Liebe Mitglieder und Freunde des AKN,

Das wohl herausragendste Ereignis der letzten Monate war für den AKN die Verleihung des Bürgerpreises 2009 an den Ersten Vorsitzenden des Vereins. „Umwelt schützen - Zukunft sichern" lautete das diesjährige Motto des Wettbewerbes, der von der Sparkasse Harburg-Buxtehude in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Harburg ausgelobt wurde. Reinhard Kempe erhielt den Preis in der Kategorie „Lebenswerk".
Wir vom AKN freuen uns sehr über die Wahl der Jury. Mit dieser Auszeichnung erfährt Reinhard Kempe eine Würdigung seiner jahrzehntelangen unermüdlichen Arbeit für die Natur, anfangs als Einzelkämpfer, dann in einer kleinen Gruppe und nun schon seit über 20 Jahren an der Seite vieler Gleichgesinnter. Auch wenn Reinhard sich bescheiden als einer von vielen bezeichnet, so ist es doch unbestritten, dass es den AKN ohne ihn nicht geben würde: Er ist Initiator, Seele und Motor unserer Naturschutzarbeit.
Erfreulich ist die Auszeichnung aber noch in einem zweiten Sinne: Auch der AKN profitiert hiervon im Hinblick auf sein Renomme, sein Image und damit auch sein Gewicht in Fragen des Naturschutzes. Hoffen wir, dass dies sich auch in der Umsetzung wichiger Ziele niederschlägt.

Wenn man Reinhard Kempe nach dem wichtigsten Ereignis des Naturschutz-Jahres 2009 fragt, so wird er andere Begebenheiten anführen. Für ihn sind die vielen Aktivitäten des AKN weitaus wichtiger, an denen sich wieder eine sehr große Zahl von engagierten Mitstreitern beteiligt haben. Er würde vielleicht die Pflegearbeiten an diversen Grünflächen nennen, über die er in diesem Heft berichtet. Auch die Wiedervernässungsmaßnahmen im Moor und das Anlegen verschiedener Wiesentümpel in Zusammenarbeit mit dem Landkreis und mit Hilfe schweren Gerätes waren sicher sehr bedeutend für ihn - auch hierüber schreibt er in unserem Mitteilungsblatt.
Ebenso wird er den Beginn einer Kinder- und Jugendbetreuung durch den AKN als wichtiges Ereignis des Jahres ansehen, verbunden mit der Hoffnung, Kindern und Jugendlichen einen Zugang zur Natur zu eröffnen; denn die Kinder von heute sind die Naturschützer von morgen. Über unsere ersten „Kinderexkursionen" in diesem Jahr, die unter dem Motto „Naturerlebnistage für Kinder und Eltern" standen und sehr erfolgreich waren, haben wir zwei Berichte in diesem Heft veröffentlicht.

Es gibt dann noch ein weiteres für den AKN wichtiges Ereignis zu vermelden, allerdings ein eher trauriges: Unser Erster stellvertretender Vorsitzender Karsten Müller hat den Verein verlassen, er zieht nach Schleswig-Holstein. Karsten hinterlässt eine große Lücke, die nur schwer wieder zu füllen ist. Er war unser Praktiker, Tüftler, ein Mann der Tat, der bei vielen Arbeitseinsätzen, insbesondere wenn sie Geräte und handwerkliches Geschick erforderten, nicht wegzudenken war. Wir können nur hoffen, dass einige Mitglieder des Vereins durch die Übernahme bestimmter Aufgaben hier aushelfen!

Zum Schluss noch ein Wort zur Website des AKN. Wir haben den Internetauftritt in den letzten Wochen auf eine neue, modernere Technik umgestellt; der Prozess ist allerdings noch nicht abgeschlossen, so dass noch Fehler auftreten. Ich bitte darum, mir auftretende Fehler mitzuteilen, damit diese abgestellt werden können. Auch sind wir interessiert an Verbesserungsvorschlägen, Layout-Ideen und anderen konstruktiven, kreativen Anregungen. Die Website wurde durch ein Forum und ein Gästebuch erweitert, die Suchfunktionen wurden erheblich verbessert.

Ich wünsche Euch und Ihnen allen eine schöne Weihnachtszeit,

Ihr/ Euer
U.Quante

 

 

 

 

 

 

 

 

Bürgerpreis 2009
Jury würdigte Preisträger für ihr Bürgerengagement zum Schwerpunktthema „Umwelt schützen – Zukunft sichern"

Das Schwerpunktthema für die Vergabe des Bürgerpreises 2009 lautete: „Umwelt schützen – Zukunft sichern". Die Bürgerpreis-Jury – bestehend aus dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Harburg-Buxtehude, Heinz Lüers, den Bundestagsabgeordneten Monika Griefahn und Michael Grosse-Brömer, Landrat Joachim Bordt sowie Ingo Wolde, dem Sprecher des BUND im Landkreis Harburg – musste in diesem Jahr unter 29 Vorschlägen und Bewerbungen auswählen.

In seiner Begrüßung wies Lüers darauf hin, dass der Umwelt- und Naturschutz stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt ist. Gleichzeitig sei der Spagat zwischen heutigen Lebensgewohnheiten und umweltbewusstem Handeln immer größer und schwieriger zu bewältigen. Die globale Vernetzung beim Umwelt- und Naturschutz stellt dabei eine besondere Herausforderung dar.

Doch dieses Thema sei nicht nur eine Angelegenheit für Politik und Behörden. Die Kandidatinnen und Kandidaten für den Bürgerpreis zeichneten sich dadurch aus, dass sich ihr Handeln nicht nur auf einen sparsamen und rücksichtsvollen Ressourcenverbrauch beschränke. Sie legten selbst Hand an und brächten ein hohes persönliches Engagement mit, das sie auszeichne.

Der Bundestagsabgeordnete Michael Grosse-Brömer überreichte den Jugendfeuerwehren Hollenstedt und Moisburg den Bürgerpreis in der Kategorie „Junior" für die Renaturierung des Perl- bzw. des Staersbaches. So wurden begradigte, versandete und tief ausgebaggerte Bachläufe zum Wohle der Natur verändert. Alte Abstürze und Wehre wurden entfernt und durch Sohlgleiten aus Steinen ersetzt. Langfristiges Ziel dieser Maßnahmen soll die Wiederansiedlung von Bachperlmuschel und Bachforelle sein.

Dr. Klaus Hamann wurde in der Kategorie „Alltagshelden" für sein unermüdliches Engagement für den Naturschutz von der Bundestagsabgeordneten Monika Griefahn geehrt.

Den Bürgerpreis 2009 in der Kategorie „Lebenswerk" erhielt Reinhard Kempe von Landrat Joachim Bordt. Der würdigte in seiner Laudatio die mehr als 50-jährige ehrenamtliche Tätigkeit des engagierten Umweltschützers im Bereich Naturbeobachtung.

Als Letzter der Laudatoren würdigte Ingo Wolde, der Sprecher des BUND im Landkreis Harburg, alle eingesendeten Projekte und hob die Bedeutung des Naturschutzes für den Landkreis besonders hervor. So hätten doch eigentlich alle engagierten Naturschützer einen Preis verdient. Er unterstrich, dass gerade starke Interessengruppen die Natur und Landschaft im Landkreis Harburg bedrohen: Natur- und Umweltschützer leisten dagegen einen Beitrag, die Lebensqualität für alle Menschen dauerhaft zu verbessern. Ingo Wolde: „Ich sage daher an alle ehrenamtlich im Natur- und Umweltbereich Tätigen, insbesondere auch an die Jugendlichen unter uns, ein ganz besonders herzliches Danke für die geleistete Arbeit. Macht weiter so. Es gibt noch viel zu tun!"

Pressemitteilung der
Sparkasse Harburg-Buxtehude


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Preisträger und Laudatoren: MdB Michael Grosse-Brömer, LR Joachim Bordt, Reinhard Kempe, MdB Monika Griefahn, Dr. Klaus Hamann und Heinz Lüers (von links)

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Gruppenbild der Preisträger und ihrer Laudatoren: Jugendfeuerwehren Hollenstedt und Moisburg (Kategorie „Junior"), Dr. Klaus Hamann (Kategorie „Alltagshelden"), Reinhard Kempe (Kategorie „Lebenswerk")

 

[Inhalt]

 

Er ist ein Anpacker
Laudatio von Landrat Joachim Bordt anlässlich der Verleihung des Bürgerpreises an Reinhard Kempe 2009

Wer spielt nicht gerne mal Prophet und wagt einen Blick in die Zukunft? Doch keiner kann wirklich glaubhaft voraussagen, wie unser blauer Planet in vielleicht 50 Jahren aussehen wird. Wird die Hafencity dann vollständig unter Wasser stehen oder wird Australien vielleicht als heiße Wüstensteppe unbewohnbar?
C02 -Ausstoß und Klimawandel, Artensterben, das sind - unter vielen anderen - die Themen, an denen sich in diesen Tagen die Umweltschützer abarbeiten.
Doch neben den Schreckenszenarien gibt es auch positive Meldungen:
Wer etwa hätte vor 20 Jahren gedacht, dass man in der Elbe wieder baden kann und grüne Energien ganz selbstverständlich neben anderen Stromquellen genutzt werden - wenn auch noch viel zu wenig?
Diese positiven Entwicklungen sind großteils dem Engagement der Umweltschützer geschuldet. Sie bemühen sich nicht zuletzt täglich darum, die Themen Naturschutz und Nachhaltigkeit im öffentlichen Bewusstsein zu halten.
Auch und gerade deshalb ist es längst kein Exotenthema mehr, dem, wie es früher gerne dargestellt wurde, einige versponnene Aktivisten anhängen - Naturschutz hat es ganz oben auf die Agenda geschafft. Bestimmt nicht zu früh, hoffentlich nicht zu spät. Doch vielleicht gerade deswegen dürfen wir in unserer Aufmerksamkeit nicht nachlassen.
Die zahlreichen Aktiven brauchen unsere Unterstützung, und Aufklärung ist dabei nach wie vor ein zentrales Thema, weil Strom ja nach wie vor nicht aus der Steckdose kommt. Nur wer Bescheid weiß, kann und will sich überhaupt erst engagieren. Darum ist es so wichtig, gerade Kinder und Jugendliche für diese Fragen zu interessieren.

Sie, sehr geehrter Herr Kempe, haben sich in dieser Beziehung besonders verdient gemacht -nicht zuletzt, aber längst nicht nur der vielen Jugendlichen wegen, die Sie als Biologie-Lehrer mit ihrer Leidenschaft für den Naturschutz angesteckt haben. Heute wird Ihnen für dieses Engagement der Bürgerpreis des Landkreises Harburg in der Kategorie „Lebenswerk" verliehen.
„Lebenswerk" - dieser Begriff trifft auf Ihr Engagement 100prozentig zu:
Schon als Kind haben Sie sich für die Natur ihrer Heimatregion interessiert - und Wälder, Moore und Heideflächen um Tostedt nicht nur als Erlebnisraum durchstreift, sondern Flora und Fauna -ob auf der Erde oder geflügelt im Himmel - sehr genau in Augenschein genommen und schon hier theoretisch wie praktisch enormes Wissen angesammelt.
Zu Beginn Ihrer Studienzeit haben Sie dann begonnen, Ihr Hobby systematisch zu betreiben und Beobachtungsdaten über Blütenpflanzen und Vögel zu sammeln. Heute können Sie stolz auf 50 Jahre Engagement für den Naturschutz zurückschauen - das macht Ihnen so schnell keiner nach.
Und dies vor allem deshalb, weil Sie Ihre professionelle Passion nicht als einsiedlerischer Waldläufer oder im stillen Kämmerlein ausgeübt, sondern sich für den Naturschutz in vielfältiger Weise eingebracht haben.
Tatsächlich sind Sie ein Anpacker und Anstifter im besten Sinne des Wortes - Sie leben den Naturschutz seit vielen Jahrzehnten ganz handfest mit großem persönlichen Einsatz, und als großes Vorbild und Organisationstalent haben Sie viele andere für den Naturschutz begeistert.

Und - Sie haben sich für den Naturschutz auch in gesellschaftlicher und politischer Hinsicht stark gemacht, und dies sehr beherzt und mit langem Atem.
Ihr Engagement, lieber Herr Kempe, kam und kommt auch ganz direkt dem Landkreis zugute -und dafür möchte ich mich bei Ihnen bedanken!
Mit Ihren Forschungsergebnissen haben Sie zusammen mit Ernst Schacht, Geschäftsmann aus Tostedt, und Rolf Müller, ehrenamtlicher Leiter der Regionalstelle Lüneburg für die Kartierung von Pflanzen, wesentlich dazu beigetragen, dass ökologisch wertvolle Flächen im Landkreis unter Schutz gestellt werden konnten, z. B. Moore bei Wistedt, Hollinde und Heidenau.

