Mitteilungsblatt des AKN Nr.21 (1/05) |
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Inhalt In eigener Sache AKN-Splitter Ein Blick zurück in Sachen Natur Der AKN – ehrenamtlicher Naturschutz Tatendurst und Tatkraft Die Kröten in Holm Im Blickpunkt – unsere Heidebäche Die Töster Viehtrift blüht auf Mit Spaten und Säge fürs Vaterland Die Goldnessel Vogelmonitoring Strauchgewächse Teil 2 Aktivitäten des AKN im Winterhalbjahr 04/05 |
Naturschutz in der SG Tostedt 900 JahreTostedt |
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Liebe Mitglieder und Freunde des AKN,
In diesem Jahr wird das 900-jährige Bestehen Tostedts gefeiert - Wir gratulieren der Gemeinde Tostedt und wir feiern mit! Aus diesem Anlass haben wir einen Blick zurück geworfen auf die in Jahrhunderten gewachsenen Landschaftstypen, auf die äußerst positive Naturschutzarbeit der letzten Jahrzehnte, aber auch auf die Sünden, die in jüngster Zeit an der Natur verübt wurden. Ich wünsche Ihnen ein wundervolles Frühjahr und viel Spaß bei der Lektüre, |
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AKN-Splitter Noch einmal - wohl zum letzten Mal - soll über den Windpark Heidenau berichtet werden. Seit dem letzten Bericht im Heft 19 ist nun ein ganzes Jahr verstrichen und der Betreiber hat mit dem Bau begonnen. |
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Seit nunmehr 31 Jahren fördern die Hamburger Wasserwerke in der Nordheide Trinkwasser. Der im Jahre 1974 geschlossene Vertrag ermöglichte den Hamburgern eine jährliche Höchstfördermenge von 20 Millionen Kubikmetern. |
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900 Jahre Tostedt Ein Blick zurück in Sachen Natur Viele Gründe zum Feiern Unsere Natur und Landschaft Ein Netz von Schutzgebieten Ehrenamtliches Engagement Grundlagenwissen Ein Netz des Vertrauens Gemeindliches Engagement
Das alles und manches mehr schlägt sehr positiv zu Buche in Sachen Natur. Dafür braucht es aber auch die offenen Ohren in Politik und Verwaltung, bei anderen Funktionsträgern und natürlich bei den Menschen vor Ort in den Dörfern. Wir haben diese Offenheit immer wieder erleben können, verbunden mit echtem Verständnis für die Belange der Natur. Aber: Defizite und Trauerspiele Die Beispiele Im privaten Bereich sind es besonders folgende Übel für Natur und Landschaft:
Alle eben genannten Missstände degradieren Natur und Landschaft zu einem vermeintlich billigen Abfall- und Entsorgungsraum. Im Bereich von Politik und Verwaltung gab es in den letzten Jahren auch immer wieder einzelne projektbezogene vermeidbare Fehlentscheidungen zu Lasten der Natur.
Diese Beispiele zeigen eines: Wenn es ernst wird, wenn der Natur- und Landschaftsschutz echten Verzicht auf bestimmte Eingriffe in die Landschaft erfordert, wenn mühsame Alternativen gesucht werden müssten, wenn Gewinnaussichten einzelner Flächen-Eigentümer auf dem Spiel stehen, wenn Planungsaufträge und damit Gelder schon vergeben wurden – kurz, wenn die berühmten echten und scheinbaren Sachzwänge eine offenbar nur zu deutliche Sprache sprechen, dann gerät der Schutz von Natur und Landschaft bei anstehenden Entscheidungen nur zu schnell auf die Verliererstraße. Und das geschieht samtgemeindeweit noch viel zu oft. Bangen und Hoffen 900 Jahre Tostedt sind auch zugleich 900 Jahre mit der Natur, für, aber auch gegen die Natur.
