Mitteilungsblatt des AKN Nr.27 (1/08)
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Inhalt Kinder und Jugendliche in der Natur |
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Liebe Mitglieder und Freunde des AKN,
Vielleicht sind Sie überrascht, wenn Sie das neue Heft des AKN in Händen halten - hoffentlich freudig überrascht: Wir haben uns für eine farbige Ausgabe entschieden, auch wenn die Herstellungskosten ein wenig höher liegen. Ich denke es hat sich gelohnt! Farbige Fotos aus der Natur sind doch schwarz-weiß Darstellungen haushoch überlegen! Das vorliegende Heft hat einen Schwerpunkt im Bereich der Zusammenarbeiten des AKN mit Institutionen, Vereinen, Gruppen und Einzelpersonen - Zusammenarbeiten, die wunderbar und selbstverständlich funktionieren, zum Teil schon seit vielen Jahren. Aber auch über problematische Zusammenarbeiten, die trotz der Bemühungen des AKN nicht in Gang kommen, gescheitert sind oder sich als schwierig erweisen. Ich wünsche Euch und Ihnen allen viel Spaß beim Lesen, |
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AKN-Splitter Exkursionen 2008 Helfer gesucht! Ortsumgehung Tostedt Verfranst beim Fransen-Erdstern - eine Richtigstellung. |
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Unermüdlich Hermann, wir danken dir! Um es gleich vorweg zu sagen: Hermann Aldag wird ein Unruheständler bleiben. Und das ist gut so. Er hat sich in diesem Winter (mit 71 Jahren) aus der Organisation und aus der praktischen Mitarbeit bei Arbeitseinsätzen des AKN, vor allem im Rahmen der Heidenauer Arbeitsgruppe, zurückgezogen. Henry Holst wird seine Stelle einnehmen. Wir „anderen" im AKN wünschen Henry und der Heidenauer Gruppe für die Zukunft guten Erfolg auf allen Tätigkeitsfeldern in dieser mit Naturschätzen noch so reichen Gemeinde. Soweit die sachliche Mitteilung. Lieber Hermann, |
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Wir müssten eigentlich . . . Kinder und Jugendliche in der Natur Wenn wir vom AKN mit Gruppen der Jugendfeuerwehr oder den jungen Pfadfindern am Waldbach oder im Moor einen „Arbeitseinsatz" durchführen, dann ist das zugleich oder besser in erster Linie jedesmal auch eine Abenteuer- und Entdeckungstour. |
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Raten: Welches Tier verbirgt sich hier? |
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Wissen: Die kleinsten Säugetiere Die Hummelfledermaus hält den Rekord als kleinstes Säugetier der Erde. Wie schon der Name vermuten lässt, ist der Körper dieser Fledermaus nicht größer als der einer großen Hummel. Mit ihren knapp 3 cm Länge und 2 g Gewicht ist die in Thailand lebende Fledermaus leicht zu übersehen. Deshalb wurde die bedrohte Art auch erst 1973 entdeckt. Die kleinsten europäischen Säugetiere sind die Knirpsspitzmaus mit einer Kopf-Rumpf-Länge von ca. 4 cm und einem Gewicht von ca. 3 g und die Etruskerspitzmaus, die knapp 4 cm lang und gut 2 g schwer wird. Die Knirpsspitzmaus kommt im äußersten Nordosten Europas (Finnland, Russland) und ostwärts bis Japan vor, die Etruskerspitzmaus lebt in Südeuropa. Die kleinsten Säugetiere in Deutschland sind die Zwergspitzmaus (5 cm, 4-5g) und die Zwergfledermaus (4,5 cm, 5-6g). Erst im Jahre 2000 hat man eine Zwillingsart der Zwergfledermaus in Deutschland entdeckt, die Mückenfledermaus, die noch ein wenig kleiner ist! |
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Kennen: Welcher Baum ist das? Wie gut kennst du dich mit unseren einheimischen Bäumen aus? Trage die richtigen Baumnamen ein und ordne die Blätter/Früchte zu (richtigen Buchstaben eintragen!). Es sind die Stämme und Blätter folgender Bäume abgebildet: Birke, Buche, Eiche, Erle, Hainbuche, Kiefer. Die eingetragenen Buchstaben ergeben in der richtigen Reihenfolge den Namen eines bunten Waldvogels, der auch ans Futterhaus kommt. |
