Mitteilungsblatt des AKN Nr.26 (2/07) |
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Inhalt Herzlichen Glückwunsch, Ingo Wolde Nationale Kranichtagung |
Naturschutz in der SG Tostedt |
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Liebe Mitglieder und Freunde des AKN,
20 Jahre AKN, welch stolzes Jubiläum! Denn 20 Jahre AKN heißt 20 Jahre Beobachtung der Natur und ihrer Veränderungen, 20 Jahre Erfassung von Daten, 20 Jahre Erarbeitung von Stellungnahmen zu Planungen und Bauvorhaben, 20 Jahre Zusammenarbeit mit Gemeinden, Behörden, Organisationen und Privatpersonen, 20 Jahre Biotoppflege in Mooren, Heiden, Grünland, Brachen und an Gewässern, 20 Jahre Renaturierung, Neuschaffung und Sicherung von Biotopen, 20 Jahre Öffentlichkeitsarbeit mit Ausstellungen, Info-Ständen, Vorträgen, Exkursionen, Mitteilungsheften, Flyern, Internet-Präsenz, 20 Jahre Projekte für Natur und Landschaft unserer Heimat und noch vieles mehr. Wie Reinhard Kempe in seinem ausführlichen Bericht in diesem Heft darstellt, sind es sogar mehr als 20 Jahre Arbeit für und Freude an der Natur, die den AKN mit seinen den Verein tragenden Personen auszeichnen. Die Vorarbeiten erfolgten bereits vor 30 und 40 Jahren, ja die allerersten Grundlagen wurden bereits vor 50 Jahren gelegt. Man kann sicher sagen, der AKN ist aus der reichen Landschaft der überaus vielfältigen und engagierten ehrenamtlichen Tätigkeiten in der SG Tostedt nicht mehr wegzudenken, er hat die letzten 20 Jahre deutlich mitgeprägt. Ihr U.Quante |
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AKN-Splitter Führung am renaturierten Todtgraben Eine erste Führung unter Leitung des AKN, angeregt vom Otterer Bürgermeister Herbert Busch, unter Mitwirkung von Armin Hirt (Landkreis Harburg), hat am Sonntag, den 14.10.07 am Todtgraben stattgefunden (siehe Bericht in diesem Heft). Über weitere konkrete Schritte sind wir noch nicht hinaus, aber der gute Wille und ein ernsthaftes Interesse an einer Bachpatenschaft ist auf allen Seiten vorhanden. Kranich-Population in Tostedt und Umgebung wächst weiter Im Rahmen der Kranichtagung 2007 in Handeloh (Bericht in diesem Heft) stellte Reinhard Kempe die Brut- und Nahrungsäume der Kraniche in der SG Tostedt vor. Es ist offensichtlich, dass zum einen die erfolgte Verbesserung der Wasserverhältnisse in unseren Mooren durch Wiedervernässung, zum anderen die allgemein zu beobachtende Ausbreitungstendenz des Kranichs nach Westen zu einem bedeutenden Anstieg der Anzahl der Brut- und Revierpaare in Tostedt und Umgebung geführt hat. |
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Die „Donnerstags-Exkursionen“... . . . viel Wissenswertes über Flora (und Fauna) Unsere zweite Exkursion in diesem Jahr führt uns in den „Wümmegrund" (Flurname dort: Bargermoor ) im NSG Obere Wümme. Wir treffen uns am Kindergarten in Otter und fahren Richtung Süden bis zu einem kleinen Wiesenweg. |
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Eine grazile Schönheit – die Ästige Graslilie An nur drei Stellen im Landkreis Harburg ragen ihre zarten Blütentriebe im Juli aus der trockenen, eher spärlichen Grasflur. Auffällig ist dabei, dass sich alle drei Wuchsorte in der Samtgemeinde Tostedt befinden. Literatur: |
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Früh übt sich . . . . . . wer Libellen fangen will Es war eigentlich kein rechtes Libellen-Wetter am 26.07.07: es war ein wenig zu windig und die Sonne schien nur sporadisch. Aber mein 7-jähriger Enkel Jannik – in seinen ersten Großen Ferien aus Dresden zu Besuch bei uns hier in Höckel – wollte unbedingt mit mir ins Moor. Fachliche Ergänzung: Die Späte Adonislibelle (Ceriagrion tenellum) ist eine südliche Art, ursprünglich um das Mittelmeer herum beheimatet. Weitere seltene Gäste |
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Überraschung am Dössel Ich lerne ja immer noch gerne dazu, und so nahm ich es als gegeben hin, dass Reinhard mir erklärte, unser Schleiereulenkasten in der alten Feldscheune im Dössel sei nach neuesten Erkenntnissen der Ornithologie viel zu klein. Junge Schleiereulen bräuchten viel mehr Platz für ihre Entwicklung, als in dem erst vor 4 Jahren angebrachten Kasten vorhanden sei. Dass der Eulenkasten von Schleiereulen schon entdeckt und auch besucht worden war, wussten wir aus früheren Kontrollbesuchen. Es war also naheliegend, einen größeren Kasten zu bauen, damit die Jungeulen darin herumklettern und Bein- und Flugmuskulatur trainieren können.