Hehre Ziele – doch leider handelt die Gemeinde Tostedt nicht immer nach diesem Motto. Entscheidungen für die Natur sind gelegentlich schmerzliche Entscheidungen gegen die meist wirtschaftlich begründeten Interessen Einzelner. Natur und Landschaft hingegen als höhere, inzwischen auch massiv durch EU-Gesetze geschützte Güter dienen dem Gemeinwohl. Bereits im Grundgesetz steht : „Eigentum verpflichtet" (Art. 14.2.), und das ist eindeutig im Hinblick auf das Gemeinwohl gedacht ! Wuchern wir mit unseren Pfunden, mit unseren reichen Naturschätzen, engagiert aber trotzdem sanft. Es sind unsere einzigen, neben Ackerkrume und Grundwasser. Berechtigte Wünsche also am Ende der Feiern im Jubiläumsjahr und viel, viel Hoffnung. |
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Der AKN – Die Erfolgsgeschichte des ehrenamtlichen Naturschutzes in der Samtgemeinde Tostedt Die Sichtweise der Naturschutzbehörde im Landkreis Harburg „Am Anfang war …" die Liebe zur Natur. Die Gründe warum sich ehrenamtliches Engagement für den Naturschutz lohnt. Zahlen - Daten - Fakten Ø Großes Moor bei Wistedt Die Sicherung von Naturgebieten durch förmliche Unterschutzstellung allein gewährleistet jedoch nicht das Überleben, den Fortbestand von Arten. Es ist der erste Schritt, um in Kerngebieten Lebensräume zu erhalten. Dies war auch den bis dahin noch einzeln agierenden Naturfreunden klar, die ihre Handlungen jetzt stärker auf die Pflege und Entwicklung dieser Schutzgebiete, aber auch außerhalb dieser Räume ausrichteten. Die Bedeutung der Arbeit des AKN heute Konzentrierte sich die Arbeit der Gruppe zunächst auf die wertvollen Naturgebiete, so wurden im nächsten Schritt, dem Prinzip folgend, dass alles miteinander vernetzt ist, die übrigen Bereiche „unter die Lupe" genommen. Das bereits vorhandene Datenmaterial wurde für das gesamte Gemeindegebiet gesichtet und zusammengestellt. Zielgerichtet wurden die vorhandenen Lücken geschlossen. Das Ergebnis wurde 1989 als Biotopkartierung der Samtgemeinde Tostedt vorgestellt. Neben der Information über den Zustand von Natur und Landschaft enthält dieses Werk auch Hinweise für eine Pflege und Entwicklung der Lebensräume. Diese Arbeit, die weit über das hinausgeht, was ehrenamtliche Tätigkeit in der Regel zu leisten vermag, konnte als wertvolle Grundlage für den Landschaftsplan und die Kartierung der nach § 28a Niedersächsisches Naturschutzgesetz geschützten Biotope herangezogen werden. Was ist der Grund dafür, dass diese Gruppe in ihrer Heimatgemeinde diese Anerkennung genießt? An vorderster Stelle steht hierbei sicherlich, dass die naturschutzfachliche Kompetenz mit Augenmaß in die vielfältigen Diskussionen eingebracht wird. Dies wird von den Menschen verstanden und anerkannt. Ein weiterer Punkt ist das Streben des AKN, durch zahlreiche Aktionen, über die Natur der Heimat zu informieren und sich auch mit Fragen der Kultur auseinander zu setzen. Das hierdurch geschaffene Vertrauen hat dazu beigetragen, dass der AKN auch einige örtliche Landwirte und Unternehmer zu seinen aktiven Mitgliedern zählt, so dass man ihm einseitiges Naturschutzdenken nur schwer vorhalten kann. Eine gute Grundlage um auf lokaler Ebene die unterschiedlichen Interessen auszugleichen und drohende Konflikte bereits im Vorfeld zu