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Logistikparks „ Grünes Licht für Log-Park Hamburg!", „Welche Zukunft hat unser Kreis?", „Mega-Logistikparks sind rechtswidrig", „Logistik-Parks: der Widerstand wächst", „Appell: Rettet Heidenau". Solche und ähnliche Schlagzeilen konnte man in den letzten Monaten in fast jeder Ausgabe der regionalen Presse finden und mit verfolgen, wie jenes Thema rapide an politischer Brisanz gewann. Die heftigen Reaktionen aus der Bevölkerung können hierbei als guter Indikator dafür angesehen werden, dass es sich bei den geplanten Projekten um weitaus mehr als bloße Erweiterungen/Neuansiedlungen von Gewerbegebieten handeln muss. Die Dimensionen der geplanten Logistik-Ansiedlungen sprengen das bisherige, im Landkreis vorhandene Ausmaß gewerblich genutzter Flächen beträchtlich: So sollen an die 500 Hektar, u.a. in Mienenbüttel, Heidenau und Tangendorf für Logistikansiedlungen bereitgestellt werden! Nun ist zwar der geplante Logistik Park der Firma PROLOGIS in Heidenau vorerst vom Tisch (Bürgerproteste und nicht verkaufsbereite Flächeneigentümer verhinderten bisher eine Realisierung), die Entwicklung in Mienenbüttel jedoch läuft ungebremst weiter. Hamburgs Flächenhunger ist immens und der angrenzende Süden hat davon viel! Der Süden Hamburgs hat jedoch auch viel zu verlieren: Seine Attraktivität verdankt der Landkreis Harburg nicht zuletzt auch seinen Naturlandschaften, in touristischer und ökologischer Hinsicht, sowie auch seiner Wohnqualität. Obgleich auf Seiten der Befürworter versucht wird, die ökonomischen Vorteile solcher Logistikparks für die Region herauszustellen, muss aus Sicht des Naturschutzes der mit solchen Projekten verbundene massive Eingriff in den Naturhaushalt äußerst kritisch betrachtet werden. Flächenversiegelungen in solchen Dimensionen und die entstehende Verkehrsbelastung lassen die Bedeutung der Standortfrage solcher „Parks" im rechten Licht erscheinen: Die sogenannte „Logistik auf der grünen Wiese", wie die Branche es bezeichnet, ist zugegebener Weise zwar eine günstige Variante, leistet der zunehmenden Zersiedlung der Landschaft und der Zersplitterung/Entkopplung von Biotopen Vorschub, also genau jenen Prozessen, die der Naturschutz mit mühsam erkämpften Maßnahmenpaketen (FFH-Richtlinien, Natura 2000 etc.) entgegenwirken möchte! An diesem Punkt versuchen nun, neben den gegründeten Bürgerinitiativen, auch die Naturschutzverbände anzusetzen. Die Realisierung solcher Mega-Parks im Landkreis hat überregionale Auswirkungen, ist somit „raumbedeutsam" und muss genehmigungstechnisch dementsprechend behandelt werden. Solcherlei Vorhaben werden laut Landesraumordnungsprogramm und dem untergeordneten Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) geprüft. Hier liegt allerdings die Problematik, denn im RROP sind die Gewerbeflächen an den Autobahnen in erster Linie für mittelständisches Gewerbe vorgesehen und nicht für Logistik- Riesen. Jene sollten laut Landesraumordnungsprogramm eher in Bereichen mit hohem Güterverkehrsaufkommen, also z.B. in Maschen entstehen. Dies macht Sinn, denn dadurch werden Verkehr und Emissionen minimiert und zugleich „wächst Hamburg am richtigen Ende" Niedersachsen soll zum Logistik-Land werden, so steht es wohl im Koalitionsvertrag, die Frage ist jedoch, zu welchem Preis und in welcher Gestalt. Denn wie schon der schweizer Arzt und Naturphilosoph Paracelsus im 16. Jahrhundert treffend bemerkte:„Die Dosis macht das Gift". |
