Fichten im der Bachaue. Ihre Beseitigung befördert den naturnahen Übergang zwischen offenem Grünland und nassem Erlenbruch

Was gab es noch zu tun?
Vorarbeiten im NSG Großes Moor durch die Rentner-Band für einen großen Einsatz der Samtgemeinde-Jugendfeuerwehr Mitte Februar, der dann wegen Schneelage leider ausfallen musste.
Das Entfernen von rund 15 älteren völlig standortfremden Fichten auf einer Grünlandfläche der Edmund-Siemers-Stiftung am Sprötzer Bach durch die Rentner-Band.
Obstbaumschnitt auf unseren beiden Anpflanzungen in der Gemeinde Wistedt unter der Leitung von Walter Müller.
Kopfweidenschnitt auf der Loki-Schmidt-Stiftungsfläche am Nordrand des Großen Moores durch die beiden Zivildienstleistenden der Samtgemeinde Tostedt.
Gezielte Entnahme von Erlengebüsch an den Ufern der Dittmer Teiche und Kontrollarbeiten der Bärlappzäunung von 2007 bei Langeloh, beides durch die Rentner-Band mit wechselnder Teilnehmerzahl.
Abdichten und damit Kontrolle des Wasserausflusses aus dem Hangquellmoor Trelder Moorkoppel durch die Rentner-Band, eine wichtige Maßnahme, die allerdings erst Anfang Mai durchgeführt werden konnte.

Und natürlich wie in jedem Jahr:
Aufbau, Betreuung und Abbau der Krötenzäune am Knick und am Otterberg bei Riepshof. Auch hier haben sich die beiden Zivildienstleistenden tatkräftig mit eingebracht.

   
Projekt: Krötenzäune: links: Die Furche ist gezogen am Knick: Der Kleinachserpflug schon wieder auf dem Hänger. mitte: Engagierte Helfer bei verschiedenen Arbeiten im Winter 2010/11: Die Zivildienstleistenden Timo Erdmann und Luca Breit; rechts: Aufgebaut u. Info-Schild gesetzt: Gruppenbild zum Schluss mit 3 Damen am Riepshofer Krötenzaun;

 

Und das waren die mehr als 60!! Aktiven im Gelände. Dank an Euch alle!
Hans Stöver Benecke, Edith Birger, Achim Birke, Edda Boethel, Claus Bohling, Heinrich Busch, Helmut Duden, Horst Dieter Fehling, Horst Gerlach, Annette Gutenschwager, Kerstin u. Stefan Hirsch, Henry Holst, Tina Horstmann, Wolf-Rüdiger Ibelings, Jutta u. Reinhard Kempe, Dieter Kessler, Jutta u. Günther Knabe, Joachim Knüppel, Ralf u. Udo Kolm, Manfred Koslowski, Gaby Krebs, Christel Kühne, Thomas Kurps, Hinnerk u. Yannick Lehmann, Walter Löll, Jürgen Meyer u. Sohn Jakob, Günther Meyer-Corleis, Eckhard Miersch, Walter Müller, Ludwig Narewski, Günther Neubauer, Maria Nyhius, Torsten Peters, Rocio Picard, Konstantin Poschinger und 12 Mitglieder der Astronomischen Vereinigung Hamburg, Ralf Rainkober, Anneliese Reinsch, Bernd Risse, Peter Roocks, Gerd Schröder, Bernd Schütz, Horst Stabrey, Klaus Sülbrandt, Fritz Visarius, Karl Heinz Vollmer, die Zivildienstleistenden Luca Breit und Timo Erdmann.