Doch nicht nur das. Sie haben in enger Abstimmung mit der Naturschutzbehörde eben auch ganz handfest zugepackt: Zusammen mit umweltschutzinteressierten Helfern haben Sie geschützte Moor- und Heideflächen gepflegt und von schnell wachsenden jungen Birken befreit.
Für eine flächendeckende Biotopkartierung haben Sie zusammen mit Mitstreitern auch den Arbeitskreis Naturschutz gegründet - und seit der Gründung 1987 sind Sie erster Vorsitzender des Arbeitskreises und zugleich Spiritus Rector, Motor und „Aktivist" im besten Wortsinn. Dass Sie mit fünf weiteren Aktiven in zwei Jahren ein ca. 350 Seiten starkes Karten- und Textwerk vorgelegt haben, das bis heute als Planungs- und Diskussionsgrundlage in der Samtgemeinde Tostedt verwendet wird und wichtige Grundlage für den Artenschutz ist - dies belegt gleicherweise Ihre Kompetenz wie Ihr Engagement.
Hervorzuheben ist aber auch Ihr Engagement, mit dem Sie jährlich 10 bis 15 Arbeitseinsätze zur Pflege und Entwicklung von ökologisch wertvollen Flächen organisieren und leiten.
Hier setzen Sie sich insbesondere für den Erhalt der Moore ein und sorgen dafür, dass die feuchten Flächen nicht austrocknen. Dabei sind Sie ein wichtiger Multiplikator und führen botanische Exkursionen etwa im Tostedter Raum durch. Immer übrigens mit dem Blick auf die heranwachsende Generation.
So haben Sie Schülergruppen bei der Naturbeobachtung angeleitet und für Naturschutzeinsätze begeistert, nicht zuletzt durch ihren Unterricht zum Anfassen, und darüber hinaus haben Sie auch die Jugendfeuerwehren für das Thema Umweltschutz sensibilisiert.
Fazit, lieber Herr Kempe: Von Beginn an haben Sie sich mit Herzblut und Überzeugungskraft für das Naturschutzanliegen in Ihrer Samtgemeinde und im Landkreis Harburg stark gemacht und auf ihre ruhige und bedächtige Art zahlreiche Mitstreiter motiviert.
Und fest steht: Ohne Ihren Einsatz hätte es viele wichtige Initiativen und wichtige Erfolge für den Naturschutz in unserer Region nicht gegeben - ihre Vorbildfunktion hat viele zum Umdenken, Nachmachen und Mitmachen animiert.
Dabei, lieber Herr Kempe, konnten Sie nicht nur auf Ihre Fachkompetenz als Biologielehrer zurückgreifen - Ihre freundliche und verbindliche Art, auf Menschen zuzugehen, Ihre pädagogische Ader, Ihr akribisches Arbeiten, Ihre Umsicht und Geduld waren weitere maßgebliche Faktoren.

Mit großer Hochachtung und herzlichem Dank darf ich Ihnen deshalb heute den Bürgerpreis 2009 in der Kategorie "Lebenswerk" überreichen - versehen mit der herzlichen Bitte: machen Sie weiter so, im Interesse der Natur, im Interesse des Landkreises Harburg und im Interesse der nachfolgenden Generationen!

Joachim Bordt


Ergänzung:

Als Preisträger möchte ich wirklich nicht das letzte Wort haben. Aber es liegt mir doch sehr daran, an dieser Stelle ganz deutlich zu machen, dass alles das, was mir da im Leben für den Naturschutz gelungen ist, nicht möglich gewesen wäre, ohne die oft überraschenden, glücklichen und belastbaren Begegnungen mit Gleichgesinnten. Die Mitarbeit, der Einsatz und die Initiativen von zahllosen Mitbegeisterten waren nötig. Und das lange vor dem AKN, aber erst recht seit der Gründung unserer Vereinigung – bis heute und auch in der Zukunft!

Reinhard Kempe


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Preisträger Reinhard Kempe

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Landrat Joachim Bordt bei der Laudatio

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Landrat Joachim Bordt überreicht den Bürgerpreis an Reinhard Kempe

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Jutta Kempe teilt seit vielen Jahren die Begeisterung ihres Ehemanns für die Natur und unterstützt ihn tatkräftig bei der Naturschutzarbeit

[Inhalt]

 

Der Gefleckte Schierling
- eine Pflanze mit Geschichte

Sie stehen – vom Weg auffällig sichtbar – auf einer vieljährigen Brache am Feldweg zwischen Dohren und Bötersheim bzw. Todtglüsingen. Rund 10 Exemplare des Gefleckten Schierlings (Conium maculatum) ragen dort mit etwa 1.50 – 1.80 m Höhe aus der sonst knie- bis hüfthohen Gras- und Krautflur heraus.
Auffällig schon, doch unbeachtet, denn auf den ersten und zweiten Blick ähnelt dieser hohe Doldenblütler für den Laien dem überall häufigen Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris).
Vor drei Jahren habe ich diese interessante und „geschichtsträchtige" Pflanze dort mit zwei Exemplaren zum ersten Mal entdeckt. Seitdem entwickeln sich dort auf der sonnigen und nährstoffarmen Brachfläche auf eng umrissenem Areal jährlich zwischen 6 und 12 Exemplare.
Fast zeitgleich erlosch ein mir bekannter zweiter kleiner Bestand des Gefleckten Schierlings zwischen Handeloh und Höckel. Auch dort auf einer kleinen mageren Grasbrache, deren Verfilzung aber stetig zunahm. So verschwanden wohl die Freiräume am Boden für die Keimung der Samen.

Zurück zum Dohrener Feldweg.
Auch jetzt im Winterhalbjahr sind die Pflanzen zu entdecken. Mit reichlich Festigungsgewebe im hoch und röhrig aufstrebenden Stängel versehen, bleiben die nun abgestorbenen oberirdischen Teile der Pflanzen oft bis ins nächste Frühjahr und darüber hinaus aufrecht erhalten.
Der Gefleckte Schierling hat seinen Namen von der Rotfleckigkeit seines Stängels, der zudem fein gerillt und oft noch ein wenig blaugrau bereift ist, dies meist auf die untere Hälfte beschränkt.
Ausladend sind die Verzweigungen in der oberen Hälfte, großflächig und 3-4fach gefiedert die insgesamt zartgliedrigen Blätter. Trotz der Höhe der Pflanze und der Vielzahl der Teilblütenstände fördert der Blütenstand nicht gerade die Auffälligkeit dieser Pflanze.
Die einzelne Blütendolde ist 7-20strahlig, hat also 7-20 Döldchen, auf denen die kleinen, knapp 4 mm messenden Blüten stehen, jede mit 5 weißen Blütenblättern ausgestattet. Für den botanisch besonders Interessierten: Es sind 5-7 Hüllblätter am Grund der Dolde als auch Hüllchenblätter (meistens 3) an den einzelnen Döldchen vorhanden. Letztere gewöhnlich nur an der Außenseite der Döldchen, also einseitswendig stehend. Zwei Narben weisen bereits in der Blüte darauf hin, dass später eine zweiteilige Frucht entsteht.

Warum habe ich jedesmal, wenn ich dieser Pflanze leibhaftig im Gelände gegenüberstehe, so einen leichten nachdenklichen Schauder?
Nun, dieser Gefleckte Schierling ist giftig und zwar in allen Pflanzenteilen, besonders wirksam sind das frische Kraut und die Früchte. Der Gefleckte Schierling wurde daher seit dem Altertum nachweislich, z. T. mit Opium vermischt, als „anerkanntes" Mord- und Selbstmordmittel sowie zur Vollstreckung von Todesurteilen verwendet.
Belegt und aus allen einschlägigen Quellen bekannt ist der Tod des Philosophen Sokrates im alten Griechenland 399 v.Chr. Zum Tode verurteilt wegen angeblicher politischer Verführung der Jugend, musste er den Schierlingsbecher mit dem Presssaft unreifer Früchte leeren.
Obwohl Flucht aus dem Gefängnis und auch eine andere Strafe möglich gewesen wären, nahm er diesen Todestrunk an. Sokrates‘ Schüler Platon hat in seinem Werk Phaidon diese letzten Stunden seines Lehrers und Meisters eindrucksvoll überliefert. Sokrates selbst hat keine schriftlichen Werke hinterlassen. Er tritt uns lebendig entgegen in den wunderbaren Dialogen des Platon als Fragender, der seinen Gesprächspartnern auf erstaunliche Weise das ihnen innewohnende, aber bis dato verborgene Wissen um die Dinge des Lebens zu ihrer eigenen Überraschung entlocken kann.
Das Gift des Gefleckten Schierlings ist zur Hauptsache das Alkaloid Coniin. Schon früh wurde es auch medizinisch angewandt gegen Krämpfe und neuralgische Schmerzen, in der Homöopathie gegen Schwindelanfälle und Reizhusten. Doch wird grundsätzlich vor einer Selbstanwendung gewarnt, da es schwer dosierbar ist und daher besonders gefährlich. Das Gift wird über die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes aufgenommen, ebenso über intakte Haut. Die Vergiftungssymptome beginnen mit Brennen im Mund, Schweißausbrüchen, Sehstörungen. Es folgen Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle. Schließlich kommt es zur typischen aufsteigenden Lähmung, beginnend in den Beinen. Der Tod erfolgt durch Atemlähmung bei völligem Bewusstsein! - So steht es in einschlägigen Büchern.
Noch einmal zurück zum Feldweg bei Dohren. Für 2010 kündigen dort Grundblätter aus 2009 neue Exemplare dieser zweijährigen Pflanze an.

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Der Gefleckte Schierling: Auffällig unauffällig

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Auch in der Mitte des Stengels mit rötlichen Flecken; die Fiederblätter hängen meistens etwas schlaff herab

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Der Blütenstand des Gefleckten Schierlings ist eher unauffällig

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12 Döldchen einer Dolde; ein Weichkäfer als Nahrungsgast

[Inhalt]

 

Die AKN-Kinderseite

Raten: Wer versteckt sich hier? (Bild anklicken!)
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Lösung

Kennen: Hecken bieten vielen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum

Heckenbewohner: Viele Nützlinge leben in den Hecken. Wie weit sie zum Fressen in die Felder eindringen, kannst du aus der Abbildung entnehmen.


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Wissen: Hecken bereichern die Natur und helfen den Bauern

In unserer Landschaft sind Hecken vielerorts verschwunden, da sie vielen Bauern beim Pflügen und Ernten im Wege sind. Dies ist schade für die Natur; denn Hecken bieten Unterschlupf, Brutpätze und Nahrung für unzählige Tiere.

Die meisten von ihnen sind Nützlinge, das heißt, sie fressen Tiere, die auf den Äckern Schaden anrichten, wie Mäuse, Schnecken, Kartoffelkäfer, Blattläuse, Raupen und andere Schadinsekten.

Zu den Nützlingen gehören die Tiere, die du in der Abbildung unten findest, aber auch Florfliegen (deren Larve frisst 200-500 Blattläuse), Marienkäfer (die erwachsenen Tiere fressen im Durchschnitt 60 Blattläuse täglich, die Larven bis zum Verpuppen ca. 400 Blattläuse), Ohrwürmer (fressen auch Blattläuse), Schwebfliegen (eine Larve verzehrt während ihrer kurzen Lebenszeit etwa 400 Läuse) und Schlupfwespen, die ihre Eier in oder an Schädlinge legen. Die ausschlüpfenden Larven fressen dann die Schädlinge von innen auf. Ein Schlupfwespenweibchen kann 200-1000 Läuse mit Eiern belegen.

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Eine Hecke ist Lebensraum für viele Nützlinge

 

In diesem Jahr flogen sie reichlich
Neues von den Schmetterlingen

Meine Hoffnungen vom letzten Jahr haben sich erfüllt. Zu meiner großen Freude flogen in diesem Jahr, wenn auch spät, reichlich Schmetterlinge. Sie ließen lange auf sich warten. Die ersten, die ich zu Gesicht bekam, waren eine neue Entdeckung für mich.
Auf einer Fahrradtour mit Tina Hostmann am 10. Mai zum Lauenbrücker Moor entdeckten wir zwischen Otter und Königsmoor braunorangefarbene Falter mit schwarzen Flecken. Wir stellten unsere Fahrräder ab und näherten uns ihnen vorsichtig. Auf den Blüten des Wiesenkerbels saßen einige Schmetterlinge der Frühlingsgeneration des Landkärtchens (Araschnia levana), die ich bewusst noch nicht gesehen hatte, während mir die Sommergeneration, die eine schwarze Grundfärbung mit heller Bindenzeichnung hat, schon seit einigen Jahren bekannt ist. Dieser begegnete ich dann auch Mitte Juli an den Dittmer-Teichen bei Schillingsbostel und zwar in solchen Mengen, dass sie auf den Blüten des Wasserdostes dicht gedrängt saßen.
Es erwartete mich dort auch der nächste Falter, den ich bisher nur vom Foto her kannte. Im vergangenen Jahr schon hatte ich versucht ihn aufzuspüren, kam aber leider zu spät. In diesem Jahr aber war ich erfolgreich und zwar Ende Mai auf unserer Mädesüßwiese, wo der Mädesüß-Perlmuttfalter (Brenthis ino) gerade geschlüpft war und sich dort noch aufhielt. Da war meine Freude natürlich groß. Aber außer diesen, für mich erfreulichen Entdeckungen, waren insgesamt gesehen doch sehr wenige Schmetterlinge im Frühjahr unterwegs.

Auf unserer Exkursion Mitte Juni im Schmokbachtal bei Neddernhof bemerkte ich noch traurig, dass selbst in dem reich blühenden Kräutergarten der Familie Siemers keine Schmetterlinge zu sehen waren und in Nordrhein Westfalen, wo ich mich im Frühjahr längere Zeit aufhielt, schrieben die Zeitungen über das Ausbleiben der Falter.
Aber dann kamen sie. Es begann mit dem Zug der Distelfalter (Vanessa cardui), die auf ihrem Flug aus dem Mittelmeerraum zahlreich einflogen und mich den ganzen Sommer hindurch auf meinen Wanderungen begleiteten. Das freute mich besonders, da ich im letzten Jahr keinen von diesen schön gezeichneten Faltern gesehen hatte.

Zahlreich waren sie auch auf dem Otterberg, wo sie sich zusammen mit den Schachbrettfaltern (Melanargia galathea) und den großen Ochsenaugen (Maniola jurtina) auf den Blüten des Dostes versammelt hatten. Die Schachbrettfalter waren also auch wieder da, aber, wie im letzten Jahr, von mir nur auf dem Otterberg gesehen. Ebenfalls dort, aber im Waldbereich, flogen zwei Waldbrettspiele (Pararge aegeria), Augenfalter, die auch an lichten Stellen im Wald und an Waldrändern zu finden sind.