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Amphibienleitsystem An der Leitanlage – und am Zaun im Wald davor – werden in diesem Jahr nicht nur Amphibien gezählt, um quantitative Angaben zur tatsächlichen Nutzung der Anlage zu bekommen, es wird auch geforscht! Das Amphibienleitsystem ist eingebunden in ein von der Bundesanstalt für Straßenwesen durchgeführtes Projekt mit dem gewichtigen Titel „Annahme von Kleintierdurchlässen – Einfluss der Laufsohlenbeschaffenheit und des Kleinklimas auf die erfolgreiche Durchquerung". Man ahnt es: es ist nicht immer selbstverständlich, dass die Molche, Kröten und Frösche die menschengemachten Querungshilfen annehmen, die es ihnen ermöglichen sollen, angestammte Wanderwege zu ihren Laichgewässern unbeschadet nutzen zu können, auch wenn irgendwann Straßen dazwischengebaut worden sind. Denn Krötentunnel ist nicht gleich Krötentunnel. Zahlreiche Faktoren spielen eine Rolle, die die Wanderung der Amphibien vom Winterquartier ins Laichgewässer – und später in umgekehrter Richtung – beeinflussen, und die beim Bau sog. Krötentunnel berücksichtigt werden müssen. |
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Auffällig unauffällig ! Zwei kleine Schönheiten auf kargem Sand: Die Knorpelmiere und das Kahle Bruchkraut Meine ersten Begegnungen mit diesen beiden zarten Pflanzen aus der Familie der Nelkengewächse gehen auf das Jahr 1982 zurück. Obwohl schon seit 1957 botanisch aktiv, begegnete ich – aus welchen Gründen auch immer – erst in jenem Sommer diesen beiden Winzlingen. Diese zuletzt genannten Größenordnungen und Blühzeiten gelten in etwa auch für das Kahle Bruchkraut (Herniaria glabra). Literatur: |
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Wie die Vögel, so die Schmetterlinge Wanderfalter Von den Vögeln weiß jeder, dass eine Gruppe von ihnen, die Zugvögel, jedes Jahr große Strecken auf dem Weg in die Winter- bzw. Sommerlebensräume zurücklegen. Im Frühjahr fliegen sie aus dem Süden in Richtung Norden, im Herbst verlassen sie unsere Breiten und begeben sich, teilweise in großen Schwärmen, in südliche Gefilde. Typische in Deutschland vorkommende Wanderfalter sind Admiral, Distelfalter, Postillon, Taubenschwänzchen und Totenkopfschwärmer. Man bezeichnet sie als Saisonwanderer; sie sind bei uns nicht bodenständig. Diese Falter überleben in weiten Teilen Deutschlands normalerweise nicht die winterlichen Temperaturen, wandern aber in jedem Jahr ab dem Frühsommer aus Afrika und Südeuropa wieder zu uns ein. Hier pflanzen sie sich während des Sommers fort, so dass die Falter des Spätsommers Nachkommen der Einwanderer sind. Diese fliegen im Herbst wieder in den Süden zurück oder gehen auf Grund der niedrigen Temperaturen zugrunde. Nur in Ausnahmefällen können die typischen Wanderfalter in Deutschland auch einmal einen besonders milden Winter überstehen. Der Distelfalter ist über die gesamte Erde mit Ausnahme Südamerikas bis in eine Höhe von ca. 3.000 Metern verbreitet. In Europa ist er nur im Mittelmeergebiet dauerhaft bodenständig. Er lebt vorzugsweise in trockenem Gelände, wie z.B. auf Trockenrasen, man findet Distelfalter aber nahezu überall in großen Zahlen, wo Disteln wachsen. Der Admiral kommt in Nordamerika, Nordafrika und Europa bis in den Westen Asiens in vor. Dort leben speziell an das regionale Klima angepasste Populationen, die im Frühjahr nach Norden und im Herbst nach Süden wandern. Der Admiral war bis vor kurzem ein klassischer Saisonwanderer. Die südeuropäischen Populationen fliegen allerdings anscheinend heute nicht mehr nach Mitteleuropa, sondern innerhalb des Mittelmeerraumes nach Norden und vor allem in die Gebirge. Mitteleuropäische Populationen fliegen im Norden bis Südskandinavien und im Herbst wieder in ihre Überwinterungsgebiete in Südwestdeutschland und in Ostfrankreich zurück. Der Admiral ist einer unserer häufigsten Schmetterlinge und nicht so frostempfindlich wie der Distelfalter. So kann er in milden Jahren auch in größerer Zahl in Deutschland den Winter überdauern. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist der Einflug aus Süd- nach Mitteleuropa anscheinend vollständig zum Erliegen gekommen. Postillon und Totenkopfschwärmer sieht man bei uns nur äußerst selten. Sie sind in Niedersachsen nicht bodenständig und wandern aus dem Süden (Nordafrika, Südeuropa) ein, allerdings nach Niedersachsen nur in geringer Individuenzahl. Das zur Gruppe der Schwärmer gehörende Taubenschwänzchen kann man bei uns häufiger sehen. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Nordafrika, Südeuropa und Asien bis nach Japan hin. Die zweite Gruppe von Wanderfaltern bezeichnet man als Binnenwanderer. Zu den Binnenwanderern gehören die Arten, die in Deutschland bodenständig sind, d.h. sie kommen hier in Populationen vor, die sich auch über den Winter erhalten, die dennoch regelmäßig im Verlauf des Sommers innerhalb ihres Verbreitungsgebietes Wanderungen unternehmen, um neue Lebensräume und Futterquellen zu erschließen und sich insbesondere in Richtung Norden ausbreiten. Das Tagpfauenauge ist einer unserer bekanntesten Tagfalter. Es wurde in Europa in sämtlichen Ländern nachgewiesen. Darüber hinaus ist es in Asien bis nach Japan verbreitet. Weniger bekannt ist der Kleine Perlmutterfalter, ein Vertreter der artenreichen Gruppe der Perlmuttfalter, die sich durch eine orangebraune Grundfarbe mit schwarzer Linien und Flecken auszeichnet. Auf der Flügelunterseite finden sich häufig glänzend weiße Felder (Name!). Der Schwalbenschwanz ist einer der größten und auffälligsten Tagfalter. Er kommt in Nordwestafrika und in fast ganz Europa und Asien vor. In wärmeren Gebieten Süddeutschlands kann die Art recht häufig sein. In Norddeutschland tritt der Schwalbenschwanz hingegen nur vereinzelt auf. Für Interessierte finden sich unter den Quellenangaben auch einige Internet-Seiten zur weiteren Recherche. Insbesondere sei hier auf die hervorragende Website von Walter Schön verwiesen, die auch eine Vielzahl brillanter Fotos enthält. Für die Überlassung einiger dieser Fotos bedanken wir uns sehr herzlich bei Herrn Schön. Quellen: |
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Der Kleine Perlmutterfalter trägt auf den Unterseiten der Hinterflügel große Flecken mit intensiv silbrigem Metallglanz |
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Der Kleine Perlmutterfalter besucht die Blüten der Besenheide |
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Die Raupen des Schwalbenschwanzes kann man gelegentlich auch in unseren Gärten beobachten (Foto W.Schön) |
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Der Schwalbenschwanz ist einer unserer größten Falter |
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Von Menschen und Mäusen Wenn man auf dem Lande aufgewachsen ist- zumal auf einem Bauernhof – versteht man zweifelsfrei etwas von Tieren. Das betraf zuerst die Nutztiere wie Pferde, Rinder, Schweine, Schafe, Hauskaninchen, Puten, Gänse, Enten, Hühner und Bienen. Nicht zu vergessen sind Hund und Katze, ebenfalls Nutztiere früher auf dem Lande. Ersterer musste den Hof bewachen, letztere Mäuse vertilgen. Jahrzehnte später im Rahmen meiner Tätigkeit im behördlichen Naturschutz galt es, die heimische Natur und nicht die Nutztiere zu erhalten. Nicht selten traten Nutztierhalter in Konkurrenz zu unseren Naturschutzzielen. Oftmals gingen beispielsweise die Lebensräume der Zwergmaus durch intensive Pferdebeweidung (bis an die Gewässerränder) dauerhaft verloren. Ich erinnere mich sehr gut, wie schwer es oftmals war, Pferdehaltern die Beweggründe des Naturschutzes zu vermitteln. Was ist die denn schon wert, eine Zwergmaus!? Diese Mausart zählt zu den „Echten Mäusen" oder besser „Langschwanzmäusen". In Deutschland zählen dazu Brandmaus (Apodemus agrarius), Zwergmaus (Micromys minutus), Hausmaus (Mus musculus), Hausratte (Rattus rattus), Wanderratte (Rattus norvegicus), Wald- und die Gelbhalsmaus (Apodemus sylvaticus und Apodemus flavicollis). Aber warum kannte ich diese Mausart nicht aus meinen Kindertagen? Sicher, sie ist nachtaktiv, dennoch hätten die Katzen sie fangen können - wenn es sie bei uns gegeben hätte. Die Beantwortung der Frage ist recht einfach: Voraussetzung für das Vorkommen einer Tierart ist immer der geeignete - artspezifische - Lebensraum (Habitat) mit seinem entsprechenden Nahrungsangebot. In den Jahren zuvor hatte ich keine derartigen Beobachtungen machen können. Seit nunmehr ungefähr 5 Jahren kann man von einem Altholzbestand in meiner Hecke sprechen und seit dieser Zeit muss die Zuwanderung der Gelbhalsmaus erfolgt sein. Quelle: |
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Zusammenarbeit I Große und kleine Projekte haben uns im Frühjahr und Sommer 2007 und im Winterhalbjahr 2007/08 in beträchtlicher Zahl beschäftigt. Selbst kleinere Projekte sind in der Planung und Vorbereitung oft langwierig und aufwendig, ehe man schließlich draußen „handgreiflich" werden kann. Zusammenarbeit fand in den zurückliegenden 12 Monaten statt 1. mit den Naturschutzfreunden Estetal aus Kakenstorf und der dortigen Jugendfeuerwehr. Es galt eine wertvolle, kleine Flechtenheide in der Gemeinde zu entkusseln, nördlich der B 75 und des dortigen Parkplatzes. 2. mit der Jugendfeuerwehr Handeloh, die mit 25 begeisterten Jugendlichen wertvolle „Befreiungsarbeit" im Quellbereich des Büsenbaches leistete und das nun schon zum 3. Mal. Nach den grundlegenden Freistellungsarbeiten in den Randbereichen der empfindlichen Quellzonen durch die Forstbetriebsgemeinschaft Jesteburg (Homm/Gamradt) war zupackende Handarbeit nötig in der torfmoosreichen eigentlichen Quellzone. Nun – vom schweren Schatten-druck alter und junger Fichten befreit – kann wieder Licht in die schmale Quellaue fallen und vielfältiges Leben regt sich bereits mächtig in der Moos- und Krautschicht. Weitere Arbeitseinsätze sind noch nötig! In Absprache mit dem Landkreis, der Eigentümer der Flächen im Büsenbachtal ist, hat die Jugendfeuerwehr Handeloh hier eine Pflegepatenschaft übernommen. 3. Eine gute Zusammenarbeit bahnt sich auch mit einer Pfadfindergruppe der Tostedter Johannis-Gemeinde unter Herrn Wacker an. Auch diese Jungen und Mädchen streben eine Patenschaft an, in diesem Falle für bestimmte Flächen im Großen Moor bei Wistedt. Hier gilt es, die trockenen Torfsockel, die die weiten einst abgetorften Vernässungsflächen überragen, weitestgehend vom immer wieder aufkommenden Jungwuchs von Moorbirke und Kiefer zu befreien, um den zahlreichen sonnen- und wärmehungrigen Reptilien- und Insektenarten ihre extrem knapp gewordenen Lebensräume zu erhalten. 4. Traditionell gut ist die Zusammenarbeit mit Frau Bolz im Tostedter Rathaus und den jeweils zwei Zividienstleistenden der Gemeinde Tostedt. Seit vielen Jahren gibt es diese Zusammearbeit zwischen dem AKN und der Verwaltung im Tostedter Rathaus. 5. Weiter gab es eine Zusammenarbeit mit einer kleinen Gruppe von Hobby-Astronomen aus Hamburg bei der Entkusselung der Drögen Heide bei Handeloh. Diese Männer und Frauen haben am Rande der Drögen Heide einen Container aufstellen dürfen mit einer Teleskopeinrichtung zur Beobachtung des Nachthimmels. Die Gruppe fühlt sich verpflichtet, an der Offenhaltung der Heide mitzuwirken. 6. Mit Ludwig Tent wurde ein Abschnitt des Dohrener Mühlenbaches mit Jungerlen bepflanzt. Ausführende: Uwe Quante mit einer Schülergruppe seiner Schule. 7. Eine gute Zusammenarbeit gab es auch wieder mit der Familie Dittmer an den von uns gepachteten Dittmer-Teichen. Bei der Erneuerung eines Dammes bedurfte es so mancher Frontladerschaufel! 