Ungünstige Arbeitsbedingungen in der Otterheide beim Vorsägen


In der Otterheide: oben: Noch stehen die Kusseln; unten: Hoffentlich fällt jetzt kein Schnee! Die Kusseln liegen, es muss noch geräumt werden - demnächst


Nach dem „Fehltritt" im Rauhen Moor: Ab nach Hause


In Abständen nötig: Freistellung bestimmter Uferränder an den Dittmer-Teichen


Seltene Pflanzengesellschaften im Rauhen Moor und in der Otterheide: Krähenbeere und Glockenheide (oben) sowie die zarte Moosbeere über nassen Torfmoosbulten (unten)

An der Trelder Moorkoppel: Der kontrollierte Abfluss aus dem Hangquellmoor hat ein Leck (oben). Nach der Abdichtung (unten) wird das Wasser auf dem gewünschten Niveau zurückgehalten. Vorn rechts: Ein Info-Schild des Landkreises zu Wasserhaushalt und Vegetation

Strahlende Rentner auf der Trelder Moorkoppel – nach der Arbeit
 

[Inhalt]

 

Biologische Vielfalt 5: Heimische Reptilien
Von Hausschlangen und beinlosen Echsen

Wenn ich Besuch gehabt hätte an diesem Sonntag im Sommer des vergangenen Jahres, als ich gut gelaunt meine Terrasse betreten wollte, hätte man durchaus folgenden Aufschrei hören können:
Igitt, igitt! Eine Schlange! Dieser eklige glitschige Wurm! Schauderhaft! Mach es weg!

Da lag er nun, der kleine ungefähr 30cm lange „Wurm“, ein wenig eingeringelt, den Kopf erhoben in Richtung Störenfried gestreckt, unter meinem Zitronenbaum auf der von einem 50cm hohen Mäuerchen umgebenen Terrasse.
Ja – und ich hätte dann wohl antworten können:
Nur keine Panik, die beißt nicht und sie ist auch gar nicht giftig. Das ist eine junge Ringelnatter. Man erkennt sie sofort an den halbmondförmigen, zumeist gelblichen Flecken beiderseits des Hinterkopfbereiches. Und glitschig sind Schlangen im Gegensatz zu den Lurchen, wie z.B. den Fröschen oder Molchen, überhaupt nicht. Schlangen sind Kriechtiere - oder auch Reptilien genannt - wozu auch Eidechsen und Schildkröten zählen und besitzen eine geschuppte oder gepanzerte trockene Haut.
Im Vergleich zu den Säugetieren und Vögeln sind Kriechtiere einfache Wirbeltiere. Sie unterscheiden sich sichtbar durch das Fehlen von Haaren oder/und Federn. Auch weisen sie einen anderen Energiehaushalt auf, denn sie sind wechselwarm, d.h. dass ihre Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur bestimmt wird.
Alle Nattern in Mitteleuropa sind bis auf zwei Ausnahmen, die hier in Norddeutschland jedoch nicht vorkommem, vollständig ungiftig. Die Ringelnatter wehrt sich gegen ihre Feinde mittels Absonderung eines übelriechenden Sekrets aus einer Drüse im Analbereich.
Sie kommt nahezu in ganz Europa vor und kann bis zu zwei Meter, zumeist jedoch nur 1,2 m lang werden. Weibliche Tiere sind größer und dicker als männliche.
Die Färbung ist sehr unterschiedlich. Sie kann olivgrau, grünlich, olivbraun oder auch stahlgrau mit verschiedenartigen dunklen Flecken oder gelegentlich hellen Streifen sein.

