Mitteilungsblatt des AKN Nr.11 (1/00) |
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Inhalt In eigener Sache AKN-Splitter, Wichtiges - kurz berichtet Sammeln, Rast und Zug der Kraniche am Ostufer der Müritz Das NSG "Heidemoor bei Ottermoor" und die "Otterheide" Biotopentwicklungsprojekte Neues Spendenrecht Noch einmal - Das Birkhuhn Der Rotmilan - Vogel des Jahres Quelljungfer Weg- und Grabwespen Umweltpreis Aktivitäten des AKN im Winterhalbjahr 1999/2000 |
Naturschutz in der SG Tostedt |
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Liebe Mitglieder und Freunde des AKN,
endlich ist es wieder Frühjahr! Die Natur ist wieder erwacht und da ich diese Zeilen schreibe, sind erste Frühlingsboten erblüht. Die Vogelwelt macht sich lauthals bemerkbar und in dem vielstimmigen Gesang sind auch schon erste Rückkehrer aus dem Süden zu entdecken. Es beginnt die schönste Zeit des Jahres. Aber wie schnell ist das „Explodieren" der Natur auch wieder vobei, wie schnell stehen die Bäume wieder im vollen Laub, wie schnell sind die Vögel wieder verstummt?! Daher ist es angebracht und so wichtig, den Frühling bewußt zu erleben, zu beobachten und zu genießen. Nehmen wir uns die Zeit dafür! Das vergangene Winterhalbjahr war so reich an Pflegeeinsätzen, die zudem noch von einer unglaublich großen Anzahl von freiwilligen Helfern durchgeführt wurden, dass wir hierüber in einem ausführlichen Artikel berichten. Was es sonst noch so gibt, findet sich in der Rubrik „AKN-Splitter", u.a. die Termine der kommenden Exkursionen und des Hamstermarkts (Helfer gesucht!). Dort findet sich auch die bildliche Darstellung einer ungeheuerlichen Verunstaltung der Natur durch einen Landwirt. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen, |
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AKN-Splitter - Wichtiges, kurz berichtet
Termine: Sonntag, 18.6.2000: Exkursion: Sonntag, 3.9.2000: Exkursion:
Homepage des AKN |
Zweimal dieselbe Eiche in NSG "Obere Wümme" südlich von Otter |
Für Sie gelesen: Sammeln, Rast und Zug der Kraniche am Ostufer der Müritz Der Müritz-Nationalpark ist eine Reise wert Mit dem Kranichzug erlebt das Ostufer der Müritz im Müritz-Nationalpark seinen ornithologischen Höhepunkt im Jahresablauf. Die Entstehung des Rastplatzes mit mehreren Schlafstellen hängt sicherlich mit den Wasserspiegelabsenkungen im 19. Jahrhundert zusammen. Ab 1880 haben mit Gewissheit große Kranich-trupps am Ostufer der Müritz gerastet. Diese gewaltigen Kranichheere haben wesentlich dazu beigetragen, dass das Gebiet seit 1931 einen Schutz-Status hatte. 1949 konnte dann das NSG „Ostufer der Müritz" mit 4832 ha Größe gebildet werden. Seit dem 1.10.1990 ist dieses Gebiet Teil des Müritz-Nationalparkes. Einige Zahlen mögen die Bedeutung dieser Region bis 1955 kennzeichnen (s. Tabelle).