Ein weiterer Höhepunkt war dann unsere Exkursion ins Kauers Wittmoor bei Wistedt, wo mir sehr schöne Paarungsaufnahmen von Braunen Feuerfaltern (Lycaena tityrus) gelangen. Leider bekamen wir dort den Lungenenzian-Ameisenbläuling (Maculinea alcon) nicht zu sehen, der sehr selten ist und dort noch die Lebensbedingungen vorfindet, die er zur Fortpflanzung braucht. Vielleicht habe ich ja Glück und sehe ihn im nächsten Jahr.

Das waren für mich die Besonderheiten meines Schmetterlingssommers, dazu aber kamen die vielen Tagpfauenaugen (Inachis io) und Admirale (Vanessa atalanta), die besonders zur Zeit der Wasserdostblüte an allen Gräben und Teichen zahlreich zu beobachten waren. Auf den Magerwiesen tummelten sich Kleine Feuerfalter (Lycaena phlaeas) und Kleine Perlmuttfalter (Issoria lathonia) und auch die Gärten bekamen viel Besuch, der Schmetterlingsflieder machte in diesem Jahr seinem Namen alle Ehre. Bis zum Oktober drängelten sich die Tagpfauenaugen auf den Chrysanthemen im Garten. Doch dann kam der erste Frost und nun sind sie alle verschwunden, aber die Hoffnung bleibt auf ein weiteres gutes Schmetterlingsjahr mit vielleicht neuen Entdeckungen

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Das Landkärtchen: oben im braun-orangen Kleid der Frühlingsform, die von April bis Juni fliegt, unten im dunklen Kleid der Sommerform, die von Juli bis August fliegt, hier gedrängt auf Wasserdost

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Das Waldbrettspiel, ein Augenfalter der Wälder und Waldränder

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Der Braune Feuerfalter bei der Paarung; seine Bestände sind rückläufig

[Inhalt]

 

Am Schmokbach und im Everstorfer Moor
AKN-Exkursionen im Sommerhalbjahr 2009

Am 14.05.09 längs des Schmokbaches
Auf dem Parkplatz gegenüber der ehemaligen Gaststätte „ Waldheim" an der B 3 trafen sich an diesem Sonntagmorgen mehr als ein Dutzend AKN-Mitglieder und Naturinteressierte, um das kleine Bachtal zwischen B 3 und Este auf den Pfaden des Landschaftsparks Schmokbachtal der Edmund-Siemers-Stiftung zu erkunden.
Die „Leitlinie" der Wanderung war der Schmokbach, ein im Oberlauf nur periodisch fließendes Gewässer, das als Trockental östlich der B 3 in den Lohbergen seinen Anfang nimmt.
Das gut 1 km lange Tälchen wird nach Westen hin zur Este immer wasserreicher. Sehr alte, große und kleine, wunderschön gelegene Teiche werden vom Schmokbach durchflossen, kleine Quellbäche verbinden sich zu einem gemeinsamen Zulauf zur Este. Über die Kunstobjekte des Landschaftsparks und die Philosophie seines Gründers, dem im Juli verstorbenen Hans-Edmund Siemers, gibt ein eigener Artikel in diesem Heft einen Eindruck. Über Flora und Fauna und die biologischen, ökologischen Besonderheiten des Schmokbachtals soll in einem der nächsten Hefte berichtet werden.
Die Exkursionsteilnehmer zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt der Lebensräume, dem Miteinander von Kunst und Natur, einschließlich der Fotoausstellung von Anna Siemers in einem Präsentationsraum, und von dem von Susi Peters angelegten und geführten Bauerngarten mit Insektenhotel.
Interessant nicht nur am Rande war die Aufstellung eines weiteren Eisvogelnistkastens durch den Eisvogelmann Horst Boedler aus Schleswig-Holstein, der bereits zwei solcher Anlagen an den Teichufern installiert hat und auch betreut. 2009 gab es zwei erfolgreiche Bruten.

Am 16.08.09 durch das Große Everstorfer Moor bei Heidenau
Am Sonntag, dem 16.8.2009, trafen sich um 9.30 h 19 Personen auf dem Parkplatz der Volksbank in Heidenau. Nach der Begrüßung erklärte Reinhard Kempe anhand einer Karte die Lage und Bedeutung des Großen Everstorfer Moores, welches dreimal so groß wie das Große Moor bei Wistedt ist. Es ist ein wichtiges Teilgebiet des Vogelschutzgebietes V 22 (Moore bei Sittensen) im EU-Schutzgebietssystem NATURA 2000. Bei dieser Fläche handelt es sich um ein relativ unzugängliches naturnahes Moorwaldgebiet von ca.470 ha, in dem in früheren Jahren intensiv Torfabbau betrieben wurde. Aus diesem Grunde spricht man auch von einem gestörten (degenerierten) Moor, zumal ein großer Diagonalgraben jahrzehntelang viel Wasser abführte. Obwohl es seit 1989 den Status eines Naturschutzgebietes hat, gelang es erst im Herbst des letzten Jahres, nach endlosen Verhandlungen mit dem Kalber Bachverband, den Graben mit 16 – 18 Dämmen zu kammern und damit den Abfluss des Moorwassers zu stoppen.
In den lichten trockenen Pfeifengrasbeständen konnte sich über viele Jahre eine stabile Kreuzotterpopulation entwickeln. Die Kreuzottern profitieren vom Ost-West-Gefälle des Moores, da sie sich zur Überwinterung in höher gelegene Mauselöcher zurückziehen können, die dann nicht vom Wasser erreicht werden.
Im inneren Bereich gibt es eine „savannenähnliche" Fläche, in der das Pfeifengras dominiert. Hier hat die Sumpfohreule (Asio flammeus) ihren Lebensraum. Im Gegensatz zu anderen Eulenarten baut sie ihr Nest zu ebener Erde, jagt ihre Beute (meist Kleinsäuger) hauptsächlich tagsüber und balzt auch bei Tageslicht. Im Zeitraum April/Mai legt das Weibchen 4-7 Eier, die es ohne Mitwirkung des Männchens 27 bis 28 Tage bebrütet. Nach ca. 17 Tagen verlassen die Jungen den Horst und sind nach vier Wochen voll flugfähig.
Die kürzlich angelegten Tümpel vermehren und ergänzen die moortypischen Lebensraumangebote positiv. Es ist zu erwarten, dass sich auf den Pionierflächen am Ufer Sonnentau ansiedeln wird.
Seit einigen Jahren haben in dem gesamten Moorkomplex drei bis vier Kranichpaare ihre Reviere und ziehen ihre Jungen groß.
Dank vieler Arbeitseinsätze des AKN wurden Teilbereiche entkusselt. Falls die Moorbirke neu austreibt, fressen die Rehe gerne die Jungtriebe ab. Wenn jedoch die Wiedervernässung weitere Fortschritte macht, werden Kiefern und Birken absterben und die Torfmoose können sich ausbreiten. Gerade im Zusammenhang mit der Klimaveränderung spielt das Moor eine besondere Rolle, da Kohlenstoffdioxid im Torfmoos gebunden wird. Es bleibt zu hoffen, dass von politischer Seite die Bestrebungen zum Schutze und Erhalt der Moore noch intensiver unterstützt werden.
Mit einem herzlichen Dankeschön an Reinhard Kempe endete die Exkursion bei sommerlichen Temperaturen.

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Strukturvielfalt am Ufer und in der Schwimmblattzone des umgestalteten Fischteiches

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Auf einem trocken-warmen Torfsockel im Reich seltener Laufkäfer und Reptilien

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Vielfalt im Verborgenen: Strauchflechten (hier Becherflechten) und Pilze auf einem alten Moorbirkenstumpf

[Inhalt]

 

Moorvernässung und Neuanlage von Wiesentümpeln
Wieder 10 Tage mit dem Bagger unterwegs

1. Im Großen Everstorfer Moor
Hier galt es nachzuarbeiten, zu verstärken, zu ergänzen, was im Herbst 2008 mit rund 15 Dämmen zu einer zunächst soliden Kammerung des großen Entwässerungsgrabens quer durchs Moor geführt hatte (siehe Mitteilungsheft Nr. 28; Heft 2, 2008).
Die reichlichen Wassermengen der Niederschläge des letzten Winters hatten schon bald mehrere Schwachstellen aufgezeigt. Ähnliches hatten wir erwartet, und so hatte auch Armin Hirt von der zuständigen Naturschutzbehörde des Landkreises vorsorglich Geld für 2-tägige Nacharbeiten eingeworben.
Am 12./13.10.09 war es dann soweit. Nach dem überaus niederschlagsarmen Frühjahr und Sommer 2009 in unserer Region waren die Voraussetzungen für ein Befahren auch kritischer Areale im Moor ausgesprochen günstig.
Fast alle Dämme aus 2008 waren – z.T. massiv – gesackt und wurden nun in der Höhe und Breite verstärkt. Vor allem im westlichen, unteren Bereich wurde ein mehr als 25 Meter langer Damm von hoher Torfkante zu hoher Torfkante gezogen.
Hier im nassesten und tiefgründigsten Abschnitt des Grabens gibt es nun kein Entrinnen mehr für das Wasser. Dennoch werden alle Dämme in ihrer Wirksamkeit weiterhin aufmerksam zu beobachten sein.
Erste Erfolge erhöhter Wasserstände in bestimmten Arealen rechts und links des langen ehemaligen Vorfluters sind – trotz der fehlenden Niederschläge in 2009 – doch wahrzunehmen. Einige Moorbirkenwäldchen zeigten schon im frühen Sommer absterbende Kronen. In den Schlenken der Wanne II verbucht der aufmerksame Beobachter im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren üppigere Torfmoospolster, wenn auch sehr verdeckt und versteckt. Wir hoffen jetzt auf die Niederschläge des Winters und auf ein weniger trockenes Sommerhalbjahr 2010.
Moorfreunde haben eben einen anderen Blick aufs Wetter!
Der Bau eines weiteren Tümpels in der Pfeifengrassavanne war am Schluss auch noch drin, gleichsam auf dem Rückweg des Baggers aus dem Moor.

2. Weitere neue Tümpel in der Wümmeniederung
Für 8 Arbeitstage ging es dann anschließend in die Wümmeniederung. Entlang dem renaturierten Todtgraben (2006) wurden aus Landesmitteln drei neue Tümpel gebaut und drei bereits vorhandene z. T. massiv vergrößert, alle mit reich gegliederten Uferzonen.
Damit erhöht sich die Zahl der neu geschaffenen bzw. erweiterten oder auch naturverträglich umgestalteten Stillgewässer in der Wümmeniederung im Zeitraum 2005 bis 2009 auf 16.
Im Bereich des Großen Everstorfer Moores sind es in dieser Zeitspanne 4, ohne die durch Kammerung des Entwässerungsgrabens entstandenen Wasserflächen vor den jeweiligen Dämmen.
Weitere sind für beide Naturschutzgebiete geplant, ebenfalls für den unmittelbaren Raum um das NSG Großes Moor.
Es sind immer landeseigene oder landkreiseigene Flächen, die Möglichkeiten zur Schaffung von Stillgewässern bieten, aber auch AKN-eigene und solche, die uns von der Loki-Schmidt-Stiftung zur Betreuung anvertraut worden sind.

Trotz der beachtlichen Zahl neu geschaffener Tümpel in aufgelassenen Grünlandflächen ist unser Beitrag nur eine kleine Wiedergutmachung.
Jahrzehntelang wurden unzählige Stillgewässer auf landwirtschaftlichen Nutzflächen verfüllt, dräniert, beseitigt. Mit dem Erwerb von ehemals intensiv bewirtschafteten Grünlandflächen durch die öffentliche Hand und durch Naturschutzverbände und Stiftungen bestehen jetzt und in Zukunft gute Möglichkeiten zur Neuschaffung dieser wichtigen aquatischen Lebensräume in einem (hoffentlich!) weiter wachsenden Biotop-Verbundsystem.

Die diesjährige Herbstaktion im Everstorfer Moor und in der Wümmeniederung ist ein weiteres gutes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Peter Seide vom NLWKN (Nieders. Landesamt für Wasser, Küstenschutz und Naturschutz) als Nachfolger von Bernhard Stutzmann, Armin Hirt von der Naturschutzabteilung des Landkreises Harburg und dem AKN. Dieses fachlich und organisatorisch gut abgestimmte Miteinander ist ein Garant für die so wichtige Kontinuität im Bemühen um die Weiterentwicklung der Naturschutzgebiete in unserer Region.
Und einmal mehr gehört Günther Rathjen auf dem Bagger der Firma Pankop zu dem Erfolg in diesem Jahr dazu, wie schon in den Jahren zuvor.
Seinem Können an dem schweren Gerät (20t!), seiner Umsicht und auch seinem Einfühlungsvermögen, seiner sachlich-fachlichen Einschätzung der so verschiedenen Situationen ist es daher auch zu verdanken, dass die beiden Projekt-Felder Moorvernässung und Stillgewässer wieder einen großen Schritt vorangekommen sind.