Interessant im Zusammenhang mit den Beobachtungen an der Schleiereulenbrut am Dössel sind Erlebnisse an einem Schleiereulenkasten in einem Wohnhaus in Handeloh. Eine weitere Spätbrut, in diesem Falle sogar eine Zweitbrut, wurde von Peter Büsing in der großen Scheune in der Oberen Wümmeniederung festgestellt. In dem dort im Dez. 2005 aufgehängten Kasten gab es in 2007 eine frühe Brut mit Legebeginn etwa am 7.04. Die Gelegegröße wuchs auf 14 Eier an. Die letzten zwei von sechs aufgezogenen Jungvögeln flogen am 14.07. aus. |
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Kongeniale Partnerschaft Die erneute einwöchige Zusammenarbeit mit Günther Ratjen von der Firma Pankop bei der Gestaltung von vier neuen Wiesentümpeln im NSG Obere Wümmeniederung ist mir willkommener Anlass, Günther an dieser Stelle ein paar eigene Zeilen zu schreiben. Zunächst einmal ein ganz herzliches Dankeschön für Dein umsichtiges Arbeiten, für Deine Geduld mit den Dich und Dein mächtiges Gerät bei der Arbeit umkreisenden „Bauleitern"! Dabei ist alles doch ganz einfach! Es sollen größere Kuhlen in der Landschaft entstehen – allerdings von besonderer Gestalt, mit steilen, weniger steilen und lang ausgezogenen, flachen „Wänden", Rändern, Ufern natürlich, denn es sollen ja sich naturnah entwickelnde Tümpel, Teiche, Weiher werden! |
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Unerkannte Veteranen Purgier–Kreuzdornbäume in der Wümmeniederung Donnerstag-Exkursion am 24.05.07 auf den Pacht-Weideflächen südlich von Otter. Literatur: |
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Streuobstwiesen . . . . . . auf der Töster Viehtrift Dort wo vorher am Wistedter Stockenweg am Rande des NSG „Kauers Wittmoor" zahllose alte Autoreifen die Landschaft verschandelten und dort, wo vorher am Quellner Weg kümmerliche Fichten ihr Leben aushauchten, stehen nun jeweils 25 Obstbäume und warten ungeduldig auf den nächsten Frühling, um endlich mit ihren Blüten Farbe in die Landschaft zu bringen. Leicht haben sie es nicht gehabt in ihrem bisherigen kurzen Leben. Im April 2005 als Jubiläumsprojekt des AKN anlässlich der Feier „900 Jahre Tostedt" auf einer Fläche im Verlauf der alten Tostedter Viehtrift gepflanzt, galt es, mit zahlreichen Gießeinsätzen, einen relativ trockenen Sommer zu überstehen. Im Frühjahr 2006 wurde die zweite Fläche am Quellner Weg , ebenfalls im Verlauf der ehemaligen Viehtrift, in Angriff genommen. Fichten wurden gefällt, die Überreste mit riesigen Maschinen in nicht einmal 2 Stunden in den Untergrund eingearbeitet, und zur Entwässerung ein Graben mit seitlichen Drainagesträngen angelegt. Eine undurchdringliche Ortsteinschicht in 60-80 cm Tiefe mit der daraus resultierenden Staunässe machte diese Maßnahme erforderlich. Nach einem schier endlosen frostigen Frühjahr wurden 25 Apfelbäume gepflanzt. Leider war nicht vorhersehbar, welch ein trockener Sommer bevorstand. Trotz häufiger Gießeinsätze mit tausenden von Litern Wasser waren 15 Bäume den Strapazen nicht gewachsen. Sie mussten im Herbst ersetzt werden. Dafür hat uns das Jahr 2007 entschädigt. Wasser von oben floss reichlich, alle Bäume sind wohlauf. Das Gröbste ist damit überstanden. |