Ab 1952 wurden im guten Glauben, hier eine völlig ungestörte Vogelfreistätte zu schaffen, Flächen am Ostufer der Müritz aus der Bewirtschaftung herausgenommen. Dies hatte jedoch für den Rastplatz verheerende Folgen. Die Vegetation nahm rasant zu, der fehlende Verbiss durch die Weidetiere nahm den Kranichen die vormals weite Sicht. Der Sammelplatz erlosch ganz und der Rastplatz wurde nur noch bis 1959 zur Hauptzugzeit von größeren Rasttrupps aufgesucht. Seit 1969 wird eine Fjällrinderherde (1998 waren es 34 Tiere) und seit 1984 eine Gotland-Schafberde (1998 ca. 160 Tiere) zur Pflege des Müritz-Vorlandes eingesetzt. Ab 1980 erfolgte dann die Durchsetzung der „Pflegekonzeption Spuklochkoppel", das heißt, umfangreiche Entbuschungs-maßnahmen und Freimähen der Riedflächen wurden durchgeführt. Seit 1985 wird wieder die Annahme der Zwischenlandeplätze im Bereich der freigemähten Flächen beobachtet, die Bedeutung als Sammel- und Rastplatz nahm zu. Dazu einige aktuelle Zahlen der letzten Jahre (s. unten). Die Bedeutung des Sammel- und Rastplatzes für die einheimischen und durchziehenden rastenden Kraniche im Müritz-Nationalpark ist sehr groß. Schon ab Ende Juli, Anfang August bis Mitte-Ende September sammeln sich mehr als 1000 Kraniche der einheimischen Population. Dann setzt das Rasten der durchziehenden skandinavischen, polnischen und baltischen Kraniche ein. Mit fast 7000 Kranichen 1998 wird das sehr deutlich. Seit 1996 hat sich mit zunehmender Zahl die Kranichrast im nordostdeutschen Inland verstärkt. 1997 zogen etwa 100 000 auf dem westeuropäischen Zugweg durch Ostdeutschland, davon 30 000 an der Küste Mecklenburg-Vorpommern und 70000 durch das Inland bis nach Hoyerswerda. Die Rastmaxima im Binnenland nehmen schnell und deutlich zu. Im Landkreis Müritz waren es 1998 fast 9 000 Kraniche (Müritzgebiet und Kölpinsee). Informationen über den Müritz-Nationalpark gibt es bei |
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Ein lebhaftes Relief aus Binnendünen und Moortälchen Zweimal gut 20 ha "bewegte Natur und Landschaft" in einem stillen Winkel unserer Samtgemeinde, das sind das "Heidemoor", kurz auch "Ottermoor" genannt, und die "Otterheide" zusammen. Das Heidemoor (=Ottermoor) zeigt ein wunderbares Mosaik typischer Moorpflanzengesellschaften mit geschlossenen Gagelstrauchbeständen, torfmoosreichen Schwingrasen mit Wollgräsern, Moosbeeren, Rosmarinheide, zwei Arten von Sonnentau und dem seltenen Lungenenzian. Dazu Bestände der Moorlilie und des Weißen Schnabelrieds. In den Schlenken finden sich die seltene Vielstengelige Sumpfsimse (oder auch Sumpfbinse genannt) und zerstreut der Kleine Wasserschlauch. Ebenso reich ist die Fauna. Die ausgedehnten Moorschlenken beherbergen mehr als 15 Libellenarten, darunter die vom Aussterben bedrohte Hochmoor-Mosaikjungfer. Dem ca 21 ha großen "NSG Heidemoor bei Ottermoor", muss die etwa gleich große nördlich anschließende Fläche der "Otterheide" hinzugerechnet werden. Sie hat noch keinen offiziellen NSG-Status, ist aber bis auf einen kleinen nordwestlichen Zipfel ganz im Besitz des Landkreises. Sie stellt in ihrer Gesamtheit wohl den größten zusammenhängenden Bestand an Krähenbeere und Moorheide (Erica-Heide) im Landkreis dar, ergänzt durch Sandheidenareale, alle drei in einzigartiger Verzahnung ! |
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12 x AKN + 5 x FBJ + 1 x FBH + 6 x ABM + 5 x X = 26 Biotopentwicklungsprojekte Ein arbeitsreiches Winterhalbjahr des AKN Hinter dieser nüchternen, mathematisch nicht ganz stimmigen und eher abweisenden Gleichung steht eine sehr erfolgreiche Bilanz eines arbeitsreichen Winterhalbjahres (99/00) des AKN draußen in den verschiedensten Naturräumen der Samtgemeinde Tostedt zwischen Handeloh und Heidenau und zwischen Kakenstorf und Wistedt/Tostedt-Land. Nach dieser nun wirklich auch mich im Rückblick durch ihre Fülle überraschenden und begeisternden Projekt- und Aktionsbilanz drängen sich mir ganz spontan noch einige wichtige Gedanken auf: |
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Neues Spendenrecht
Mitgliedsbeiträge sind jetzt absetzbar !