Ringelnattern sind weitgehend tagaktiv. Im größten Teil ihres Verbreitungsgebietes sind sie an feuchte Biotope gebunden. Bei uns, also im nördlichen Europa, ist ihre Biotopwahl allerdings weniger eingeschränkt. Sie kann hier bei uns sogar in recht trockenen Wäldern, Hecken und Wiesen angetroffen werden.
Als Beleg hierfür sind voneinander unabhängige Beobachtungen von Edith Birger und Reinhard Kempe aus Handeloh bzw. Höckel zu nennen.
Beide haben in unterschiedlichen Jahren jeweils im Sommer sehr große Exemplare der Ringelnatter in der Nähe der Bahnlinie südlich von Handeloh angetroffen – also in einem Bereich, der durchweg von trockenen Kiefernwäldern geprägt ist.
Es darf vermutet werden, dass dies an dem guten Nahrungsangebot des Bahnkörpers und der benachbarten Wälder liegt und nicht nur an dem Wanderverhalten zwischen den beiden Feuchtgebieten der Este bzw. Seeve mit dem Hollenbeck.
Die Ringelnatter schwimmt sehr gut und jagt deshalb zuweilen auch im Wasser.
Ob damit die Abnahme von Amphibien, wie Braunfröschen und Molchen, in meinem Gartenteich zu tun hat, ist jedoch eine Vermutung. Möglich wäre es, denn ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Fröschen und Kröten, aber auch aus Molchen, Kaulquappen und kleinen Fischen. An Land sind Eidechsen, nestjunge Vögel und kleine Säugetiere wie z.B. Mäuse ihre Nahrungsgrundlage.
Für das erstmalige Auftreten der Ringelnatter auf meinem z.T. naturbelassenen Grundstück mag es im wesentlichen zwei Erklärungen geben:
Vor ungefär zwei Jahren wurde das Freilaufgehege meiner Haushühner hinter meinem Grundstück etwas eingeengt, so dass ein naturbelassener Korridor zu den benachbarten Wiesen mit Bachläufen, Bruchwald und Teichen entstanden ist. Über eben diesen wäre nun eine ungestörte Zuwanderung von Reptilien aller Art aus dem Umland möglich gewesen und ist es noch. Deckungslose, von Hühnern geschaffene offene Sandflächen werden vollständig gemieden. Hier wären wandernde kleine Tiere sofort das Opfer meiner Öko-Hühnerhaltung.
Oftmals konnte ich mit ansehen, wie meine lieben Tiere mit einem kleinen Braunfrosch oder einer kleinen Erdkröte im Schnabel durchs Gehege rannten, verfolgt von anderen Hühnern, die ebenfalls den nahrhaften Happen für sich haben wollten.
Darüber hinaus bestand und besteht auch die Möglichkeit, dass bisher noch nicht zu Gesicht bekommene Nattern-Alttiere meine seit Jahren bestehenden Laub-Mulch-Haufen entlang der Grundstücksgrenze zum Außenbereich zur Eiablage genutzt haben und zumindest ein Jungtier aufgrund des Vorhandenseins des Gartenteiches zeitweilig hier lebte.

Für die Zeit der Winterruhe nutzen Ringelnattern gerne vermodernde Holzstapel, die ich seit langem ebenfalls entlang der Grundstücksgrenze bereithalte. Gerne dürfen diese von Mäusen oder vom Maulwurf unterwühlt sein. In die von ihnen geschaffenen Gänge verkriechen sich dann die Nattern, um den Winter frostfrei zu überdauern.
Früher, als die Häuser und Stallungen noch nicht hermetisch abgedichtet waren und viel Holz statt Beton verwendet wurde und die Dächer oftmals mit Reet gedeckt waren, konnte man diese Schlangenart auch innerhalb der Gebäude antreffen. Oft waren es mehrere zugleich.
Vornehmlich hielten sie sich seinerzeit in Geflügelställen auf. Die weiche Einstreu kam ihnen als Unterschlupf sehr gelegen. Verständlicherweise wurden die Ställe der Huftiere eher gemieden.
In Brehms Tierleben von 1892 wird beispielsweise von einer Natternbehausung unter dem Holzfußboden eines Pfarrhauses berichtet. Wann immer der Fußboden etwas polternd betreten wurde, versetzte das die Natter in Abwehrhaltung und sie sonderte ihr übelriechendes Sekret ab. Der typische Natterngeruch soll dann im gesamten Haus wahrnehmbar gewesen sein.
Auch in den Kellern der Bauernhöfe konnte man ab und an auf eine Ringelnatter treffen.
So erging es auch Reinhard Kempe bei einem Nachbarn in Höckel. Nachschub für die feucht-fröhliche Feier lagerte im Keller und der musste geholt werden. Unmittelbar nach dem öffnen der Kellerluke, fuhr eine große Schlange an ihm vorbei und verschwand über den offenen Flur auf Nimmerwiedersehen im Garten. Auch wenn er sie nicht als Ringelnatter erkennen konnte, mußte es zweifelsfrei diese Schlangenart gewesen sein, denn von einer Hausbesetzung anderer Arten ist nichts bekannt.
Der Name Hausschlange für die Ringelnatter war in vorigen Jahrhunderten vielerorts gebräuchlich. In Brehms Tierleben findet man weitere Namen wie Schwimm-, Hecken- oder Wassernatter, der Unk oder Hausunk oder einfach der Wurm.
In den westslawischen Siedlungsgebieten, angefangen im Spreewald, über Polen bis nach Weissrussland und auch im Baltikum betrachtete man sie als eine Art von Hausbeschützerin.
Sie durfte keinesfalls verjagt oder gar getötet werden. Das brächte großes Unglück über Haus, Hof und die ganze Sippschaft.
Deshalb ist es sicherlich auch kein Wunder, dass das Märchen vom Schlangenkönig mit seiner goldenen Krone in dieser Region entstanden ist. Wer es einmal nachlesen möchte, wird im Internet fündig.