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Steinreich mit äußerst attraktiven Kurven All Diejenigen, die jetzt neueste Enthüllungen über die skandalträchtige aber millionenschwere amerikanische Hotelerbin Paris Hilton erwarten, werde ich enttäuschen müssen. Meinen Beitrag widme ich einem alten und zugleich neuen heimischen Prominenten. Nur innerhalb weniger Monate wurde im Jahr 2007 aus einem kaum beachteten Aschenputtel ein vielfach bestaunter Star: Der renaturierte Todtgraben! Der Todtgraben ist das größte Nebengewässer im unmittelbaren Oberlauf der Wümme. Er nimmt seine Anfänge als Entwässerungsgraben im Großen Torfmoor und mündet schon nach wenigen Kilometern in die Wümme. Auf seinem Lauf durch das Naturschutzgebiet „Obere Wümmeniederung" wird er von zahlreichen weiteren Entwässerungsgräben gespeist. Spätestens nach der Einmündung des Hollstedegrabens am Bruchweg südlich von Otter verliert er seinen Grabencharakter und kann als richtiger Bach bezeichnet werden. Während der technische Gewässerausbau den landwirtschaftlichen Flächen zu Gute kam, stellte er sich für das Fließgewässer als ökologische Katastrophe heraus. Seines ursprünglichen, noch aus der Eiszeit stammenden Kiesbettes beraubt, versandete der Todtgraben. Die neuen hohen und steilen Böschungen wurden immer wieder instabil und rutschten ins Bachbett. Der Mensch musste von nun an fortwährend eingreifen, um den gewünschten Ausbauzustand zu erhalten. Mit dem Flurneuordnungsverfahren in Otter bestand die Chance diese Situation zu ändern. Die Naturschutzbehörden hatten über die Jahre bereits mit Hilfe der Flurbereinigung zahlreiche Flächen erworben. Die sog. Teilnehmergemeinschaft, der Zusammenschluss aller privaten und öffentlichen Grundeigentümer im Flurbereinigungsgebiet, hatte die Flurbereinigung genutzt, um Wege und Gewässer auszubauen und den heutigen Anforderungen der Landbewirtschaftung anzupassen. Alles Maßnahmen, die als Eingriffe in die Natur sog. Ausgleichsmaßnahmen nach sich ziehen. Im Juni 2007 kündigten sich die Baumaßnahmen dann ziemlich unpopulär an. Zahlreiche Erlen mussten im belaubten Zustand gefällt werden, um Platz für die Umgestaltungsmaßnahmen zu machen. Als die Baumaschinen dann anrückten und der Todtgraben abschnittsweise sein neues Bachbett erhielt, machte sich zunehmend Begeisterung breit. In zahlreichen Gesprächen für die Anforderungen des Naturschutzes sensibilisiert, leisteten die Mitarbeiter der Baufirma und die Baustellenleitung hervorragende Arbeit. Ein vielfältig gestaltetes Kiesbett, natürlich platzierte Mäander, bachbegleitende Kleingewässer und geschickt platzierte Bodenlager verleihen dem Todtgraben und seiner Niederung ein beeindruckendes Gesamtbild. Um weitere Sandeinträge zu vermeiden, komplettiert ein Sandfang am Bruchweg südlich von Otter die Renaturierungsmaßnahme. Der Todtgraben gestaltet weiterhin sein neues Bachbett unter angemessener Würdigung der Ingenieursarbeit. Alle Beteiligten sind sich einig: die Umsetzung der Planung ist ein voller Erfolg. Die weitere eigendynamische Entwicklung gilt es nun zu beobachten. Bereits 2008 wird sich die Gesamtmaßnahme mit neu entwickelter Vegetation an den Ufern und im Bachbett schon in einem völlig anderen Bild darstellen. Zwischenzeitlich pilgern zahlreiche Interessierte an den Todtgraben, um sich das Projekt anzuschauen. Er wird Vorbild für viele anderen Renaturierungen sein, das steht schon jetzt fest. Mit Spannung wird nun die Rückkehr der heimischen Flora und Fauna erwartet. Bereits in diesem Winter wird mit den ersten Meerforellen gerechnet. Die ausgewachsenen, bis zu 1,20 m langen Tiere wandern vom Meer bis in die Oberläufe der Bäche und werden die Kiesbetten des Todtgrabens zum Ablaichen aufsuchen. Bachforelle und andere Fischarten werden folgen. Eisvogel und Schwarzstorch werden neue üppige Nahrungsgründe vorfinden, vom Aussterben bedrohte Libellen werden die neuen Lebensräume besiedeln und auch der Fischotter findet ideale Lebensbedingungen vor – Herzlich Willkommen! Ein Hinweis: |