Im Rahmen von Änderungen im Steuerrecht ist es zu einer Neuordnung des Spendenrechts gekommen. Die Veränderungen sind insofern für den AKN bedeutsam, dass zukünftig die Mitgliedsbeiträge steuerlich absetzbar sind und der AKN die Befugnis erhält, Spendenbescheinigungen auszustellen. Zuwendungen für mildtätige, wissenschaftliche, kirchliche und als besonders förderungswürdig anerkannte gemeinnützige Zwecke Wann wird eine Spende vom Finanzamt als steuerlich abzugsfähig anerkannt ? Eine Spende kann steuermindernd berücksichtigt werden, wenn sie Sind Mitgliedsbeiträge als Spende steuerlich abzugsfähig ? Wer stellt die Zuwendungsbestätigung (Spendenbescheinigung) aus ? Die Spendenbescheinigung wird von der Körperschaft als Empfänger der Spende ausgestellt. Berechtigt zur Ausstellung sind: Neue Rechtslage! Anders als bisher können nunmehr alle Spenden für gemeinnützige (auch für kulturelle und sportliche) Zwecke von der Körperschaft selbst empfangen und bescheinigt werden (Abschaffung des sogenannten Durchlaufspendenverfahrens). |
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Noch einmal - Das Birkhuhn
Die Restpopulation wurde bis 1974 bejagt
Ein Nachtrag zum Niedergang der Restpopulationen in unserem Raum in den 60iger und 70iger Jahren und einige Bemerkungen zur augenblicklichen Situation. 1. Auf dem Gebiet der Samtgemeinde Tostedt sind die Restvorkommen des Birkhuhns in den Räumen Königsmoor und Wistedt-Vaerloh bereits zwischen den beiden Weltkriegen erloschen. Einzelne Tiere sind allerdings bis Ende der 50iger Jahre immer einmal kurzfristig aus den Bereichen südl. von Königsmoor in die engere Wümmeaue und aus den Bereichen Stemmen-Tister Bauernmoor in die Umgebung des Großen Moores eingeflogen. 2. In den 60iger Jahren gab es noch folgende Restpopulationen unmittelbar außerhalb der SG-Grenzen. a) Südlich von Königsmoor zwischen Horst im Osten und der Schneckenstiege im Westen mit dem Schwerpunkt im Bereich des Hammoores. Mit zunehmender Melioration und Umwandlung des Grünlandes in Ackerflächen wurde diese Population von Jahr zu Jahr kleiner. b) Von der Schneckenstiege bestand mit Sicherheit eine "Verbindung" zur zweiten c) Erwähnt werden soll eine dritte Restpopulation, die auch in den 70iger Jahren (spätestens Anfang der 80iger Jahre) durch Verbuschung der Restmoorflächen und durch die Intensivierung der Landwirtschaft verschwand. Es handelt sich um den Landschaftsraum zwischen Lauenbrück und Oster- bzw. Westervesede, wo der Verfasser noch 1977 2 balzende Hähne in Gegenwart von 4 Hennen beobachten konnte. Nach 1978 wurden hier von mir keine Vögel mehr beobachtet. d) Der einzige dauerhafte Bestand an Birkwild in der näheren Umgebung zur Samtgemeinde Tostedt befindet sich im NSG Lüneburger Heide zwischen Bockheber im Südwesten und Undeloh im Nordosten in mindestens 3 Schwerpunkträumen. Einschließlich der 90iger Jahre wurden hier zwischen 20 und 30 Vögeln (Männchen +Weibchen) jedes Jahr gezählt. Auch bei dieser "Streupopulation" handelt es sich um eine durchaus gefährdete Restpopulation. Quellen: |
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Der Rotmilan - Vogel des Jahres