Das zweite Reptil, das sich bei mir im vergangenen Jahr zeigte, war die Blindschleiche (Anguis fragilis) aus der Familie der Schleichen oder Anguidae. Diese 70 bis 80 Arten umfassende Familie kommt fast nur auf dem amerikanischen Doppelkontinent vor. In der alten Welt leben nur zwei Arten, davon nur die eine genannte bei uns. Schleichen sind langrumpfige Echsen mit sehr kleinen Gliedmaßen oder überhaupt keinen erkennbaren Beinen. Diese haben sich im Laufe der Evolution zurückgebildet. Betrachtet man ein Skelett einer gänzlich gliedmaßenlosen Art, kann man noch die verkümmerten Reste dieser ehemaligen Beine erkennen.
Blindschleichen können sich nur sehr langsam fortbewegen, weil sie nicht über den flexiblen Skelettaufbau einer Schlange verfügen und deshalb nur ansatzweise schlängeln können.
An ihren verschließbaren Augenlidern und dem fragilen Schwanz, der im Falle eines Beutezugriffs leicht abbricht und das eigentliche Tier entkommen läßt, ist sie leicht als Echse zu erkennen.
Sie führt ein verborgenes Leben und kommt häufig bei Regen am Tage oder erst in der Dämmerung hervor. Ihre Nahrung besteht vornehmlich aus kleinen Nacktschnecken und Regenwürmern, die sich bekanntermaßen selbst nicht sehr schnell bewegen können.
Wie die Ringelnatter bevorzugt sie pflanzenreiche Biotope, die im Untergrund sehr feucht sein dürfen. Sie kann zwar schwimmen, dennoch meidet sie offene Wasserflächen.
Auch intensiv genutzte Gärten mag sie nicht, weil in ihnen der geeignete Unterschlupf fehlt.
Die Oberseite der Blindschleichen ist meist braun, grau, rötlich oder kupferfarben. Weibchen haben häufig einen Rückenstreif. Die Jungen sind auffallend gefärbt, oberseits gold- oder silberfarbig, Seiten, Bauch und Rückenstreif sehr dunkel. Sie werden lebend geboren.
Das bei mir beobachtete Tier hatte eine Länge von ca. 20 cm und war noch auffallend silbrig gefärbt. Blindschleichen werden nicht länger als 50 cm, meist bleiben sie kleiner.

Auf seinem Grundstück in Höckel hat Reinhard Kempe in diesem Frühjahr zusammen mit seinen beiden Enkelinnen Yannah und Marlene eine Vielzahl von Blindschleichen aller Altersklassen gefunden. Sein Grundstück ist eher ein Wald, denn ein gepflegter Garten mit sehr viel Totholz, Reisighaufen und Laubschütten, was dieser Reptilienart offenbar sehr behagt.