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Ein Vormittag im Oste-Quellgebiet Ein schöner Sommermorgen Ende Juli. Wie kann ich ihn nutzen, diesen schönen Tag? Ich entschließe mich, mein Fahrrad zu satteln und zu den Dittmerteichen im Ostequellgebiet zu fahren. Also gedacht, getan, den Rucksack gepackt, den Fotoapparat eingesteckt und los geht´s. Dort angekommen, gehe ich zuerst zum letzten der Teiche. Auf dem Weg dorthin fühlt sich ein Graureiher gestört und sucht das Weite. Am Ziel angekommen, setze ich mich ins Gras und genieße die warmen Sonnenstrahlen. An den Teichrändern blüht der Wasserdost und der Blutweiderich, beides Pflanzen, die gerne von Schmetterlingen und Insekten besucht werden. Aber auch das Sumpf-Helmkraut entdecke ich und sogar ein paar Pflanzen des Gemeinen Dosts (Origanum vulgare). Ich verhalte mich ganz ruhig und warte darauf, was sich mir zeigen wird. Kleine Libellen hängen sich ans Pfeifengras, große schwirren über den Teich. Grashüpfer tummeln sich im Gras und im Brombeergestrüpp entdecke ich ein interessantes mir unbekanntes Insekt, das ich mit meiner Kamera festhalte und das später von Reinhard als Skorpionsfliege erkannt wird. Den Wasserdost kommen die Schmetterlinge besuchen und ich fotografiere Admirale, Landkärtchen, Tagpfauenaugen, das Große Ochsenauge, den Braunen Waldvogel, einen Faulbaumbläuling und einen Dickkopf-Falter. Auch ein Rothalsbock befindet sich auf dem Wasserdost. Im Gesträuch am Wegrand haben Spinnen ihre Netze aufgespannt und warten auf Beute und kleine Spanner fliegen umher. |
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Herzlichen Glückwunsch! Auch von dieser Stelle aus gratulieren wir vom AKN Ingo Wolde ganz herzlich zur Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch den Bundespräsidenten Horst Köhler. |
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Nationale Kranichtagung . . . Mit Freude konnten wir in diesem Jahr die jährlich stattfindende Kranichtagung nach Handeloh holen. Die Tagung wird dafür genutzt, Erfahrungen, Daten und Forschungsergebnisse über den Graukranich weltweit vorzutragen und zu besprechen. In diesem Jahr war der Schwerpunkt gerichtet auf die im Landkreis Harburg und Rotenburg befindlichen Rast- und Sammelplätze. Abschließend ist noch zu berichten, dass die Tagung ein großer Erfolg war. Viele Teilnehmer haben sich doch sehr gewundert, dass es in unserer Region so wunderschöne Gegenden zu erkunden gibt und dass sich hier eine ständig steigende Zahl von Kranichen sehr wohl fühlt. |
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Vier neue Wiesentümpel Aus Landesmitteln konnten auf vier Grünlandflächen südlich und westlich des Großen Torfmoores vier attraktive Tümpel entwickelt werden. Federführend war das Land Niedersachsen mit Herrn Stutzmann aus Lüneburg (ehem. Bezirksregierung). Die vier Landesflächen werden neben vielen anderen von Lüneburg aus verwaltet. In Abstimmung mit Herrn Hirt von der Naturschutzabteilung des Landkreises und in beratender Zusammenarbeit mit dem AKN war einmal mehr Günther Ratjen mit seinem 20t-Bagger eine Woche lang, vom 15. – 19.10, in der Oberen Wümmeniederung unterwegs. Bei durchweg bestem Wetter, ohne gravierende zusätzliche Nässe von oben, sind vier neue Stillgewässer entstanden von unterschiedlicher