Ihn hatte sicherlich das Schicksal vieler Milane ereilt Es war an einem kühlen Samstag Vormittag im März in den Wiesen von Heidenau. Wir waren gerade fertig mit dem Aufschichten der Strauchwälle für eine Heckenanlage und hatten diverse Heckensträucher gepflanzt. Hein Busch sagte zu mir: "Willst du noch mal den Milan sehen?". Natürlich wollte ich und wir gingen mit mehreren Mitgliedern des Vereins etwa 200 Meter den Wiesenweg in Richtung Oste. Gleich neben dem Weg am Rande einer Wiese sahen wir ihn dann auch: Mit ausgebreiteten Flügeln saß er dort, so als ob er Beute gemacht hätte. Aber er rührte sich nicht und auch seine Haltung hatte etwas unnatürliches – er war tot, jämmerlich krepiert und dennoch imposant. Seinen Brutplatz sucht er gerne in lichtem Wald in der Nähe des Waldrandes oder in kleinen Feldgehölzen. Dort befindet sich der Horst hoch in älteren Bäumen. Nach der Ankunft in den Brutrevieren beginnt der Rotmilan Anfang bis Mitte April mit dem Brutgeschäft, das Gelege besteht aus 2 bis 3 Eiern, die durchschnittlich 33 Tage bebrütet werden. Die Jungen brauchen etwa 6 bis 8 Wochen bis zum Flüggewerden und verbleiben anschließend weitere 4 Wochen im Familienverband. Der Rotmilan ist ein echter "Europäer", denn er kommt fast ausschließlich hier vor. Während in einigen europäischen Regionen - in der Schweiz, Österreich und Polen - die Bestände erfreulicherweise zunehmen, gehen sie in Deutschland seit einigen Jahren drastisch zurück. Das wirkt sich auf die Gesamtzahl aus, denn Deutschland ist der Kern seines Verbreitungsgebietes und beherbergt etwa 60 Prozent aller Rotmilane weltweit: Von höchstens noch 23.000 Paaren leben circa 12.000 hier, davon zwei Drittel in Ostdeutschland. Dort gingen die Bestände seit der Wende um 25 Prozent zurück, was an den übernommenen "westlichen" Anbaumethoden und dem verstärkten Einsatz von Pestiziden liegt, die die Nahrungspalette des Rotmilans verringern. So wird auch deutlich, warum der Rotmilan zum "Vogel des Jahres" gekürt wurde. Die in Mitteleuropa konzentrierte relativ kleine Weltpopulation ist zudem durch menschlichen Einflüsse stark gefährdet. Zwar ist der Rotmilan ein Kulturfolger, aber er braucht eine offene, reich strukturierte Landschaft - Wiesen, Felder, Hecken, Raine, Waldränder, Gewässer. Somit ist das Vorkommen des Rotmilans eng mit der jeweiligen Landnutzung verknüpft. Die wichtigsten Gefährdungsfaktoren sind daher auch eine intensive landwirtschaftliche Nutzung auf großer Fläche und mit mangelnder Vielfalt der Anbaukulturen, ein damit verbundener Pestizid- und Düngereinsatz, das Entfernen von Strukturelementen wie Hecken, Sträuchern und Bäumen und damit verbunden der Rückgang der Beutetiere. Nicht zu unterschätzen sind auch die Bestandseinbußen durch illegale Verfolgung, illegale Jagd und Vergiftung. Zudem sterben etliche Rotmilane durch Unfälle insbesondere an den immer zahlreicher werdenden Leitungen in unserer Landschaft. Daher sollte man sich bemühen, traditionelle Bewirtschaftungsformen, beispielsweise die extensive Weidewirtschaft, sowie Landschaftsstrukturen wie Baumreihen, Feldgehölze und Einzelbäume zu erhalten, den ökologischen Landbau zu fördern, den Pestizid- und Düngereinsatz zu reduzieren und Entwässerungsmaßnahmen einzuschränken. Eine naturverträgliche Bewirtschaftung lässt sich natürlich nur mit politischen Rahmenbedingungen und Anreizen für die Landwirte sowie fairen Preisen für ökologisch produzierte Lebensmittel verwirklichen. |