8. Natürlich hat sich auch die gute Zusammenarbeit mit der Naturschutzabteilung des Landkreises Harburg, mit den Herren Rainer Böttcher, Detlef Gumz und Armin Hirt fortgesetzt. Schwerpunkt war einmal mehr die Obere Wümmeniederung. Aus Landesmitteln wurden unter der Regie von Bernhard Stutzmann (Landesverwaltung) vier neue Wiesentümpel südlich von Otter angelegt. Weitere sollen folgen. 9. In enger Abstimmung mit der Vorwerk-Stiftung und ihrem Plan zur ökologischen Aufwertung der Todtglüsinger Heide hat der AKN zwei großartige Arbeitseinsätze (mit jeweils mehr als 25 Leuten!) in diesem abwechslungsreichen Landschaftsteil durchgeführt. 10. Eine schlagkräftige Gruppe von AKN-Mitgliedern hat sich im Laufe des letzten Jahres herausgebildet. Sie firmiert unter dem verheißungsvollen Namen „Rentner-Band". Bisher sieben „Freiherrn" haben sich gefunden, die es sich leisten können, auch z.B. am Mittwoch bereits vormittags auszurücken, um kleine, aber wichtige Arbeiten draußen zu erledigen. In wechselnder Zusammensetzung hat diese Gruppe im letzten Jahr und im vergangenen Winter 11. Mit 27 Leuten ging es im Januar 08 dann auch ins Große Moor. Die Unternehmung begann mit deutlichen Zweifeln beim Treffen auf dem Sand, denn es regnete (phasenweise) in Strömen. Aber schließlich gab es nur überzeugend-fröhliche Gesichter. Also, auf ging’s! Und es wurde eine erfolgreiche Unternehmung. Der Regen hörte auf, die Arbeit ging voran und machte Spaß. Alle waren dennoch bald klatschnass, denn der Regen hing noch in den Zweigen unterm Arm. Die Stimmung war prima; Kaffee, Tee und Brötchen, Bier und Marsriegel schmeckten zur Pause. Die Torfsockel wurden mit dem Abräumen des Aufwuchses wieder sichtbar; die freie Moorlandschaft war nicht Arbeitsplatz, sondern auch Erlebnisraum. Als es dann nach rund 3 Stunden im Gänsemarsch auf dem Damm zurückging, fing es wieder an zu regnen. Nach uns die Sintflut! Die Moore freut es eh! Die Zahl der jeweiligen Mitstreiter muss der gestellten Aufgabe angemessen, besser noch überlegen sein, das gilt für große Arbeitsfelder noch mehr als für kleinere. Es darf nicht das Gefühl aufkommen, auf verlorenem Posten zu stehen. Und dies Gefühl habe ich in den vielen Jahren weder bei mir noch bei irgendeinem Mitstreiter gespürt. Und hier –wie immer im Frühjahrsheft – die Namen aller, die im vergangenen Sommer, Herbst und Winter mit Hand angelegt haben: |
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Jungerlen-Pflanzung am renaturierten Schmokbach (Neddernhof) |
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Das Quelltälchen im Todtschlatt: oben vor, unten nach der Freistellung |
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Zusammenarbeit II Während bei den im vorherigen Beitrag (Zusammenarbeit I) alle kooperierenden Gruppen und Personen von vornherein vorher feststehende Naturschutzziele erreichen wollen, die auch der Gesetzeslage entsprechen, handelt es sich bei den beiden hier zu schildernden und zu bilanzierenden Projekten um eine Zusammenarbeit anderer Art: die Ziele des Naturschutzes gehen mit anderen, hier mit denen der Freizeitausübung, in einen Abwägungsprozess. Es kommt also bei den Partnern auf Kompromissbereitschaft an, auf einen Abbau von Konfrontationsfeldern, auf – wie es immer so schön heißt – konstruktives Denken und Handeln. Ziel ist ein Kompromiss mit den nötigen Sicherheiten und Chancen für die Natur und definierten Freiräumen und Freiheiten für Freizeit und Sportbetrieb. Vorbildlich konstruktiv verlief die Zusammenarbeit im Falle des Modellflugvereins Condor, der seinen Flugplatz seit mehr als 40 Jahren südlich von Heidenau betreibt. Es ist ein behördlich nur geduldeter, im Flächennutzungsplan bisher nicht verankerter Flugplatz. Die Jahr für Jahr durch den Landkreis