Mitteilungsblatt 36

Liebe Mitglieder und Freunde des AKN,

Schon wieder konnte ein prall gefülltes Mitteilungsblatt über die Arbeit des AKN, über verschiedene Tiere und Biotope und über die Natur in der SG Tostedt fertiggestellt werden. Ich hoffe, es gefällt den Lesern in seinem Inhalt und in seiner Gestaltung. Ich sage allen Mitwirkenden herzlichen Dank.

Die Aufmachung des Mitteilungsblattes in Farbe und mit vielen Fotos sowie der abwechslungsreiche Inhalt wurden in letzter Zeit mehrfach lobend erwähnt. Das AKN-Heft liefert einen wichtigen Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit des Vereins mit positiven Auswirkungen. Die aktiven Mitglieder sehen ihre Mitarbeit dokumentiert, die passiven Mitglieder können sich einen Eindruck verschaffen über die Arbeit des AKN und die Natur in Tostedt und potentielle Mitglieder werden zu einer Mitgliedschaft angeregt. Hinzu kommt die Außenwirkung bei Nichtmitgliedern, Behörden und Institutionen. So gehen jeweils Hefte an die Bürgermeister, das Bauamt und die Bibliothek der SG Tostedt, an den Landrat und die Naturschutzbehörde des Landkreises, die Niedersächsische Naturschutzbehörde, zwecks Archivierung an die Niedersächsische Landes- und die Bundesbibliothek, an BUND und Nabu, die NNA (Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz, ehemals Norddeutsche Naturschutz Akademie, Hof Möhr) und den LBU (Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen).
Der LBU ist ein anerkannter, landesweit tätiger Umweltverband, in dem der AKN Mitglied ist und den der AKN im westlichen Teil des Landkreises Harburg bei offiziellen Stellungnahmen im Rahmen der Verbandsbeteiligung als Träger öffentlicher Belange vertritt.

Wie in jedem Heft berichten wir auch diesmal von vielen Erfolgen, aber auch von einigen Ärgernissen. Zu den positiven Ergebnissen des Sommers zählen die vielen Aktionen und Arbeitseinsätze zugunsten unserer Natur, die einen breiten Raum in diesem Heft einnehmen, sowie die fast erfolgreich abgeschlossenen Bemühungen des AKN, wertvolle Flächen zu sichern, über die im nächsten Heft zu berichten sein wird. Auch über die vier im Jahre 2012 durchgeführten Exkursionen wird ausführlich berichtet, ergänzt durch Überlegungen zur Umwelterziehung und Öffentlichkeitsarbeit.
Auf zwei ärgerliche, enttäuschende Vorkommnisse wird auf den nächsten zwei Seiten eingegangen („Kommunen für biologische Vielfalt" und „Ein Platz zum Wohlfühlen") - leider erreichen unsere Ideen und Ziele nicht alle Bürger und auch nicht genügend viele Entscheidungsträger vor Ort.
Neu sind zwei Beiträge, die Anregungen für Naturinteressierte geben: „Welche Wildkräuter kann ich nutzen?" und „Soll ich Wildvögel im Winter füttern?".

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine geruhsame Weihnachts- und Winterzeit, nutzen Sie die kurzen Tage in der Natur und genießen Sie die langen Abende zu Hause.
Ihr/ Euer Uwe Quante

 

 

 

 

 

 

 

 

AKN-Splitter
Wichtiges - kurz berichtet
 

Nachrufe

Zwei langjährige Mitglieder unseres Vereins sind im letzten Halbjahr verstorben. Wir waren und sind tief betroffen.
Am 31. Juli 2012 verstarb Erika Menk aus Buchholz im Alter von 82 Jahren nach lange geduldig ertragenen Leiden. Noch bis Ende 2010 nahm sie an den meisten unserer botanischen Donnerstag-Exkursionen teil. Sie war auch langjähriges Mitglied des Nabu Buchholz und dort wie bei uns als eine engagierte, kenntnisreiche Ornithologin aktiv.
Ende August 2012 erfuhren wir vom Tod unseres Mitgliedes Hans-Jörg Bengel aus Otter. Er starb am 19.8.2012. Seit Gründung des AKN als eingetragener Verein haben er und seine Frau Eleonore unsere Arbeit unterstützt.
Der AKN ist beiden zu großem Dank für ihre im besten Sinne hilfreiche Unterstützung verpflichtet. Wir werden sie fest in unserer Erinnerung behalten. Unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen.
Im Namen des Vorstandes
Reinhard Kempe

Kommunen für biologische Vielfalt

Der Antrag des AKN auf Beitritt der SG Tostedt zum Bündnis wurde von der Samtgemeinde abgelehnt.
Aus der Begründung, die wir von Herrn Bostelmann erhielten: „... der Samtgemeindeausschuss hat sich mit Ihrem o.g. Antrag befasst und ... beschlossen, dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt" nicht beizutreten.
Diese Entscheidung richtet sich nicht gegen eine durchaus engagierte und wichtige Vereinigung, sondern basiert ... auf dem Entschluss, dass die Samtgemeinde Tostedt nicht allen Anträgen auf Beitritt gerecht werden kann und ... nur noch dort beitritt, wo eine Mitgliedschaft ... unabdingbar erscheint.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Bostelmann"

Wir finden, dies ist äußerst bedauerlich! Wieder eine vertane Chance für Tostedt und die Natur!
 

Fledermäuse - Aufruf zur Meldung und Mitarbeit!

Der AKN möchte im Jahr 2013 erste Schritte zur Erfassung der Fledermäuse in der SG Tostedt unternehmen. Hierzu ist es wichtig, dass uns bekannte Vorkommen gemeldet werden:
Wer kennt Überwinterungsplätze?
Wer kennt Schlafplätze im Sommer?
Wo fliegen Fledermäuse im Sommer?

Fledermäuse sind nicht nur interessant, sondern auch gute Indikatoren für eine intakte Natur (siehe Artikel unten).
Meldungen bitte an
Uwe Quante (Tel. 04182-8768,
e-mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
oder auch an die anderen Vorstandsmitglieder.

 
 
 
 

In den Sand gesetzt
"Ein Ort zum Wohlfühlen"?

Wirklich? Wie „versteinert" müssen da die Gefühle der Einweihungsgäste gewesen sein, dass sie zu dieser Aussage kamen? Jedenfalls war das die Balkenüberschrift in der Zeitung. Gewiss, die Bepflanzung und einladende Bänke fehlen noch, aber der Boden für beides ist ja bereitet worden in diesem Sommer, und die Verantwortlichen waren laut Zeitungsbericht des Lobes voll (siehe die Überschrift).
Wie sagte ein Freund beim Anblick dieses in Stein erstarrten Fleckens Erde am so wichtigen Zentralraum für die Tostedter, am Sand: Es wirkt wie die sorgfältig angelegte Ausstellungsfläche eines Baumarktes, ein Materialangebot für steinerne Flächengestaltung. Die „Brutalität" des in Bausteinen erstarrten rechten Winkels langweilt das Auge, erschlägt die Fantasie.
Das wird das wenige Grün in den ausgewiesenen strengen Pflanz-Quadraten nicht kompensieren können. Pflegeleicht ist die ganze Anlage wohl. Aber hat man nur an Randalierer, an Vandalen, an das Herbstlaub gedacht? Man wundere sich nicht über die Attraktvität der Drahtfallen für Abfälle aller Art. Und ein derart massives Angebot an Steinmaterial ist auch nicht gerade ein Freund haltloser Bierflaschen.
Was war das für eine schöne kleine Oase mit ihren großen starken Bäumen. Die Bäume mussten fallen – aus Sicherheitsgründen. Okay. Der geschützte Gelbstern wurde sorgfältig entnommen und an eine sichere Stelle verpflanzt. Okay. Aber der Rest der Verfügungsfläche zum Rasten, zum Verschnaufen und Wohlfühlen liegt unter einem hektischen Muster von Bausteinen beerdigt. Wieder ging ein kleiner, aber feiner Naturrest in Tostedt verloren. Kein Ruhmesblatt. Schade! Wir wünschen dem Ort natürlich trotzdem eine gute Entwicklung.

 
Der im Frühjahr neu gestaltete Platz am „Sand“ im Herzen von Tostedt
 

WAS MEINEN SIE?
Sind Sie unserer Meinung oder sehen Sie die Sache anders? - Kennen Sie auch andere Ereignisse oder Maßnahmen in der Natur der SG Tostedt, die ihre Ablehnung oder gar Empörung hervorgerufen haben? - Melden Sie sich doch mal bei uns.

 


Die AKN-Kinderseite

Basteln - Wir bauen ein Insektenhotel

Damit allein lebende Insekten, wie z.B. Wildbienen, den Winter gut überstehen, müssen sie geeignete Unterschlüpfe finden. Dies wird immer schwieriger, da ihre natürlichen Lebensräume oft durch den Einsatz von Giften und das herbstliche „Aufräumen" in unseren Gärten verloren gehen.
Nicht nur in der freien Natur, auch im Garten helfen viele „Nützlinge" wie Hummeln, Schlupf-, Falten-, Grab- und Wegwespen, Florfliegen oder Ohrwürmer durch Bestäubung und als biologische „Schädlingsbekämpfer", das natürliche Gleichgewicht zu bewahren.
Sie alle brauchen aber auch im Sommer Nischen und Schlupflöcher, die als Nisthilfe und zur Ei-Ablage genutzt werden, oder einfach nur, um sich vor Regen und Wind zu schützen. Mit dem Basteln eines „Insektenhotels" könnt ihr mithelfen, unseren Insekten und anderen kleinen Tieren eine bessere Überlebenschance zu geben.
Beim Bau und der Auswahl der Materialien dürft ihr eurer Phantasie freien Lauf lassen. Am besten ihr sammelt erstmal in der Natur alles zusammen, was von sich aus bereits kleine Löcher oder Spalten hat, wie Stroh, Bambusstäbe, hohle Zweige (z.B. vom Hollunderbusch) oder Schilfhalme. Diese kann man zu Matten aufrollen, in Blechdosen stecken, oder einfach mit einer festen Kordel bündeln und regen- und windgeschützt aufhängen.
Wer ein „Luxus-Hotel" bauen möchte, wie es im Foto rechts gezeigt wird, kann noch zusätzlich Tannenzapfen, altes Totholz, angebohrte Baumscheiben und Lochziegel einbauen, die am Ende etwas mit Lehm zugeschmiert werden.
Bei dieser Größe muss natürlich die Standfestigkeit gesichert sein und auch ein Dach gegen Regen und Schnee eingeplant werden. Aufgestellt werden sollte das Hotel an einem sonnigen Standort und möglichst nach Süden ausgerichtet sein. So haben es die Insekten schön warm und mögliche Feuchtigkeit trocknet schnell ab.

Einfache, leicht herzustellende Wohnungen für Wildbienen und einzeln lebende Wespenarten: Bündel von Schilfhalmen und Holzscheiben, in die verschieden große Löcher gebohrt sind. Einige Löcher sind bereits bewohnt und von den Bewohnern mit Lehm verschlossene worden.





























[Inhalt]

Raten - was brummt denn da?

Könnt Ihr die Insekten unterscheiden, die im Frühjahr und Sommer von Blüte zu Blüte oder auf dem Obstkuchen umherschwirren? Für alle gilt: nicht schlagen oder mit hektischen Bewegungen vertreiben. Es sind nützliche Tiere, die nur aus Angst stechen. Einige besitzen noch nicht einmal einen Stachel.


Zum Vergrößern anklicken!

 

Natur aktiv erleben
Gemeinsame Aktion der Naturschutzverbände und des Sportbundes

Unter dem Motto „Natur aktiv erleben" haben am Sonntag, dem 16. September, mehr als 10.000 Teilnehmer Natur und Sport kombiniert. Mehr als 120 Sportvereine und Naturschutzorganisationen beteiligten sich an der Aktion von Landessportbund Niedersachsen, Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz und NDR 1 Niedersachsen, unter ihnen auch der AKN und der MTV Tostedt.

Gefördert wurde „Natur aktiv erleben" von der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung, der Niedersächsischen Bingo-Stiftung für Umwelt und Entwicklungszusammenarbeit, der Stiftung Zukunft Wald und den Sparkassen in Niedersachsen.
Ziel der Aktion war es, Outdoor-Sportarten auszuüben bzw. auszuprobieren und sich gleichzeitig über den Schutz von Natur und Umwelt zu informieren. Bei 152 Veranstaltungen überall in Niedersachsen kooperierten Naturschützer und Sportvereine, um den Besuchern unter fachkundiger Anleitung viel Informatives über Sport und Naturschutz zu vermitteln. MTV und AKN hatten zu einer Nordic Walking–Tour zur Este und zum Todtschlatt eingeladen.
Bei sonnigem Wetter waren knapp 20 Teilnehmer erschienen, die sich nach einer kurzen technischen Einführung in Richtung Kakenstorf zur Este auf den Walk machten. Dort stellte Henry Holst (1. Vors. AKN) den Lebensraum Bach mit seinen charakteristischen Bewohnern vor und demonstrierte diese auch in natura. Außerdem wurden die Beeinträchtigung und Gefährdung der Heidebäche durch Eingriffe und Einträge sowie Möglichkeiten der Renaturierung erläutert.
Nach einem weiteren Wegabschnitt und einer kleinen Stärkung in Form eines gesunden Imbisses (Obst, Mineralwasser und Müsliriegel) wurde ein kleines Hangquellmoor im Todtschlatt angesteuert.
Dort war der Lebensraum Moor mit seiner Flora Gegenstand der Erläuterungen und Demonstrationen. Uwe Quante (1. Stellv. Vors. AKN) zeigte charakteristische Moorpflanzen, erklärte die Entstehung und Bedeutung von Hochmooren, deren Gefährdung und Vernichtung. Schließlich wurde über die Rolle der Moore im Rahmen des Klimaschutzes sowie über Moorschutz und Moorrenaturierung diskutiert.
Durch die Todtglüsinger Heide führte der letzte Teil der Wegstrecke zurück zum Ausgangspunkt.
Einhellige Meinung der Teilnehmer: es hat viel Spaß gemacht und man hat Neues und Interessantes über die heimische Natur und die Notwendigkeit ihres Schutzes erfahren.

