Mitteilungsblatt des AKN Nr.6 (2/97) |
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Inhalt
Der Krötenzaun bei den Holmer Teichen Ein scheuer Gast - die Waldohreule |
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Liebe Mitglieder und Freunde des AKN,
In eigener Sache Liebe Mitglieder und Freunde des AKN, in diesem Jahr haben wir das Heft 2/97 leider nicht mehr rechtzeitig bis zum Christ-Kindl-Markt fertig stellen können, hoffen aber, daß es noch vor Weihnachten verteilt werden kann. Der Grund für die Verspätung liegt in den vielen Aktivitäten, die in den letzten Wochen und Monaten gelaufen sind bzw. auch jetzt noch unsere Zeit beanspruchen. Im Rahmen der verschiedenen Projekte des AKN müssen die Beobachtungen und Begehungen des Sommers aufgearbeitet, Daten gesammelt und im Hinblick auf das weitere Vorgehen ausgewertet werden. Dann sind da die Vorbereitungen für die Ausstellung beim Christ-Kindl-Markt (Thema: Stillgewässer) und deren Durchführung, eine ganze Reihe von Stellungnahmen (z.B. zu den FNP-Änderungen in Handeloh, Heidenau und Welle, zum Regionalen Raumordnungsprogramm des LKr, zu Vorrangstandorten für Windkraftanlagen, zu Bauvorhaben in der SG Tostedt u.a.) sowie die entsprechenden Sitzungen der politischen Gremien. Auch haben in den Gemeinden Handeloh, Kakenstorf, Wistedt und Heidenau bereits die Sitzungen der örtlichen Arbeitsgruppen zur Planung der Arbeitseinsätze im Winterhalbjahr 97/98 stattgefunden und nicht zuletzt sind bereits einige Arbeitseinsätze gelaufen. Im November hatten wir im Zusammenhang mit den Ausgleichsmaßnahmen für die Firma e-Plus einen Moorpflegeeinsatz im Everstorfer Moor bei Heidenau, bei dem wieder 18 Personen ihre Arbeitskraft einsetzten. Nachdem wir mit zwei Aktionen im Winter 96/97 einen guten Grundstock gelegt hatten, konnten wir mit diesem dritten die Maßnahme abschließen: 4,5 Hektar Moorfläche wurden vom AKN entkusselt und als Lebensraum z.B. für die Sumpfohreule und den Kranich hergerichtet. Auch der neue Balkenmäher kam schon zum Einsatz. Auf Pachtflächen des AKN in Todtglüsingen (Schaafheide) und an der Wümme bei Tostedt Land wurden brachliegende Wiesen zur Stärkung typischer Pflanzen (z.B. Orchideen) in Teilen gemäht. Der erste Teil unseres Tümpel-Programms wurde im Spätsommer durch das Entschlammen eines Wiesentümpels in der Aue-Niederung beendet (s.Bericht). Wir freuen uns, daß Herr Gerken von der Allianz-Versicherung inzwischen auch eine finanzielle Förderung der zweiten Hälfte der Maßnahmen zugesagt hat und bedanken uns sehr herzlich bei ihm. Zur Pflege von Grünlandflächen bei Wistedt sollen vom AKN künftig auch Rinder extensiv eingesetzt werden, die von einem Landwirt "geliehen" werden. Als Kosten wird lediglich die Anschaffung von Materialien für einen Zaun zu Buche schlagen. Inwieweit dieses Verfahren verstärkt angewendet werden kann, müssen Beobachtungen zeigen. Zum Abschluß noch ein Blick auf unsere sehr positive Vereinsentwicklung: Dem Verein gehören inzwischen 60 eingetragene Mitglieder an! Ich wünsche Ihnen eine geruhsame Weihnachtszeit und viel Spaß beim Lesen, |
Da Tümpel* im Arbeitsbereich des AKN (und nicht nur dort) äußerst selten geworden und zudem in ihrem Bestand bedroht sind, bemühen wir uns um die Erhaltung der wenigen verbliebenen. Nach Vorbesprechungen und Begehungen haben wir mit der Regeneration zweier verlandender Tümpel begonnen. 1. Tümpel südlich des Düvelshöpens Dieser in den letzten Jahren stark verlandete Tümpel mit stark schwankendem Wasserstand war immer Amphibien- und Libellenlaichgewässer.Er befindet sich in den Wiesen am Wanderweg südlich des Düvelshöpens. Es wachsen (wuchsen) dort verschiedene Pflanzenarten der Roten Liste, u.a. Zungenhahnenfuß (Ranunculus lingua), Sumpf-Calla (Calla palustris), Teichsimse (Scirpus lacustris), Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia). In den letzten Jahren sind besonders die ursprünglich großen Bestände der Sumpf-Calla durch die fortschreitende Verlandung stark zurückgegangen, die