verlängerte Genehmigung soll und muss durch eine Dauergenehmigung abgelöst werden. Die Umweltverträglichkeit musste nachgewiesen werden, denn sowohl der Flugplatz selbst als auch sein engeres und weiteres Umfeld sind als sensible Räume anzusehen, was den Vogel-Artenschutz betrifft. Das zweite Projekt mit AKN-Beteiligung war vom Todtglüsinger Sportverein auf den Weg gebracht worden. Es geht dabei um die naturverträgliche Entwicklung der stillgelegten Bereiche des Sand- u. Kiesabbaugebietes am Bötersheimer Weg/B75 zu einer Bade-, Sport- und Freizeitanlage. |
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Wie sieht es aus mit der Artenvielfalt? In Bonn tagte vom 19. bis 30. Mai die UN-Naturschutzkonferenz der Konvention über die biologische Vielfalt. Unter deutschem Vorsitz wurden Maßnahmen gegen die anhaltende Naturzerstörung und den damit verbundenen Artenrückgang bzw. -verlust beraten. Aber die Zeit drängt, denn der rapide Verlust der Artenvielfalt soll bis zum Jahr 2010 zumindest entscheidend begrenzt werden, so haben dies die Staats- und Regierungschefs aus aller Welt beim Weltgipfel in Rio de Janeiro (1992) beschlossen und 2002 in Johannesburg bekräftigt. Vögel in Deutschland 2007 Vögel dienen der Politik als Indikatoren, die die Nachhaltigkeit der Landnutzung in Deutschland anzeigen. Die Bundesregierung hat sich daher das Ziel gesetzt, eine Stabilisierung des Zustands bei allen Arten des Nachhaltigkeitsindikators für die Artenvielfalt und den von den ausgewählten Arten repräsentierten Lebensräumen auf hohem Niveau zu erreichen. Der Indikator stagniert jedoch seit zehn Jahren und steht 2005 bei nur 74 % (Ziel 100%). Um die Ziele der Nachhaltigkeit zu erreichen, sind zusätzlich erhebliche Anstrengungen erforderlich. Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Brutvögel 2007 Linienkartierung des AKN in der Samtgemeinde Tostedt |
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Der Bluthänfling und der Grauschnäpper |
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Grauammer und Wendehals konnten nicht mehr in der Samtgemeinde Tostedt nachgewiesen werden |
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Handeln tut Not! Das Übereinkommen zum Erhalt der biologischen Vielfalt (Convention on Biological Diversity (CBD) wurde 1992 in Rio de Janeiro beschlossen. 189 Staaten stimmten ihm zu. 1993 wurde es auch von Deutschland ratifiziert. Vier Schwerpunktthemen mit z.T. jeweils reichhaltigem Fächer von Unterthemen standen auf der Agenda: Auf allen vier Feldern will sich Deutschland mit Nachdruck engagieren. Ernste, fast ergriffen wirkende Aussagen und Appelle an uns selbst und die Weltgemeinschaft waren mehrfach von Bundeskanzlerin Merkel zu diesem Ereignis zu hören. Die harten Fakten über die Notwendigkeit zukunftsweisender Entscheidungen und konsequenten Handelns kamen von den Verbänden und aus der Wissenschaft. Natura 2000 EU-Wasserrahmenrichtlinie Agenda 21 Die Klammer zwischen den so unterschiedlichen Ebenen heißt – aus unserem Blickwinkel natürlich – global denken – lokal handeln. Da der Redaktionsschluss für dieses Heft die tatsächlich beschlossenen Ergebnisse und Zielsetzungen für zukünftiges verpflichtendes Handeln in Sachen Artenvielfalt nicht abwarten konnte, werden wir im nächsten Heft darauf zurückkommen. |
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Aktivitäten des AKN im Winterhalbjahr 2007/2008 Begehungen, Bereisungen, Treffen, Sitzungen, Arbeits- und Pflegeeinsätze |
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Sa. 24.11.07: | Dröge Heide Handeloh, Arbeitseinsatz der Handeloher Gruppe zur Beseitigung der Späten Traubenkirsche, |
Hat sich auf offenen Flächen bewährt: der „Kirschenreißer“, eine Eigenkonstruktion aus Handeloh |