Station Bach:

Die Este, ein idyllischer, aber auch bedrohter Heidebach

Station Moor:

Ein Kleinmoor, wertvoller Lebensraum im Todtschlatt

(Foto: Moorlilienblüte im Juli)
Henry Holst vom AKN demonstriert die Bewohner des Baches, wie Bachflohkrebse und Eintagsfliegenlarven


Uwe Quante vom AKN erläutert Wissenswertes zum Lebensraum Moor

 








Eine gesunde, sinnvolle Beschäftigung 
in der Natur: Nordic Walking

 

Naturpark-Tag Lüneburger Heide
Ein starker AKN war dabei
Ärmel hochkrempeln für die gute Sache! - Unter diesem Motto hatten der Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide (VNP) und die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NNA) zu Biotoppflegeaktionen in die Lüneburger Heide eingeladen. Beim 2. Naturpark-Tag am Samstag, dem 10.11.2012, wurden Arbeitseinsätze zur Pflege und Erhaltung der Lüneburger Heide durchgeführt, z.B. Entkusselung von Heideflächen und Mooren oder Pflege- und Pflanzaktionen in Wäldern.
An der Naturschutzaktion beteiligten sich rund 300 kleine und große Helfer auf 23 Flächen. Dabei waren viele Naturschutz-Gruppen, Vereine, Dorfgemeinschaften, Freiwillige Feuerwehren und Imker.
Unter ihnen war auch der Arbeitskreis Naturschutz in der Samtgemeinde Tostedt, der mit einer Gruppe von 27 freiwilligen Helfern teilnahm, und zwar mit Pflegemaßnahmen in einem wertvollen Eichenkrattwald nahe dem Landschaftsschutzgebiet Büsenbachtal (siehe Bericht auf Seite 10). Ziel des Arbeitseinsatzes war es, die Anzahl der heranwachsenden Fichten zu reduzieren und so wieder mehr Licht in den Eichenwald zu bringen.
Die Rentnerband des AKN hatte Vorarbeit geleistet, die Fichten bereits gefällt und zerlegt, so dass sie mit vereinten Kräften am Aktionstag in gut 2 Stunden abgeräumt werden konnten. Alle Helfer waren vom Ergebnis begeistert: es lässt sich viel bewegen, wenn man gemeinsam anpackt.


Die schlagkräftige Truppe des AKN beim Naturpark-Tag












[Inhalt]

 

Ein Wald voll wunderlicher Gestalten
Der Eichenkrattwald in der Nähe des LSG Büsenbachtal
Meine Beschäftigung mit diesem bizarren Eichenwald inmitten eines Meeres von Nadelwald beginnt irgendwann in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. Seine „Entdeckung" machte ihn für uns (Freunde und Familie) zum Märchenwald, Moos- und Flechtenwald, zum Pilzeldorado. Es waren und sind die abenteuerlichen Baumgestalten, die so faszinieren. Sie sind entstanden durch die historische Nutzung der Traubeneichenbestände (Quercus petraea) als Hutewälder und als Holzlieferanten. Im geschlossenen Bestand sorgte dann das Austriebsvermögen des Stumpfes für Nachwachsen meist mehrerer Stämme, der Verbiß durch das Weidevieh bewirkte in der Folge den oft extrem unregelmäßigen Stammwuchs und die bizarren Verzweigungen im unteren Teil der Bäume.
Leitvogelart war in diesem Wald der Waldlaubsänger oder Waldschwirrvogel, der sein Backofennest tief im Heidelbeerkraut anlegte. Er brütet auch heute (2012) noch dort, auch wenn die Räume für ihn enger geworden sind. Die Räume, die Freiräume für die Zwergsträucher und Moose unter dem lichten Kronendach der Eichen, waren schon einmal enger geworden – durch kräftig heranwachsende Jungfichten aller Altersstufen, Anfluggehölze durch Samenanflug aus der Umgebung. Und die war voller Altfichten. Das war in den 80er Jahren.
Inzwischen waren die Hamburger Wasserwerke (HWW) Eigentümer der Waldfläche geworden. Am Südrand wurden damals einige Tiefbrunnen der Westbrunnen-Reihe niedergebracht. Der Wald erhielt schon damals einen „Waldschutzstatus" durch den Landkreis Harburg, eine Selbstverständlichkeit in einem Trinkwasser-Entnahme-Bereich! Auch die HWW wollten natürlich den Erhalt dieses wunderschönen Laubwaldes. Und so war dieser uns seit langem so ans Herz gewachsene, aber auch durch ökologischen Sachverstand in seiner Bedeutung erkannte und gewertschätzte Eichenkratt für’s erste gesichert!
„Gefahr" kam allerdings, wie oben schon angedeutet, von einer anderen Seite, wuchs gleichsam im Innern des Waldstücks schleichend heran: es waren die immer dichter aus dem Samenanflug keimenden und kräftig heranwachsenden Jungfichten, in einigen Bereichen auch schon mit Baumcharakter.
1986/87 fand dann im Grunde zur rechten Zeit, aber ohne vorherige naturschutzfachliche Absprache und daher völlig überraschend auf etwa der Hälfte der Fläche dieser wertvollen Waldparzelle eine radikale Entnahme der Jung- und z. T. auch einiger heranwachsender Altfichten durch die zuständige Forstbetriebsgemeinschaft statt.
Gleich im Anschluß im Winter 87/88 hat sich dann bereits der Arbeitskreis Naturschutz hier eingebracht. Mit vielen Freiwilligen ging er daran, das schwernadelige Ast- und Kronenmaterial auf wenigen Haufen zusammen zu tragen. Zu viele wertvolle Moos- und Zwergstrauchbestände waren zugedeckt und drohten zu ersticken.
Der besagte Einschlag war – wie von uns befürchtet – zu radikal gewesen. Das durch eine differenzierte Jungfichtenkammerung entstandene Wald-innenklima hatte seine spezifische Luftfeuchtigkeit z.T. verloren: die in der freigestellten Hälfte an vielen Eichenstämmen hängenden seltenen Bartflechten gingen zurück. Sie sind – z.T. sicherlich auch auf Grund zunehmender Beschattung durch die weiter heranwachsenden Fichten in der nicht durchforsteten Hälfte - bis heute gänzlich verschwunden.
2002- 2004 gab es noch einige Wuchsstellen in z. T. größeren Stammhöhen.
Der Eichenkrattwald brauchte daher dringend eine neue Initiative. Die Hamburger Wasserwerke, die Forstbetriebsgemeinschaft Hanstedt, Herr Hamann aus Handeloh und andere Forstfachleute und Flechtenkenner, sowie der AKN setzten dann 2008 unter der Leitung der Naturschutzbehörde des Landkreises die neue Initiative in Gang: Das Projekt „Eichenkratt".

Und das ist seitdem geschehen:
Der Tostedter Pilzexperte Jörg Albers erstellte nach einem Kurzdurchgang im Oktober 2008 eine 66 Arten umfassende Liste von Pilzen, viele davon Totholzbewohner. Die vollständige Erfassung der Pilze ist z. Zt. nicht zu leisten. Die tatsächliche Artenzahl liegt sicherlich um ein Mehrfaches höher.
Das Ehepaar Georg und Heidrun Baur aus Hamburg, Moosspezialisten im Botanischen Verein Hamburg, legten 2009 eine umfängliche Liste der bei mehreren Begehungen gefundenen Moosarten vor: 54 Arten, 9 Lebermoos- und 45 Laubmoos-Arten, darunter aus beiden Gruppen zusammen 10 Arten der Roten Liste Niedersachsen (gefährdete und stark gefährdete Arten).
Sowohl Jörg Albers als auch das Ehepaar Baur betonen in ihren Begleittexten zu den geplanten Maßnahmen zu Förderung und Erhalt des Systems Eichenkrattwald u. a. die hohe Bedeutung des Totholzanteils, des mageren, sauren Bodenmilieus, einer wichtigen hohen Luftfeuchtigkeit und die Bedeutung einer gezielten Ausdünnung dichterer Jung- und Altfichtenhorste. Den immer neu heranwachsenden Fichten fällt dabei eine komplexe Rolle zu im Eichenkratt. Sie haben die wichtigen Funktionen der Windbrechung und lockeren Kammerung des Waldinnenraums und „halten" damit die Luftfeuchtigkeit hoch. Sie bringen aber ab einer kritischen Größe und Dichte die Gefahr zu starker Beschattung der Zwergsträucher, Moose und Flechten mit sich, später auch der Eichen selbst.
Genau in diese Problematik bringt sich der AKN in die Gesamtplanung der Maßnahmen ein. Mitglieder des Arbeitskreises und der Jugendfeuerwehr Handeloh haben im Herbst 2012 kleinere, mittlere und auch höhere Jungfichten entsprechend den eben geschilderten Zielen gezielt herausgenommen.
Die inzwischen z. T. zu großen Bäumen herangewachsenen und in Bereichen dicht stehenden alten Fichten wird die Forstbetriebsgemeinschaft Hanstedt unter Arne Holst im Anschluss herausnehmen bzw. gezielt ausdünnen. Das ist der Plan nach einer gemeinsamen Begehung des Waldes im November 2011 mit Detlef Gumz und Hans Brackelmann von der Naturschutzabteilung des Landkreises, Arne Holst von der FBG Hanstedt und dem AKN.
Zu den abgesprochenen Maßnahmen gehört auch, dass auf zwei oder drei kleinen sehr lichten, baumfreien Teilflächen Neupflanzungen von Traubeneichen in einem temporären Gatter erfolgen sollen. Denn eine Naturverjüngung findet z. Zt. nicht statt. Zu intensiv ist der Wildverbiß und auch der Schattendruck. Die Eiche ist ein Lichtkeimer.


Unterschiedlich alte Jungfichten gliedern den Waldinnenraum. Die Luftfeuchtigkeit wird erhöht.


Versteckt in den Wäldern südlich des LSG Büsen-bachtal liegt der „Märchenwald"


Der Waldlaubsänger - ein typischer Bewohner lichter Laubwälder. Er verrät seine Gegenwart durch einen schwirrenden Gesang und brütet in einem backofenartigen Bodennest versteckt in den Blaubeersträuchern

Hervorragend für vielfältiges Pilzwachstum: Der Totholzreichtum
Ein kräftiger Bestand vom seltenen Farnwedelmoos, unten zusammen mit dem auffälligen Zahn-Plattmoos






[Inhalt]
Wussten Sie, dass
es in Deutschland zwei heimische Eichenarten gibt: Die Stiel- und die Traubeneiche.
Eichen haben einen Flächenanteil von ca. 10% der Waldfläche in Deutschland.
Stiel- und Traubeneichen sind schwer zu unterscheiden. Der Name der Stieleiche leitet sich von den gestielten Eicheln ab, die Früchte der Traubeneiche sind fast ungestielt. Die Blätter der Stieleiche sind jedoch ungestielt, während die der Traubeneiche einen deutlichen Blattstiel aufweisen.
Weil die beiden Eichenarten sehr ähnlich und variabel sind und auch genetisch kaum Unterschiede festgestellt wurden, ordnen viele Systematiker beide Eichen einer Art zu.
Ökologisch unterscheiden sich Stiel- und Traubeneiche allerdings deutlich, insbesondere hinsichtlich der Standorte: Stieleichen wachsen auf feuchten, schwach sauren Böden, Traubeneichen bevorzugen warme, trockenere und nährstoffreichere Böden.





 

 

Neues vom Eisvogelkasten
Eisvogel 2012 - ein zweiter Zwischenbericht
Es wurde tatsächlich ein „Eisvogeljahr" an den Dittmer-Teichen. Zwei erfolgreiche Bruten in der Ende März/Anfang April angelegten Röhre konnten wir schließlich beobachten. Eine Brutablösung wurde am 28.04. beobachtet, Fütterungen Anfang Mai und schließlich am 22.05. vier Exemplare gleichzeitig vor, neben und beim Ein- und Ausflug der Röhre. Unter hohen Stimmlauten ging es pfeilschnell von einer Seite des Teiches zur anderen in alle Richtungen. Ein Altvogel war eindeutig zu erkennen, als er neben der Brutröhre saß und auch zweimal hineinging.
Bei sehr sporadischen Besuchen herrschte dann Ende Mai/Anfang Juni erstaunliche Ruhe am großen Teich. Es fanden sich an der Steilwand des Kastens keine Spuren zur Anlage einer neuen Röhre für die zweite Brut. Wenn es eine solche gab, musste die Bebrütungsphase in dieser Zeit in der alten Röhre ablaufen.
Die Brutphase dauert – das ist aus vielen Untersuchungen bekannt – zwischen 18 und 21 Tagen, die anschließende Nestlingszeit 23 – 27 Tage. Von den aus unserem Beobachtungsversteck bisher wahrgenommenen Aktivitäten an und um die Brutröhre herum konnte die „Ruhephase" am Teich durchaus die zweite Bebrütungszeit bedeuten. Das kam zeitlich hin. Unsicherheit machte sich dennoch breit: Oder sollte es keine 2. Brut geben? Dann am 12.07. konnten zwei Fütterungen innerhalb von 45 Minuten beobachtet werden. Interessant war das Verhalten des fütternden Altvogels: Beim Herauskommen nach der Fütterung stürzte sich der Vogel sofort vor der „Steilwand" auf die Wasseroberfläche, schlug (wie beim Baden von Vögeln zu beobachten) mit den Flügeln auf die spritzende Wasseroberfläche, kam kurz hoch, um erneut flügelschlagend kurz in die Wasseroberfläche einzutauchen. Darauf flog er (nicht einsehbar) auf ein Weidengebüsch, um dann in schnellem horizontalem Flug noch einmal das Blickfeld des Beobachters zu kreuzen. Dann war er fort.
Es gab also Junge hier einer zweiten Brut, die gefüttert wurden! Aus dem ovalen Eingang der Röhre leckte inzwischen eine Kotspur heraus, auch ein deutliches Merkmal für ein reiches Innenleben von Röhre und Brutkessel. Und bei so viel Stoffumsatz mit seinen zwingenden Ausscheidungen war ein Bad nach Durchlaufen der engen Röhre beim Füttern für den Altvogel eine notwendige Hygienemaßnahme. Am 31.07. konnte noch einmal ein Altvogel auf dem Anflugast neben der Brutröhre beobachtet werden. Er flog indes nicht die Röhre an. Das geschah zweimal innerhalb von 1 ½ Stunden.
Schließlich tauchten am 12.09. innerhalb weniger Minuten nach Einnehmen des Beobachtungspostens drei Eisvögel in der Nistplatznähe auf und jagten immer wieder pfeilschnell dicht über der Wasseroberfläche von Ufer zu Ufer: die Jungvögel der zweiten Brut !?