Also Leute, räumt nicht alles weg im Garten, mäht das Gras nicht zu häufig, legt Stein- und Holzhaufen an und ihr werdet ein wahres Wunder erleben!!!


Folgende Bücher haben mir bei diesem Artikel sehr geholfen:
Brehms Tierleben – Siebenter Band, Leipzig und Wien, 1892
Pareys Reptilien und Amphibienführer, Hamburg und Berlin, 1979
Mertens, R., Welches Tier ist das? Kriechtiere und Lurche, Stuttgart, 1952
Zur Situation der Amphibien und Reptilien im Landkreis Harburg, Winsen/L., 1985
 


Überraschungsgast auf der Terrasse: eine junge Ringelnatter


Vermodernde Altholzabschnitte – Versteck für Reptilien und auch Amphibien.


Kopf der Ringelnatter – gut erkennbar: die Halbmondflecken am Hinterkopf.


Busch- und Astlagen über Laubschütte für Unterschlupf und Eiablage.


Ringelnatter mit geöffnetem Maul – erkennbar die starren, nicht verschließbaren Augen sowie Zunge und Züngelorgan


Kopf einer Blindschleiche – deutlich erkennbar sind das obere und untere Augenlid.

[Inhalt]

 

Biologische Vielfalt 6: Leben im Sand
Die Weiden-Sandbiene und ihr“ Kuckuck.“

Auf die begeisterten Hinweise von Gaby Krebs und von Freunden über die Stiefmütterchenpracht auf dem Otterberg, machte ich mich unverzüglich auf den Weg, um dieses Ereignis nicht zu versäumen. Ich wurde auch nicht enttäuscht. Der ganze von der Sonne verwöhnte Magerrasenhang war übersät mit wilden Stiefmütterchen (Viola tricolor) und sah wunderschön aus. Noch zweimal bin ich dort gewesen, um den Anblick zu genießen.

Beim Umherstreifen entdeckte ich dann auf dem Sandweg und an einem sandigen Hang viele kleine Sandhäufchen mit einem seitlichen Loch und ein Gewimmel von kleinen Insekten. Dieser Anblick war mir nicht ganz unbekannt, war er mir doch im letzten Jahr bei der Erforschung der Pflanzen im Hohlweg bei Wüstenhöfen schon aufgefallen und ich wusste, dass es sich um Sandbienen handelte. Damals jedoch kam ich zu spät und die meisten Nester waren schon verschlossen. Jetzt aber konnte ich das Treiben der Insekten beobachteten und Fotos machen, an Hand derer ich zu Hause nachsehen konnte, um welche Art es sich handelte. Ich wurde auch schnell fündig. Laut Insektenbuch handelte es sich um eine Andrena –Art, wahrscheinlich um die Weiden-Sandbiene. Das Internet gab darüber ausreichend Auskunft.

Die Weiden-Sandbiene (Andrena vaga) gehört zu den Hautflüglern und zur Familie der Bienen. Der Hinterleib ist schwarz und Gesicht und Brust weißgrau behaart. Ihre Körperlänge beträgt 11 bis16 mm, wobei die Männchen deutlich kleiner sind als die Weibchen. Sie besitzt die Flexibilität, sich schnell neue Habitate zu erschließen. Ihr Lebensraum sind Sand- und Lehmflächen, Wegränder und Gärten. Diese Art nistet oft in großen Kolonien . Nach der Paarung beginnt die Biene schon Mitte März mit dem Nestbau. Dazu gräbt sie einen halben Meter langen Gang, von dem Seitengänge mit den Brutzellen abgehen. Die Weiden-Sandbiene sammelt, wie ihr Name schon sagt, nur Pollen und Nektar an Weiden. Die Tiere tragen die Pollen an den Beinen und kleiden damit die Zellen aus. In jede von ihnen kommt dann ein Ei. Danach wird die Nistkammer verschlossen und anschließend auch der Eingang an der Erdoberfläche. Die aus dem Ei geschlüpfte Larve ernährt sich vom vorhandenen Proviant und ist gegen Ende des Frühjahrs ausgewachsen, verpuppt sich aber erst im Sommer . Die kurz darauf schlüpfenden Bienen bleiben noch bis zum Frühjahr in den Brutzellen.