lösen. Wie es zu einem solchen, heute als Win-Win-Situation bezeichneten Ergebnis kommen kann, bei der alle Interessengruppen gewinnen, soll kurz am Beispiel des Modellflugclubs Condor in Heidenau aufgezeigt werden. Um den Konflikt zunächst fachlich bewerten und gegebenenfalls auf lokaler Ebene lösen zu können, hatte die Untere Naturschutzbehörde den Kontakt zwischen den „Condor-Leuten" und dem AKN hergestellt. Im Meinungsaustausch war es möglich, die Bedürfnisse der Modellfliegerei und des Naturschutzes zu konkretisieren. Der AKN hatte aufgrund seiner langjährigen Beobachtungen sehr gute Kenntnisse über das Vorkommen und die Lebensweise der gegenüber der Modellfliegerei empfindlichen Vogelarten. Die Mitglieder des Modellflugclubs Condor konnten genau angeben, was zur Ausübung ihres Hobbys notwendig ist und wie der Flugbetrieb eingeschränkt werden kann um Beeinträchtigungen der Vogelwelt zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Ein Blick in die Zukunft Der Gewinn für den Natur- und Umweltschutz auf lokaler Ebene durch das ehrenamtliche Engagement von Bürgern und Vereinen liegt eindeutig auf der Hand: Dieses Plädoyer für den ehrenamtlichen Naturschutz soll nicht den Eindruck erwecken, dass der administrative Naturschutz überflüssig wird. Er wird auch in Zukunft im Verhältnis zur ehrenamtlichen Tätigkeit unverzichtbarer Bestandteil des Naturschutzes bleiben. Der behördliche Naturschutz muss dafür sorgen, dass die ehrenamtlichen Aktivitäten vor Ort in ein übergeordnetes Konzept eingebunden werden. „… und der Herr sah, dass es gut war" [Die Bibel – Das erste Buch Mose] Anschrift des Autors: |
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Tatendurst und Tatkraft Ein Rückblick auf das arbeitsreiche Winterhalbjahr „Mensch", sagte Hermann Aldag Mitte Januar zu mir, „wir Heidenauer schaffen das Entkusseln der westlichen Torfstichkante im Everstorfer Moor noch in diesem Januar bzw. Februar; meine Leute scharren förmlich mit den Hufen, die wollen was tun !" Im letzten Frühjahrsheft (1/2004) hatte ich unsere praktischen Naturschutzarbeiten des Winterhalbjahres 2003/04 unter der Überschrift Langer Atem zusammengefasst und dabei zugleich die Langzeitperspektiven für unsere Pflege- und Entwicklungarbeiten in den von uns betreuten Naturschutzgebieten umrissen. Der eine Leser oder die andere Leserin wird sich (vielleicht) noch erinnern. Und da stehen wir nach diesem Winterhalbjahr:
Und das hier sind die Tatendurstigen, Tatkräftigen (wir hoffen, dass wir keine(n) vergessen haben): Imponierend. Danke. |
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Die Kröten in Holm Der Wanderpokal geht nach Handeloh ! In diesem Jahr war alles anders. Die Wanderungssaison am Krötenzaun an den Holmer Teichen begann ungewöhnlich spät. Während in den vergangenen Jahren bereits Ende Januar / Anfang Februar der Zaun gestellt war, mussten wir in diesem Jahr bis zum 13. März warten, um die Eimer eingraben und den Zaun fängig stellen zu können. Aber dann ging alles gewaltig schnell: in der Nacht vom 14. auf den 15. März kam bei 1,5oC ein einziges Teichmolch-Männchen am Zaun an, in der nächsten Nacht bei etwa 5oC immerhin schon 125 Tiere und dann, in der Nacht vom 16. auf den 17. und bei ca. 12oC, 1808 (in Worten: eintausendachthundertundacht !!) Exemplare, wie gesagt, in einer einzigen Nacht. Die 1450 bzw. 560 Lurche aus den folgenden Nächten sollen nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden ... Man muss jetzt gespannt sein, wie lange die Wanderung noch anhält. In den derzeit kalten Nächten (Stand: 5.4.) passiert kaum noch etwas, aber wenn es wieder wärmer wird und regnet ... Und noch etwas: der Wanderpokal, viele Jahre bei den Lehmann’s in Inzmühlen, geht in diesem Jahr nach Handeloh. Charles von Jutrzenka hat am Donnerstag-Morgen (17.3.) 1329 Tiere gezählt, mit tatkräftiger Unterstützung von seiner Frau und von Frau Birger. Das war drei Stunden Knochenarbeit ! Herzlichen Dank und herzlichen Glückwunsch !! |
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Im Blickpunkt – unsere Heidebäche Geballtes Fachwissen, allgemeinverständlich formuliert, handlungsorientiert aufbereitet, liegt für alle vier größeren Fließgewässer vor, die unsere Samtgemeinde durchziehen, bzw. in ihrem Zuständigkeitsbereich entspringen. Gemeint sind unsere Heidebäche Seeve, Este, Oste und Wümme, die im Bereich der SG Tostedt mit ihren Oberläufen so dicht beieinander liegen, dass ihnen „von Natur aus" eine hohe Vernetzungsfunktion zwischen den Flusssystemen Elbe und Weser zukommt – und damit der Samtgemeinde Tostedt mit ihren Gliedgemeinden eine besondere Verantwortung! Erst im Sommer 2004 wurde in Tostedt der Gewässerentwicklungsplan Obere Oste vorgestellt. Für die Wümme (1999) und die Este (1999) liegen solche Pläne schon seit geraumer Zeit vor. Für die Seeve und fast alle wichtigen kleineren Zuflüsse zu unseren Heidebächen sind inzwischen ebenfalls Diplomarbeiten, Kleingutachten oder Bestandsaufnahmen erarbeitet worden. So für
Alle diese aktuellen, aussagekräftigen und konkret maßnahmenorientierten Grundlagen sind den jeweiligen Gemeinden bekannt, natürlich auch den Behörden des Landkreises Harburg und den jeweils zuständigen Unterhaltungsverbänden. Erst am 23. Februar diesen Jahres stellte in Winsen auf Einladung des Landkreises die Diplombiologin Kerstin Grabowski ihre Untersuchungsergebnisse über die Heidenauer Aue vor. Anwesend waren Vertreter aller zuständigen Behörden (Boden, Wasser, Naturschutz), Vertreter der Gemeinde Heidenau, des Oste-Verbandes, der Landwirtschaft und der örtlichen Naturschutzverbände. In Winsen wurde am 23.2.2005 (nach einigem Zögern und mit reichlich Bedenken) dann tatsächlich (verhalten) beschlossen, sich „auf den Weg zu begeben". Ein Anfang, dem nun Taten folgen müssen. Da der AKN mit eingebunden ist, werden wir den sicherlich langjährigen Prozess der Umsetzung konstruktiv und kritisch begleiten. An vielen Strecken unserer Heidebäche ist in den letzten 10 Jahren bereits Wichtiges zu ihrer Verbesserung geschehen. Beispielhaft soll über die Maßnahmen an der Este im Folgenden ausführlicher berichtet werden: 1. Vorab 2. Der gute Gewässerzustand 3. Verbesserungen an der Este 4. Beispiele für Maßnahmen 1 – Veränderungen in der Unterhaltungspraxis 5. Beispiele für Maßnahmen 2 – Restrukturieren von Bächen Auch an Seeve und Wümme, an der Töste, dem Dohrener Mühlenbach haben erste Maßnahmen gegriffen. Am Todtglüsinger Beek wird seit 2004 zusammen mit der Firma Vorwerk saniert, am Todtgraben demnächst als Ausgleichsmaßnahmen