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Der große Damm - unser verstärktes Bollwerk gegen das Abfließens des Wassers aus dem Moor

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Offenbar fröhliche Gesprächspartner am Rande der Arbeiten: Armin Hirt (Lkr. Harburg), Hernry Holst (AKN)

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Letzte Frucht an einem kräftigen Strauch der seltenen Rauschbeere (Vaccinium uliginosum) im Everstorfer Moor am 13.10.09

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Überraschender Besuch im Moor: Zwischenlandung einer „Großlibelle" auf Kontrollflug entlang der Gasleitungstrasse, die unweit durchs Moor führt

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Die flache Tümpelmulde füllt sich langsam mit Wasser

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Nach den ersten Regenfällen zeigt sich schon eine respektable Wasserfläche

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Am Todtgraben: Ausweitung (vorn) eines bestehenden Kleintümpels (die Bucht am hinteren Rand der Wasserfläche)

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Kinderexkursionen
Naturerlebnistage für Kinder und Eltern

Auf den vielfachen Wunsch, etwas Naturkundliches für Kinder anzubieten, hat der AKN erstmals im abgelaufenen Jahr 2009 zwei Ausflüge, oder sollten wir lieber sagen „Naturerlebnistage", für Kinder und ihre Eltern angeboten!
Unter dem Motto „Was lebt in Tümpel, Teich und Bach" erforschten 10 Kinder im Alter von 5 bis 13 Jahren zusammen mit 12 Erwachsenen im Mai die Teiche bei Schillingsbostel. Im August hieß es dann: "Wir erkunden das Moor!" Diese zweite „Expedition" führte uns (6 Kinder und 10 Erwachsene) auf abenteuerlichen Pfaden durch das Wistedter Moor.
Eins vorweg: Beide Ausflüge waren super und haben allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht, den Kindern, die mit Eifer und Begeisterung auf Entdeckungsjagd gingen, den Eltern, Großeltern und anderen Begleitern, die sich an den Kindern, an der wundervollen, vielfältigen Natur und am „Kaiserwetter" freuten. Aber auch für die Betreuer Henry Holst und Uwe Quante waren die beiden Tage ein beglückendes Erlebnis: eine bessere Belohnung für die investierte Zeit und Arbeit als das Interesse und die Begeisterung der Kinder für die angeregten Untersuchungen, für die vielen kleinen Entdeckungen, kann man sich nicht wünschen.

Aber nun der Reihe nach.
Am 17. Mai trafen wir uns bei schönem Frühlingswetter am Bosteler Berg und machten uns auf zu der herrlichen Teichanlage an einem Quellarm der Oste, die der AKN seit ca. 10 Jahren gepachtet hat. Sie besteht aus 9 Teichen unterschiedlichster Größe und Gestalt, idyllisch im Wald gelegen und vom AKN in diversen Arbeitseinsätzen zum Nutzen der Natur verbessert, so dass sie als Lebensraum insbesondere für viele Tiere dient.
Die Kinder wurden mit Luft- und Wasserkeschern, Gläsern, Wannen, Lupen und Lupengläsern sowie Betimmungstafeln ausgestattet und machten sich freudig auf den Weg zu den Teichen. Die Erwachsenen mussten die schwereren Ausrüstungsgegenstände tragen: Tische, Eimer, Bücher und kleine Aquarien. Und dann dauerte es nicht lange, bis die Kinder mit ihren Entdeckungen zum Tisch zurückkamen.

Es wurden die unterschiedlichsten Wasserlebewesen gefangen: Wasserinsekten wie Wasserskorpione, Rückenschwimmer, Ruderwanzen, Wasserläufer, Eintagsfliegen-, Köcherfliegen-, Libellenlarven und Schwimmkäfer; dazu Schnecken, Wasserasseln, Egel, Flohkrebse, Frösche und Kaulquappen. Aber auch Fische gehörten zur „Beute": Neben Dreistacheligen Stichlingen wurden auch Bachschmerlen, Rotfedern und Bitterlinge gefunden. Besondere Faszination ging von den Laichballen der Wasserfrösche aus, in denen sich bereits Tausende von wimmelnden schwarzen Kaulquappen entwickelt hatten.
Nicht nur für das Fangen der Tiere konnten sich die Kinder begeistern; genauso spannend war es, die Tiere in geeignete Gefäße zu setzen und mit Lupen zu betrachten. Besonderen Anklang fand ein Aquarium, das, mit dem Fang bestückt, schnell zu einem Tümpelaquarium und damit zum Mittelpunkt unseres Lagers wurde. Es wurden viele Fragen gestellt und von den Betreuern Wissenswertes zu Lebensweise, Entwicklung und Wechselbeziehungen der einzelnen Organismen berichtet.

In den Uferbereichen wurden Entdeckungen gemacht, die dann den Einsatz von Luftkeschern erforderten: Auch Heuschrecken, Schmetterlinge, Libellen, Käfer und Spinnen waren für die Kinder spannend, und sie hatten keine Scheu, diese Tiere anzufassen. Besonders erwähnenswert ist hier der Fund eines Lindenschwärmers, der in unserem Bereich recht selten ist (siehe gesonderten Bericht).
Nach gut zwei Stunden des Suchens, Fangens und Anschauens begannen wir, bevor es zu Ermüdungen kommen konnte, mit dem Zurücksetzen der Tiere in die Natur und mit dem Einsammeln der Utensilien. Dann ging es zurück zur Fischerhütte, an der in uriger Umgebung gepicknickt wurde.
Den Abschluss dieses gelungenen Erlebnisses bildete die Vergabe von Teilnehmer-Medaillen (Holzscheibchen mit Namen am Band) und ein Gruppenfoto.
Dass es den Kindern gefallen hatte, zeigte die Frage von Silas (5 Jahre) und Selina (8 Jahre): „Dürfen wir beim nächsten Mal wieder dabei sein?"

Unsere Moorexkursion am 23. August begann recht abenteuerlich, ging es doch erst einmal auf verschlungenen Wegen in das immer ein wenig gruselig wirkende Moor und dann auch noch auf schwankendem, quatschnassem Untergrund quer durch dasselbe. Trotz der Gummistiefel gab es dabei den einen oder anderen nassen Fuß bzw. ein nasses Bein.
Auch hier war viel zu entdecken; es flogen verschiedene Libellen- und Schmetterlingsarten, im Gras wurden Heuschrecken, Käfer und Spinnen gesucht und sogar davonhuschende Waldeidechsen erspäht. In den Moorgewässern konnten zudem die versteckt lebenden Libellenlarven gefunden werden. Auch hier wurden die Fänge in Gläsern und Plastikdosen genau untersucht und die Namen erfragt.
Spannend waren auch einige Pflanzen, wie die Torfmoose, die eigentlichen Moorbildner, die das Wasser wie ein Schwamm aufsaugen und festhalten, und natürlich der Sonnentau, eine fleischfressende Pflanze, die mit ihren klebrigen Blättern kleine Insekten fängt und verdaut.
Die Sonne meinte es besonders gut und alle genossen diesen herrlichen Sommertag im Moor!

Rückblickend haben wir den Eindruck gewonnen, dass unser Versuch, Exkursionen für Kinder und Eltern anzubieten, ein voller Erfolg geworden ist. Wir werden auch im nächsten Jahr wieder zwei Naturerlebnistage durchführen und würden uns freuen, wenn sich Interessierte rechtzeitig bei uns anmelden!

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Es geht los - Selina und ihre Freundin freuen sich

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Immo ist ganz bei der Sache


Eindrücke vom Tag an den Teichen - die Kinder sind mit Feuereifer dabei:

- es wird gekeschert und die Fänge werden begutachtet;
- jeder möchte die gefundenen Tiere in die Hand nehmen,
- zum Abschluss ein Gruppenfoto und ein Picknick

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Mit Kindern ins Moor
Eine Entdeckungstour mit jungen Familien

Der Termin für die zweite „Entdeckungstour mit jungen Familien" stand fest bei uns im Terminkalender: Sonntag 23.08.2009, Treffen auf dem Parkplatz des Kaufhauses Bade in Tostedt. Wie schon bei der ersten Entdeckungstour strahlte auch zu diesem Termin wieder die Sonne, also optimale Bedingungen, um in einer kleinen Gruppe mit Erwachsenen und den Kindern in die Natur zu gehen. Schon beim Treffen auf den Parkplatz konnte man den Kindern die Vorfreude ansehen. Sie hatten sich für den Ausflug gut gerüstet: Sonnenhut, Gummistiefel, Verpflegung für ein kleines Picknick, alles wurde gleich stolz gezeigt.

In einer kleinen Kolonnenfahrt ging es zum Großen Moor bei Wistedt. Die Einstiegstelle liegt auf der südlichen Seite des Moores zwischen Wistedt und Vaerloh. Auf einem kleinen Pfad im Gänsemarsch, bepackt mit allerlei Utensilien, wie Wasserkescher, Schmetterlingsnetzen, Aufbewahrungsbehältnissen sowie Bestimmungsbüchern, ging es hinein ins Moor.
Auf einem Torfsockel umrahmt von großen und kleinen Wasserflächen wurden die Kescher und Netze verteilt, mit denen die Kinder nun auf Entdeckertour gehen konnten.
Wunderschön wie durch die Sonne und die Lichtverhältnisse sich die Natur auch im Wasser spiegelte. Die Kinder hatten schnell die verschiedensten Insekten und Wasserlebewesen in ihren Behältnissen und waren nun gespannt, von den Erwachsenen zu erfahren, was sie alles gefangen hatten. Es zeigte sich sehr schnell, dass auch wir Erwachsenen oft unsicher waren und zum Glück mit Hilfe der Bücher die Tiere bestimmen konnten.
Zu allem gab es viele Fragen, die uns Erwachsene auch noch bei unserem Picknick auf einem idyllischen Torfsockel beschäftigten. Die Kinder hatten keine Zeit. Es gab immer wieder etwas Neues zu entdecken und zu berichten.
Nachdem wir alle unsere Beobachtungsobjekte wieder in der Natur ausgesetzt hatten, machten wir uns nach rund zweieinhalb
Stunden wieder auf den Weg zu unserem Ausgangspunkt. Bei einem kleinen Stopp wurde ein schönes Gruppenfoto gemacht.

An dieser Stelle möchten wir den beiden Organisatoren, Uwe Quante und Henry Holst, ein großes Lob für die Vorbereitung und die interessante Gestaltung dieser wie auch schon der ersten Entdeckungstour aussprechen. Wir finden, es ist dem AKN gelungen, mit diesen interessant gestalteten Entdeckungstouren auch Familien mit Kindern anzusprechen und ihnen so einen kleinen Einblick zu vermitteln, womit sich der Verein beschäftigt.

Wir sind gespannt, was es im nächsten Jahr zu entdecken und zu erkunden gibt.

 

 

Fotos unten: Kleine und große Forscher - spannende Untersuchungen im Moor

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Aus für die Heidenauer Aue?
Folgen einer mangelhaften Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie

Es hatte eigentlich alles sehr vielversprechend angefangen. Mit der im Jahr 2000 von der EU verabschiedeten Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) schienen die Zeiten des Raubbaus an unseren heimischen Gewässern der Vergangenheit anzugehören. Ziel der WRRL ist die Vermeidung einer weiteren Verschlechterung der Gewässer und die schrittweise Verbesserung der Gewässerqualität bis zum Erreichen eines definierten Zielzustands im Jahre 2015.

Wie alle EU Richtlinien musste die WRRL erst in Nationales Recht umgesetzt werden, was mit der Einbindung ihrer Vorgaben in das Wasserhaushaltsgesetz (2002) und das Niedersächsische Wassergesetz (2004) geschah. Nun hätte es also losgehen können! Der EU Zeitplan sah vor, bis 2004 die Oberflächengewässer zu typisieren, zu Gebietseinheiten zusammenzufassen und Referenzzustände festzulegen, bis 2006 den Zustand der Gewässer zu ermitteln und bis 2009 sogenannte Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenpakete zu erstellen, anhand derer bis 2015 die Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt werden. Dies alles sollte unter durchgehender Einbindung aller beteiligten Interessengruppen und der Öffentlichkeit geschehen.

Das klang sehr vielversprechend und auch der AKN stand schon in den Startlöchern, konnten doch nun bereits angeschobene Projekte, wie z.B. die bereits abschnittweise begonnene Renaturierung der Heidenauer Aue, endlich vollständig umgesetzt werden. Nachdem die Diplomgeographin Kerstin Grabowski in ihrer Diplomarbeit 2004 über die Aue eine zusätzliche, fachkundige Auflistung der zu erfolgenden Sanierungsmaßnahmen lieferte, trafen sich 2006 der Landkreis Harburg (Abt. Boden-Luft-Wasser), die Gemeinde Heidenau, Anlieger und Öffentlichkeit, um das Konzept des Landkreises zu diskutieren. Leider wurde bereits hier deutlich, dass die ambitionierte Vision von sauberen, naturnahen Gewässern nicht von allen geteilt wird. Mit Argumenten wie „Heidenau säuft ab" konterkarierten Unterhaltungsverband und einige Landwirte die Pläne des Landkreises (siehe HAN, 17.06.2006). Dennoch musste es ja weitergehen, denn schließlich sah die WRRL ja klare Zielvorgaben vor, die definierte Ergebnisse bis 2015 einforderten. - Dachten wir!

Denn: keine Richtlinie ohne Ausnahme! Das von Brüssel geforderte Ziel, für alle natürlichen Gewässer bis 2015 einen „guten ökologischen Zustand" zu erreichen, gilt nicht für „künstliche" Gewässer („artificial water bodies", kurz: AWB, z.B. Gräben und Kanäle) und für „erheblich veränderte Wasserkörper" (HMWB-Gewässer, „heavily modified water bodies"). Hier muss nur noch das „gute ökologische Potential" erreicht werden, welches mithin eine wesentlich niedrigere Qualitätsstufe aufweist. So kann in einem HMWB-Gewässer ein „mäßiger Gewässerzustand" schon dem „guten Potential" entsprechen. Diese Ausnahme macht insofern Sinn, als dass Kanäle oder kanalisierte, befestigte Fließgewässer/Schifffahrtsstraßen nicht nach den gleichen Kriterien bearbeitet werden können wie z.B. unsere Heidebäche. Hier ergibt sich auch die Ausnahme, die Zielerreichung auf 2021 bzw. 2027 zu verschieben. Außerdem kann man ein Gewässer auch als HMWB auszuweisen, wenn eine Überführung in den „guten ökologischen Zustand" mit signifikanten negativen Auswirkungen auf die Nutzung (z.B. Schifffahrt) verbunden wäre. Eine erste, nach eindeutigen wissenschaftlichen Kriterien erfolgte Einstufung der Gewässerzustände im Jahr 2004 ergab für Niedersachsen 56,2% natürliche, 20,6% künstliche (AWB) und 23,2% HMWB Gewässer. Unsere Aue wurde als natürliches Gewässer eingestuft.