Weiden-Sandbienen sind aber auch gute Wirte und so gibt es Schmarotzer, die, wie der Kuckuck, ihre Eier in fremde Nester legen. In diesem Fall sind es Wespenbienen, die daraufhin auch Kuckucksbienen genannt werden. Eine dieser Arten beobachtete ich ebenfalls auf dem Otterberg. Anhand der Fotos identifizierte ich sie als Rothaarige Wespenbiene (Nomada lathburiana) – mit Fragezeichen! Die vielen sehr ähnlichen Arten dieser Gattung sind schwer zu unterscheiden.
Der Name Wespenbiene erklärt sich aufgrund ihrer äußeren Ähnlichkeit mit Wespen. Die genannte Art hat eine schwarze Brust mit gelben Flecken und roten Flügelschüppchen. Der Hinterleib ist gelb mit schwarzen Binden, vorn rot gefärbt. Sie parasitiert vorzugsweise mit der Weidensandbiene und legt ihre Eier ins gemachte Nest. Offenbar kann sie durch Geruchssinn feststellen, wo sich die Nester befinden, ob die Wirtin zu Hause ist und ob schon Pollen eingetragen sind. Ist die Wirtin nicht anwesend, schlüpft sie in den offenen Nestgang oder gräbt den verschlossenen Eingang wieder auf. Die Larve der Wespenbienen frisst das Wirtsei oder tötet die Wirtslarve und ernährt sich vom eingetragenen Pollen-Nektargemisch.
Wespenbienen parasitieren in der Regel nur eine einzige Wirtsart und sind somit total abhängig. Stirbt eine Sandbienenart lokal aus, stirbt auch der“ Kuckuck“ aus.

Eine dritte im Sand nistende Art begegnete mir schon im letzten Jahr, ebenfalls auf dem Otterberg. Dort lief mit einer enormen Geschwindigkeit ein Insekt an mir vorbei, das eine Raupe mit sich trug, die größer war als es selbst. Es war so schnell, dass ich Schwierigkeiten hatte es zu fotografieren, aber schließlich gelang es mir doch. Es handelte sich um die Gemeine Sandwespe (Ammophila sabulosa), eine schmale, lang gestreckte Schlupfwespenart von 12 bis 24 cm Länge. Der Hinterleib ist lang gestielt, der vordere Teil rot, der hintere mit leichtem Blauschimmer. Diese Art benötigt zur Ernährung ihrer Larven u.a. Raupen von Eulenfaltern. Sie lähmt sie durch mehrere Stiche und trägt sie zum Nest, welches aus einem 5 bis 8cm langen Gang besteht, der sich am Ende zu einer ovalen, horizontalen Larvenkammer erweitert. In die Raupe legt sie seitlich ein Ei. Danach wird das Nest verschlossen und getarnt. Nach wenigen Tagen schlüpft die Larve und fängt sofort an, die Raupe zu verzehren. Danach spinnt sie sich ein, verpuppt sich und im Juni schlüpfen die neuen Sandwespen.
Um welche Eulenraupe es sich hier handelt, habe ich noch nicht herausgefunden, vielleicht kann mir ja jemand dabei helfen.

Ein schönes Beispiel für Artenvielfalt in unserer Landschaft.
Fazit: Reiches, spannendes Leben im Kleinen auf oft nur wenigen Quadratmetern! Solche offensandigen, mageren Lebensräume sind selten bei uns geworden. Sie stellen das trocken-warme Extrem zu den auch gefährdeten wassergebundenen Welten der Tümpellebensgemeinschaften dar.