Unsere Beobachtungen sind insgesamt sehr unvollständig. Alle, die den Eisvogelkasten kannten, haben sich sehr zurückgenommen, um Störungen zu vermeiden. Es gibt einen gut platzierten, versteckten Beobachtungsplatz auf der gegenüberliegenden Seite des Teiches. Er wird für 2013 noch verbessert. Man erreicht ihn über einen bogenförmigen Pfad durch den Wald, links der Teiche, wobei der Weg an den Teichen gleichsam die Sehne darstellt. Er beginnt links des 2. Teiches unterhalb der Hütte. Wir denken über auffällig unauffällige Markierungen nach.
Der Beobachtungsplatz unter einer Fichte hat auch zwei provisorische Sitzgelegenheiten. Geduld und ruhiges Verhalten sind natürlich gefragt, ein Fernglas selbstverständlich auch. Die meisten Aktionen des Eisvogels vollziehen sich allerdings blitzschnell – und dann blitzt es auch herrlich bei Sonnenschein über dem Wasser, ganz kurz nur, dann ist der „fliegende Edelstein" auch schon wieder fort oder in der Brutröhre verschwunden oder er sitzt (dann oft minutenlang) auf einem einsehbaren Ast frei sichtbar neben seiner künstlichen Steilwand, eine besondere Belohnung für die Geduld des Beobachters.


Der Eisvogel ist ein territorialer Einzelgänger. Er ist standorttreu und tagaktiv. Oft sitzt er lange Zeit still auf einem niedrig über dem Wasser hängenden Ast.


Unsere erfolgreiche künstliche Eisvogelwand fügt sich gut in die Uferstrukturen ein


Eisvogel beim Einflug in die Niströhre. Eine lang herauslaufende Kotspur im Eingang verrät oft schon die erfolgreiche Brut im Inneren


Alt- mit Jungvogel am Eingang einer ungewöhnlichen Nestanlage

[Inhalt]

 

 

Jäger der Nacht
Year of the Bat
Es war das Jahr der Fledermaus. Hatte der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher bereits 2011 das Große Mausohr (eine der Fledermausarten, s.u.) zum Höhlentier des Jahres gewählt, so wurde gar die ganze Unterordnung „Fledermaus" international zum Tier des Jahres 2012 erkoren.
Die Fledermaus hat kaum natürliche Feinde und dennoch ist die Hälfte der weltweit vorkommenden 993 Fledertierarten vom Aussterben bedroht. In Deutschland sind sogar alle 22 Arten stark bedroht. Die Gründe liegen laut Wissenschaftlern in der intensiven Land- und Forstwirtschaft und der Vernichtung natürlicher Lebensräume. Um auf diese dramatische Situation aufmerksam zu machen, wurde mit zahlreichen Veranstaltungen, Info-Broschüren und Publikationen versucht, die nachtaktive Fledermaus in unser Blickfeld und vor allem in ein besseres Licht zu rücken.
Die Fledermaus leidet unter vielen Vorurteilen. Aufklärung durch Vorträge und Exkursionen sollen helfen, den angedichteten Ruf als Blutsauger zu korrigieren. Denn es gibt tatsächlich nur 3 Unterarten an Vampirfledermäusen, die vornehmlich in Südamerika beheimatet sind. Alle anderen Fledertiere ernähren sich von Insekten oder Früchten.
Hierzulande haben Fledermäuse ihr schlechtes Image vor allem dem christlichen Mittelalter zu verdanken. Während man sich Engel mit gefiederten Schwingen vorstellte, glaubte das Volk, Dämonen hätten Flughäute wie Fledermäuse. Schließlich schienen diese fliegenden Säugetiere auch gegen die göttliche Ordnung zu verstoßen, nämlich in der Nacht zu jagen und am Tag zu schlafen – und das auch noch mit dem Kopf nach unten hängend. Erschwerend hinzu kam das ungewöhnliche Aussehen der Fledermäuse. Es flößte den Menschen Furcht ein - und tut es zum Teil bis heute. Unerklärbar waren die besonderen Zähne und Krallen sowie ihr menschenähnliches Skelett. Die großen Ohren und die unheimlichen Flügel mit vielen Falten weckten Phantasien und machten das Tier noch schreckenerregender. Ihre Fähigkeit, sich auch in tiefster Dunkelheit problemlos zurecht zu finden, nährte die Annahme, die Tiere besäßen widernatürliche und magische Kräfte.
Viele Fledermäuse mussten deshalb ihr Leben lassen und wurden zu Zaubermitteln eingekocht, als Schutz gegen schwarze Magie an Türen genagelt oder als Boten des Teufels gejagt. Nicht viel besser erging es ihren Kameraden in Übersee: in Afrika, Asien und in Amerika, wo die allermeisten Arten der wärmeliebenden Fledertiere beheimatet sind. Hier wurden sie allerdings nicht aus religiösem Aberglauben, sondern aus handfesteren Gründen verfolgt. So steht noch heute der Seychellen-Flughund (mit über 1 Kilo Gewicht und knapp 1,5 m Flügelspannweite einer der grössten seiner Art) landesweit als traditionelles Currygericht auf den Speisekarten, was vermutlich daher rührt, dass zu Beginn der menschlichen Besiedelung der Flughund das einzige Säugetier überhaupt auf den Inseln gewesen war.
In Brasilien und Venezuela wurden ebenfalls noch in jüngerer Vergangenheit Zigtausende von Fledermaushöhlen gesprengt da Viehzüchter die Übertragung von Seuchen und Krankheiten durch Vampirfledermäuse auf ihr Vieh befürchteten und die Arten nicht auseinander halten konnten. Auf den karibischen Inseln (z.B. in Trinidad) haben professionelle „Vampirjäger" durch die Verbreitung von Giften zusammen mit den blutsaugenden auch gleich alle anderen Fledermausarten nahezu ausgerottet.

Und wie geht es unseren heimischen Arten heute? Nachdem das Phänomen der Ultraschall-Echo-Ortung zunächst nur im Labor erforscht werden konnte, (1930 wurden die Rufe der Fledermäuse überhaupt erstmals entdeckt) kamen Anfang der 90er Jahre die ersten mobilen Ortungsgeräte auf den Markt, mit denen Fledermauskundler direkt in der nächtlichen Natur das Jagdverhalten der Tiere studieren konnten. Jetzt wusste man bald mehr über die Lebensweise der einzelnen Arten, ihr ausgeprägtes Sozialverhalten und ihre Wechsel zwischen Sommer- und Winterquartier.
Seitdem begannen Naturkundler in größerem Umfang mit Schutzmaßnahmen. Sie vergitterten z.B. Höhlenquartiere, berieten Hausbesitzer bei Baumaßnahmen und machten „Reklame" für Fledermäuse. So begann eine Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält. Nicht nur die Bestände einiger Fledermausarten erholten sich langsam. Das Ansehen der Fledermaus generell verkehrte sich ins Gegenteil. Heute haben Fledermäuse eine stetig wachsende Fangemeinde.
Auf der Liste unserer Niedersächsischen Fledermäuse stehen 18 Arten (allein im Landkreis Harburg sind es noch 14) von A wie Abendsegler (mit einer Spannweite von 40 cm eine unserer größten Fledermäuse) bis Z wie Zwergfledermaus, die zusammengekauert in eine Streichholzschachtel passen würde. Letztere sind übrigens „gern gelittenene Dauergäste" in der Tostedter Johanneskirche. Ein großer Teil dieser Arten ist immer noch stark gefährdet und bedarf unserer Unterstützung.

Was können wir tun? Zunehmend fehlt es den Fledermäusen an geeigneten „Unterkünften" - sowohl im Sommer für die Aufzucht der Jungen, als auch im Winter, um frostfrei, ungestört und feucht (die empfindlichen Flughäute dürfen nicht eintrocknen) den Winterschlaf halten zu können. Mit dem Bau von Fledermaus-Kästen (s. rechts) oder -Brettern und dem Anlegen von Gärten, in denen nachtblühende Pflanzen ebenfalls nachtaktive Falter und Insekten anlocken, können wir ein Überleben der Fledermäuse unterstützen. Möglichst naturnah sollen diese Gärten sein, mit heimischen Sträuchern bestückt und natürlich ohne Giftstoffe belastet. Durch die Nahrungskette gelangen diese Giftstoffe sonst ins Fettgewebe der Fledermäuse, reichern sich während des Winterschlafs zu hoher Konzentration an und können schließlich zum Tod der Tiere führen. Eine offene Wasserstelle erleichtert den Fledermäusen das Trinken, das sie sozusagen „im Vorbeifliegen" erledigen.
Und wenn wir dann in der sommerlichen Abenddämmerung vor dem Haus sitzen und beobachten, wie die neuen Untermieter in den Nachthimmel ausschwärmen, haben wir guten Grund stolz darauf zu sein, das „Glück" ins Haus geholt zu haben. So sehen es jedenfalls die Chinesen. Der zweite Teil der aus zwei Schriftzeichen zusammengesetzten Bezeichnung für Fledermaus im Chinesischen ist „fu" und entspricht in der Aussprache dem Schriftzeichen Glück. Vor einigen Jahrhunderten hat ein gutherziger Mann die Fledermaus von den Vorurteilen befreit und sie aufgrund des Homophons zu einer Art „Image-Trägerin" des Glücks gemacht. So wurde die unansehnliche Fledermaus zum Symbol des Glücks.

„SEHEN" MIT DEN OHREN

Fledermäuse können mit den Augen recht gut
sehen, doch bei der Orientierung im nächtliche Luftraum nutzen sie ihr Ultraschall-Echoortungsvermögen. Die für uns Menschen unhörbaren Rufe werden von der Umgebung oder von Beutetieren reflektiert und das so erzeugte Echo von den großen Ohrentrichtern der Fledermäuse eingefangen. Ist ein Beutetier geortet, wird die Annäherung mit einem Stakkato von bis zu 100 Rufen pro Sekunde gesteuert.

WOCHENSTUBEN

Die Fledermausweibchen einer Art schließen sich im Frühjahr zu sogenannten Wochenstuben-Gesellschaften zusammen, in denen sie in der Gemeinschaft ihre Jungen aufziehen. Oft sind es Kleingruppen von 10 bis 12 Tieren, es gibt aber auch Mausohr-Wochenstuben von mehreren 1000 Weibchen. Nach einer Tragzeit von 50 Tagen werden die bei manchen Arten nur 1,5 Gramm schweren Jungen im Mai/Juni geboren und 8 Wochen lang gesäugt. Bei niedrigen Temperaturen rücken die Weibchen eng zusammen, wärmen einander und behüten gemeinsam die Jungen. In den Kolonien ist auch für unsere Ohren ein deutliches Zwitschern und Zetern zu hören - das ist die sogenannte „Sozialsprache" der Fledermäuse.
Während der Jagdausflüge werden die Jungen im Quartier vorübergehend zurück gelassen.

WANDERUNGEN

Nicht nur Vögel begeben sich auf Wanderschaft, auch die Fledermäuse weisen ein Zugverhalten auf. Anders als die Vögel allerdings suchen die Fledertiere bei ihrem jahreszeitlichen Zug nicht nach besseren Nahrungsräumen im Winter, sondern nach geeigneten Quartieren für ihren Winterschlaf. Einige Fernwanderer, wie Abendsegler und Rauhautfledermaus, legen bis zu 2000 km zwischen Sommerlebensraum und Winterquartier zurück. Andere, mehr an die menschlichen Siedlungsräume angepasste Arten wie das große Mausohr, ziehen im Herbst womöglich nur aus dem Dachboden eines Hauses hinab in den Keller. Durchschnittlich liegt die Zugweite bei 200 bis 300 Kilometern.

Das Große Mausohr
erobert vor allem Kirchendachstühle, wo Gruppen bis zu 2000 Weibchen frei hängend Wochenstuben bilden und ihre Jungen zur Welt bringen. Jagt vorwiegend in alten Laubwaldbeständen dicht über dem Erdboden nach flugunfähigen Insekten. Mit gut 40 cm Spannweite unsere größte Fledermaus
.
(
Foto:NABU, Karl-Heinz Bickmeier)

Breitflügelfledermaus
: Als typische Hausfledermaus lebt die Art besonders im Siedlungsraum, nutzt Dachstühle und -pfannen und jagt gern im Schein der Straßenlaternen. Der langsame Flug mit ruhigem Schlag sowie die Silhouette der breiten Flügel sind oft schon in der Dämmerung in unseren Gärten und Parks zu beobachten. Manchmal hört man es Knacken, wenn z.B. Käferpanzer zerbissen werden.
(Foto:NABU, Eberhard Menz )

Bauanleitung Fledermauskasten

Zum Vergrößern anklicken!

Enrico, Bobby und Boris hatten Glück im Unglück. Die verwaisten Fledermausjungs wurden vom BUND Niedersachsen/AG Fledermäuse aufgepäppelt, beringt und inzwischen wieder in die Freiheit ausgewildert. Obwohl hier im Foto noch so klein, gehören sie zur größten Art unserer Fledermäuse, dem Großen Abendsegler. Schon deutlich sieht man die Einzelkralle an den Daumen, mit denen sie sich festhalten. Sie leben vorrangig in Wäldern, jagen über den Baumwipfeln und bringen ihre Jungen in verlassenen Spechthöhlen zur Welt - wenn es denn noch genug davon gibt!