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Quelljungfer
Eine ungewöhnliche Begegnung am Krötenzaun
Bei der abendlichen Kontrolle der Fangeimer am Krötenzaun im Bereich der Holmer Teiche im Landkreis Harburg / Niedersachsen am 5. Februar d.J. fand sich - neben einem jungen Moorfrosch - eine knapp 4cm lange, also fast ausgewachsene, leicht kompakte Großlibellenlarve. Der entsprechende Eimer war 50 bzw. 90m von den nächsten Gewässern, Zuleitungsgräben der Teichanlage in Holm, entfernt. Wie die Bestimmung ergab, handelte es sich um die in Niedersachsen stark gefährdete Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltoni), eine Art, deren Larven in fließendem Wasser, in der Heide gerne an strömungsärmeren Flachwasserstellen mit sandigem Grund und leichter Mulmauflage, zu finden sind. Dort graben sich die Larven ins Substrat ein, so dass nur mehr die Hinterleibsspitze und die Fangmaske am Kopf hervorragen. So warten sie als Lauerjäger, dass sich ihre Beute, in der Regel Wasserinsektenlarven, sich nähern oder vorbeigetrieben werden. Bemerkenswert außerdem, dass die Larven bis zu fünf Jahre im Wasser verbringen, bevor sie sich an Land zur Libelle verwandeln. Bei den Nachforschungen stellte sich heraus, dass die Larve - vermutlich - aus dem oberhalb gelegenen, etwa 50m entfernten Graben stammte. Hier war aber bereits Anfang/Mitte Dezember das Wasser ‘abgestellt’ worden, weil in den Teichen Ausbesserungsarbeiten an den Mönchen durchgeführt werden sollten. Im Bereich der Straßenunterführung war im Graben immer noch, also vielleicht acht Wochen nach Schließen der Wasserzufuhr, ein hinreichend großer Wasserkörper, nur - aus Sicht der Quelljungfer-Larve - eben ohne Strömung und damit auch ungünstiger werdenden Sauerstoff- (und Ernährungs- ?)Verhältnissen. Das mag die Larve letztlich „bewogen haben", in dieser regenfeuchten und etwa 6°C warmen, also vergleichsweise günstigen ‘nichtaquatischen’ Nacht den Graben zu verlassen und sich auf Wanderschaft bzw. auf die Suche nach einen Fließgewässer zu begeben. Erstaunlich weiterhin: sie ist in die ‘richtige’ Richtung gelaufen: etwa 140m unterhalb, also 90m vom Fangort entfernt, verläuft etwa parallel ein zweiter Graben mit fließendem Wasser. In allen anderen Richtungen gibt es dagegen keine Gewässer in vergleichbaren Entfernungen. Anmerkung: durch den Krötenzaun ist naturgemäß die ursprüngliche Wanderrichtung nicht mehr erkennbar. Man kann aber wohl davon ausgehen, dass die Larve nicht den kürzesten Weg - am Zaun entlang - genommen hat, sonst hätte sie sich bereits oberhalb der Fundstelle in einem Fangeimer finden lassen sollen. |
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Weg- und Grabwespen
Wir können ihnen helfen Bei einem gemütlichen Kaffeetrinken auf dem dänischen Zeltplatz passierte es: mit einem vernehmlichen Knall landete etwas auf unserem Tisch - glücklicherweise zwischen den Tassen. Zwei kleine Tiere rangen miteinander, aber erst, als das eine allmählich etwas ruhiger wurde, war etwas zu erkennen: ein gut 1cm großes Insekt, eine Wegwespe, wie sich später herausstellen sollte, hatte eine etwa erbsengroße Spinne angegriffen und offensichtlich überwältigt. Sie begann sie nun aber nicht etwa an- oder aufzufressen, sondern zog sie, indem