anderen Rote-Liste-Arten waren wohl ganz verschwunden. Bis zum Jahr 1995 hatte sich besonders die Flatterbinse (Juncus effusus) stark ausgebreitet, die Wasserfläche hatte sich deutlich verringert und verschwand relativ früh im Jahr. Im Jahr 1996 zeigten sich nur noch artenarme Gesellschaften schlammiger Standorte: außen herum dominierte der Zweizahn, während das Zentrum fast ausschließlich vom Ästigen Igelkolben und Flutenden Schwaden bewachsen wurde. Als Regenerationsmaßnahme hatte der AKN den Tümpel im November 1996 im Zentrum der östlichen Hälfte räumen d.h. entschlammen lassen. Ziel des Eingriffes war die Wiederansiedlung der oben beschriebenen artenreicheren Röhrichte und insbesondere die Stärkung der Schlangenwurz-Gesellschaft. Nach dem massiven Eingriff im letzten Jahr ist inzwischen eine Vegetationsperiode vergangen und erste, wenn auch vorläufige Auswirkungen lassen sich erkennen. Im Frühjahr und Sommer führte der Tümpel sehr viel Wasser und die Wunden sind schon weitgehend wieder geschlossen. Erster offensichtlicher Erfolg als Auswirkung der Vergrößerung des Wasserkörpers war eine rege Laichaktivität verschiedener Amphibien (Grasfrosch, Erdkröte, Teichmolch) sowie ein reger Flugverkehr und eine eifrige Eiablage von diverser Libellenarten den ganzen Sommer über. Auch die Pflanzenzusammensetzung hat sich, zumindest im nassen Bereich, im beabsichtigten Sinne positiv entwickelt: Die Sumpf-Calla-Bestände haben sich wieder ebenso ausgebreitet wie der Zungenhahnenfuß, das Pfeilkraut und die Teichsimse, sogar einige Exemplare der Schwanenblume haben sich angesiedelt. Etwas Sorge machen noch die dichten, sehr robusten Bestände des Zweizahns, die im äußeren trockeneren Bereich weiter dominieren, sich durch den verteilten Aushub vielleicht sogar noch verstärkt haben. Wir hoffen, daß sie aufgrund der veränderten Standortbedingungen in den nächsten Jahren von allein zurückgedrängt werden. Ob ein Mähen dieser Einjährigen Kräuter vor dem Aussamen dabei von Vorteil sein kann, wird zukünftig zu beobachten sein; denn Teilflächen wurden entsprechend behandelt. Auf alle Fälle muß die weitere Entwicklung des Tümpels sorgfältig verfolgt werden. Ein zweiter Eingriff zur Entschlammung der westlichen Hälfte soll nach einem Jahr ungestörter Entwicklung 1998 erfolgen. 2. Wiesentümpel nordöstlich des NSG "Großes Moor bei Wistedt" Hier handelt sich um eine Senke in einer Feuchtwiese, die zur Zeit extensiv genutzt wird und sich durch Binsen, Seggen und weitere Pflanzen der Feuchtwiesen auszeichnet. Die Senke ist im Frühjahr wassergefüllt, ist Amphibienlaichgewässer und dient als Lebensraum verschiedener Wiesenvögel, u.a. der Bekassine, die regelmäßig hier anzutreffen ist. Die Wasserfläche ist allerdings in den letzten Jahren durch Verlandung aufgrund von Nährstoffeintrag kleiner geworden. Zur Sicherung dieses Lebensraums hat der AKN einen Morgen der Wiese inklusive des Tümpels gepachtet und mit einem Elektrozaun von der beweideten Fläche abgetrennt, so daß die Rinder die Randbereiche nicht weiter zertreten und ihren Dung eintragen können. In diesem Jahr im September wurde dann eine Hälfte des Tümpels entschlammt, damit im kommenden Frühjahr mehr und länger Wasser für die auf solche Gegebenheiten angewiesenen Tiere zur Verfügung stehen wird. Nach einer angemessenen Pause soll nächstes oder übernächstes Jahr auch die zweite Hälfte der Senke entschlammt werden.* Als Tümpel werden solche Stillgewässer bezeichnet, die nicht das ganze Jahr über Wasser führen, d.h. die im Verlauf des Sommers teilweise oder ganz trocken fallen. Trotz dieser Tatsache besitzen sie als Laichgewässer für viele an diese Gegebenheiten angepaßten Tiere, z.B. Amphibien eine große Bedeutung. |
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Aktivitäten des AKN im Sommerhalbjahr 1997
1. Arbeits- und Pflegeeinsätze |
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20.03. Vorstand Erreichten eines Elektrozauns um Wiesentümpel in der Aueniederung nördlich Großes Moor, |