zur Otterer Flurbereinigung. Kein Anlieger an unseren Bächen und erst recht kein Offizieller aus Verwaltung und Politik kann sich heute noch mit Unwissenheit herausreden. Schäden, wie sie erst vor kurzem beim Ausbau des Heisterbeks in Todtglüsingen billigend in Kauf genommen wurden und Zerstörungen gewachsener Uferstrukturen wie sie jüngst (in und an der oberen Este bei Cordshagen, allen besseren Erkenntnissen zum Trotz, zu besichtigen waren, sind nicht mehr entschuldbar. Fazit noch einmal: wir kennen die Langzeit-Schäden, wir kennen ihre Ursachen, wir haben das notwendige Wissen, handlungsorientiert aufbereitet, um die Schäden und Defizite an und in unseren Fließgewässern zu verringern und schrittweise zu beseitigen. |
Bild 1: Die Heidenauer Aue wartet auf unsere Hilfe, damit sie sich wieder selbst helfen kann |
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„Die Töster Viehtrift blüht auf“ Unser Info-Flyer zu diesem Projekt ist allen Mitgliedern bereits mit dem letzten Mitteilungsheft im Dezember 04 zugegangen. Zwei weitere Flyer wurden entwickelt: einer mit genaueren Informationen zur ökologischen Bedeutung von Obstwiesen, Obstbäumen und zur Pflanztechnik, dazu Angaben zu einzelnen für unsere Region geeigneten Hochstamm-Sorten. Auf eben dieser von uns „gesäuberten" ehemaligen Mieten-Fläche am Nordrand des kleinen Schutzgebietes haben wir nun am 9.April die vorgesehenen 25 Obstbäume gepflanzt, zweireihig entlang der Trift (des Weges). Obstbäume –
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Mit Spaten und Säge fürs Vaterland Zwei Zivis berichten von ihrer Naturschutzarbeit Wir, Martin Kröger und Christian Harms, leisten zur Zeit unseren Zivildienst in der Samtgemeinde Tostedt ab. Den Dienst als Staatsdiener traten wir am 2 August, direkt nach dem Erlangen des Abiturs, an. Für den Bereich Umwelt und Naturschutz haben wir uns entschieden, da wir beide die Arbeit in der Natur und an der frischen Luft genießen und schätzen. Als Grundlage für den Spaß an der Arbeit muss ein gewisses Grundinteresse an der heimischen Fauna und Flora vorhanden sein, das brachten wir mit. Die Tätigkeit in den Mooren (Kauers Wittmoor, Großes Moor und Ottermoor) bestand hauptsächlich in dem Bau von Dämmen, um der Entwässerung entgegen zu wirken, sowie im Entkusseln. Für den Dammbau mussten zwei Reihen Birkenpflöcke in den Entwässerungsgraben getrieben werden. Der Zwischenraum wurde dann mit Grasssoden und einer mittig verlaufenden Teichfolie versiegelt. Da keiner von uns einen Motorsägenschein besitzt, mussten wir mit Bügelsäge und Beil zum Anspitzen ans Werk gehen. Die Pflöcke wurden dann mit einem „Lehmann" in den manchmal erstaunlich festen Moorboden getrieben. Im Ottermoor entstanden derart zwei Dämme, im Großen Moor zwei Dämme und drei alte wurden erneuert bzw. verstärkt. Außerdem haben wir noch mehrere Teilflächen im Kauers Wittmoor und im Großen Moor entkusselt und bei dem Aufstellen von den Krötenzäunen mitgewirkt. Der Sinn und Zweck unserer Arbeit wurde uns dann häufig direkt von der Natur gezeigt. Als Hauptperson wäre hier der Kranich zu nennen, der uns immer wieder mit seinen Rufen und seiner Erscheinung viel Freude bereitet hat. Zu erwähnen wäre noch, dass wir fünf Sumpfohreulen versehentlich hochgeschreckt haben, die das Große Moor wahrscheinlich als Winterquartier nutzten. Die Waldschnepfe, der mysteriöse Ruf des Schwarzspechtes, die Kornweihe, der Singschwan sowie der Raubwürger sind uns zu Gesicht bzw. zu Gehör gekommen. Im Sommer vergangenen Jahres verbreiterten wir einen Abschnitt der Töste, der stark zugewuchert war. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch die natürliche Schlängelung des Baches heraus gearbeitet. Durch Rauschen und durch die genannte Schlängelung haben wir die Dynamik des Baches verbessert, um so einer Versandung entgegen zu wirken und vielseitigen Lebensraum für Kleinstlebewesen zu schaffen. Ferner haben wir während unserer Dienstzeit noch den Naturlehrpfad im Düvelshöpen instand gesetzt. Die Informationstafeln waren ein häufiges Opfer des Vandalismus. Doch nach der Reparatur hatte die Zerstörungswut der Vandalen glücklicherweise ein Ende. Abschließend können wir ehrlich sagen, dass die Arbeit mit dem AKN und besonders mit Herrn Kempe Spaß gemacht hat und gezeigt hat, dass die Maßnahmen wirklich nützlich sind. Wir bedanken uns für die Möglichkeit mitgewirkt haben zu können. |
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Kleine Kostbarkeiten Die Goldnessel In loser Folge möchten wir gerne einige der kleinen Gedichte von Gisela Ernst in unserem Heft ausdrucken und damit wenigstens einem kleinen naturverbundenem Publikum zur Kenntnis bringen. Ich meine, diese auf feiner, differenzierter Naturbeobachtung geborenen Miniaturen haben dies verdient. Die Goldnessel Goldnessel = Lamium galeobdolon Crantz Zähl, ob ein Hochhaus der Goldnesselstadt Rötliche Streifen lenken ihr Tun, Vier feste Pfeiler heben das Haus Gisela Ernst |
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Vogelmonitoring in unserer Samtgemeinde 1. Wie schon im letzten Heft beschrieben, wird die Bestandserfassung häufiger Brutvögel fortgesetzt; ab 2005 um zwei Untersuchungsflächen an den Rändern unserer Samtgemeinde erweitert. 2. Diese Spielregeln gelten im Grundsatz auch für die Linien-(Routen)-Kartierung für den um 2010 erscheinenden Brutvogelatlas ADEBAR. Bei diesem deutschlandweiten Programm geht es vornehmlich um die Bestandserfassung mittelhäufiger Brutvögel, also nicht der häufigen und auch nicht der seltenen. Letztere werden (fast) flächendeckend ohnehin durch Sonderprogramme der jeweiligen Bundesländer abgedeckt. |
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Strauchgewächse unserer Moore und Heiden, Teil 2 Führte uns unser Streifzug im vorletzten Heft auf der Suche nach Zwergsträuchern durch die verschiedenen Moore in unserer Samtgemeinde, so wollen wir in diesem zweiten Teil die trocken-sandigen Heiden, Sandmagerrasen und die angrenzenden Kiefern-Birkenwälder durchstreifen. Lagen die Moore im wesentlichen im Westen und Süden des Tostedter Raumes, in der Wümme-, Oste- und Aue-Niederung, so finden wir die trockenen, sandigen Bereiche als Grund- und Endmoränen mit kleinräumigen Heideflächen an den „Hängen" der Este und Seeve und in größeren Flächen im Raume Handeloh – Inzmühlen, sowie in dem flach auslaufenden Übergangsbereich zwischen Hoher Heide und Wümmeniederung, im Schutzgebiet der Otterheide südlich des Ortsteils Ottermoor. Es sei an dieser Stelle verwiesen auf Heft 19, vom Mai 2004: Dort findet sich eine Übersicht aller in Teil 1 und 2 behandelten Sträucher und ein einleitender Abschnitt über Verwandtschaft, Organisation und Anpassung dieser Pflanzengruppe an ihre oft sehr extremen Wuchsorte (für das Verständnis des Folgenden vielleicht noch einmal lesen, oder ?). Die Besenheide (Calluna vulgaris) Die Heidel- oder Blaubeere (Vaccinium myrtillus) Die Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi) Die Krähenbeere (Empetrum nigrum) Es folgen nun die drei „Ginster-Arten", der Englische Ginster, der Behaarte Ginster und der allen bekannte hochwüchsige zur Blütezeit weit leuchtende Besenginster, alle drei mit gelben „Schmetterlingsblüten", deren charakteristischen Aufbau sie mit so bekannten Pflanzenarten wie Erbse, Bohne, Lupine, Klee und Robinie gemeinsam haben, um nur einige und diese auch sehr pauschal zu nennen. Der Englische Ginster ( Genista anglica) Der Behaarte Ginster (Genista pilosa) Der Besenginster, auch Brambusch (Sarothamnus/Cytisus scoparius) |
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Aktivitäten des AKN im Winterhalbjahr 2004/2005 Begehungen, Bereisungen, Treffen, Sitzungen, Arbeits- und Pflegeeinsätze |
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Mi. 24.11.04: | Vorsägen für Arbeitseinsatz im KauersWittmoor. | |
Do. 02.12.04: | Teilnahme an der Sitzung des UBPl-Ausschusses der Samtgemeinde Tostedt. | |
Sa. 04.12.04: | Arbeitseinsatz im Kauers Wittmoor. | |
Mo.06.12.04: | Abstimmungsgespräch mit der Oberen (Herr Hirt) und der Unteren (Herr Gumz) Naturschutzbehörde hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Natur schutzgebiete in der SG Tostedt. | |
Sa. 11.12.04: | Arbeitseinsatz der Handeloher Gruppe auf der Drögen Heide. | |
Mi. 15.12.04: | Teilnahme an der Sitzung des WBPU-Ausschusses der Gemeinde Heidenau. | |
Do. 16.12.04: | Besuch/Besichtigung versch. Arbeitsfelder in den versch. NSGs mit den beiden Zivis der SG Tostedt. | |
Mi. 22.12.04: | Besichtigung der Juulsgard-Fichtenkultur an der Töster Viehtrift (Bewertung/Beratung zum Antrag auf Waldumwandlung). | |
Mi. 12.01.05: | Vorsägearbeiten in der Otterheide. | |
Sa. 15.01.05: |
Arbeitseinsatz in der Otterheide. |
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Mo. 17.01.05 +Di 18.01.05: |
Betreuung der Entschlammungsarbeiten an den Dittmer-Teichen, ausgeführt durch die Firma Pankop. | |
Mi. 19.01.05: | Ortstermin mit dem neuen Pächter, Herrn Erhorn, auf den Pachtflächen am Füssel (Heidenauer Aue). | |
Mi. 19.01.05: | Teilnahme an der Sitzung des WBPU-Ausschusses der Gemeinde Heidenau | |
Do. 20.01.05: | Vorsägen auf unserem AKN-eigenen Grundstück Avenser Wiehe. | |
Sa. 22.01.05: | Arbeitseinsatz der Handeloher Gruppe auf dem Timmerloher Weg (Trift) und in einem Kleinmoor a.d. Bahnlinie Handeloh-Wintermoor. | |
Mo. 24.01.05: | Gesprächsrunde der Naturschutzverbände mit der Landkreisverwaltung unter Leitung von Herrn Bordt im Kreishaus. | |
Do. 27.01.05: | Vorsägen für den Arbeitseinsatz im Everstorfer Moor. | |
Fr. 28.01.05: | Hauptversammlung des Vereins Krötenrettung Holmer Teiche e.V. | |
Sa. 29.01.05: | Arbeitseinsatz mit der Handeloher Jugendfeuerwehr am oberen Büsenbach. | |
Sa. 29.01.05: | Arbeitseinsatz der Heidenauer Gruppe im Everstorfer Moor. | |