Größe (2x ca. 20 x 30 m/ 10 x 20 m/ 30 x 40 m). Da die Gewässer ausgedehnten Kontakt zum hoch anstehenden Grundwasser haben, sind sie eigentlich keine Tümpel mehr, sondern Teiche (da vom Menschen geschaffen). Da sie aber in natürlichen Senken angelegt wurden, in denen auch ohne vertiefende Eingriffe oft lange im Jahr mal mehr, mal weniger Wasser steht und da sie z.T. ausgedehnte Flachwasserzonen aufweisen, muss eigentlich von Wiesenweihern gesprochen werden. Die Anlage dieser Stillgewässer ist zudem nicht ausgerichtet auf irgendeine Nutzung durch den Menschen, was für Teichanlagen charakteristisch ist. Das Projekt „Wiesen-Tümpel" soll fortgeführt werden. Land (Bernhard Stutzmann) und Landkreis (Armin Hirt) wollen sich dafür stark machen, dazu gehört auch die Renaturierung aufgelassener ehemaliger Fischteiche in der Wümmeniederung. |
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Gekonnte Querung des Jilsbaches |
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Der Fransen-Erdstern, Korrektur: Die Bilder zeigen den Halskrausen-Erdstern (Geastrum triplex). - Eine ausführliche Korrektur findet sich im Mitteilungsblatt 27! Der Fransen-Erdstern (Geastrum fimbriatum) ist zwar einer der häufigsten aus der Gruppe der Erdsterne, dennoch findet man die Art in unseren Wäldern nur selten. Für jeden Naturfreund, aber auch für den versierten Pilzfreund, gehört die Entdeckung eines Vertreters der Erdsterne zu den großen kleinen Kostbarkeiten im Erlebnisraum Wald. Abschließend ist noch zu berichten, dass die Tagung ein großer Erfolg war. Viele Teilnehmer haben sich doch sehr gewundert, dass es in unserer Region so wunderschöne Gegenden zu erkunden gibt und dass sich hier eine ständig steigende Zahl von Kranichen sehr wohl fühlt. |
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20 Jahre AKN Vor 10 Jahren (1997) schrieb ich noch von einem kräftigen Spross. Aus dem ist inzwischen – was Aufgaben und Mitglieder betrifft – unzweifelhaft ein kräftiger, zukunftsträchtiger Baum geworden, mit starken Ästen und reichlichen Früchten. 1987 waren es 8 Mitglieder bei der Gründung des AKN mit Namensgebung (ohne e.V.), 50 Mitglieder waren es 1997, 150 Mitglieder sind es heute, 2007. Die aufgehängte Leinwand und der zentrale Projektionstisch mit Laptop kündigten weiteren Augen- und Ohrenschmaus an. In prächtiger thematischer Ergänzung beeindruckten dann später Ludwig Narewski mit seinem exquisit gestalteten Videofilm über einige unserer Projekte in 2006 und Günther Knabe mit seinen witzig-ironischen Bild-Text-Kombinationen („Todtschlatt-Visionen"). Der AKN hat also – man spürte es geradezu auf dieser Feier - eine 20jährige intensiv gelebte Geschichte, auf die er nicht ohne Stolz zurückblicken kann. Die 1987 von 8 Gleichgesinnten aus der Samtgemeinde gegründete lose Vereinigung hat aber bereits eine eigene mindesten 30jährige Vorgeschichte. Um 1957 begannen Kempe und Freunde, unter ihnen auch Klaus Sülbrandt (auch heuteMitglied des AKN), im Raum Tostedt - ausgehend von ihrem Wohnort Höckel - Beobachtungsdaten über Blütenpflanzen und vor allem Vögel systematisch zusammenzutragen. Unserer kleinen, schlagkräftigen BUND-Gruppe mit Ernst Schacht, Rolf Müller/Winsen (unser Chef-Botaniker bis 1999 ), Günter Köster und seit jenem Maitag auch mit Reinhard Kempe gelang es, dass fast Jahr für Jahr von der Bezirksregierung in Lüneburg und unter Befürwortung des Landkreises Harburg neue Naturschutzgebiete im Raume Tostedt eingerichtet werden konnten: In enger