(Fotos:BUND/Gudrun Becker)




































[Inhalt]

Wildkräuter
Was Giersch & Co alles können

Im Frühjahr sind sie die Schnellsten. Kaum haben sich Schnee und Bodenfrost zurückgezogen und die ersten Sonnenstrahlen zaubern ein wenig Grün in Wald, Feld und Garten hervor, haben sie sich auch schon breit gemacht. Die Unkräuter! Natürlich botanisch unkorrekt ausgedrückt und vor allem nichts für die Ohren superschlauer Linguistiker, die nicht müde werden jedes „Un"-wort zu berichtigen.
Im Rückblick auf 3 Generationen Hobbygärtnerinnen in meiner Familie sprach allerdings kein Mensch von „Wild"-kräutern. Zu dramatisch waren die Situationen, wenn wieder mal ein Kind beim Toben in die Brennesseln geriet, oder quasi über Nacht ein hellgrüner Teppich von junger Vogelmiere das neue Erdbeerbeet erobert hatte. Wut, Verzweiflung und die Angst vor womöglich nie endender Rodung von Giersch-Wurzeln hielten das Wort „Unkraut" fest in unserem Wortschatz.
Dass die Kräuter wild wuchsen, merkte man ja sowieso. In jeder Plattenritze und vornehmlich dort, wo eigentlich andere Pflänzchen geplant und gepflegt worden waren. Und gegen jeglichen Angriff von Mensch und Natur gefeit, komme, was da wolle. Natürlich war auch damals schon eine gewisse Brauchbarkeit des so üppig wuchernden „Grünzeugs" erkannt worden. So wurden wir Kinder ausgeschickt, um Vogelmiere für den Wellensittich von Tante Paula zu sammeln oder Sauerklee für Onkel Waldemars Kaninchen. Auch die Oma freute sich über einen frisch gepflückten Feldblumenstrauß - allerdings nur für den Terrassentisch (wegen der Ameisen und der schwarzen Läuse). Ansonsten wurde in der Folgezeit in Landwirtschaft und Garten viel und unbekümmert die chemische Keule geschwungen. Manch einer wird sich vielleicht erinnern, dass bis spät in die 80er Jahre in und ums Feld so gut wie nichts Buntes (mehr) wuchs, was dort nicht hin gehörte.

Erst ein Umdenken im Zuge der Umweltschutz-Bewegung brachte neue Richtlinien. Biologischer Anbau und eine zunehmende Nachfrage nach möglichst schadstoffarmer Nahrung verbannten die Masse der Pflanzenschutzmittel und verhalfen Knicks und Feldrändern wieder zu neuem Leben. Neidvoll schauten Naturfreunde nach der Grenzöffnung auf die riesigen Brachflächen der ehemaligen DDR, wo längst Greifvögel und andere seltene Tiere und Pflanzen wieder heimisch geworden waren. Das aufkommende Interesse an alternativer Medizin sowie der vielfache Wunsch nach rein planzlichen Behandlungsmethoden rückten auch unsere unscheinbaren Wildkräuter wieder in ein neues Licht. Zahlreiche Bücher sind allein über den medizinischen Nutzen der Wildkräuter geschrieben worden. Das Internet ist voll von Kräuterlexika und Heilpflanzen-Tipps. Der neue „Lust am Landleben"-Trend half ebenfalls in Form von zahlreichen Publikationen mit, Löwenzahn & Co salonfähig zu machen.

Und auch ich habe es im Sommer einmal ausprobiert und eine Brennnesselwunde an der Hand mit zerdrückten Wegerichblättern eingerieben. Es hat tatsächlich funktioniert und den Schmerz zumindest vorübergehend gestoppt. Bei so viel Begeisterung blieb es natürlich nicht aus, dass die Wildkräuter auch wieder Einzug in unsere Gärten gefunden haben. Meistenteils zwar ungewollt, aber immerhin nicht mehr so hartnäckig verfolgt wie in früheren Tagen.
Und das ist auch gut so, denn letztlich profitieren wir alle davon, wenn die natürliche Nahrungskette von Pflanzen, Insekten und Vögeln möglichst ungestört funktioniert. Heute wissen wir, dass gerade die Wildkräuter unzähligen Insekten Nahrung und Unterschlupf bieten und besonders im zeitigen Frühjahr für Bienen eine erste Anflugstation sind, wenn alle anderen Pflanzen noch keine Blüten gebildet haben. Für rund 50 Schmetterlingsarten im Raupenstadium sind Brennnesseln eine Futterpflanze. Viele sind sogar auf die Brennessel gänzlich angewiesen. Eine einzige Acker-Kratzdistel kann über das Jahr bis zu 30 verschiedene Insektenarten ernähren und beherbergen. Alle Arten von Klee bieten vor allem Hummeln eine dringend benötigte Nahrungsgrundlage.

Hieran sollten wir Gärtnerinnen uns erinnern, wenn wir zu Beginn der Saison die Beete aufräumen und wieder einmal „das Unkraut" verfluchen. Seien wir gelassen und kreieren aus den wilden Kräutern einmal einen köstlichen Salat, oder eine herzhafte Frühlingssuppe. Auch hierfür gibt es viele Rezepte und Anregungen, und so kam es bereits im letzten Frühjahr dazu, dass die neue Kolonie „Franzosenkraut" auf meinem Hochbeet sich in ein ungeahnt schmackhaftes und gesundes Spinatgericht verwandelt hatte. Um deren Wirkung übrigens schon Napoleon gewusst haben soll, der angeblich mithilfe dieser Pflanze seinen entkräfteten Truppen zu den bekannten militärischen Erfolgen und gleichzeitig dem Kraut zu seinem Namen verhalf.

Mehr Infos zum Thema Wild- und Heilkräuter bekommen Interessierte ab ca April/Mai im Apothekergarten/Hamburg, Planten un Bloomen, im Heilpflanzengarten/Celle, Wittinger Str. 76, oder bei den geführten Spaziergängen im Hof Quellen/Wistedt. Hier darf man sogar an einem Wildkräuterbuffet probieren.

TIPPS ZUM SAMMELN UND AUFBEWAHREN
Sollten im eigenen Garten keine Wildkräuter zu finden sein, sammeln Sie idealer-
weise dort, wo die Natur unbelastet ist. Sammeln Sie nicht in Straßennähe, an 
Viehweiden und Hundeauslaufzonen. „Ernten" Sie nur so viel, wie Sie wirklich 
brauchen und verarbeiten wollen. Nehmen Sie ein scharfes Messer, Gartenhandschuhe und einen Stoffbeutel mit.
Um alle Wirk- und Aromastoffe der Wildpflanzen zu erhalten, sollten Sie diese möglichst frisch verwerten. Eine Alternative ist das Trocknen. Dazu die Kräuter ungewaschen, getrennt voneinander zu einem Strauß binden und etwa acht bis zehn Tage „kopfüber" an einem luftigen, schattigen Ort aufhängen, bis alles komplett trocken ist. Bewahren Sie Ihre Schätze in gut verschließbaren Schraubgläsern auf. Die Gefäße mit Datum und Inhalt beschriften und an einem kühlen, trockenen, dunklen Ort lagern


Ein sommerlicher Wildkräuterstrauss vom Wegesrand. Sieht nicht nur gut aus, sondern hat ungeahnte Kräfte

WAS IST DRIN IM KRAUT
Wildpflanzen enthalten eine Menge gesundheitsfördernde Wirkstoffe. Zum Beispiel sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, die Einfluss auf innere Organe, Gefäße und Kreislauf haben. Oder ätherische Öle. Oder Bitterstoffe, die aus Kulturpflanzen meist herausgezüchtet wurden. Obendrein Vitamine, Enzyme, Spurenelemente und Mineralsalze, die wichtige Bestandteile von Stoffwechselprozessen im Körper sind und die Zellstrukturen aufbauen.

Vogelmiere
Stellaria media

Sammelzeit:
Ganzjährig, am besten aber im Frühjahr und Sommer.
Wirkung:
Durch die anregende Wirkung auf den Stoffwechsel als Stärkungsmittel für eine Frühjahrs- oder Herbstkur geeignet. Äußerlich helfen Kräuteraufgüsse und Umschläge etwa bei Hautproblemen.
Anwendung
:
Als Heilmittel:
Für Tee 1 EL Vogelmiere mit 1/4 l kochendem Wasser übergießen, 5 – 10 Min. ziehen lassen, abseihen. Zweimal täglich 1 Tasse trinken.
In der Küche: Der Geschmack erinnert an Mais, ist leicht nussig. Ideal zum Beispiel für Quarkgerichte oder als Pesto.

Rotklee
Trifolium pratense

Sammelzeit:

Blüten und Kraut von Mai bis September
Wirkung:
Als Tee zur Förderung der Lebertätigkeit, der Verdauung und zur Gallensaftproduktion sowie zum hormonellen Ausgleich in den Wechseljahren.
Anwendung:
Als Heilmittel:
4 – 6 getrocknete Blütenköpfe mit ¼l kochendem Wasser übergießen und 15 min ausziehen lassen. Nach dem
Abseihen mit Honig süßen. 2- 3 Tassen Tee täglich über 4 bis 6
Wochen trinken,
In der Küche: können sowohl die Blüten als auch die Keimsprossen für Salate genutzt werden. Früher verwendete man sie getrocknet und gemahlen, um Mehl zu strecken.

Johanniskraut
Hypericum perforatum

Sammelzeit:

Das blühende Kraut, die
Blüten von Ende Juni bis September.
Wirkung
:

Das Johanniskraut (als Tee) bringt wärmende Sonnenstrahlen in depressive Gemüter. Sein Name stammt vom Johanni-Tag am 24. Juni ab.
Anwendung:

Als Heilmittel:
Aus einem Ansatz der Blüten und Olivenöl, der einige Wochen am Fenster steht, wird das so genannte Rotöl gewonnen. Dieses hat eine entzündungshemmende Wirkung und wird traditionell bei Quetschungen, Prellungen, Verstauchungen, Muskelschmerzen, Zerrungen eingesetzt.

Brennnessel
Urtica dioica

Sammelzeit:

Von März bis August. Verwendet werden die jungen Blätter, Triebspitzen und Wurzeln.
Wirkung:
Die „Stoffwechselpflanze" reinigt den Körper von giftigen Stoffen, wird deshalb bei Harnwegsinfektionen und Rheuma eingesetzt.
Anwendung:
Als Heilmittel: Für Entschlackungstee 2 TL fein geschnittenes Brennnesselkraut mit
kochendem Wasser übergießen und 5 – 10 Min. ziehen lassen.
In der Küche:  Aromatische Gemüse- oder Suppenbeilage. Für Salat: Blätter kurz blanchieren.

Pfefferminze
Mentha piperita

Sammelzeit:

Blätter im Frühsommer vor der Blüte
Wirkung:

Die Minze wirkt antibakteriell, beruhigend, hilft bei Magen- Darmbeschwerden, Blähungen, Übelkeit, Appetitlosigkeit.
Anwendung:

Als Heilmittel und in der Küche:
Die Pfefferminze ist bestimmt jedem als Kräutertee bekannt, den man auch trinkt, wenn man nicht krank ist. Für die äußerliche Anwendung kann man den Teeaufguss für Bäder, Waschungen und Kompressen verwenden. Auch für Stirnumschläge, z.B. bei Kopfschmerzen.

Ackerschachtelhalm
Equisetum arvense

Sammelzeit: 
Mai bis Juli

Wirkung:
Der hohe Anteils an Kieselsäure soll eine Stärkung des Bindegewebes, der Haare und der Nägel bewirken, weshalb der Ackerschachtelhalm speziell in der Kosmetik eingesetzt wird. Früher auch zum Putzen von Zinn, weshalb er auch unter dem Namen Zinnkraut bekannt ist.
Anwendung
:
Als Heilmittel:
Da es leicht zu Verwechselungen mit giftigen Schachtelhalmarten kommen kann, sollte man von eigener Herstellung der Tees und Badezusätze ohne vorherige
fachliche Beratung absehen.

Schafgarbe
Achillea millefolium

Sammelzeit: 
Die Blätter von April bis Juni, Oktober und November, die Blüten von Juli bis September.

Wirkung:
Eine Kraftpflanze, die auch „Bauchwehkraut" heißt. Ihre Bitterstoffe und ätherischen Öle lösen Krämpfe und Blähungen und helfen bei Menstruations-Beschwerden.
Anwendung
:
Als Heilmittel:
Für ein Sitzbad 100 g Schafgarbenkraut in 1 – 2 Liter Wasser aufkochen, 20 Minuten ziehen lassen und ins Badewasser geben.
In der Küche:
Ein schmackhaftes Würzmittel für viele Kartoffel- und Gemüsegerichte.

 

Spitzwegerich
Plantago lanceolota

Sammelzeit
:
Zwischen Juni und September, die Blätter haben dann den intensivsten Geschmack.
Wirkung:

Die Schleim- und Gerbstoffe wirken reizmildernd und beruhigend bei Husten, Halsweh und Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
Anwendung:

Als Heilmittel:
Für Hustensaft 100 g Blätter mit 1 l siedendem Wasser übergießen, 1 Stunde zugedeckt stehen lassen. Mit 750 g Honig zu Sirup verkochen.
In der Küche:
Junge Blätter verfeinern Salate und lassen sich zu würziger Kräuterbutter verarbeiten.

Ackerkratzdistel
Cirsium arvense

Sammelzeit:
Das ganze Kraut von Juni bis August

Wirkung:
Als Tee auf Leber, Niere, Galle. Soll in Anwendung zusammen mit Salbei sogar Steine auflösen können.
Anwendung:
Als Heilmittel:
Äußerlich werden Kraut, Stängel, Blätter und Blüten in zerquetschtem Zustand zu Auflagen bei Insektenstichen und schlecht heilenden Wunden verwendet.
In Wein gesotten, erhält man ein Linderungsmittel bei Ischiasschmerz.
In der Küche: Junge Pflanzen und Wurzeln als Salat

Giersch
Aegopodium podagraria

Sammelzeit
:
Zwischen April und Juni. Verwendet werden ausschließlich die Blätter.
Wirkung:
Ein bewährtes Kraut gegen Gicht und Rheuma. Es wirkt entgiftend, harntreibend und verdauungsanregend. Eignet sich für Entgiftungskuren.
Anwendung
:
Als Heilmittel:
Aus den frischen Trieben Saft pressen und mit Mineralwasser (1:5) verdünnen. Am ersten Tag 1 EL trinken, am zweiten 2 EL usw. In der Küche: Eignet sich als Petersilienersatz in Suppen,
Gemüsegerichten und Aufläufen.

Taubnessel
Lamium album

Sammelzeit:
Blüten und Kraut von April bis Oktober

Wirkung:
In der Volksmedizin wird die Taubnessel traditionell als Mittel gegen Menstruations-Beschwerden eingesetzt, sie erleichtert das Husten, hilft bei Schlaflosigkeit oder bei Katarrhen der oberen Atemwege.
Anwendung:

Als Heilmittel:
3 Teelöffel Blüten und Kraut mit 1/4 l kochendem Wasser übergießen und nach 5 Minuten absieben. Täglich drei Tassen trinken. Äußerlich als Waschung, Bad oder Umschlag gegen verschiedene Hautprobleme einsetzen.