Qellennachweis:
Kosmos:Der neue Insektenführer
www.wildbienen.de
www.insektoid.de


Eine Sandbiene mit reichem Pollenvorrat an den Hinterbeinen vor ihrem Eingang


Die Wespenbiene in der Nähe einer Wirtsröhre


Eine Gemeine Sandwespe mit ihrer gelähmten Beute, einer Eulenfalter-Raupe

[Inhalt]

Eine traurige Pflicht
Nachruf


Wir trauern um unser Mitglied Reinhard Dampmann aus Wistedt. Er starb nach schwerer Krankheit am 30. Mai 2011.

Meine erste Begegnung hatte ich mit meinem Namensvetter an der Quellener Straße auf unserer Obstbaumfläche im Februar 2005 beim Pflanzen der Jungbäume.
Bei verschiedenen größeren Arbeitseinsätzen, vor allem aber im kleineren Kreis der Rentner-Band, hatte Reinhard sich seitdem tatkräftig eingebracht. Er hat in den wenigen Jahren nicht nur bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen, der geprägt war von seiner Aufgeschlossenheit für unser Tun, von Einsatzfreude und von zuverlässiger Tatkraft bei der Arbeit. Da, wo Reinhard mitwirkte, wurde etwas bewegt, kam die Arbeit voran.
Leider war es Reinhard nur vergönnt, wenige Jahre im Arbeitskreis mitwirken zu können.

Reinhard hat auch im AKN eine Spur hinterlassen, dauerhaft sichtbar in den heranwachsenden Obstbäumen an der Quellener Straße.

Wir, die Reinhard im AKN kannten, werden ihn nicht vergessen.


Reinhard Dampmann in einer Pause beim Arbeitseinsatz


[Inhalt]

Aktivitäten des AKN im Winterhalbjahr 2010/2011
Begehungen, Bereisungen, Treffen, Sitzungen, Arbeits- und Pflegeeinsätze
Mi. 17.11.10: Kauf und Einsetzen von >1000 Kleinfischen in die Dittmer-Teiche,


Die Vorarbeiter-Truppe mit ihrem Equipment im Rauhen Moor 

Do. 18.10.10: Vorsägen der Handeloher Gruppe auf der Drögen Heide,
Sa. 20.11.10: Arbeitseinsatz der Handeloher Arbeitsgruppe mit Vertretern der Astronomischen Vereinigung Hamburg auf der Drögen Heide,
Mo. 22.11.10: Einführung der beiden Zivildienstleistenden in ihre Arbeitsfelder,
Do. 25.11.10 : 2. Vorsägen in der Otterheide,
Sa. 27.11.10: Beseitigung der Späten Traubenkirsche durch Handeloher Kleingruppe unterhalb des Handeloher Friedhofs,
So. 28.11.10: Begehung des Rauhen Moores zwecks Beurteilung geplanter Pflegemaßnahmen,
Do. 02.12.10: Besuch der Konrad-Arbeitsmannschaft bei der Beseitigung der Weidengebüsche auf dem Griesen-Bült-Areal, Wümmeniederung,
Mi. 12.01.11: Rentner-Band: Arbeiten am Sprötzer Bach,
Do. 13.01.11: Begehung des Eichenkrattwaldes (Lohberge) mit Forstmann Arne Holst zwecks Fichtenbeseitigung im Herbst,
Sa. 15.01.11: Arbeitseinsatz: Räumung der Kusseln in der Otterheide,  
Mo. 17.01.11: Begehung Fichtenwald in Everstorfer Moor,
Mi. 19.01.11: Rentner-Band: Vorsägen I im Rauhen Moor,
Sa. 22.01.11: Arbeitseinsatz der Handeloher Gruppe auf der Drögen Heide,
Mo. 24.01. +
Di. 25.01.11:
Begleitung der Baggerarbeiten durch die Firma Pankop zur Wasserrückhaltung im NSG Ottermoor,
Mi. 26.01.11: Teilnahme an der Umwelt-, Bau- und Planungsausschuss-Sitzung der SG Tostedt,
Do. 27.01.11: Rentner-Band: Vorsägen II Rauhes Moor,
Sa. 29.01.11: Weller Kleingruppe auf der Loki-Schmidt-Stiftungsfläche im Fuhlaumoor,
Mi. 02.02.11: Rentner-Band: Vorarbeiten im Großen Moor für Jugendfeuerwehreinsatz,
Fr. 04.02.11: Begehung der Griesen-Bült-Flächen mit Peter Seide vom NLWKN,
Mi. 09.02.11: Rentner-Band: Vorsägen auf den Dünenkuppen im NSG Ottermoor,
Do. 10.02.11: Gemeinsamer Besuch beim Schäfer Gevers in Wesseloh zwecks Abstimmung der Heidebeweidung (Armin Hirt; Peter Seide; AKN),
Sa. 12.02.11: Arbeitseinsatz Rauhes Moor: Abräumen der Kusseln,
Mo. 21.02.11: Obstbaumschnitt am Quellener Weg,