sie sie mit ihren Kiefern packte, zum Rand des Tisches, was einen zweiten gemeinsamen Sturz zur Folge hatte. In der Röhre hatte sich zwischenzeitlich folgendes abgespielt: die Wespe hatte die gelähmte Spinne in einer kleinen Erweiterung am Ende des Baues plaziert und dann ein Ei daran abgelegt. Darum ging es also: das Tier betrieb Brutfürsorge, indem es seine Nachkommenschaft mit der Nahrungsmenge versorgte, die diese für ihre Entwicklung brauchte. Und deswegen durfte sie die Spinne auch nicht töten: die als Nahrungsvorrat dienende Beute musste solange ‘frisch’ bleiben, bis die Wegwespenlarve ausgewachsen war und sich verpuppen konnte. Wegwespen gehören zu den sog. Stechimmen aus der Gruppe der Hautflügler, zu denen auch unsere Bienen zählen. Sie sind Ihnen bestimmt schon einmal aufgefallen, wenn diese etwa 1cm kleinen, in der Regel schwarz-rotgefärbten Tiere aufgeregt, fast hektisch und mit vibrierenden Flügeln auf dem Erdboden herumlaufen und hier nach Beute suchen. Eng verwandt mit den Wegwespen sind die Grabwespen. Auch die kann man beispielsweise auf einem Heidespaziergang beobachten. Dort sieht man gelegentlich über 2cm große, sehr schlanke und ebenfalls schwarz und rot gefärbte Tiere insbesondere an vegetationfreien Stellen etwa am Wegesrand herumlaufen. Und vielleicht kann man sogar erkennen, dass sie große (Schmetterlings-)Raupen unter ihrem Körper tragen. Diese halten sie mit den Kiefern fest und schleppen sie so in eine ebenfalls selbstgegrabene Röhre, um sie hier - wie die Wegwespen - mit einem Ei zu versehen. Bevor dies geschieht, werden aber bei den Grabwespen zumeist mehrere Beutetiere eingetragen. Dabei überfallen und lähmen sie - je nach Grabwespenart - unterschiedlichste Insekten, also, wie oben, Schmetterlingsraupen oder kleine Schmetterlinge (wie Zünsler u.a.), Fliegen, Mücken, Käfer, Heuschrecken, Zikaden, Wanzen usw. Über eine Besonderheit gilt es noch zu berichten: auch bei den oben beschriebenen Weg- und Grabwespen gibt es sog. Kuckuckswespen, also Arten, die sich - ähnlich wie unser Kuckuck - darauf spezialisiert haben, in einem unbeobachten Moment in die Brutröhre zu huschen und ebenfalls ein Ei an die eingelagerten Wirtsbeutetiere zu legen. Die Schmarotzer-Larve tötet später die andere Larve und nutzt die Beute für die eigene Entwicklung. Alle angesprochenen Gruppen sind - im Gegensatz etwa zur sozialen, staatenbildenden Honigbiene - sog. solitäre Formen, die als Einzeltiere leben und sich fortpflanzen. Während sie für die Versorgung ihrer Nachkommen tierische Nahrung eintragen, ernähren die erwachsenen Tiere selbst sich überwiegend von Nektar, den sie beim Besuch von Blüten aufnehmen. Nisthilfen |
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Nisthilfen: |
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Umweltpreis der Stadt Buchholz