 

Goldrute
Solidago virdaurea

Sammelzeit:

Das blühende Kraut von Juli bis Oktober
Wirkung
:
Adstringierend, harntreibend, blutreinigend und entzündungshemmend.
Anwendung:
Als Heilmittel
: Am besten trinkt man die Goldrute reichlich als Tee, damit auch genügend Wasser zum Ausscheiden im Körper ist. Bei Einnahme als Tinktur muss man sich die großen Flüssigkeitsmengen jedoch durch andere Getränke zuführen.
Vor allem die kanadische
Goldrute lindert zerstampft
Insektenstiche.

Gänseblümchen
Bellis perennis

Sammelzeit:
Die Blüten den ganzen Sommer über bis etwa August, die Blätter im September. 

Wirkung:
Gilt als hervorragendes Schmerz- und Wundheilmittel bei Schürfwunden, Prellungen, Verstauchungen und Muskelschmerzen.
Anwendung
:
Als Heilmittel: 1 TL Gänseblümchen mit 200 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen. Hautstellen mit dem Sud betupfen.
In der Küche:
Gibt Salaten eine leicht scharfe, würzige Note. Die Knospen kann man als „falsche Kapern" einlegen.

 Löwenzahn
Taraxacum officinale

Sammelzeit
:
Blätter im Frühling und Herbst, Blüten im Frühling, Wurzel im Frühling oder Frühherbst.
Wirkung:
Blutreinigende, entgiftende Wirkung, eignet sich daher bestens für eine Entschlackungskur: regt die Verdauungsorgane an.
Anwendung:

Als Heilmittel:
Für Entgiftungstee je 1 TL Löwenzahnwurzeln und -kraut mit 1/4 l kochendem Wasser übergießen. 10 Minuten ziehen lassen. In der Küche: Mit pikanter Marinade zubereitet ergeben die jungen Blätter einen sehr vitaminreichen Salat.

Sauerampfer
Rumex acetosa

Sammelzeit:
Blätter zwischen Juli und September.

Wirkung:
Enthält ungekocht fast so viel Vitamin C wie eine Zitrone. Dann reinigt er auch noch das Blut, entschlackt und hilft bei Verdauungsproblemen. Wichtig: Sauerampfer sparsam verwenden. Er wirkt in großen Dosen giftig.
Anwendung
:
In der Küche: Sauerampfer lässt sich wie Spinat zubereiten und gut mit ihm mischen. Er eignet sich auch für Salate oder cremige Suppen und Soßen, wie zum Beispiel die bekannte Frankfurter Grüne Soße

 

Franzosenkraut
Galinsoga parviflora

Sammelzeit:
Junge Blätter und Triebe ab April bis
Oktober. Treibt schnell wieder aus.
Wirkung:
Das Franzosenkraut hat ca. fünfmal mehr Magnesium, elfmal mehr Kalzium, zwölfmal mehr Eisen, viermal mehr Vitamin A und neunmal mehr Vitamin C als die gleiche Menge Kopfsalat und zudem besonders viel Mangan.
Anwendung:

In der Küche: Mild aromatischen Geschmack , kann alleine oder mit anderen Wildkräutern als Salat, Suppe oder Wildkräuterspinat zubereitet werden.


[Inhalt] 

 

Tolle Spende der Tostedter Abiturienten
Dank dem Abiturjahrgang 2012 des Gymnasiums Tostedt


Für uns völlig überraschend überreichten im Oktober drei Schülervertreter des Jahrgangs, der im Juli 2012 am Gymnasium Tostedt das Abitur abgelegt hatte, dem 1. Vorsitzenden des AKN, Henry Holst, einen Scheck über 400 €.
Die Abiturienten hatten sich entschieden, die Überschüsse der Abiturfeierlichkeiten einem gemeinnützigen Verein zukommen zu lassen, der regional tätig ist. Sie wollten sicher sein, dass das Geld gebraucht und für einen guten Zweck eingesetzt wird.
Eine Gruppe der Abiturienten hatte sich in den letzten zwei Jahren im Rahmen des Seminarfaches sehr intensiv mit den Themen Umwelt- und Naturschutz beschäftigt. Dabei wurden verschiedene Projekte vor Ort durchgeführt, insbesondere aus dem Bereich Gewässer- und Moorschutz. So gab es praktische Untersuchungen zur Qualität der Tostedter
Bäche und Biotoppflegearbeiten im Großen Moor bei Wistedt. Im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten und den theoretischen Grundlagen entstand auch ein Kontakt zum AKN und dessen Aktivitäten im Raum Tostedt. Mit ihrer Spende möchten die jungen Tostedter nun die Arbeit des AKN unterstützen und würdigen.
Wir sagen herzlichen Dank!


Die Abiturienten (von rechts) Timo Förster, Lennart Behr und Jonas Havenstein überreichen Henry Holst und Claus Bohling vom AKN den Scheck



[Inhalt]

 

Gymnasiasten aktiv im Moorschutz
Praktische Arbeit schafft emotionale Nähe

Ungewohnte körperliche Arbeit stand zum Ende des Winters auf dem Stundenplan Tostedter Gymnasiasten. Der Seminarfachkurs „Natur- und Umweltschutz" hatte sich über Wochen intensiv mit dem Lebensraum Moor, der Gefährdung der Moore, sowie der Moorrenaturierung beschäftigt. Dabei wurden die theoretischen Grundlagen des Moorschutzes erarbeitet und als Höhepunkt Biotoppflegearbeiten im Großen Moor bei Wistedt durchgeführt.
Schwerpunkt bildete die „Entkusselung", d.h. die Entfernung des Gehölzaufwuchses im degenerierten Moor. Mit Handsägen und Astschneidern rückten daher die Schüler den unerwünschten Bäumen zu Leibe. Mit viel Engagement wurden Kiefern und Birken abgeschnitten oder abgesägt und anschließend aus den nassen Moorflächen herausgezogen. Praktisches Lernen - gelebter Naturschutz!
Zwei weitere erfreuliche Folgen des praxisnahen Unterrichts wurden dann im Sommer, nach der Entlassung der Abiturienten, sichtbar. Zwei Schüler des Kurses Natur- und Umweltschutz, ein Junge und ein Mädchen, haben sich entschieden, als Bufdis (Personen im Bundesfreiwilligendienst) in der SG Tostedt im Bereich Naturschutz tätig zu sein. Im Rahmen ihres Dienstes haben sie bereits die Moorpflegearbeiten fortgeführt. Das zweite Ereignis ist die Spende der Tostedter Abiturienten für den AKN (siehe vorstehenden Bericht), die maßgeblich von Schülern des Seminarfachkurses initiiert wurde.

Die folgende Aufstellung zur Bedeutung der Moore und des Moorschutzes wurde von den Schülern des Kurses zusammengestellt.
 

Moorschutz und Moorpflege im Großen Moor bei Wistedt

Warum sollen wir unsere Moore schützen?
Moore sind wertvoller Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten
Sie sind ein Refugium für Vögel
Torfmoose sind effektive CO2-Speicher
Moore tragen zur Landschaftsdiversität bei

Was kann man tun, um unsere Moore zu schützen?

Keinen Torf für den Garten nutzen - den Torfabbau einstellen

Wiedervernässung trocken gelegter Moore
Entkusseln
Ziel ist, das Moor zu renaturieren

Was ist Entkusseln und wie hilft es dem Moor?

Entkusseln meint die Entfernung des nicht natürlichen Baumbestandes in Mooren. Dieser Baumbewuchs ist eine Folge der Trockenlegung bei der Nutzung der Moore und des Nährstoffeintrags in das sensible Ökosystem Moor, wodurch die moortypischen Arten verdrängt werden und dem Moor zusätzlich große Mengen Wasser entzogen werden. Das Entkusseln hilft daher bei der Wiedervernässung und gibt den bedrohten Moorbewohnern ihren Lebensraum zurück.

Was wurde bisher im „Großen Moor" bei Wistedt getan?
1954 wurde der Torfabbau eingestellt
Fast alle Entwässerungsgräben sind inzwischen abgedichtet
Es wurde wiederholt entkusselt
Die landwirtschaftliche Bewirtschaftung der anliegenden Flächen wurde weitgehend eingestellt
 

Welche Erfolge wurden erzielt?
Große Flächen sind wiedervernässt
Eine große Biodiversität hat sich eingestellt:
Gefährdete Vogelarten haben sich angesiedelt,
Die meisten Torfmoosarten der Hochmoore sind wieder vertreten
Viele seltene, hochmoortypische Libellenarten sind eingewandert
Das Moor wächst in vielen Bereichen wieder und macht einen gesunden Eindruck
Ein Waldsaum am Moorrand blieb als Schutz vor Nährstoffeintrag erhalten
Große Teile der biotopfremden Baumbestände im Zentrum sind abgestorben
 

Was muss noch getan werden?
Dämme und Wälle zur Wiedervernässung müssen gepflegt/ausgebaut werden

Das Entkusseln kann langsam zurückgefahren werden, da durch die sich einstellende Nässe die Wachstumsbedingungen für Bäume sich zunehmend verschlechtern


Unterricht der anderen Art: Mit Astschneidern und Handsägen vom theoretischen zum praktischen Naturschutz


Voller Einsatz zum Wohl des Moores: Der kopflastige Oberstufenunterricht wird durch für die meisten Schüler ungewohnte körperliche Arbeit ersetzt - und man sieht: es macht Spaß!


Alle 18 Schüler beteiligen sich tatkräftigt: Die gefällten Bäume müssen aus den empfindlichen nassen Moorflächen geschleppt werden.


Gut gelaunt in der wohlverdiente Pause
[Inhalt] 

Kinderexkursionen
Die Bedeutung von Umweltpädagogik

Auch dieses Jahr haben wir wieder zwei Kinderexkursionen veranstaltet, auf denen wir einmal mehr eine Menge Spaß und schöne Momente mit Kindern in unserer Natur erleben durften. Diese Exkursionen führen wir mittlerweile bereits im vierten Jahr durch und ich erinnere mich noch genau an unsere Vorstandssitzung im Frühjahr 2009, auf der wir den Sinn und die Notwendigkeit von Naturexkursion nur für Kinder diskutierten. Schließlich hatten wir ja auch auf unseren regulären Exkursionen gelegentlich auch Kinder in Begleitung ihrer Eltern dabei gehabt, warum also noch „exklusive" Kinderveranstaltungen anbieten?
Dennoch wurde uns allen sehr schnell klar, dass wir bisher eine wichtige Komponente unserer naturschutzfachlichen Arbeit in ihrer Bedeutung unterschätzt hatten, und begannen Kinder aktiv in unser Angebot mit einzubeziehen. Da zugegebenerweise der Prozentsatz an Lehrern in unserer Runde recht hoch ist, war allen die Bedeutung umweltpädagogischer Arbeit von vorneherein schon bewusst - hatten doch schon bisher viele in ihrem schulischen Wirken genau dies intensiv praktiziert. Da aber, gottlob, nicht alle Vereinsmitglieder und interessierten Leser dieser Zeilen Pädagogen sind, möchte ich an dieser Stelle die Bedeutung sogenannter Umweltpädagogik, sprich das Heranführen von Kindern an Natur,
für uns alle genauer erläutern.

Erinnern wir uns an unsere eigene Kindheit, so fallen fast jedem von uns Erlebnisse ein, in denen wir hinauszogen in Wälder, auf Wiesen oder an den nächsten Bach, um dort zu spielen und Abenteuer zu erleben. Es wurden Hütten und Höhlen gebaut, gekeschert, verstecken gespielt, gekämpft, geklettert und all die Wunder entdeckt, die die Natur für uns bereithielt. Viele Umweltpädagogikseminare beginnen mit der Aufforderung an die Teilnehmer, sich an diese persönlichen Momente zu erinnern. Darauf folgt meist die Frage, wie die heutigen Kinder wohl später als Erwachsene über ihre Naturerfahrungen berichten können. Diese Frage stimmt meist sehr nachdenklich, wissen wir doch um die Lebenswelt vieler Kinder in der heutigen Zeit. Auch hier „auf dem Land" bestimmen sogenannte Sekundärerfahrungen, d.h. indirekte Erfahrungen die z.B. durch Medien (Computer, TV etc.) gemacht werden, immer mehr den Alltag und drängen die Primärerfahrungen (wie z.B. das direkte sinnliche Erleben der Umwelt) immer weiter in den Hintergrund.
Schön und gut,

könnte man sagen, so ist nun mal der Lauf der Dinge, alles verändert sich und man kann nicht immer der „guten alten Zeit" hinterher weinen. Provokant gefragt: Wozu brauchen Kinder Naturerlebnisse?
Diese Frage lässt sich auf zwei Ebenen beantworten:

Das Kind braucht die Natur.
Naturkontakte stellen eine notwendige Voraussetzung für eine gesunde seelische Entwicklung des Kindes dar.
Die natürliche Umwelt beeinflusst ganz entschieden die psychische Entwicklung von Kindern: zum einen schafft sie vielfältige Reize, die die Entwicklung enorm fördern können, zum anderen gibt eine natürliche Umgebung den Kindern das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Das Baumhaus, der Lieblingsbaum oder die Höhle in der Hecke sind Orte, an die Kinder immer zurückkehren können, um in ihre Phantasiewelt einzutauchen.

Die Natur braucht das Kind.
Umweltzerstörung, Raubbau an Ressourcen, Artensterben und Klimaveränderung sind Probleme, mit denen sich die Menschheit seit der Industrialisierung auseinandersetzen muss und die, wenn sie nicht gelöst werden, die Lebensgrundlage der Menschen auf lange Sicht vernichten würde. Die Ursache dieser Entwicklung ist immer das menschliche Verhalten und der Umgang mit seiner natürlichen Umwelt, d.h. die gestörte Beziehung des Menschen zur Natur. Obwohl die sogenannte zivilisierte Welt schon viele Umweltgefahren erkannt und Lösungen gefunden hat, ist der Mensch immer noch nicht in der Lage, der globalen Zerstörung unseres Lebensraumes effektiv Einhalt zu gebieten. Irgendetwas fehlt uns allen, da wir noch unfähig sind, die Situation zu verändern. Was kann das sein? Was müssen wir der Folgegeneration beibringen, das wir selbst nicht beherrschen? Langsam wird klar: Durch rein technische Lösungen verlagern wir die Probleme nur, wir brauchen andere Erkenntnisse und Fähigkeiten, um die Situation zu ändern: Statt expansivem Denken (Wissen) brauchen wir innovatives Lernen, d.h. Antizipation (Gefühl für die Folgen eines Verhaltens) und Partizipation (Teilhabe an Ereignissen), um wirklich „nachhaltig" zu leben und zu wirtschaften. Wir brauchen eine Wiederbelebung der sinnlichen Wahrnehmung der Natur in dieser Gesellschaft.