Vorsichtiges Arbeiten in den nassen Bereichen der Otterheide
Do. 24.02.11: Erziehungsschnitt Streuobstanlage Kauers Wittmoor, Wistedt,
Do. 24.02.11: Kopfweidenschnitt auf der Maack-Fläche am Großen Moor,
Di. 01.03.11: Griesen-Bült-Begehung u. Fotodokumentation vor der Sommerbeweidung (Winteraspekt),
Sa. 05.03.11: Arbeitseinsatz auf den Dünenkuppen des Ottermoores: Räumung der Kusseln,
Fr. 11.03.11: Obstbaumdüngung,
Mo. 14.03.11: Aufbau der Krötenzäune am Knick und bei Riepshof,
Sa. 19.03.11: Teilnahme an der Niedersächsischen Kranichtagung in Verden,
Mi. 23.03.11: Rentner-Band: Dittmer-Teich, Beseitigung von Ufergebüsch,
Di. 29.03.11: Treffen mit Landwirt Stöver am Füsselweg 3, Heidenau. Planung von Teilen der Ausgleichsmaßnahmen für die Biogas-Anlage,
Di. 29.03.11: Herrichtung der Uferschwalbenwand unterhalb des Handeloher Friedhofs mit Firma Pankop,
Mi. 30.03.11: Planungsgespräch mit Renate Prior von der Siemers-Stiftung/Neddernhof,
Mi. 06.04.11: Abbau der Krötenzäune,
Fr. 08.04.11: Jahreshauptversammlung des AKN in Kakenstorf,
Mi. 13.04.11: Rentner-Band: Kleingruppe mit Arbeiten bei der Bärlappzäunung in Langeloh,
Do. 14.04.11: Erste Donnerstagsexkursion 2011 im Knick-Wald,
Fr. 15.04.11: Eine von 4 weiteren Begehungen von Bereichen des Ottermoores mit der Diplomandin Stephanie Stahlhut zu den Inhalten ihrer Diplomarbeit,
Mi. 20.04.11: Erstes Planungstreffen unter Leitung von Vertretern des Landkreises mit der Hollenstedter Jugendfeuerwehr und Regesbostler BUND-Vertretern zum Heidbach-Renaturierungsprojekt,
Di. 03.05.11: Teilnahme an der Umwelt-, Bau- und Planungsausschuss-Sitzung der SG Tostedt,
Mi. 04.05.11: Rentner-Band: Arbeiten zur Wasserrückhaltung auf der Trelder Moorkoppel,
So. 15.05.11: Infostand des AKN auf dem Hamster-Markt in Tostedt,
Mi. 18.05.11: Planungsgespräch auf dem Neddernhof mit allen Beteiligten,
Mitte März 18
bis 20.5.11:
Begehungen im Zuge des Vogelmonitorings in den ersten 3 “Runden“ (März; April; Mai) auf den 6 von uns betreuten Probeflächen.
   
   
   
Lösungen von der Kinderseite:
1: Hase (W), 2: Eichhörnchen (O), 3: Reh (L), 4: Wildschwein (F), 5. Fasan (S), 6: Stockente (S), 7: Krähe (P), 8: Fuchs (U), 9: Dachs (R), Lösungswort: WOLFSSPUR
[Inhalt]

 

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