Mo. 07.02.05: | Gespräch der Naturschutzverbände mit Kreisvertretern der CDU, auf Ein ladung der Partei. | |
Mi. 09.02.05: | Vorsägearbeiten auf dem AKN-Grundstück in der Avenser Wiehe. | |
Mi. 09.02.05: | Vorsägearbeiten i.d. Otterheide und auf der „Behrensfläche". | |
Do. 10.02.05: | Gespräch mit der Verwaltungsspitze der Gem. Handeloh (Herr Maaß; Herr Dr. Schröder) über zahlreiche naturschutzrelevante Themen der Gemeinde. |
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Do. 10.02.05: | Teilnahme an der Sitzung des UBPl-Ausschusses der Samtgemeinde Tostedt. | |
Sa. 12.02.05: |
Arbeitseinsatz in der Avenser Wiehe. |
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Do.17.02.05: | Gespräch der Naturschutzverbände mit dem Landrat, Herrn Gedaschko. | |
Fr. 18.02.05: | Räumarbeiten am Quellbach auf unserem Grundstück auf der Avenser Wiehe durch die Heidenauer Gruppe. | |
Sa. 19.02.05: | Arbeitseinsatz in der Otterheide und auf der „Behrensfläche". | |
Sa. 19.02.05: | Buschholzfahren für die Benjes-Hecke unterhalb des Handeloher Friedhofs. | |
Mo. 21.02.05: | Klärungsgespräch über Art und Umfang von Ausgleichsmaßnahmen im NSG Obere Wümme im Zuge der Erweiterten Flurbereinigung Otter (Herr Hirt; Herr Schönfelder, Amt für Agrarstruktur, Verden). | |
Mi. 23.02.05: | Buschholzfahren für die Handeloher Benjes-Hecke unterhalb des Friedhofs. | |
Mi. 23.02.05: | Besuch des Vortrags von Dipl.Biologin Kerstin Grabowski über die Heidenauer Aue, im Kreishaus Winsen. | |
Sa. 26.02.05: | Besuch der ganztägigen Tagung über Vogelmonitoring in Deutschland in der NNA/Reinsehlen. | |
Mo. 28.02.05: |
Abnahme der Arbeitsergebnisse der beiden Zivis im Kauers Wittmoor, im Großen Moor, Ottermoor und auf der Drögen Heide. |
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Fr. 11.03.05: | AKN-Hauptversammlung in Kakenstorf. | |
Mo. 14.03.05: | Teilnahme an der Sitzung des WBPU-Ausschusses der Gemeinde Heidenau. | |
Mi. 16.03.05: |
Arbeitstreffen der AKN-Ornithologen zwecks Aufteilung von Flächen und Routen für die Vogelatlas-Kartierung in unserem Bereich. |
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Do. 17.03.05: | Aufbau des Krötenzauns am Knick. | |
Sa. 19.03.05: | Nachlegen an der Benjes-Hecke unterhalb des Handeloher Friedhofs (AKN- u. Nabu-Fläche) mit Mitgliedern der Nabu-Gruppe Buchholz. | |
Mo. 21.03.05: | Abdichtungsarbeiten an der Trelder Moorkoppel zur Steuerung des dortigen Wasserhaushalts, zusammen mit den Tostedter Zivis. |
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Sa. 26.03.05: | Herrichtung der Uferschwalbenwand in der alten Sandgrube am Handeloher Friedhof mit der Firma Pankop. | |
Sa. 26.03.05: | Reinigung und Reorganisation eines Schleiereulenkastens auf einem Privat- Grundstück in Inzmühlen. | |
Mi. 06.04.05: | Teilnahme an der Sitzung des UBPl-Ausschusses der Samtgemeinde Tostedt. | |
Sa. 09.04.05: | Eichenpflanzung (40 Stück) für die Gemeinde Heidenau. | |
Sa. 09.04.05: | Pflanzung von 25 Obstbäumen an der Töster Viehtrift im Rahmen des Projekts „Die Töster Viehtrift blüht auf". | |
Fr. 15.04.05: | Herausziehen von 350 Erlen an den Dittmerteichen. | |
Sa. 16.04.05: | Pflanzung der 350 Erlen auf dem Gründstück der Edmund-Siemers-Stiftung an der Aue. | |
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