Offensichtlich stieß der Gedanke, bis 2015 über 50% der niedersächsischen Fließgewässer in den „guten natürlichen Zustand" zu versetzen, im Niedersächsischen Umweltministerium auf wenig Zuspruch, denn so etwas kostet Geld und Personal (welches gerade zuvor zusammengestrichen worden war). So wurde 2007, nicht nur in Niedersachsen, eine neue Bewertung vorgenommen und die Bewertungsgrundlage durch ein paar Zusätze „frisiert". Wurde nun in dem neuen Bewertungsbogen die Frage: „Erfolgte eine bedeutende, anthropogene Veränderung gegenüber dem Urzustand?" mit „Ja" beantwortet, galt das Gewässer als erheblich verändert (HMWB). So kam man auf eine neue Einschätzung: 15,5% Natürlich, 21% Künstlich, 61% HMWB. Die eindeutig als Ausnahmefall gedachte HMWB-Einstufung wurde somit zur Regel! Dass hier nun zu erreichende „gute ökologische Potential" konnte Niedersachsen bisher noch nicht einmal definieren (!) und schuf somit einen weiteren Winkelzug: Mangels Zieldefinition wurde beschlossen nur dort tätig zu werden, wo keine signifikante Nutzungseinschränkung mit irgendwelchen Verbesserungsmaßnahmen verbunden ist. Kurzerhand wurde nun jedwede menschliche Nutzung/Verbauung an einem solchen „erheblich veränderten" Gewässer als „signifikant" eingestuft, womit man erst einmal überhaupt nicht mehr tätig werden musste! Diese HMWB-Strategie ist so schäbig und beschämend, dass auf einer diesbezüglichen Veranstaltung in Brüssel dieser „Niedersächsische Sonderweg" von vielen Teilnehmern (selbst Landes- und Bundesbehörden) scharf kritisiert und zu rechtlichen Schritten geraten wurde! In diesem Jahr wurden nun die Entwürfe des Bewirtschaftungsplanes und des Maßnahmenprogramms (s.o.) seitens der Landesregierung vorgestellt. Sämtliche Naturschutzverbände kritisierten in ihren diesbezüglichen Stellungnahmen scharf diese Art „Weichkocherei" der Wasserrahmenrichtlinie. Darüber hinaus lässt die unkonkrete Beschreibung der geplanten Verbesserungsmaßnahmen offen, wann was an welchen Gewässern geschehen wird.

Besonders absurd wird diese Posse, wenn bestimmte natürliche Fließgewässer sogar von der Landesregierung einerseits als naturnahe, für Umwelt und Tourismus wertvolle Flüsse offiziell angepriesen, andererseits jedoch nun als erheblich verändert (HMWB) eingestuft wurden. Im Bereich der Oste und ihrer Nebengewässer (z.B. die Heidenauer Aue), immerhin einer der lachsreichsten Flüsse Deutschlands, wurden somit aus 15% HMWB-Gewässern 75% HMWB-Gewässer und der „gute Zustand" muss nun nur noch an 1,5% des Flusssystems erreicht werden! Mit dieser Problematik beschäftigte sich auch der Landtagsabgeordnete Christian Meyer (GRÜNE) in einer kleinen Anfrage an den Landtag [1]. Die Antwort der Landesregierung lässt auch hier keine Zweifel aufkommen: es geht um die Nutzung der Gewässer - egal in welcher Form - die Vorrang hat vor dem Naturschutz. Hier wird der Bock zum Gärtner gemacht: so war die WRRL aber nicht gemeint!

Dass wirklich nachhaltige Gewässerrenaturierung und Gewässernutzung sich keinesfalls ausschließen, ja sogar Hand in Hand gehen müssen, haben bereits viele Menschen, ob Landwirte, Unterhaltungsverbände und Naturschützer, begriffen und, ganz im Sinne der EU-WRRL erfolgreich vorgemacht. Nur schade, dass unsere Landesregierung hier wieder einmal denjenigen Rückhalt gibt, die dem Naturschutz immer noch mit Misstrauen und Argwohn entgegentreten. Aber Europas langer Arm reicht auch bis nach Niedersachsen und das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen!

Wie sieht also die Zukunft der Heidenauer Aue aus? Als HMWB-Gewässer deklariert braucht an der Aue nun erst einmal nichts weiter zu geschehen. So wurde es uns im Juni bei unserem diesjährigen Treffen der Naturschutzverbände mit dem Landkreis Harburg von offizieller Seite unverblümt mitgeteilt. Tätig wird man also nicht dort, wo es nötig ist, sondern, wenn überhaupt, an fast unveränderten Fließgewässern ohne Nutzungsbeeinflussung (in Niedersachsen nur noch 15% der Gewässer). Aus unserer Sicht völlig inakzeptabel! Das heißt für den Naturschutz wieder einmal: Dranbleiben, Druck machen und einen langen Atem haben (s. Everstorfer Moor)!

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Die Aue bei Heidenau, von der landwirtschaftlichen Nutzung bedrängt, wartet auf eine dringend erforderliche Renaturierung

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Die Einstufung der Gewässer im Jahr 2004 ergab für Niedersachsen 56,2% natürliche (hier hellblau), 20,6% künstliche (AWB) und 23,2% erheblich veränderte Gewässer (HMWB)

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Die Neubewertung 2007 zeigt eine wundersame Vermehrung der „erheblich veränderten" Gewässer (hier gelb): 15,5% natürlich, 21% künstlich, 61% HMWB.

 

Abbildungen aus: http://www.wrrl-kommunal.de/bilder/
web/downloads/veranst-sonstige/
2007-07-17_Praesentation_Heddinga.pdf

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Die Heidenauer Aue, wenn auch in Teilbereichen begradigt, eingetieft und von der landwirtschaftlichen Nutzung bedrängt, so doch auch mit wertvollen Abschnitten und zweifellos hilfebedürftig!

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Zwei interessante Nachweise
Von Schwärmern und Berghexen

Es war schon eine Überraschung, als Peter Büsing während des Naturerlebnistages im Mai mit seiner „Beute" im Kescher zu unserem Lager an den Dittmer Teichen zurückkam: Seine Enkel und er hatten einen großen grünen Schmetterling gefangen, der mir nicht bekannt war. Ich konnte ihn zwar aufgrund seiner Form als Schwärmer ansprechen, doch bei der Art musste ich passen. Nachdem einige Fotos gemacht waren, wurde er wieder freigelassen – die genaue Artbestimmung sollte anhand der Fotos zu Hause möglich sein.
Und so war es auch: es handelte sich um einen Lindenschwärmer (Mimas tiliae). Das Besondere an dem Fund ist, dass dieser Schmetterling hier bei uns nur sehr selten anzutreffen ist. In der Roten Liste der in Niedersachsen gefährdeten Großschmetterlinge von 2004 wird er als „derzeit nicht gefährdet" aufgeführt, was bedeutet, dass er in Teilen Niedersachsens häufiger anzutreffen ist.

Schwärmer sind schnittige Flieger. Sie besitzen meist einen langen Saugrüssel, mit dem sie Nektar aus Blüten saugen. Häufig fliegen sie dabei im Schwirrflug schnell von Blüte zu Blüte und verharren beim Saugen im Flug, ähnlich wie Kolibris. Manche Arten können sogar rückwärts fliegen.
Sie sind nicht nur ausgezeichnete Flieger, sondern sie zählen innerhalb der Insekten zu den schnellsten Fliegern und können eine Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h erreichen. Die meisten Arten der Schwärmer sind nacht- oder dämmerungsaktiv.

Die Färbung des Lindenschwärmers ist sehr variabel und auch Männchen und Weibchen unterscheiden sich. Die Grundfarbe der Tiere ist fuchsrot, braun, grau, gelb oder grün, so wie bei unserem Exemplar. Die Musterung der Flügel ist ebenfalls variabel: Die breite, über den Vorderflügel laufende dunkle Binde kann durchgezogen oder unterbrochen sein. Der Lindenschwärmer ist mit seinen verschiedenen moosgrünen oder auch rosa Farbtönen ein Juwel unter den Faltern.
Die Raupen des Lindenschwärmers ernähren sich von den Blättern bestimmter Laubbäume, vornehmlich von Linden, aber auch Ulmen, Erlen und Prunus-Arten (Kirschen) werden gewählt. Im Norden werden gelegentlich auch Birken, Eichen und Hasel gefressen. Der Schmetterling ist daher ein typischer Bewohner von Laubwäldern und hält sich nur sehr selten weit davon entfernt auf. Gerne fliegt er in lichten Bach- oder Flusstälern, wo er mit seinen Nahrungspflanzen rechnen kann. In dieses Bild passt unser Fundort im Quelltal der Oste.
Der Lindenschwärmer hat sich zu einem Kulturfolger entwickelt. Man findet ihn in Mitteleuropa inzwischen auch in Gärten und Kirsch-Plantagen, in Alleen und Parks, auch in Städten.

Wir haben in den letzten Heften mehrfach von Insektenarten berichtet, die ihren Lebensraum von Süden nach Norden ausdehnen, ursprünglich in Südeuropa oder in Süddeutschland heimisch waren, neuerdings aber zunehmend auch bei uns in Niedersachsen anzutreffen sind. Beobachtungen dieser Art können als Belege für eine Klimaveränderung, verursacht durch den Treibhauseffekt, angesehen werden. Im Folgenden möchte ich eine weitere Entdeckung schildern, die dieses Bild bestätigt.

Im August war ich auf dem ehemaligen Truppenübungsgelände östlich von Schneverdingen unterwegs, um die Blauflügelige Ödlandschrecke, eine seltene Heuschrecke mit blauen Hinterflügeln, sowie den unscheinbaren Moorbärlapp zu fotografieren. Die strukturreichen Heide- und Waldflächen gehören jetzt zum Naturpark Lüneburger Heide und werden im Sinne der Entwicklung und Erhaltung durch Abplaggen, Entkusseln und Beweiden gepflegt.
In einem offenen Wäldchen am Rande einer Heidefläche fiel mir ein graubrauner Großschmetterling auf, der hektisch umherflatterte, sich kurz niederließ, um kurz darauf wieder aufzufliegen. Ich versuchte, ihm in dem unwegsamen Gelände zu folgen, verlor ihn aber immer wieder aus den Augen, wenn er sich am Boden niedersetzte. Dort war er aufgrund seiner Tarnfarbe praktisch nicht zu entdecken. Erst, wenn er aufflog, war er wieder zu sehen. Ich versuchte mehrfach, ihn zu fotografieren, es gelang mir allerdings nur eine Aufnahme, bevor er endgültig davon flog. Ich konnte noch erkennen, dass er zu den Augenfaltern gehören musste, und hoffte auf eine Bestimmungsmöglichkeit mit Hilfe meines Fotos.

Tatsächlich gelang es, den Schmetterling zu bestimmen: ich hatte eine Berghexe (Chazara briseis) beobachtet, eine mir unbekannte Tagschmetterlingsart. In der Roten Liste der in Niedersachsen gefährdeten Großschmetterlinge von 2004 wird sie als „nicht bodenständiger gebietsfremder Wanderfalter" aufgeführt und als „vom Aussterben bedroht" eingestuft; benannt wird der Falter dort als Blaugras-Augenfalter.
Die Falter sind sehr unscheinbar gefärbt: Die Flügeloberseite ist dunkelbraun mit einer hellen Längsbinde, in der sich zwei dunkle Augenflecken befinden. Die Unterseite der Hinterflügel variiert in graubraunen Tönen und hat beim Männchen zwei unscharf begrenzte dunkle Binden. Sie sitzen gerne mit zusammengeklappten Flügeln windgeschützt an Baumstämmen, auf am Boden liegenden Ästen oder auf Felsen, wodurch sie hervorragend getarnt sind.
Die wärmeliebenden Tiere kommen an trockenen sandigen oder felsigen Plätzen von Nordafrika bis Süd- und Mitteleuropa vor; die nördliche Verbreitungsgrenze liegt in Europa etwa bei 50° Nord, d.h. bei Frankfurt. In Nordafrika ist die Art häufig, in Mitteleuropa kommt sie nur lokal vor. Außer in Kalksteingebieten, z.B. im Bergland (Name!) der Schwäbischen Alb, findet man die Berghexe auch auf Halbtrockenrasen und Geröllhalden.
Die Berghexe ist in Deutschland stark gefährdet und die Verbreitung soll rückläufig sein. Die Beobachtung in der Lüneburger Heide ist somit recht ungewöhnlich!

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Der Lindenschwärmer, ein seltener Falter im Tostedter Raum

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Die wärmeliebende Berghexe, hier ein Weibchen, liebt trockene sandige und felsige Plätze

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Schwerpunkt Grünland
„Rentner-Band" und Profis im Einsatz

Trotz mangelnder Niederschläge im Sommerhalbjahr 2009 – das Gras auf den vom AKN betreuten großen und kleinen Grünlandflächen wuchs dennoch kräftig.


Ab Juli konnte auf vielen Flächen gemäht und abgeräumt werden, auf den größeren mit professionellem Großgerät. Hier war Claus Bohling mit seinen Helfern gefragt, einschließlich seines rüstigen Vaters. Auf den kleinen Flächen trat die „Rentner-Band" an, mit Motorsensen und mit dem Balkenmäher.