Dies erkannte die Politik bereits Ende der siebziger Jahre und berief 1977 die Weltkonferenz der UNESCO über Umwelterziehung in Tiflis ein. Heraus kam das internationale Umwelterziehungsprogramm, deren Empfehlungen darauf hin auch in das deutsche Bildungssystem eingearbeitet wurden.
Obwohl bereits 1979 in Tiflis gefordert wurde, dass „Werterhaltung" und „Einstellungen" gleichberechtigt neben „Kenntnissen" und „praktischen Fähigkeiten" stehen sollten, war Umwelterziehung noch lange Zeit sehr technisch und wissenslastig (z.B. „wie funktioniert eine Kläranlage?") aufgebaut. Erst Anfang der neunziger Jahre erkannte man, dass diese Bildungsziele allein nicht ausreichen. Neben der Vermittlung von ökologischem Grundwissen ist es die Hauptaufgabe der Umwelterziehung, bei den Kindern Werterhaltungen zu schaffen, Bewusstsein für Umweltfragen zu wecken und die Bereitschaft für einen verantwortlichen Umgang mit der Natur zu fördern.

Umweltpädagogik muss also zwei Bereiche erfassen: die fachliche und die emotionale, ethische Ebene. Keine der beiden Ebenen kann für sich allein stehen. Ziel von Umwelterziehung muss also sein, das Wissen um die Natur zusammen mit dem Wunsch, diese zu erhalten, zu vermitteln.
Einer der Klassiker der Umwelterziehung ist Joseph Cornells Buch „Mit Kindern die Natur erleben", das ich sehr empfehlen kann. Hier wird klar, welchen Weg wir gehen müssen, um unsere Kinder zu mündigen, fachkundigen und kompetenten Erwachsenen zu erziehen, die den Schutz und den Erhalt unserer Umwelt als ihre moralische Aufgabe begreifen. In ihrem Konzept einer ganzheitlichen Umweltpädagogik haben Raingard Knauer und Petra Brandt von Herder bereits 1995 treffend formuliert:
Ich schütze nur was ich liebe,
Ich liebe nur was ich kenne,
Ich kenne nur was ich wahrnehme,
Ich nehme nur wahr, was für mich eine Bedeutung hat,
und diese Bedeutung vermitteln Erwachsene den Kindern.

In diesem Sinne sind auch unsere Kinderexkursionen eine bunte Mischung aus Naturerleben, sinnlicher Wahrnehmung, Vermittlung fachlicher ökologischer Zusammenhänge und nicht zuletzt einer Menge Spaß.
Dieses Jahr ging es auf der ersten Exkursion im Juni an die Este am Schullandheim Estetal (Dank an Frau Silke Querner für die Begehungserlaubnis). Nachdem alle Kinder mit einem nagelneuen Kescher ausgestattet wurden, die sich der AKN extra für die Kinderexkursionen angeschafft hatte (finanziert durch eine Spende der Sparkasse Harburg-Buxtehude), konnte die Untersuchung des Lebensraumes Bach beginnen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell die Kinder beinahe das gesamte Spektrum der vorhandenen Tierwelt erfassen und als „Beute" zu unserem Stationstisch bringen, wo alle Lebewesen genauer begutachtet werden. Hier werden dann auch Fragen geklärt und die Kinder erfahren mehr über die teilweise recht seltsamen Lebensformen. Vom Bachflohkrebs, dem „Zerkleinerer" der in den Bach fallenden Erlen- und Weidenblätter, bis zum Gründling, der als mittelgroßer Fisch schon an der Spitze der Nahrungspyramide steht, war alles vertreten. Auch die Larven der Köcherfliegen, die mit ihren kunstvollen Gehäusen immer wieder Bewunderung hervorrufen, konnten bestaunt werden. Einziger „Wermutstropfen" waren die zahlreichen Gnitzen, kleine ca. 2mm große Mücken, die uns durch ihre recht unangenehmen Stiche piesackten. Aber auch damit muss man klarkommen, wenn man ein echtes Naturkind sein möchte.
Die zweite Exkursion im September ging ins Große Moor bei Wistedt. Hier konnten die Kinder erleben, wie es sich anfühlt, auf einem „Schwingrasen" zu stehen. Neugier und leichtes Gruseln wechseln sich dabei fast immer erkennbar ab. Obwohl schon spät im Jahr, konnten doch auch hier zahlreiche Tier und Pflanzenarten entdeckt werden. Die Kreuzspinne und die aus dem Süden eingewanderte Wespenspinne waren überall anzutreffen und der Sonnentau als heimische, fleischfressende Pflanze weckte ebenfalls das Interesse der Kinder.
Hoffentlich tragen unsere Exkursionen auch dazu bei, dass sich einige Erwachsene später bei der Frage nach den Naturerlebnissen ihrer Kindheit erinnern: „da war doch mal was mit dem Arbeitskreis……."
Wer weiß, die kleinen Forscher von heute sind eventuell die Naturschützer von morgen. Und die brauchen wir, auf jeden Fall!


Primärerfahrungen - mit allen Sinnen dabei


Für die Kinder ein faszinierendes Erlebnis und ein großer Spaß: Die Entdeckung der Tiere im Wasser


Der Gründling wird genauso untersucht wie die kleinen Krebse und Insektenlarven


Bewaffnet mit Keschern auf abenteuerlichen Wegen durchs Moor - teilweise ist das Gras genauso hoch wie die kleinen Naturforscher


Der Vater als Beute - auch der Spaß kommt nicht zu kurz


Bei der Umwelterziehung durch nichts zu ersetzen: die originäre Begegnung mit dem Lebewesen - man schützt nur, was man kennt

Der Zugang zur Natur kann für Kinder aus unterschiedlichsten Perspektiven heraus erfolgen (bitte anklicken):

[Inhalt]

 

Die Exkursionen des AKN im Jahre 2012
Lieb gewonnene Tradition

Von den Teilnehmern der AKN-Exkursionen geschätzt:
Es gibt viel zu entdecken und zu besprechen


Die AKN-Exkursionen haben nun bereits eine lange, geschätzte Tradition, die viele Mitglieder nicht missen möchten. Dieses Jahr war das 16. Jahr unserer Ausflüge; die erste gemeinsame Wanderung hatten wir im Mai 1997 gewagt. 16 Jahre Exkursion, 32 einzelne Veranstaltungen, Wanderungen oder Spaziergänge zu Orten von AKN-Aktivitäten, zu sehenswerten Lebensräumen, wertvollen Biotopen, wenig bekannten Kleinoden unserer Heimat. 1999 kam eine weitere Tradition hinzu: die zweite Exkursion des Jahres wurde mit einem netten Beisammensein im Rahmen eines gemütlichen Essens beschlossen. Die Resonanz ist unverändert sehr gut. Neben „alten", treuen Teilnehmer beteiligen sich auch immer wieder neue Mitglieder oder Interessenten, die die Arbeit des AKN bzw. unbekannte Natur-Regionen der SG Tostedt kennenlernen möchten.

1. Exkursion Osterbruch/Langeloh-Este am 17. Juni 2012
Der erste Ausflug des Jahres führte uns südöstlich von Todtglüsingen in den Osterbruch und die Wälder zwischen Hoinkenbostel und Langeloh mit einem Abstecher an die Este. 18 Interessierte hatten sich eingefunden, um den ca. 6 km langen Rundweg unter Leitung von Henry Holst und Uwe Quante zu absolvieren. Das Wetter war uns hold, allerdings hielt sich die Nässe der Nacht noch lange im Gras, so dass die Naturfreunde, die auf Gummistiefel verzichtet hatten - wir wollten ja auch nicht ins Moor gehen - auf den bewachsenen Waldpfaden schnell nasse Schuhe oder auch nasse Füße bekamen. Aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch, bewegten wir uns doch auf reizvollen, teilweise versteckten Wegen durch die abwechslungsreichen Wälder im und am FFH-Gebiet Estetal/Osterbruch.
Der Start lag bei den ehemaligen Tonkuhlen am Weg nach Hoinkenbostel, von wo die naturnahen Stieleichen-Hainbuchen-Wälder Richtung Langeloh durchwandert und bewundert wurden. Erschreckt waren wir allerdings von den vielen krank aussehenden Eichen, die wenig belaubt und mit abgestorbenen Zweigen und Ästen überall im Wald auffielen. Als Auslöser für das neue „Eichensterben" haben Wissenschaftler mehrere Ursachen wie Klimaextreme, Krankheiten und Schädlinge identifiziert (siehe grüner Kasten).
Auf unserer ersten Wegstrecke wechselte der Waldtyp mehrfach vom Eichenmischwald verschiedener Ausprägung über Erlen-Eschen-Wald bis hin zu Nadelwaldresten aus Fichten und Douglasien, Sünden der Nachkriegszeit, standortfremd und daher im FFH-Gebiet nicht mehr gewünscht. Dazwischen entdeckten wir versteckt liegende, idyllische Waldtümpel, Lebensraum für amphibische Tiere. Bei Langeloh fielen uns am Wegesrand alte Bergahorn-Bäume auf, die sicher vor langer Zeit als Alleebäume angepflanzt wurden und inzwischen mit einer einzigarten Moos- und Flechtenflora bewachsen sind.
Auf einem kleinen Fußpfad gingen wir am Rande des Estetals entlang, stellenweise mit einer großartigen Aussicht auf wertvolle Auwaldbereiche mit märchenhaften Moosbulten. Leider sind am Estetal bei Aufforstungsarbeiten neben den standorttypischen Rotbuchen aus wirtschaftlichen Gründen auch wieder Douglasien gepflanzt worden, und das in direkter Nachbarschaft zum FFH-Gebiet.
Der Tümpel eines Estezuflusses beherbergte eine Kostbarkeit: er war über und über vom Wasserschlauch bedeckt. Auch andere sumpfige Bereiche des Quelltales waren botanisch sehr interessant. Wir fanden dort neben der seltenen Kriechweide verschiedene Seggen, das Sumpfhelmkraut und die Fadenbinse, typische Vertreter anmooriger Böden.
Zwei botanische Höhepunkte erwarteten uns auf dem Rückweg. Wir suchten einen im Wald versteckten Wuchsort des gefährdeten Sprossenden Bärlapps auf. Dieser wird vom AKN betreut: Zum Schutz gegen Wildschweine wurde er eingezäunt und als Maßnahme gegen zu starke Beschattung wurden Gehölze in unmittelbare Nähe entfernt. Das zweite Highlight waren mehrere Exemplare der Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha), die wir nach und nach am Wegesrandes entdeckten. Diese Orchideenart ist bei uns stark gefährdet und typisch für alte Waldstandorte, d.h. für alte Wälder, die bereits seit hunderten von Jahren existieren.
Was gab es sonst noch? Erwähnenswert sind Beobachtungen von Blindschleiche, Ringelnatter und der Raupe vom Schwan, einem weißen Schmetterling aus der Gruppe der Spinner. Auch die Vielzahl der Baumarten (etwa 20 verschiedene Arten), die wir unterwegs antrafen, ist nennenswert, sind sie doch auch Ausdruck der Artenvielfalt in diesem interessanten Gebiet. Die Rückmeldung eines Teilnehmers lautete dann auch: „Alle, die dabei waren, werden bestätigen, dass es bei gutem Wetter eine ergiebige und sehr schöne Exkursion war".

Bei dem „Eichensterben" handelt es sich um eine dramatische Verschlechterung des Gesundheits-Zustands der Eichen.
Das Eichensterben wird durch eine Kombination aus Witterungsextremen, insbesondere Spätwinterfröste und Frühjahrs-/Sommer-Trockenheit, und wiederholtem, starkem Blattfraß durch die Eichenschädlinge sowie nachfolgendem Befall durch Mehltau ausgelöst. Mit fortschreitender Schwächung des Baumes haben Sekundärschädlinge wie Eichenprachtkäfer und Hallimasch zunehmend günstige Bedingungen und können kränkelnde Eichen abtöten. Entsprechend ungünstige Bedingungen lagen in den vergangenen Jahren mehrfach vor, so dass den kränkelnden und absterbenden Bäumen belastungsfreie Erholungsphasen fehlten: Seit 2010 gab es wiederholt starke Winter- und Spätfröste sowie trockene bis extrem trockene Frühjahre und Sommer.