Zusammenarbeit mit der Unteren und Oberen Naturschutzbehörde wurden von unserer Gruppe die Anträge auf Ausweisung dieser genannten Landschaftsteile als Naturschutzgebiete erstellt bzw wichtige Daten zur Begründung der Schutzwürdigkeit erarbeitet. Alle Anträge wurden von den Behörden durchgesetzt. Das waren Zeiten!! Zwischen 1989 und 91 entstanden in vielen unserer neun Gliedgemeinden mit Unterstützung der damaligen Ortsbürgermeister kleine Arbeitsgruppen, die mitgliederstärksten und bis heute vitalsten in Handeloh und Heidenau. Besonders die Heidenauer Arbeitsgruppe unter der nimmermüden draufgängerischen Regie von Hermann Aldag beeindruckte schon bald durch ihre hervorragenden Arbeitsleistungen und durch ihre vielfältigen wertvollen Verbindungen zur dortigen Landwirtschaft. In Wistedt war und ist es besonders Claus Bohling mit seiner verbindlichen Art, der dem AKN von Anfang an viele Brücken gebaut hat. Die seit Jahrzehnten zunehmend enge, sachbezogene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Herren Rainer Böttcher, Detlef Gumz und Armin Hirt vom behördlichen Naturschutz in Lüneburg (bis 2002) und Winsen war und ist unabdingbare Voraussetzung für die messbare Erfolgsarbeit des AKN. Natur und Landschaft in unserer Samtgemeinde brauchen unsere wache Aufmerksamkeit und tatkräftige Hilfe zur Selbsthilfe. |
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Unterwegs im Wald Der Wald im Bereich der Lohberge
Folgende Problempunkte wurden genannt:
Ein Feuerlöschteich im Wald erfüllt auch eine wichtige ökologische Funktion. In diesem wuchs der Gemeine Wasserschlauch, der mit seinen Fangblasen Wasserflöhe fängt, um auf diese Weise seine Stickstoffversorgung sicher z ustellen. Die Beseitigung von Fichten im Quellbereich des Büsenbaches fördert das Wachstum von Torfmoosen. Zum Abschluss der Führung wies Herr Netzel auf die Verpflichtung der niedersächsischen Forstwirtschaft hin, folgende wichtige Funktionen des Waldes sinnvoll zu verbinden:
Mit einem herzlichen Applaus dankte die Gruppe Herrn Netzel für die interessante Führung. Die Avenser Wiehe bei Heidenau |
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Aktivitäten des AKN im Sommerhalbjahr 2007 Begehungen, Bereisungen, Treffen, Sitzungen, Arbeits- und Pflegeeinsätze |
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Do. 03.05.07: | Zweite Donnerstag-Exkursion (Wümmeniederung), |
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Fr. 04.05.07: | Treffen mit Jägern in Tostedt-Land (NSG Obere Wümme), | |
Di. 08.05.07: | Gesprächsrunde im Rathaus (To) mit Vertretern des Landkreises, der SG und dem Todtgl. Sportverein zum Thema: Baggersee – Umgestaltung, | |
Mi. 09.05.07: | Gespräch beim Landkreis mit Vertretern der HWW zum Thema „Wassermangel" im NSG Ottermoor, | |
So. 13.05.07: | Info-Stand auf dem Hamstermarkt in Tostedt, | |
Fr. 18.05.07: | Begehung des Baggersee-Geländes mit Herrn Wilms von der SG Tostedt, | |
Do. 24.05.07: | Dritte Donnerstag-Exk. (Hamper-Weiden), | |
Mi. 30.05.07: | Kleinarbeitseinsatz: Ausmähen des E-Zaunes auf der Lungenenzian-Weide, | |
So. 17.06.07: | Info-Stand auf Hof Quellen, | |
So. 08.07.07: | AKN-Exkursion in die Lohberge (Netzel), | |
Do.12.07.07: | Vierte Do.-Exkursion: Brachacker Ottermoor, | |
Sa. 21.07.07: | Zaunreparatur auf der Enzian-Weide, | |
Mi. 25.07.07: | Strategie-Treffen an den Dittmer-Teichen (erweiterterVorstand), | |
Mi. 01.08.07: | Zaunarbeiten am Dössel (Kakenstorf), | |