Es liegt dabei in der Natur der Sache, dass viele der von uns bewirtschafteten Flächen wegen ihrer quelligen Nässe oft nur schwer zugänglich oder kaum mit großem Gerät zu befahren sind. Da muss dann mit dem Balkenmäher gearbeitet werden oder mit den Motorsensen – wie beispielsweise auf dem Wistedter Berg, am Schmokbach in Neddernhof und auf den Poppenwischen bei den Dittmer-Teichen im Ostequellgebiet. Große Probleme wegen quelliger Nässe macht uns Jahr für Jahr die sonst hoch attraktive Quellwiese auf dem Wistedter Berg. Selbst in einem so trockenen Sommer wie diesem sind große Teile nicht mit dem Traktor befahrbar.
So ist auf dieser Fläche das Mähgut aus den nassen Bereichen wohl zu Haufen zusammengetragen, aber letztlich noch nicht von der Fläche entfernt worden.

Vor ähnlichen Problemen stehen wir auch immer wieder auf Teilarealen unserer Pachtflächen am Dössel bei Kakenstorf.
Anders als auf den eben genannten Nasswiesen, die für eine Beweidung kaum oder gar nicht in Frage kommen, sieht es auf solchen aus, die eine wenigstens temporäre Beweidung zulassen.
Auf solchen Flächen wurden E-Zäune von uns instand gesetzt, freigemäht für einen ungehinderten Stromfluss, auch umgesetzt. Auch waren mehrere Arbeitseinsätze nötig, um feste Zäune (mit Eichenpfählen) auszubessern bzw. neu zu setzen. Das vor allem auf Pachtweiden des AKN auf Wistedter Gebiet.

In einer größeren Aktion konnten wir mit Matthias Kessler von Hof Quellen auf den ehemaligen Hamper-Flächen in der Wümmeniederung lästige und vor allem für das Vieh und Wild gefährliche Altzaunreste entfernen. So entstehen dort große Weideflächeneinheiten für eine extensive Umtriebbeweidung. Dabei wechselt die Rinderherde etwa alle 2-3 Monate von einer der drei Großflächen zur anderen. Diese extensive Nutzung fördert die Vielfalt der Vegetation in besonderem Maße, weil jede der Teilflächen auch längere Ruhephasen hat ohne Rinder.

Letztlich gehörte dann auch ein dreimaliger Einsatz an der Heidenauer Aue zur Bekämpfung des Riesen-Bärenklaus zur Grünlandpflege dazu. Dieser hartnäckige und gesundheitsgefährdende Neubürger hatte sich dort in einem entlegenen Winkel einer Mähwiese der Edmund-Siemers-Stiftung mit rund hundert stattlichen Exemplaren hochgemogelt. Seine Bekämpfung erfordert stringentes Handeln:
Erster Schritt: Das Kappen der Pflanzen mit der Motorsense dicht über dem Boden.
Zweiter Schritt: Das Zusammenharken des Schnittmaterials und Ausgraben der Wurzelstöcke.
Dritter Schritt: Einschlagen der Wurzelstöcke in größere Plastikplanen, damit sie dort absterben.
Vom Ausschlagvermögen der Wurzelstöcke, ja selbst der z.T. armdicken Hohlstängel, konnten wir uns zwischenzeitlich dort vor Ort überzeugen. Nur hermetisches Einwickeln oder auch Verbrennen führt zum endgültigen Absterben der Wurzelstöcke.
Ein vierter Schritt wird noch folgen müssen, nämlich das Ausgraben der noch aus älteren Samen auskeimenden Jungpflanzen in den nächsten Jahren. Auch für eine solche Aktion braucht man also den langen Atem.

Bei all’ diesen Aktionen zwischen Juli und Ende Oktober war die „Rentner Band" maßgeblich beteiligt. An Samstagen auch weitere AKN-Mitglieder. Um im Bild der „Rentner-Band" zu bleiben seien an dieser Stelle noch folgende Details zur Besetzung der „Band" festgehalten.
Auf dem Traktor: Claus Bohling, Vater Hans Bohling, Günther Knabe. Am Balkenmäher: Günther Knabe. An den Motorsensen: Klaus Sülbrand, Peter Roocks, Wolf-Rüdiger Ibelings, Manfred Koslowski, Reinhard Kempe.
An den Harken, Forken, Spaten und Zaunwerkzeugen: Die bisher genannten in reger Abwechslung und Folgende: Horst Gerlach, Rocio Picard, Reinhard Dampmann, Günther Neubauer, Tina Hostmann, Dieter Kessler, Peter Büsing, Eckhard Miersch, Fritz Visarius, Ludwig Narewski und Andrea Tetzlaff.

Karsten Müllers Ausscheiden aus unserem Wirkungskreis machte den Bau eines wetterfesten Unterstandes für unseren Balkenmäher und Anhänger, aber auch für die Materialien der Krötenzäune vom Knick und Otterberg nötig. In Anlehnung an eine Scheune bei Claus Bohling wurde diese Arbeit inzwischen weitgehend fertiggestellt.
Dank in diesem Zusammenhang an Claus für die Bereitstellung des Platzes auf seinem Hof, Dank an Heinrich aus Appel, der nicht nur hier mit Umsicht die Bauleitung innehatte, sondern auch schon bei der Erstellung eines Weidezaunes an den Oste-Wiesen dabei war.

Ein wichtiger Satz noch zum Schluss: Wenn von euch noch jemand Zeit und Lust hat, in dieser Gruppe mitzuarbeiten, so ist er oder sie herzlich dazu eingeladen und möge sich bitte bei einem der Vorstandsmitglieder melden!

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Mit großem Aufgebot: Zaunbau für extensive Beweidung an der Oste/Wistedt

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Gefährlicher Schrott in der Landschaft: Beseitigung von Altzäunen auf den ehem. Hamper-, jetzt Matthias Kessler-Flächen in der Wümmeniederung

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Ein wenig Spaß muss sein: Entsorgter Stacheldraht

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Kraftvolle Wiederauferstehung: Riesenbärenklau – 4 Wochen nach der Mahd!

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Die Hälfte ist geschafft: Das mühsame Ausstechen der Wurzelstöcke ist nötig, um den Vegetationskegel im Boden zu entfernen,

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Schlussakt: Das Verpacken in eine lichtundurchlässige Plane

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Die positive Seite des Bärenklaus: Er ist ein attraktiver Nahrungsspender z. B. für das Landkärtchen. Heimische Doldenblütler leisten das aber auch!

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Jakobs-Kreuzkraut und Karminbär
Eine interessante Lebensgemeinschaft

Im vergangenen Jahr ist in der Presse mehrfach von Gefahren berichtet worden, die von einer gelb blühenden Pflanze ausgehen, ja sogar Vergiftungen bei Pferden und Kühen seien aufgetreten. Die Rede ist vom Jakobs-Kreuzkraut (Senecio jacobaea), auch Jakobs-Greiskraut genannt, das sich rapide ausgebreitet hat und wegen seiner Giftigkeit eine ernste Gefährdung für das Weidevieh darstellt. Es wurden Schlagzeilen geprägt wie: „Killerpflanze Jakobskreuzkraut verbreitet sich."
In der Tat sind alle Teile der Pflanze auf Grund der enthaltenen leberschädigenden Alkaloide giftig und bleiben auch nach der Mahd in Heu oder Silage wirksam. Auf diese Weise werden sie auch von Weidetieren aufgenommen, die die im frischen Zustand bitter schmeckenden Kräuter ansonsten eigentlich meiden. Auch kleine Mengen schädigen die Leber dauerhaft, so dass eine Vergiftung über Jahre möglich ist. Insbesondere bei Pferden aber auch bei Rindern kann das giftige Kraut zu ernsthaften Erkrankungen und schließlich zum Tod führen.

Das Jakobs-Kreuzkraut ist eine zweijährige Pflanze, die im ersten Jahr nur Grundblätter ausbildet. Eine aufrechte Sprossachse mit Blütenständen entwickelt sich erst im zweiten Jahr.
Die Blühzeit der zu den Korbblütlern gehörende Pflanze beginnt Anfang Juni. Eine „Blüte" der Korbblütler besteht aus einer Vielzahl kleiner Blüten und ist damit ein Blütenstand. Sie erreicht um Jacobi (25. Juli, Name!) mit der Entfaltung vieler in dichten schirmartigen Rispen stehenden, leuchtend gelb gefärbten Blütenköpfchen einen ersten Höhepunkt, setzt sich dann aber bis in den Hochsommer fort. Die Pflanzen erreichen Wuchshöhen von 30 bis 100 cm und besitzen fiederteilige Blätter.

Die Art wächst an Feld- und Wegrändern, auf nicht zu nassen Wiesen, Weiden, Brachen, Magerrasen und Grasfluren. Sie gehört im Gegensatz zu anderen Problempflanzen (Riesenbärenklau, Japanisches Springkraut, Ambrosia) zur einheimischen, bodenständigen Flora. Die Bestände haben sich allerdings in den letzten Jahren verdichtet und ausgebreitet. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Neben der Flächenstilllegung und Extensivierung spielen sicher auch die ansteigenden Temperaturen und die praktizierte Weideform eine Rolle: Das Vieh lässt in der Regel beim Weiden die bitteren Pflanzen stehen, so dass diese zum Aussamen gelangen. Insbesondere auf Pferdeweiden, aber auch auf intensiv genutzten Rinderweiden, finden die Samen dann ausreichend unbewachsenen Boden, auf dem sie keimen können.

Als wichtigste Bekämpfungsmaßnahme in der Landwirtschaft muss die Samenbildung der Pflanze auf genutzten Flächen verhindert werden. Das bedeutet, dass auf Weideflächen durch eine Nachmahd die nicht abgefressenen Pflanzen vor der Samenbildung entfernt werden. Bei Auftreten von Einzelpflanzen ist die Bekämpfung durch Ausreißen oder Ausstechen die sicherste und wirksamste Methode.

Das Jakobs-Kreuzkraut kann leicht mit zwei anderen Arten der Gattung Senecio verwechselt werden. Das Frühlings-Kreuzkraut (S. vernalis) hat ähnliche Standortansprüche wie sein bekannter Verwandter, bleibt jedoch kleiner und ist filzig-weiß behaart; es blüht bereits ab Mai. Allerdings enthält auch das Frühlings-Kreuzkraut die gleichen Alkaloide und ist somit genauso giftig wie das Jakobs-Kreuzkraut.

Kaum giftig ist das Wasser-Kreuzkraut (S. aquaticus), das ähnlich groß wird und gleichzeitig blüht wie das Jakobs-Kreuzkraut. Es lässt sich an den weniger geteilten Blättern und vor allem am Vorkommen auf Feucht- und Nasswiesen erkennen, die vom Jakobs-Kreuzkraut gemieden werden.

Die giftigen Kreuzkräuter werden nicht von allen Tieren gemieden; es gibt Spezialisten, die nicht nur die Senecio-Arten als Futterpflanzen verwenden, sondern sich sogar das Gift als Schutz vor Feinden zu Nutze machen. Im späten Frühling kann man auffallend gelb-schwarz gestreifte Raupen am Jakobs-Kreuzkraut beobachten. Es sind die Raupen des Karminbären (Tyria jacobaeae), auch Blutbär oder Jakobskrautbär genannt, einer Schmetterlingsart, die sich auf Kreuzkräuter spezialisiert hat.
Die Art ist in Niedersachsen stark gefährdet, scheint ihre Populationen aber mit der Verbreitung des Jakobs-Kreuzkrautes ebenfalls zu vermehren. So habe ich im Juni auf zwei Brachflächen in Kakenstorf bzw. Heidenau, die der AKN gepachtet hat bzw. betreut, eine ganze Reihe der karminrot gefärbten Falter entdeckt. Sie sind nachtaktiv und sind, solange sie unbeweglich im Gras sitzen, kaum zu sehen; nähert man sich ihnen jedoch, so fliegen sie auf und streben in schnellem, niedrigem Flug einem neuen Versteck zu.
Als ich daraufhin nach Pflanzen des Kreuzkrautes suchte, um festzustellen, ob der Schmetterling sich hier auch vermehrt, war ich doch sehr überrascht. Auf sehr vielen Pflanzen fand ich die schwarz-gelb geringelten Raupen. Es ist erstaunlich, wie gut getarnt die Raupen von Weitem erscheinen, erst aus der Nähe wirkt die auffällige Färbung. Auf einigen Pflanzen waren nur einzelne Raupen vorhanden, auf anderen drängelten sich jedoch zahlreiche Larven, auch sehr unterschiedlicher Größe. Vom Kreuzkraut waren z.T. nur noch nackte Sprossachsen übrig, Blätter und Blütenstände waren abgefressen.

Die Raupen werden durch das aufgenommene Gift für Fressfeinde ungenießbar. Dies demonstrieren sie durch ihre auffällige Warntracht, die den Fressfeinden signalisiert: „Lass mich in Ruhe, ich schmecke schlecht oder bin giftig!" Es hat sich als Selektionsvorteil erwiesen, auffällig gefärbt zu sein, denn durch eine Warntracht wird vermieden, dass z.B. Vögel eine ungenießbare Beute töten. Interessant ist, dass die schwarz-gelbe Färbung anscheinend eine universelle Warntracht darstellt; man findet sie auch bei anderen wehrhaften Insekten wie den Wespen und Hornissen.

Wie vielfältig die Natur ist, zeigt das Auftreten von Nachahmern, die sich die Signalwirkung zu Nutze machen, ohne jedoch selbst wehrhaft zu sein: Schwebfliegen und Hornissenschwärmer, ein harmloser Schmetterling, täuschen eine Wehrhaftigkeit durch ihre Färbung vor und fahren gut damit: Sogar Menschen meiden die Tiere.