2. Exkursion südlich von Wistedt am 9. September 2012
Bei strahlendem Spätsommerwetter trafen sich 22 Personen südlich von Wistedt im Bereich der oberen Osteniederung, um die vom AKN betreuten Flächen kennenzulernen bzw. um über den aktuellen Stand der naturnahen Entwicklung genaueres zu erfahren. Der erste Vorsitzende Henry Holst begrüßte die Anwesenden. An Hand der mitgebrachten Karte erklärte Reinhard Kempe den Standort und die geplante Wegstrecke. Als Kenner dieser Gegend hatte Claus Bohling mit gutem Verhandlungsgeschick verschiedene Teilflächen für den Naturschutz sicherstellen können.
Eine dieser Teilfläche – die 7 ha große "Bohlingfläche" – kaufte - bei der Hofübergabe an die Kinder - die Gemeinde Tostedt; der AKN erklärte sich bereit, die notwendigen Pflegemaßnahmen durchzuführen. Eine extensive Nutzung (Rinderhaltung) wurde wegen Parasitenbefalls (Leberegel) aufgegeben. Da diese Fläche aus Naturschutzsicht relativ stabil ist, erfolgen die Pflegearbeiten passgenau und in entsprechendem Maße.
Eine Pappelanpflanzung auf einem an grenzenden Areal erfolgte zwischen 1960/1970, um den relativ hohen Wasserstand zu senken; auch sollte das Pappelholz als Ausgangsmaterial für die Zellstoffproduktion dienen. Diese damals empfohlene Aufforstungsmaßnahme ist aus heutiger Sicht ökologisch negativ zu werten. Positiv: in den abgestorbenen Bäumen haben sich Schwarz- und Kleinspechte ihre Höhlen geschaffen.
Auf dem Wege machten wir einen Halt an einer Sumpf-Seggen-Fläche, die nach § 30 BNatSchG (Bundesnaturschutzgesetz) als geschütztes Biotop eingestuft wird. Damit diese Lebensräume nicht vernichtet bzw. verändert werden, hat der Gesetzgeber solche Bereiche unter den Schutz des § 30 des Niedersächsischen Naturschutzgesetzes gestellt. Ein besonderes Unterschutzstellungverfahren durch die Naturschutzbehörde ist nicht erforderlich. Die Eigentümer und Nutzungsberechtigten werden allerdings schriftlich benachrichtigt. Die Sumpf-Segge (Carex acutiformis) – auch als Scharfkantige Segge bekannt - gehört zur Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae) und erreicht eine Wuchshöhe von 30 – 120 cm. Sie vermehrt sich durch lange und kräftige Ausläufer (Rhizome). Die Blütenstängel sind scharf dreikantig. Die Sumpf-Segge wächst gerne auf Feuchtwiesen – wie hier – und in Auwäldern, deren Böden nass, zeitweilig überschwemmt und nährstoffreich sind. Eine Mahd auf dieser Fläche macht keinen Sinn, da hier der Feldschwirl und die Rohrammer ihren Lebensraum gefunden haben. Ein angrenzendes Gehölz (u.a. mit Solitärkiefern) bietet Horstbäume für Eulen, Turm- und Baumfalken und andere Greife, zumal der Weg als Sackgasse für ruhige und ungestörte Verhältnisse sorgt.
Rechts vom Wege befindet sich eine von den Mitgliedern des AKN angepflanzte Busch- und Baumfläche, die als Ausgleichsmaßnahme für die Beseitigung des Fichtenforstes am Quellener Weg durchgeführt wurde. Dort ist jetzt eine Streuobstwiese entstanden. Die anfänglich angelegte Einzäunung bei der Anpflanzung (als Schutz gegen Verbiss, Fegeschäden der Rehböcke und Wühlarbeit der Wildschweine) konnte zwischenzeitlich dank der guten Entwicklung abgebaut werden.
Im angrenzenden Feuchtwiesenareal ist mit Hilfe eines Baggers ein relativ großer Tümpel mit einzelnen Vertiefungen und flachen Ufern angelegt worden. Wegen der langanhaltenden Trockenheit war das ursprüngliche Stillgewässer trockengefallen – wie auch der verbreiterte Vorfluter. Es ist allerdings davon auszugehen, dass bei normalen Niederschlagsverhältnissen ein ganzjähriger Wasserstand zu erwarten ist. Die vorhandenen Weidengebüsche betonen den halboffenen Charakter der Fläche, die damit eine hohe Schutzwürdigkeit besitzt. Das starke Vorkommen der Brennnessel könnte damit zusammenhängen, dass auf Teilbereichen in zurückliegenden Jahren eine intensive Gänsehaltung mit hohem Nährstoffeintrag stattgefunden hat. Um den Boden wieder nährstoffärmer werden zu lassen, sollte die Hälfte der Fläche gemäht - die ungemähte Hälfte dient als Rückzugsraum für verschiedene Tiere - und das Mähgut abtransportiert werden. Auf diese Weise könnte auch der Status einer extensiv genutzten landwirtschaftlichen Nutzfläche erhalten bleiben. Auf der ehemaligen "Bohlingfläche" wächst neben Rohrglanzgras auch Schilf und die schon erwähnte Sumpf-Segge. Dort haben 3 – 4 Paare des Teichrohrsängers ihre Reviere gefunden; auch konnte in früheren Jahren ein Bekassinenpaar beobachtet werden.
Auf dem Rückweg besuchte die Gruppe eine Wiese mit vielen blaublühenden Lungenenzian-Pflanzen (siehe auch AKN-Mitteilungsblatt Nr. 32). Dank der angepassten extensiven Rinderbeweidung blieb dieser Standort mit den sehr selten gewordenen Blumen bis jetzt erhalten und hoffentlich auch bis in die weitere Zukunft!

Die Exkursion endete bei den Bohlings mit einem gemütlichen Beisammensein. Bei Speis und Trank, auch aus dem alten Steinofen, gab es gute Gespräche. Herzlichen Dank an Sylvia und Claus!


Gut gelaunte Teilnehmer auf heimeligen Waldwegen


Reiche Fechten- und Moosflora auf altem Bergahornstamm


Douglasienzapfen von einem Buntspecht zur Samenernte festgeklemmt: eine Spechtschmiede


Traumhafte Polster des Frauenhaarmooses in der Aue der Este


Blüten des Sumpfhelmkrautes


Prachtvoller Bestand des Sprossenden Bärlapps


Die grazile Grünliche Waldhyazinthe wird von Nachtfaltern bestäubt


Einführung und Erläuterungen durch Reinhard Kempe
zu Beginn der Exkursion


Die extensiv- oder unbewirtschafteten Grünlandflächen bieten wertvollen Lebensraum


Neu angelegter Tümpel, der in diesem nieder-
schlagsarmen Sommer fast ausgetrocknet ist


Früchte des Schneeballs in dem Waldrandstreifen einer Ausgleichspflanzung


Blüte des prächtigen Lungenenzians


Der seltene, giftige Stechapfel am Rande einer Weide beim Stockenweg, dort wo organische Reste gelagert wurden (Ruderalfläche)


Das gemütliche Beisammensein findet viel Anklang

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Das Waldbrettspiel
Ein Tagfalter mitten im Wald

Bei einem sommerlichen Spaziergang durch den Düvelshöpen wurde ich auf mehrere Schmetterlinge aufmerksam, die plötzlich an sonnenbeschienenen Flecken innerhalb des schattigen Waldes auftauchten, rasch auf begrenztem Raum hin- und herflogen und plötzlich wieder verschwunden waren.
Mit ein wenig Geduld gelang es mir, den Verbleib der Falter aufzuklären. Sie setzten sich nach kurzem Flug auf einen niedrigen Zweig, auf einen Farnwedel oder am Boden auf einen Zapfen oder ein Stück Holz. Dort waren sie aufgrund ihrer unscheinbaren braunen Färbung und den zusammengeklappten Flügeln fast nicht zu entdecken. Kam ein anderer Schmetterling vorbei, so flogen sie auf, verfolgten den Eindringling und kehrten dann zu ihrem Sitzplatz zurück. Manchmal umkreisten sich auch die beiden Schmetterlinge und stiegen dabei höher in den Wald hinauf. Letztendlich tauchte aber einer, wohl der Revierbesitzer, wieder zu seiner Warte zurück.
Die Art war dann leicht zu bestimmen: Verhalten, Habitat (Lebensraum) und Färbung waren typisch für das gar nicht so seltene Waldbrettspiel (Pararge aegeria), auch Laubfalter genannt. Das Waldbrettspiel zählt zur Gruppe der Augenfalter aus der Familie der Edelfalter, zu der auch die bekannten Tagfalter wie Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs gehören.
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von ca. 40 Millimetern. Sie besitzen braune Flügel, oberseits mit hell gelblichen Flecken sowie dunklen, weiß gekernten Augenflecken. Auch die Unterseite der Vorderflügel ist braun mit zahlreichen hellen Flecken und einem Augenfleck, während die Hinterflügelunterseiten verwaschen beige-braun mit dunklerem Rand sind. Die dunkelbraunen Bereiche auf Ober- und Unterseite zeigen bisweilen einen violetten Schimmer.
Der Laubfalter ist der einzige Tagfalter, der auch mitten im geschlossenen Wald vorkommt, wenn dort kleine, besonnte Stellen vorhanden sind. Er meidet die pralle Besonnung und bevorzugt das diffuse Licht des Waldmantels, kleiner Lichtungen und der Wegränder. Dort ist der Falter in Färbung und Zeichnung dem Wechsel von Licht und Schatten gut angepasst und kaum wahrzunehmen. Es werden lichte, warme laubholzreiche Wälder bevorzugt, Nadelwälder werden weitgehend gemieden.
Die Männchen zeigen ein auffälliges Revierverhalten. Sie sind außerordentlich territorial, sitzen auf erhöhten Positionen, von denen aus sie die Umgebung gut beobachten können, und versuchen, vorbei fliegende Rivalen zu vertreiben. Sie kehren immer wieder auf ihren Sitzplatz zurück.
Waldbrettspiele fliegen in mehreren Generationen von Ende April bis in den Oktober. Sie fliegen nur selten Blüten an, meistens saugen sie an Baumsäften und reifem Obst, zeitweise saugen sie längs der Waldwege an Wasserdost und Brombeeren. Die grasgrünen Raupen fressen an verschiedenen Gräsern des Waldes.
Das Waldbrettspiel kommt in ganz Mitteleuropa und Nordafrika vor, wobei in Mitteleuropa die Unterart P. aegeria tircis vorkommt, während P. aegeria aegeria in Südeuropa beheimatet ist. Die südliche Unterart weist eine orangegelbe Grundfarbe mit dunkelbrauner Zeichnung auf. Die Unterschiede in der Färbung werden durch ökologische Einflüsse wie Temperatur und Feuchte hervorgerufen.
Der interessante Waldschmetterling kann bei uns noch regelmäßig im Wald angetroffen werden, er wird jedoch aufgrund seines Verhaltens häufig übersehen. Eine Gefährdung besteht zurzeit in Niedersachsen nicht.


Kleine Sonneninseln im Wald, wie hier im Düvelshöpen, sind der Lebensraum des Waldbrettspiels


Der auch als Laubfalter bezeichnete Augenfalter verharrt gern auf kleinen Stöckchen oder am Boden und ist dort wunderbar getarnt.


Die mitteleuropäische Unterart Pararge aegeria tircis besitzt eine dunkelbraune Grundfarbe mit einem violetten Schimmer


Die südeuropäische Unterart Pararge aegeria aegeria besitzt eine orangegelbe Grundfarbe. Auch im Mittelmeerraum hält sich der Falter gern an Waldwegen auf (Foto aus Mallorca).

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Zwischen Mai und September
Der Arbeitssommer des AKN 2012
März, April, Mai und mindestens die erste Hälfte des Juni herrscht natürlicherweise beim Arbeitskreis „Ruhe", was praktische Arbeiten betrifft auf unseren Betreuungs-, Pacht- und Eigentumsflächen: Es ist schließlich die Hauptfortpflanzungs- und Jungenaufzugszeit der störungsempfindlichen Vögel und Säugetiere.
Außerdem sind eine Reihe von uns in dieser Zeit beschäftigt mit Kartierungsarbeiten, d. h. mit stillen Solobegehungen ausgesuchter Landschaftsteile zur Beobachtung und Feststellung vor allem von Vogelbrutrevieren. Dazu gehören auch die Reviererfassungen für das Vogelmonitoring auf schon vor Jahren deutschlandweit festgelegten Probeflächen von einem Quadratkilometer Größe. Unsere Mitglieder Alexander Gröngröft, Uwe Quante, Walter Müller, Hein Busch (bis 2010) und Reinhard Kempe sind daran seit Jahren beteiligt. So auch in 2012. Aber natürlich versuchen wir auch aus weiteren ausgesuchten Bereichen in der Samtgemeinde Tostedt, wie z. B. aus der Wümmeniederung und aus den Grünlandbereichen rund um Heidenau und Wistedt, aktuelle Beobachtungen möglichst kontinuierlich festzuhalten.

Gelegentlich sind im zeitigen Frühjahr kleine Zäunungsarbeiten nötig, so auch in 2012 auf der Lungenenzianwiese zur Sicherung des zentralen Wuchsortes dieser seltenen Blütenpflanze hier bei uns. Frühestens Anfang Juni können erste Mäharbeiten notwendig werden. Natürlich nicht, ohne dass vorher durch genaue Beobachtungen festgestellt worden ist, dass keine Bodenbruten direkt zerstört oder auch indirekt gestört werden können.

Mäharbeiten dominieren eindeutig unsere Sommeraktivitäten. Es sind insgesamt 22 Betreuungsflächen, die zu bestimmten Zeiten zwischen Juni und Oktober in Teilen oder ganzflächig gemäht und abgeräumt werden müssen, mit schwerem Gerät oder von Hand mit Balkenmäher oder Motorsense und natürlich mit Harke und Forke. Es sind darunter Eigentumsflächen des AKN, Pachtflächen und auch Flächen Dritter, die uns anvertraut worden sind, wie z. B. von der Siemers-Stiftung oder der Samtgemeinde Tostedt.
Viele der Flächen beherbergen gefährdete Pflanzenarten, andere eine besondere Vielfalt an Heuschreckenarten, auf wieder anderen entwickeln sich größere zusammenhängende Klein- und Groß-Seggenbestände. Alle Flächen erfordern daher einen jeweils mehr oder minder genau auf diese Pflanzengesellschaften bzw. Artenspektrum zugeschnittenen Mähtermin. Auf einigen Teilflächen sollen zunächst auch nur die überbordenden Binsenbestände zurückgedrängt werden. Zwei oder drei Flächen erfordern auch zwei Mähtermine, z. B. im Juli und Sept./Okt..

28 stets gutgelaunte und fleißige Mitstreiter haben sich im Sommer 2012 an diesen vielfältigen Arbeiten beteiligt.
Die Namen der Mitstreiter:

Sven Behr, Hajo Benjamin, Lucy Bohling, Heike u. Bobby Bottke, Beate Feldhaus, Horst Gerlach, Reinhard Kempe, Dieter Kessler, Anja Klindworth, Jutta u. Günther Knabe, Ralf u. Udo Kolm, Manfred Koslowski, Hinnerk Lehmann, Eckhard Miersch, Ludwig Narewski, Günther Neubauer, Mia Nyhus, Rocio Picard, Anneliese Reinsch, Peter Roocks, Gerd Schröder, Klaus Sülbrandt, Andrea Tetzlaff, Fritz Visarius, Jannick Westerholz. Ich hoffe, ich habe niemanden vergessen.