2. Preis: „Amphibiengruppe Holmer Teiche“ Am 25. Januar diesen Jahres wurde im Rahmen einer Ratsversammlung der Stadt der Umweltpreis des Jahres 1999 verliehen. Dabei wurde neben einer Projektarbeitsgruppe der Schule ‘Am Kattenberge’ und der BUND-Jugend aus Buchholz der AKN mit dem Bericht über die Ergebnisse der Krötenwanderung an den Holmer Teichen mit einem zweiten Preis bedacht. Verdient haben diesen Preis alle diejenigen, die an Zaunaufbau und morgend- bzw. abendlicher Eimerkontrolle mitgeholfen haben. Es waren dies - in alphabetischer Reihenfolge - Edith Birger (Handeloh), Familie Birke (Wörme), Vilmut Brock (Handeloh), Helene von Bünau-Nothdurft (Ottermoor), Katharina Grimm (Inzmühlen), Dr. Klaus Hamann (Handeloh), Philippe Hesse (Buchholz), Stefan Hindersin (Wörme), Familie Kempe (Höckel), Familie Keunecke (Buchholz), Ralf und Udo Kolm (Handeloh), Manfred Koslowski (Tostedt), Susanne Kratz (Buchholz), Familie Lehmann (Inzmühlen), Marianne von Mauschwitz (Höckel), Inge Michels (Jesteburg), Alfred Stabrey (Welle), Alice und Horst Stabrey (Welle), Stefan Tuchel (Inzmühlen) und Marion Wissbars (Höckel). Die als Preis ausgesetzten 600 DM sehen wir als ersten finanziellen Baustein für das festinstallierte Amphibienleitsystem im Bereich der Holmer Teiche, für dessen Verwirklichung wir kämpfen ! |
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Aktivitäten des AKN im Winterhalbjahr 1999/2000
1. Arbeits- und Pflegeeinsätze |
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Mi. 17.11.99: | Entkusseln im Großen Moor mit einer BUND-Kindergruppe aus Buchholz, | |
Sa. 20./So 21.11.99: | Entkusselungsarbeiten im Großen Moor bei Wistedt und im Ottermoor mit einer Harburger Schülergruppe (Kempe), | |
Mi. 24.11.99: Sa.27.11.99: |
Vorbereitung (Sägen) und Durchführung großräumiger Freistellungsarbeiten im Großen Moor (1.Teil) |
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Sa. 11.12.99: | Arbeitseinsatz Handeloh (Entkusselung am oberen Wörmer Weg) | |
Sa. 08.01.00 | Teilreinigung von Hand eines Quellbaches in Handeloh. |
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Di./Mi. 11.1./12.1.00: Sa. 15.01.00: |
Vorbereitung (Sägen) und Durchführung des 2. Arbeitseinsatzes im Großen Moor. |
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Sa. 22.01.00: |
Arbeitseinsatz Handeloh (Entkusseln auf der Drögen Heide) | |
Sa. 12.02.00: | Arbeitseinsatz in der Trelder Moorkoppel mit Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Kakenstorf und der dortigen Naturschutzfreunde Estetal. | |
Sa. 19.02.00: | Arbeitseinsatz Handeloh (Entkusselung der Drögen Heide) | |
Sa. 26.02.00: | Arbeitseinsatz Handeloh (Heckenpflege und Entkusselung an der Bahnlinie Handeloh) | |
Sa. 04.03.00: | Anlage von Benjes-Hecken-Inseln in Kampen. | |
Sa. 18.03.00: | Pflanzung von 2 Dornengebüschen in Wistedt auf AKN-eigener Fläche an der Oste. | |
Mi. 09.03.00: | Herrichtung der Uferschwalbenwand in der Sandgrube am Handeloher Friedhof durch die Firma Pankop. |
2. Begehungen, Bereisungen, Treffen und Sitzungen
Mi. 01.12.99: | Einführung der ABM-Gruppen von Herrn Dr. Hamann in die Gesamtsituation des NSG Großes Moor. | |
Di.:04.01.00: | Weitere Arbeitseinweisung der ABM-Kräfte von Herrn Dr. Hamann im Großen Moor (Anleitung Grabenschließungen). | |
Nov.99 – April 2000: | 6 Treffen und 3 Begehungen des Arbeitsgremiums "Grün" zur Dorfentwicklung Handeloh. | |
Do. 20.01.00: | Sitzung desUBP Ausschusses Handeloh. | |
Mi. 9.2.00: | Begehung und Vorbesichtigung Trelder Moorkoppel, | |
Mo./Di.14./15.02. | Einführung und Begleitung eines Ranger-Ausbildungskurses der NNA im Großen Moor. | |
Fr. 25.2.00: | Vortrag bei den Naturschutzfreunden Estetal (Thema Moore), | |
Mi. 1.3.00: | UBPA SG Tostedt. | [Inhalt] |