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Das Jakobs-Kreuzkraut steht am Straßenrand in voller Blüte - eine stattliche Pflanze

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Die Blütenkörbchen stehen in schirmartigen Rispen

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Zahlreiche Raupen auf einer Pflanze sorgen für Kahlfraß

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Die Raupen des Karminbären tragen eine auffällige Warntracht

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Der Karminbär verbringt den Tag versteckt im Gras


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Ein rabenschwarzer Traum
Fiktion oder Realität?

Neulich – verletzungsbedingt zu ausgedehntem ruhigen Sitzen verurteilt – war ich nach längerem Lesen in meinem Sessel tief eingeschlafen und hatte einen seltsamen Traum: Da war mir ein Papier irgendwie zugeflogen, mit verschlüsselter Schrift auf den ersten Blick. Ganz dicht vor die Augen gehalten wurde die Schrift plötzlich lesbar, und ich las eine befremdliche Überschrift:
Bisher unausgesprochene, aber verbindliche Leitlinien für kommunale Entscheidungen in Sachen Natur.

Ich las Satz für Satz und war total erstaunt und beunruhigt über den Inhalt. Dabei lief ich aufgeregt an einem mir völlig unbekannten Ort hin und her, die Leute auf den bedruckten Zettel hinweisend, aber niemand hörte mir zu.

Da stand:

1. Habe keinen Ehrgeiz, die Naturschätze deiner Gemeinde oder Samtgemeinde offensiv, konstruktiv, mit positiver Wertsetzung zu wahren, zu sichern oder gar zu mehren.

2. Drücke in deinem öffentlichen Denken und Handeln den Sektor Naturschutz, Landschaftsschutz und Resourcenschutz möglichst unauffällig weit in die unterste Bedeutungsebene. Dies auch dann, wenn Dir irgendwann klar werden sollte, dass auch dieser Bereich Dir vom Bürger als wichtiger Teil des Gemeinwohls anvertraut worden ist.

3. Behandle die gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Schutz von Natur und Landschaft grundsätzlich als überwindbare Hindernisse bei deinen urbanen Planungen und Vorhaben. Lass dir dabei nur nicht zu sehr anmerken, dass sie dir lästig sind.

4. Suche intensiv nach Schleichwegen und erfinde Scheingründe, die dir helfen, die gesetzlichen Auflagen zu umgehen, so dass die Naturzerstörungen bagatellisiert oder als unausweichlich erklärt werden können. Du kannst deiner Sache sicher sein, denn du findest überall Verbündete.

5. Meide das Einholen naturschutzfachlichen Sachverstandes, vor allem bei den Vorplanungen und Risikoabwägungen, denn er kompliziert die Realisation deiner Pläne.

6. Bediene dich aber bei ökologischen Bagatellproblemen in deiner Gemeinde des Ratschlags dir bekannter örtlicher Naturschutzvereinigungen. Sie helfen dir gerne und du zeigst damit der Öffentlichkeit deine Offenheit und Bereitwilligkeit zur Zusammenarbeit.

7. Bei ernsteren Fragestellungen kannst du dann leichter die kritischen Mahner zu ewigen Nörglern, Bremsern, Verhinderern oder auch Wichtigtuern herabstufen. Auch dabei findest du schnell Verbündete.

8. Sollten deine Pläne oder gar die schon vollzogene Realisierung dennoch mit dem Naturschutzgesetz kollidieren, dann schalte die mittleren Ebenen der Politik ein. Dort wird man dir helfen.

9. Vertraue auf die Kraft, die Macht und den Einfluss der politischen Weisung. Die für dich unangenehme Gültigkeit kompetenter Entscheidungen von Fachbehörden haben dann kaum weiteren Bestand.

10. Die Befolgung dieser Leitlinien..........

Plötzlich saß ich – ruckartig erwachend – senkrecht in meinem Sessel und blickte mich erschrocken um. Erleichtert erkannte ich, dass ich das eben Gelesene nur geträumt hatte.

Irgendwie drängt es mich aber, diesen rabenschwarzen Traum hier einmal mitzuteilen, natürlich nicht ohne den folgenden wichtigen Satz:
Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Vorgängen, die diesen Leitlinien folgen, ihnen gar entsprechen, wäre rein zufällig.

Schließlich sind unsere Erfahrungen hier vor Ort doch ausgesprochen positiv. Oder?

Um (positive) Meldungen in dieser Sache bittet
Hardin Mekpere, der Träumer

 

 

 

Gruß nach Schleswig-Holstein
Karsten Müller verlässt den AKN

Karsten Müller hat uns verlassen. Aus Liebe. Eine alte Liebe zog ihn nach Schleswig-Holstein, und natürlich freuen wir uns von ganzem Herzen mit ihm. Soweit die gute Nachricht.
Nun die andere Nachricht, die ich eigentlich gar nicht aussprechen muss. Karsten reißt in das so dynamische Gefüge des AKN eine riesige Lücke, menschlich wie fachlich. Und diese Lücke wird auch mit unser aller Einsatz – wenn überhaupt – nur schwer und nur ganz langsam zu schließen sein.
Ein offener Brief – so fand ich – soll ihn, eingebunden in dieses neue Mitteilungsheft, in seine „neue Zeit" begleiten.

Lieber Karsten,
das, was ich mit diesen Zeilen ausdrücken möchte, hätte ich Dir im Grunde auch schon sagen mögen, als wir uns beim Verabschieden bei uns gegenüberstanden. Das war im August nach deiner letzten Teilnahme an unserer monatlichen „Erweiterten Vorstandssitzung". Aber eine Rede halten wollte ich seinerzeit nicht, fürchtend, es könnte zu pathetisch werden und wohl wissend, dass auch du „solche Szenen" meidest.
Nun bist du in Schleswig-Holstein angekommen, einen neuen Lebensabschnitt beginnend – privat wie beruflich. Wir wünschen dir und Heide für eure gemeinsame Zukunft alles erdenklich Gute und dir an der neuen Schule viel Freude und Erfolg.

Es war zwischen 1985 und 87, als hier in der Samtgemeinde Tostedt aus Einzelkämpfern und aktiven Kleingruppen in Sachen Naturschutz die erste handlungsfähige Sechsergruppierung sich zusammenfand unter dem Namen „Arbeitskreis Naturschutz i. d. SG Tostedt". Du gehörst von Anfang an dazu und zeigtest dich von Beginn an als kämpferischer Aktivist und kenntnisreicher Naturbeobachter. Es gab in unserer Region so manche überregionale Bedrohung von Natur und Landschaft hier vor unserer Tür: Der geplante Bau eines Nato-depots, zuerst in der Wümmeniederung, dann nach unseren Protesten bei Wistedt und schließlich an der Aue bei Vaerloh.
Es gab die Aufregung über die angedachte Transrapid-Strecke durch unsere Gemeinden und die ersten Trassenplanungen der Y-Trasse im Raum Königsmoor-Riepshof-Tostedt.
Das waren Themen, die dich auf den Plan riefen, die uns letztlich zusammenbrachten. 1987 begann dann mit der Gründung des AKN die gemeinsame konstruktive Basisarbeit mit der Erstellung der Biotop- und Nutzungskartierung der Samtgemeinde Tostedt. Es folgten unsere vielfältigen Aktivitäten zu ihrer Umsetzung.
Dann gab es eine kleine Pause, in der du nicht vor Ort warst, sondern in Hamburg in Diensten standest.
Wieder zurück, weiß ich noch wie unsere Augen strahlten, wieder gemeinsam an unseren vielfältigen Projekten weiter arbeiten zu können. Schnell warst du wieder ins Non-Stop-Geschehen und ins Geflecht des AKN eingebunden, doch forderte dir dein Hausbau in Dreihausen phasenweise alles ab, was an Kraft und Zeit zur Verfügung stand.
Dort draußen, am südlichen Rand unserer Samtgemeinde, warst du dann all die Jahre in deinem immer schöner werdenden Haus unser wichtigster Außenposten in der vielfältigen Landschaft der Wümmeniederung.

Du wurdest unser 2. stellvertretender Vorsitzender, immer bei den Sitzungen dabei, immer bereit, Aufgaben zu übernehmen.
Für das so oft von dir gehörte „mach ich", „besorge ich", „da baue ich mal was zusammen" möchte ich dir an dieser Stelle im Namen des Vereins, aber auch ganz persönlich, ganz, ganz herzlich danken. Du wirst es wissen; es waren und sind die schönsten Sätze für einen Vereinsvorsitzenden aus einem AKN-Mitgliedsmund. Sie kamen immer wie selbstverständlich und sind es doch gar nicht.
Ob es die Krötenzäune am Knick und am Otterberg waren, die Info-Stände und ihre Logistik, die Vielfalt der Aktionen an den Dittmer-Teichen und auf den Poppenwischen, die Obstbaumpflanzungen und die damit verbundene Flächenbetreuung, das Vogelmonitoring, der Bau von Vogel- und Fledermauskästen oder das nötige Zupacken bei unseren Pflegemaßnahmen in den verschiedenen Mooren, du warst dabei, engagiert, rackernd, an schwierigster Stelle, ohne viele Worte – aber mit blitzenden Augen. Das war schon toll! Da brach schon mal ein Spaten ab oder ein Trecker verbiss sich im Morast, es wird auch dieses gewisse Quäntchen kontrollierten Draufgängertums sein, das nicht nur mir fehlen wird.

Der AKN ohne Karsten Müller? Wie wird das gehen?
Es muss gehen und es wird auch gehen. Denn du bist ja nicht „aus der Welt", du bist jederzeit erreichbar, du wirst auch in Ratzeburg wieder eine Werkstatt aufbauen und uns – wenn nötig – helfen. Vor allem aber wirst du nicht aufhören (können), dich für Natur und Landschaft einzusetzen. Darin bleibt der AKN mit dir und du mit ihm verbunden. Und dann träumte mir (oder hörte ich es aus deinem Munde?), dass du einmal im Winterhalbjahr bei einem unserer großen Arbeitseinsätze dabei sein möchtest. Wir freuen uns darauf und auf so manche weitere Begegnung mit dir.

Viele wunderschöne Naturflecken mit ihren Pflanzen und Tieren in unserer Samtgemeinde bedanken sich still bei dir für deinen Einsatz, der AKN als Ganzes auch und natürlich alle hier, die dich kennen – und nicht zuletzt

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Kraftvoll beim Dammbau im Ottermoor

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Seine „Kinder": Die beiden Obstbaumpflanzungen bei Wistedt/Quellen

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Auch dein Metier, Karsten: Die Info-Tafelständer auf den Obstbaumflächen . . .

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sowie harte Arbeit und Spaß bei der Wasserregulierung an den Dittmer-Teichen

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Jedes Jahr im März: Die Kröten(zäune) rufen

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Unsere Ideen- und Tatenschmiede seit Jahrzehnten: Die gemütliche monatliche Montagsrunde des (erweiterten) Vorstands

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Hans-Edmund Siemers zum Gedenken
Gemeinnutz geht vor Eigennutz

Am 14. Juli 2009 verstarb im 90. Lebensjahr Hans-Edmund Siemers vom Neddernhof an der Este.

Hans-Edmund Siemers führte nach 1945 die von seinem Großvater Edmund J.A. Siemers 1911 gegründete Familienstiftung als Geschäftsführer im Sinne gemeinnützigen Engagements weiter. Durch sein eigenes 1946 gegründetes „Wohnungsbauunternehmen Siemers" war er am Wiederaufbau Hamburgs beteiligt, im Besonderen durch die Errichtung sozialen Wohnungsbaus und preisgünstiger Eigenheime. In diesem Zusammenhang entstanden Kindertagesstätten, Altenheime und kreative Bauspielplätze und andere Freizeiteinrichtungen, insbesondere für sozial gefährdete Jugendliche. In oft großzügigen Gartenanlagen wurden außerdem Skulpturen zeitgenössischer Künstler geschaffen.

1995 überführte Hans-Edmund Siemers die von seinem Großvater 1911 gegründete Familienstiftung in die gemeinnützige Edmund-Siemers-Stiftung mit Sitz in Hamburg.
Seitdem unterstützt die Stiftung, als einen wesentlichen Schwerpunkt, Natur-, Landschafts- und Umweltschutzprojekte in und um Hamburg. Sie fördert des weiteren Bildung, Erziehung und die so wichtige Jugendfürsorge sowie besondere Projekte von Kunst in der Natur oder im Raum Hamburg.
Das Engagement von Hans-Edmund Siemers und seiner Stiftung ging seit der Wende 1989 weit über den Großraum Hamburg hinaus. So gibt es vielfältige Förderungen von sozialen Projekten zum Schutz von Minderheiten und Schwachen in Siebenbürgen, im heutigen Rumänien. Von dort wurde seine ungarische Mutter zum Ende des 2. Weltkrieges vertrieben.

Gemeinnutz geht vor Eigennutz – wie ein roter Faden zieht sich dieses Leitmotiv durch das Leben von Hans-Edmund Siemers.
Mit dem Tod von Hans-Edmund Siemers verliert der Naturschutz in unserer Samtgemeinde und weit darüber hinaus einen wichtigen Förderer, einen engagierten praxisorientierten, dynamischen Gestalter.

Seit 1970 auf dem Neddernhof zu Hause, widmete sich Hans-Edmund Siemers an diesem landschaftlich so schönen reichhaltigen Fleckchen Erde schon seit Ende der 80er Jahre mit wachsender Energie der ökologischen Umgestaltung des Gestütgeländes an der Este.