In unterschiedlicher Zusammensetzung waren die Rentner-Band und zwei Kleingruppen aus Handeloh und Welle 16 Mal! mit diesen Mäh- und Abräumarbeiten unterwegs; auch unsere Obstbaumflächen im Wistedter Raum gehörten dazu.
Auf den größeren Flächen (zusammen immerhin rund 30 ha!) sorgten Claus Bohling, sein Vater Hans Bohling, Heinrich Meyer und hier und da auch ein Lohnunternehmen mit schwerem Gerät für eine zeitgünstige, schonende Mahd, was in diesem trockenen Sommer keine so großen Schwierigkeiten machte.
Fehlte in vielen Mooren und Stillgewässern auch das Wasser, für unsere Mäharbeiten hatten das trockene Frühjahr und auch der regenarme August und September ihr Gutes.
Natürlich gab es auch noch anderes zu tun:

• So wurde die systematische Vernichtung des Riesenbärenklaus an zwei Wuchsorten fortgesetzt. Die Samen keimen noch nach Jahren dort, wo die alten Stauden längst ausgestochen worden sind!

• Der Bau eines Gitterrahmens mit engmaschigem Netz für den Hauptmönch an den Dittmer-Teichen wurde nötig. Er soll verhindern, dass Kleinfische, die sich in den Teichen entwickeln, beim gelegentlichen teilweisen Ablassen des Wassers mit dem entstehenden Sog hinausgespült werden können.

Das war eine Arbeit, die Günther Knabe in bewährter Präzision erledigte. Günthers Erwähnung hier, aber auch schon die lange Namensliste der Mitstreiter bei unseren zahllosen Arbeiten im Gelände bringen mich darauf, auch einmal auf die vielen, vielen unverzichtbaren „stillen Alleinarbeiten" mehrerer unserer Mitglieder hinzuweisen. Das ist primär die sorgfältige Pflege unserer zahlreichen großen und kleinen Maschinen, die Wartung des Balkenmähers, der mehr als 10 Motorsägen und Motorsensen/Freischneider, der Reparaturen an Forken, Harken, Spaten usw.

Das alles muss getan werden, damit die Arbeiten im Gelände geleistet werden können, und es kostet manche Stunde, oft sogar viele Stunden. Günther mit seinem technischen Können und seiner fantastischen Werkstatt ist hier eine unschätzbare Stütze. Auch der Verfasser dieser Zeilen bringt sich mit Maschinenpflege viele Stunden ein.

Und dann soll hier noch ein spezieller Dank ausgesprochen werden. Er geht an Ralf Kolm aus Handeloh. Er ist im Herbst 2012 fortgezogen aus Handeloh, um einen neuen Start mit seiner Lebensgefährtin bei Nienburg zu wagen. Wir wünschen ihm an dieser Stelle alles erdenklich Gute.
Ralf hat in rund 20 Jahren Mitgliedschaft beim AKN viel zur praktischen Umsetzung unserer Zielvorstellungen beigetragen. Das gilt vor allem für den Raum Handeloh, aber vor Jahren auch bei unseren Freistellungsarbeiten in den Mooren. Er bediente Motorsäge und Freischneider, fuhr den Trecker mit und ohne Kirschenreißer oder Anhänger und war immer ansprechbar. Für all‘ das bedankt sich der AKN und für die kontinuierlichen Spendenbeiträge für unser Mitteilungsheft zusammen mit seinem Bruder Udo, der uns gottlob erhalten bleibt.

Haben Sie Lust mitzumachen?
Wir suchen interessierte, engagierte Mitarbeiter - Sie suchen eine sinnvolle Betätigung!?

Melden Sie sich doch mal bei uns!
Wenn Sie sich körperlich betätigen wollen:
Wir entkusseln Moore und Heiden, mähen Grünland, pflanzen und pflegen Obstbäume und Hecken.
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Wir beobachten Tiere, Pflanzen und deren Lebensräume, machen Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr - für die Natur vor Ihrer Haustür!
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Gezielte Beseitigung von Jungerlen am Ufer des obersten Teiches. Die ufernahen Flugräume für Insekten sollen erhalten bleiben. Ebenso die Ost-West-Sichtachse durch die schmale Aue.


Neddernhof/Schmokbachtal: Die „siegreichen Drei" nach den Mäh- und Räumarbeiten am Schmokbach


Vorbereitung des Balkenmähers für die Mahd am Wistedter Berg


Durch Mahd und Abräumen zu unterschiedlichen Zeiten auf unterschiedlichen Teilflächen entsteht ein vielfältiges Angebot für Pflanzen und Tiere

Elegante Methode des Abräumens von kleineren Mengen Mähguts auf unserer Eigentumsfläche bei Handeloh



Die Anbringung des Gitterrahmens am großen Mönch/Dittmer-Teiche: Sicherheit für die Kleinfische bei gelegentlicher Senkung des Wasserstandes im Teich



Start zum Zaunbau auf der Lungenenzianfläche: Ein abschließender Schlag und der erste Eckpfahl steht. Jetzt noch verfüllen und Feststampfen


 


Die Mannschaft nach erfolgreicher Arbeit bei bestem Wetter

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Soll man Wildvögel im Winter füttern?

Pro:

Das Füttern von Vögeln zur Winterzeit hat nicht nur in Deutschland eine lange Tradition. An Futterstellen lassen sich die Tiere aus nächster Nähe beobachten. So ist das Füttern nicht nur ein Naturerlebnis, sondern vermittelt zudem Artenkenntnis.
Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben. Viele engagierten Naturschützer haben einmal als begeisterte Beobachter am winterlichen Futterhäuschen begonnen.
Der beste Futterplatz ist natürlich ein naturnaher Garten mit Wildkräuter-Samen und einheimischen Beerensträuchern. Ein ausgewogenes Angebot an Körnern, Früchten (Apfel, Rosinen) und Weich- bzw. Fettfutter an einem winterlichen Futterplatz ist auf jeden Fall eine gute Ergänzung.

Contra:

Die Vogelfütterung in Städten und Dörfern kommt etwa 10 bis 15 Vogelarten zugute. Dazu gehören Meisen, Finken, Rotkehlchen und Drosseln. Diese Vögel brauchen keine Hilfe. Die meisten von ihnen haben stabile oder wachsende Populationen, und keine dieser Arten ist in ihrem Bestand gefährdet.
Im Gegenteil, der Mensch verhindert durch sein Handeln eine natürliche Auslese von schwachen Individuen, die sonst den Winter nicht überlebt hätten. Das Füttern rund um‘s Haus erreicht also nicht die Vögel der freien Landschaft, der Wälder und auch nicht die Zugvögel. So kann es im Frühling dazu kommen, dass eine gepäppelte Überpopulation von z. B. Meisen alle Nistplätze bereits besetzt hat, und zurückkehrende Zugvögel oft keine geeigneten Brutmöglichkeiten mehr finden.


An der Futterstelle lässt sich auch der Erlenzeisig beobachten, den man sonst kaum zu Gesicht bekommt

Fazit:
Eine Fütterung unserer heimischen Standvögel und der Wintergäste aus dem Norden macht bei winterlicher Witterung durchaus Sinn. Man sollte allerdings nicht zu früh beginnen, sondern erst dann, wenn Schnee und Eis die Futtersuche der Vögel beeinträchtigt (bzw. kurze Zeit davor, um die Futtergäste an den Futterplatz zu gewöhnen).

Achten Sie auf eine ausreichende Hygiene, damit sich über den Kot keine Krankheiten verbreiten können. Füttern Sie nicht nur Körner, sondern auch Weich- und Fettfutter sowie Früchte. - Und nehmen Sie sich die Zeit, den Vögeln zuzuschauen!

Aber:
Den besten Vogelschutz erreichen Sie durch naturnahe Ecken in Ihrem Garten!

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Aktivitäten des AKN im Sommerhalbjahr 2012
Begehungen, Bereisungen, Treffen, Sitzungen, Arbeits- und Pflegeeinsätze
Do. 24.05.12: Donnerstag-Exkursion (Domänenfläche südl. Wistedt),


Nur mit Ausdauer zu gewinnen: Die dauerhafte Beseitigung des Riesenbärenklaus am Bosteler Berg

So. 03.06.12: Kinderexkursion 1 an die Este,
Mi. 06.06.12: Mahd zur Bekämpfung des Riesenbärenklaus am Bosteler Berg, (Tostedt) und Teilmahd auf der Obstbaumfläche an der Quellner Straße,
Do. 07.06.12: Donnerstag-Exkursion auf die Loki-Schmidt-Fläche an der unteren Fuhlau
Fr. 08.06.12: Begehung der Winterbusch-Weideflächen mit den Unterpächtern zur Festlegung der Umtriebbeweidung, Zäunung etc.,
So. 10.06.12: Treffen mit Herrn Poppe auf seinem Teich- und Waldgrundstück bei Dohren. Beratungsgespräch zur Verbesserung der Situation am Teich,
Mi. 13.06.12: Rentner-Band: 1. Mahd am Wistedter Berg,
So. 17.06.12: Erste AKN-Exkursion 2012: Osterbruch-Langeloh/Este,
Mi. 20.06.12: Rentner-Band: Zäunungsarbeiten auf der Lungenenzian-Fläche bei Wistedt,  
Mi. 11.07.12: Rentner-Band: Mahd auf Teilflächen der Obstwiese a.d. Quellner Straße,  
Do. 12.07.12: Begehung der Loki-Schmidt-Flächen zwecks Abstimmung der Pflegemaßnahmen mit dem Geschäftsführer der Stiftung, Herrn Jahn,  
Mo.16.07.12:

Begehung der Vorwerk-Stiftungsflächen Todtschlatt und Umgebung, mit Detlef Gumz zwecks Abstimmung über die weiteren Maßnahmen,

Mi. 18.07.12: Rentner-Band: Abschließende Teilmahd am Quellner Weg,
Mo. 23.07.12: Rentner-Band: Teil- und Ergänzungsmahd auf der Obstbaumfläche im Kauers Wittmoor,
Mi. 25.07.12:  Rentner-Band: Mahd und Räumung an den Schmokbach-Rändern u.a. (1.Teil),
Sa. 28.07.12: Weller Kleingruppe: Mahd auf der Orchideenfläche an der Fuhlau,

Mi. 01.08.12:

Rentner-Band: Mahd und Räumung am Schmokbach (2.Teil),
Mi. 01.08.12: Teilmahd zur Eingrenzung des Rainfarns auf den Handeloher Brachflächen durch Kleingruppe Handeloh,
Do. 02.08.12: Donnerstag-Exkursion an den Tümpeln am unteren Todtgraben (Gewässerflora),
Sa. 04.08.12: Libellenexkursion im Schmokbachtal,
Mi. 08.08.12: Rentner-Band: 1. Mahd auf einer der Poppenwischen,
Mo.27.08.12: Abräumen der Teilmahd auf den Brachflächen Handeloh durch Kleingruppe,
Do. 30.08.12: Donnerstag-Exkursion am Rand des Großen Torfmoores (Tümpelflora),
Do. 06.09.12:

Rentner-Band: Mahd der Wege an den Dittmer-Teichen und Anbringung eines Drahtgitter-Gestells am Hauptmönch,


Vorwerk-Stiftungsflächen beim Todtschlatt: Abstimmungsgespräch des AKN mit Christian Weiß (Stiftung) und Detlef Gumz (Landkreis) über zukünftige Maßnahmen und Entwicklungsziele im Gebiet
So. 09.09.12:  2. AKN-Exkursion: Wistedt-Süd/Ehemalige Bohlingfläche; anschließend gemütliches Beisammensein,
Mi.12.09.12: Rentner-Band: 2. Mahd Wistedter Berg,
So. 16.09.12: Natur aktiv erleben: Gemeinsame Aktion des MTV Tostedt und des AKN Tostedt
So.23.09.12: Kinderexkursion 2 in das Große Moor,
Mi. 26.09.12: Treffen der für die Entwicklung des Landschaftsparks Schmokbachtal Verantwortlichen in Neddernhof,
Do.27.09.12: Beratungsgespräch zu aktuellen gemeindlichen Ausgleichsflächen in Schierhorn,
Mo.01.10.12: Treffen der für die Wald-Ökokontoflächen der Vorwerk-Stiftung Verantwortlichen im Bereich Todtschlatt/Todtglüsingen (Landkreis; Vorwerk-Stiftung; AKN),
Do.04.10.12: Rentner-Band: 2. Mahd auf den Poppenwischen,
So. 07.10.12:

Teilnahme an der von der Naturschutz-Stiftung des Landkreises organisierten Wanderung in die Wümmeniederung südlich von Otter: Wiedervernässung, Beweidungsprojekte,

 
Di. 09.10.12: Einführung der beiden neuen den Bundesfreiwilligendienst Leistenden der SG Tostedt in mögliche Arbeitsfelder des AKN,  
Mi.10.10.12: Rentner-Band: 2. Mahd u. a. am Schmokbach  
Di. 16.10.12:

Beginn der Baggerarbeiten in der Wümmeniederung zur Schaffung von Stillgewässern und zur Wiedervernässung am und im Großen Torfmoor/Otter,

 
Mi. 17.10.12: Rentner-Band: Dammbau zur weiteren Vernässung im Everstorfer Moor,  
Mo. 29.10.12: Abstimmungstreffen zu den weiteren Baggerarbeiten in der Wümmeniederung (Armin Hirt, Peter Seide, Günter Rathjen, Reinhard Kempe),  
Mi. 31.10.12: Rentner-Band: Vorarbeiten zum Naturpark-Tag im Eichenkrattwald/Lohberge (I),  
Do.01.11.12: Abstimmungsgespräch zur Renaturierung der Heitmann-Teiche im Großen Torfmoor/Otter,
Mi. 07.11.12:

Rentner-Band: Vorarbeiten zum Naturpark-Tag (II),

Fr. 09.11.12: Weiteres Abstimmungsgespräch an den Heitmann-Teichen zu Planung und Betreuung der Baggerarbeiten in der Wümmeniederung,  
Sa. 10.11.12: Großer Arbeitseinsatz (27 Teilnehmer) beim Naturpark-Tag im Eichenkrattwald/Lohberge,  
Di.13.11. bis
Fr. 16.11.12:

 Steuerung der Baggerarbeiten im Großen Moor bei Wistedt zur Wiedervernässung und zur Schaffung eines Stillgewässers,

 
außerdem hat der AKN beratend an mehreren Sitzungen des Umwelt- und Planungsausschusses der Gemeinde Tostedt sowie des Umwelt-, Bau- und Planungsausschusses der SG Tostedt teilgenommen.  
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