Mi. 01.08.07: | Besuch einer Podiumsdiskussion über die Grundwasserentnahme der HWW in Hanstedt, | |
Do.02.08.07: | Interview mit dem NDR am Trockenlauf der oberen Este zur Grundwasser-Entnahme in der Nordheide (mit Ingo Wolde), | |
Do.09.08.07: | Fünfte Donnerstag-Exkursion (Nabu-Fl./Kakenstorf), | |
Di. 14.08.07: | Besichtigung der Todtgraben-Renaturierungs-Maßnahmen mit Herrn Gumz und Herrn Hirt vom Ldkr., | |
Di. 21.08.07: | Ortstermin auf den Siemers-Stiftungsflächen Neddernhof. Thema: Holzeinschlag, | |
Do.23.08.07: | Sechste Donnerstag-Exkursion (Kamper Heide/Obere Este), | |
Fr. 24.08.07: | Gesprächsrunde in Wistedt mit Landwirten und dem Ldkr. zwecks Vermeidung illegaler Ablagerungen i. d. Landschaft (u.a. durch Dritte), | |
So. 02.09.07: | AKN-Exkursion durch die Avenser Wiehe, | |
Mi.05.09.07: | E-Zaun-Ausmähen auf der Dallmann-Fläche, | |
Do.06.09.07: | 7.Donnerstag-Exkursion: Dallmann-Tümpel, | |
Sa. 22.09.07: | Arbeitseinsatz zur Obstbaumpflege/Viehtrift, | |
Di. 25.09.07: | Herbsttreffen der Handeloher Arbeitsgruppe, | |
Mi. 26.09.07: | Führung der Pfadfindergruppe von Herrn Wacker/To durch das Große Moor (Patenschaftsplanung), | |
Di. 02.10.07: | Begleitung der Bauabnahme am Todtgraben (1.Teil) durch den Landkreis und das Land (Herr Hirt; Herr Stutzmann), | |
Di. 02.10.07: | Herbsttreffen der Arbeitsgruppe Heidenau, | |
Mi.03.10.07: | Mahd und Räumung der Poppenwischen (1.Teil), | |
Sa. 13.10.07: | Arbeitseinsatz: Abbau des E-Zaunes auf der ehemaligen Bohlingfläche / Wistedt-Süd, | |
Sa. 13.10.07: | Arbeitseinsatz der Gruppe Heidenau: Kopfweidenbeschnitt auf der Landkreis-Fläche bei Kallmoor, | |
So.14.10.07: | Führung Otterer Bürger und der Jugendfeuerwehr am umgestalteten Todtgraben (zusammen mit Herrn Hirt vom Ldkr.), | |
Mo. 15.10.07 -Fr.19.10.07: |
Bauleitung zusammen mit Herrn Stutzmann vom Land Nds. bei der Schaffung von vier neuen Wiesentümpeln in der Oberen Wümmeniederung, | |
19.-21.10.07: | Teilnahme an der diesjährigen nationalen Kranichtagung (in Handeloh)/Führung eines Teils der Besucher durch die Obere Wümmeniederung, | |
Mo.22.10.07: | Teilnahme an der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande an Ingo Wolde (BUND, Kreisgruppe Harburg), | |
Fr. 26.10.07: | Begehung Großes Moor/Wistedt zwecks Absprache der Pflegemaßnahmen für das kommende Winterhalbjahr (mit Hermann Aldag, Heinrich Busch), | |
Sa. 27.10.07: | Arbeitseinsatz der Gruppe Handeloh auf der Drögen Heide, | |
Di. 30.10.07: | Vorarbeiten mit dem Traktor zur Beseitigung der Altzäune auf den Pachtflächen in der Wümmeniederung, | |
Fr. 02.11.07: | Treffen zwischen Landkreis (Hirt), AKN (Kempe), Jugendfeuerwehr Otter und Otterer Vertretern des Angelvereins Fintel, Lauenbrück und Westervesede zu den Themen Patenschaften, Monitoring, Angelerlaubnis am Todtgraben und anderen Zuflüssen der Wümme bei Otter, | |
Sa. 03.11.07: | Arbeitseinsatz zur Beseitigung der Altzäune auf Pachtflächen, | |
Sa. 03.11.07: | Arbeitseinsatz der Heidenauer Gruppe: Entkusseln im NSG Großes Moor bei Wistedt, | |
Mo.05.11.07: | Kontrolle der Wasserstände und des Brachackers (Schafbeweidung) im NSG Ottermoor, | |
Mo.12.11.07: | Vorsägen für den Arbeitseinsatz am Samstag im Todtschlatt (Vorwerk-Stiftungsfläche), | |
Fr. 16.11.07: | Kontrolle der Wasserstände im Ottermoor und der illegalen Ablagerungen von Eichelmast auf dem dortigen Sandmagerrasen, | |
Sa. 17.11.07: | Arbeitseinsatz auf der Vorwerk-Stiftungsfläche in der Todtglüsinger Heide (Todtschlatt), | |
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