Meine ersten Begegnungen mit Hans-Edmund Siemers fallen in das Jahr 1990. Mit seinem Wissensdurst in Sachen Natur auf dem Neddernhof und seinem projektbezogenen Gestaltungsdrang war er für mich, der ihn seitdem in vielen Fragen der Biotop- und Landschaftsgestaltung beraten durfte, ein stets offener, liebenswerter, humorvoller und immer auch positiv-fordernder Gesprächspartner. Dabei war er von Anfang an ein großzügiger Förderer von in sich stimmigen, zukunftsweisenden Naturschutzprojekten in unserer Samtgemeinde.
Das unter Federführung von Dr. Tent mit Geldmitteln der Edmund-Siemers-Stiftung 1995 ins Leben gerufene Este-Oste-Wümme-Projekt mit dem Teilprojekt Obere Este verdankt seine dynamische Startphase insbesondere der begeisterten Unterstützung durch Hans-Edmund Siemers.

Der Name dieses Projektes ist dabei Programm: Die Vernetzung der beiden großen Fluss- und Auensysteme Elbe und Weser über die Heideflüsse Este, Oste und Wümme, deren Oberläufe sich im Raum Welle – Kampen – Otter ganz nahe sind.

Das kleine Schmokbachtal, in dem der Neddernhof liegt, bot sich mit seinem Wasserreichtum geradezu an, Ausgangspunkt für eine schrittweise Verbesserung der Lebensraumqualitäten für Pflanzen und Tiere in der Este selbst und in der Este-Aue zu werden. So saß Hans-Edmund Siemers mit den Möglichkeiten seiner Stiftung zur Förderung des Natur- und Landschaftsschutzes auf dem Neddernhof mittendrin im Handlungsraum – ein wahrlich glücklicher und zukunftsweisender Umstand.

Zahlreiche Flächenankäufe wurden in unserer Region für den Biotop- und Artenschutz durch die Edmund-Siemers-Stiftung nach 1995 möglich. Diese Flächen sind allesamt durch ihre strategische Lage und ihre reiche Naturausstattung tragfähige Pfunde, in denen die Natur wuchern kann – im besten Sinne.

Ob im Schmokbachtal an der Este, am Sprötzer Bach, im Knickwald oder auch an der Heidenauer Aue – alle diese wertvollen Flächen mit ihren hohen verschiedenartigen Naturpotentialen tragen den Namen der Edmund-Siemers-Stiftung und sind damit zugleich das Vermächtnis von Hans-Edmund Siemers, das es in seinem Sinne weiterzuentwickeln gilt. Und das heißt in unserer Kulturlandschaft: So wenig Einflussnahme durch den Menschen wie möglich, soviel Eigendynamik der Natur wie vertretbar in der konkreten Situation.
Bewertungsmaßstab sind die ökologisch - dynamischen und komplexen Gegebenheiten vor Ort. Der Mensch nimmt sich zurück und steuert mit sanfter Hand dort, wo Schäden beseitigt werden müssen, wo alte und wichtige Kulturtraditionen in der Naturnutzung und Naturgestaltung sinnvoll gefördert werden sollen.
Gerade dies Letztere wird seit Ende der 90er Jahre auf dem Neddernhof versucht, wo Hans-Edmund Siemers zusammen mit seiner Frau Gabriele Siemers-von Loeper und seinen Kindern den Landschaftspark Schmokbachtal ins Leben rief.
Dazu war es nötig, dass Hans-Edmund Siemers seinen Besitz im Schmokbachtal in die von ihm gegründete Edmund-Siemers-Stiftung überführte. Das geschah mit Beginn des Jahres 2000.
Kunst und Natur sollen auf diesem ca. 40 ha großen Gebiet zwischen B 3 und Este als ein dynamisches, harmonisch-ästhetisches Ganzes erlebbar sein.
Immer wieder verstand es Hans-Edmund Siemers, meisterhaft zielorientiert, die für ein Projekt wichtigen Akteure an einen Tisch zu bekommen und in offenen Gesprächen die vielfältigen Projekte voranzubringen.
Erste Steinsetzungen mit Findlingen gab es bereits 1980 durch den Künstler Knud Knabe. Weitere folgten.
2002 schuf der englische Landschaftskünstler Chris Drury am Ende des Schmokbachtals an der Este einen wunderschönen Weidendom, wenig später der Japaner Eiji Okubo am großen Teich das Weidengeflecht die Himmelsschale. Diese und zahlreiche kleine und große Kunstwerke in der Landschaft – aus den natürlichen Materialien der Umgebung von namhaften Künstlern entwickelt – zeigten schon nach wenigen Jahren, dass dieses Ziel erreichbar ist.
Das Nebeneinander von sanfter Steuerung und Gewährenlassen der Natur verschmilzt hier im Schmokbachtal mit den Objekten der Landschaftskunst zu einem sich verzahnenden Miteinander.

Es war dieses Miteinander von Kunst und Natur, das Hand-Edmund Siemers und seine Familie mit Gründung des Landschaftsparks begeisterte und antrieb.
Vieles hat Hans-Edmund Siemers noch in den letzten Jahren bewegt, auf den Weg gebracht und auch zu nachhaltigen Ergebnissen geführt, nimmermüde und mit blitzenden Augen.
Dazu gehören die Schaffung des Equinox durch Chris Drury auf einer kleinen Anhöhe neben der Schmokbach-Aue (2008), ebenso wie die im selben Talabschnitt mit Matthias Kempe und dem AKN geplante und durchgeführte Renaturierung des Hildebrand-Fischteiches und eines Abschnitts des Schmokbachverlaufs (2006). Straff und zügig wurden diese beiden beispielhaften Projekte von Hans-Edmund Siemers in seinen letzten Lebensjahren zur Verwirklichung vorangetrieben. Sie stehen als dauerhaft prägendes Vermächtnis für das Gesamt-Projekt Landschaftspark Neddernhof.

Hans-Edmund Siemers hat die Verantwortung für die Fortsetzung der Arbeit im Landschaftspark Schmokbachtal im Sinne der Stiftung in die Hände seiner Tochter Anna Siemers gelegt. Sie lebt auf dem Neddernhof und führt dort ein kleines Gestüt mit Islandponys.

Der Arbeitskreis Naturschutz wird in enger Abstimmung mit der Edmund-Siemers-Stiftung seine Ideen und seine Arbeitskraft einbringen.
Der Verfasser dieser Zeilen fühlt sich persönlich der weiteren nachhaltigen Entwicklung des Landschaftsparks mit seinem reichen Schatz an Lebensräumen für Pflanzen und Tiere verpflichtet.

Ich erinnere mich dankbar der vielen Begegnungen mit Hans-Edmund Siemers.

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Hans-Edmund Siermers

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Sonnenaufgang am 20. März am von Findlingen eingefassten Erdhügel des Equinox. Sonnenaufgang und Sonnenuntergang liegen am 20. März und 21. September in der Ost-West-Achse des schmalen Durchgangs
(Äquinoktium=Tagundnachtgleiche)

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Blick vom Rand des Equinoxhügels nach Westen durch das Schmokbachtal

[Inhalt]

 

Aktivitäten des AKN im Sommerhalbjahr 2009
Begehungen, Bereisungen, Treffen, Sitzungen, Arbeits- und Pflegeeinsätze
Mi. 13.05.09: Kontrolle der Dallmann-Fläche, Wistedter Berg-Weide, Dittmer-Teiche (Mähtermine),

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Nach getaner Arbeit: Die Rentner-Band am Wistedter Berg

Do. 14.05.09:

Kontrolle der Loki-Schmidt-Stiftungsfläche an der Fuhlau,

So. 17.05.09: Kinder-Exkursion an die Dittmer-Teiche,
Do. 28.05.09: Donnerstag-Exkursion (Hillenbarg=Nabu-Fläche in Kakenstorf),
Sa. 30.05.09: Kontrolle Todtgraben; Dokumentation,
Mo.01.06.09: Begehung Griesen Bült/ Wümmeniederung, Grobplanung für Beweidungsprojekt,
Di. 02.06.09: Rentner-Band: Mahd der Quellbachränder am Wistedter Berg,
Mi. 03.06.09:

Beratungen mit Herrn Siemers auf dem Neddernhof,

Mi. 10.06.09: Rentner-Band: Mahd der Schmokbachränder, Neddernhof,
Fr. 12.06.09: Treffen am Fichtenwald im NSG Kauers Wittmoor mit Armin Hirt, Ingo Wolde, Nicola Matthies (FBG) zwecks Fälltermin dieses bio-topfremden Waldstücks,
Sa. 14.06.09:

AKN-Exkursion: Führung durch das Neddernhofgelände/Schmok-bachtal,

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Gespannte Erwartung nach der Arbeit: „Terminabstimmung für das nächste Mal, liebe Leute!"

Mi. 17.06.09: Rentner-Band: Dammbau an der Trelder Moorkoppel,
Sa. 20.06.09:

Zäunung einer Pachtweide, Wistedt,

Do. 25.06.09: Rentner-Band: Riesenbärenklau I (Mähen an der Aue),
Do. 25.06.09:

Donnerstag-Exkursion ins Todtschlatt,

Mi. 08.07.09: Rentner-Band: Gezielte Mahd des Stumpfblättrigen Ampfers, Schmokbach,
Do. 09.07.09:

Rentner-Band: E-Zaunerneuerungsarbeiten auf der Dallman- und auf der Lungenenzian-Weide,

Do. 09.07.09: Donnerstag-Exkursion, Außenbereiche der Todtglüsinger Deponie,
Di. 14.07.09:

Rentner-Band: Mahd der Wege an den Dittmer-Teichen,

Do. 16.07.09: Rentner-Band: Riesenbärenklaubeseitigung II/ Heidenauer Aue,
Mo. 20.07.09: Wistedter Berg: Mahd mit Traktor und Kreiselmäher,
Di. 21.07.09: Rentner-Band: Wistedter Berg: Mahd in den nassen Bereichen mit Balkenmäher und Motorsense,
Mi. 29.07.09: Zaunreparaturen/-ergänzungen/Wistedt,
Do. 30.07.09: Donnerstag-Exkursion, Kauers Wittmoor,

Sa. 01.08.09:

Weidenzaunbau/Wistedt,

Mo. 03.08.09: Mähen Ostewiesen
Di. 04.08.09: Mähen Ostewiesen
Do. 06.08.09: Heuwenden am Dössel
Fr. 07.08.09: Heu-Schwaden Wistedter Berg
Do. 13.08.09: Gruppe Handeloh: Gezielte Mahd von Rainfarn am HandeloherFriedhof,
So. 16.08.09: AKN-Exkursion ins Everstorfer Moor,
Di. 18.08.09: Rentner-Band: Pflege der Obstbaum-Pflanzscheiben,
So. 20.08.09: Rentner-Band: Riesenbärenklaubeseitigung III und Mähgutbeseitigung am Wistedter Berg,
So. 23.08.09:

Kinder-Exkursion ins Große Moor,

Do. 27.08.09: Rentner-Band: Ergänzungen zum Weidezaunbau, Wistedt,
Di. 08.09.09: Treffen und Vorbesprechung mit Matthias Kessler i. d. Wümmeniederung
Do. 17.09.09: Rentner-Band: Beseitigung von Altzäunen auf ehemaligen Hamper-Flächen (jetzt Matthias Kessler) in der Wümmeniederung,
Fr. 18.09.09: Prüfung der Eignung von Flächen am Todtgraben für neue Tümpelanlagen mit Armin Hirt (Ldkr.) und Peter Seide (NLWKN),
Di. 22.09.09: Betreuung der Teichrenaturierung bei Fam. Böhmker, Welle, mit Günther Rathjen (Pankop),
Do. 24.09.09: Rentner-Band: Mahd der Poppenwischen und Vorbereitungen zum Bau eines Unterstandes für den Balkenmäher bei Claus Bohling,
Do. 01.10.09: Rentner-Band: Mahd am Schmokbach, Besuch der IGN-Veranstaltung in Hanstedt: Grundwasserentnahme Nordheide
Di. 06.10.09: Begehung der Eigentumsflächen der Loki-Schmidt-Stiftung mit Vertretern der Stiftung,
Do. 08.10.09: Besichtigung/Bewertung von Nistkästen der Pfadfinderjugend in Tostedt mit ihrem Leiter Herrn Wacker,
Mo.12.10.+Di. 13.10.09:

Betreuung der Baggerarbeiten zur Wiedervernässung im Everstorfer Moor,

Mi.14.10.bis Fr. 23.10.09:

Betreuung des Tümpelbaus durch die Firma Pankop entlang des Todtgrabens

Sa. 17.10.09:

Bau des Unterstandes bei Claus Bohling,

Mo.26.10.09: Begehung und Erstellung eines groben Entwicklungsplans für die Edmund-Siemers-Stiftungsflächen am Spötzer Bach,
Di. 27.10.09: Ortsbegehung mit Herrn Busch, Todtglüsingen, zwecks Abstimmung von Pflegemaßnahmen auf seinem Grundstück im Todtschlatt
Di. 27.10.09: Treffen der Arbeitsgruppe Handeloh des AKN,
Mi.28.10.09:

Abstimmungsgespräch mit Frau Siemers und Renate Prior über Maßnahmen auf dem Gelände des Landschaftsparks Schmokbachtal,

Do.29.10.09: Rentner-Band: Räumung des Mähgutes am Schmokbach I,
Sa. 31.10.09: Begehung der Loki-Schmidt-Stiftungsflächen an der Fuhlau mit Gerd Schröder (AKN) zwecks Pflegemaßnahmen,
Do.05.11.09: Abtransport des Mähgutes am Schmokbach II und Entfernung von Jung- fichten im Erlen-Birken-Bruchwald am Schmokbach mit der Rentner-Band,

Di.10.11. + Mi.11.11.09:

Abschieben der Humusdecke auf ausgesuchten Teilflächen der Sandmagerrasen am Hillenbarg (Nabu) bei Kakenstorf und am Handeloher Friedhof (AKN/Nabu) nach gemeinsamer Planung mit Nabu Buchholz.

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