So.25.11.07: | Begehung des NSG Ottermoor mit unserem Mitglied Alexander Gröngröft als Hydrologen: kritische Betrachtung der Wasserstände vor dem Hintergrund der Pumpversuche der HWW bei ihren Westbrunnen, | |
Mi.28.11.07: | Bau eines Wildschutzzaunes um einen 40 Jahre alten u. seltenen Wuchsort des Sprossenden Bärlapps im Staats-Forstbereich bei Langeloh (in Absprache und mit Unterstützung unseres Mitglieds Herrn Netzel als verantwortlichem Forstmann), | |
Mi.05.12.07: | Vorsägen im Todtschlatt mit 4 Leuten, | |
Sa.08.12.07: | Großer Arbeitseinsatz im Todtschlatt, | |
Fr.14.12.07: | Einführung der Zivis in den Arbeitsplatz Ottermoor, | |
Sa.15.12.07: | Fortsetzung der Arbeiten auf der Drögen Heide durch die Arbeitsgruppe Handeloh (Entfernung der Späten Traubenkirsche), | |
Do.03.01.08: | Ortstermin mit Bernhard Stutzmann, Lüneburg, in der Wümmeniederung zur Besichtigung von Grünlandflächen zur Anlage neuer Wiesentümpel bzw. zur Umgestaltung vorhandener Fischteiche, | |
So.06.01.08: | Besichtigung der Arbeitsareale im Großen Moor für den Einsatz am 19.01.08, | |
Sa.12.01.08: | Dritter Arbeitseinsatz der Handeloher Gruppe auf der Drögen Heide zur Besichtigung der Traubenkirsche und Entkusselung von Heide-Teilflächen, | |
Mo.14.01.08: | Vorsägen und Abräumen auf einer kleinen Heidefläche am Dössel mit Mitgliedern der Wander- u. Naturfreunde Estetal aus Kakenstorf, | |
Mi.16.01.08: | Vorsägen mit 3 Leuten u. Zivis im großen Moor für den Arbeitseinsatz am 19.01.08, | |
Sa.19.01.08: | Großer Arbeitseinsatz im Großen Moor, | |
Mi.23.01.08: | Freischneiden eines Wiesenweges am Heiderücken in der Wümmeniederung (1.Teil), | |
Mi.30.01.08: | Aufbau der Krötenzäune am Knick und am Otterberg/Riepshof, | |
Do.31.01.08: | Abnahme u. Restarbeiten mit den Zivis im Südteil des Großen Moores, | |
Sa.02.02.08: | Gruppe Handeloh: Arbeitseinsatz am oberen Wörmer Weg auf einem Heide-Gras-Areal, | |
Sa.09.02.08: | Arbeitseinsatz an den Dittmer-Teichen (Dammbau; Entfernung der Jungerlen u.a.), | |
Mo.11.02.08: | Dammbau/-verstärkungsarbeiten im NSG Ottermoor mit den Zivis u. andere Arbeiten, | |
Mi.13.02.08: | Reparaturarbeiten an einem wichtigen Damm zur Zurückhaltung des Wassers im Großen Moor, | |
Do.14.02.08: | Freischneiden eines Wiesenweges am Heiderücken in der Wümmeniederung (2.Teil), | |
Mi.20.02.08: | Aufstellung eines E-Zaunes um den neugeschaffenen Wiesentümpel auf der Hamper-Weide am Heiderücken, | |
Mi.20.02.08: | Leitung einer Entkusselungsmaßnahme im Großen Moor mit den jungen Pfadfindern der Kirchengemeinde Tostedt unter Herrn Wacker, | |
Sa.23.02.08: | Arbeitseinsatz im Quellbereich des Büsenbaches (Handeloh/Wörme) mit der Jugendfeuerwehr Handeloh, | |
Mi.05.03.08: | Pflanzung von Erlen an der Mündung Mühlenbach/Este mit einer Schülergruppe vom Gymnasium Tostedt und Dr.Tent, | |
Fr.07.03.08: | Dränierungsversuch mit Minibagger auf unserer Obstbaumpflanzung an der Quellner Straße und Obstbaumschnitt, | |
Do.13.03.08: | „Eröffnungstreffen" der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Donnerstags-Exkursionen bei Kaffee und Kuchen, | |
Do.27.03.07: | Teilnahme an der Umwelt-, Bau- und Planungsausschuss-Sitzung der SG Tostedt, | |
Fr.04.04.08: | Jahreshauptversammlung des AKN 2008, | |
Mi.09.04.08: | Jungerlenpflanzung am Schmokbach (Neddernhof), | |
Do.10.04.08: | 1. Donnerstag-Exkursion (Tostedt-Land/Wümme), | |
Mi.16.04. u. Do.17.04.08: |
Bau der Schleiereulenkammer in unserem Pachtschuppen am Dössel und andere bauliche Verbesserungen dort, | |
Do.24.04.08: | 2. Donnerstag-Exkursion (Glüsinger Bruch), |
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Febr. - Mai 08: | Amphibienerhebung Holmer Teiche, | |
März - Juni 08: | Vogelmonitoring Niedersachsen. | |
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