Liebe Mitglieder und Freunde des AKN,

Der AKN lebt - und das mit unvergleichlicher Vitalität und Aktivität!

Das vorliegende Mitteilungsblatt zeugt mit jeder Seite davon. Noch nie zuvor haben sich die Berichte von der Natur in Tostedt, von der Naturschutzarbeit des Vereins und von den unzähligen Aktivitäten der vielen eifrigen Mitglieder zu einem so umfangreichen Heft zusammengefügt!
Besonders erfreulich ist dabei die Mitwirkung verschiedener Mitglieder außerhalb des Vorstandes, die  sich der Mühe unterzogen oder Lust verspürt haben, Artikel für dieses Mitteilungsblatt zu verfassen: Edith Birger, Hans-Eckhard Miersch, Walter Müller, Günther Knabe, Mia Nyhuis. Ihnen sei hier besonders gedankt!
Am Ende des Heftes findet sich, wie  in jedem Heft, die Rubrik „Aktivitäten“.  Auch hier reichte der bisherige Umfang von drei Seiten wegen der Vielfalt an Pflegearbeiten, Begehungen, Stellungnahmen, Führungen, Sitzungsteilnahmen u.a. nicht mehr aus. Die entstandenen vier Seiten zeugen von der Mannigfaltigkeit und dem Ausmaß der  Tätigkeiten des Vereins! Insbesondere eine äußerst aktive Gruppe von älteren Mitgliedern, despektierlich auch als „Rentnerband“ bezeichnet, entwickelt sich zunehmend zu einer tragenden Säule der Biotoppflegearbeiten - ihr ist ein eigener Artikel gewidmet!

Als besonderes Highlight des vergangenen Jahres ist zweifellos die Verleihung der Loki-Schmidt-Silberpflanze an den AKN zu vermelden! Diese Wertschätzung unserer Arbeit macht uns stolz und bestärkt uns, auf dem eingeschlagenen Weg zum Nutzen der Natur weiter zu schreiten. Der Preisverleihung ist ein umfangreicher Bericht gewidmet.
Auch im Jahr 2010 hat der AKN wieder vier vereinsinterne Exkursionen organisiert und durchgeführt, die großen Zulauf fanden. Neben den zwei klassischen AKN-Exkursionen zu Orten unserer Aktivitäten wurden die Kinderausflüge unter dem Motto „Naturerlebnistage für Familien“ fortgesetzt. Die Resonanz war so groß, dass die Kapazität des AKN fast ausgeschöpft war. Dennoch freuen wir uns über jede junge Familie, die wir mit unserem Angebot erreichen!

Schon seit mehreren Jahren nehmen Mitglieder des AKN am bundesweiten Vogelmonitoring teil und tragen so Daten über die Vogelwelt unserer Region zusammen. Erstmalig nahm im Jahr 2009 Walter Müller teil, u.z. als Vertreter für Reinhard Kempe, der sich bei einem Sturz verletzt hatte. Über das Abenteuer des Vogelmonitorings berichtet Walter in „einem persönlichen Erfahrungsbericht“. Ihm sagen wir herzlichen Dank für sein Engagement beim Monitoring (er wird sich auch weiterhin am Monitoring beteiligen) und für den Bericht.

Jetzt im Winter ruht die Natur, nicht jedoch der AKN: Winterzeit heißt Arbeitszeit, Biotoppflegearbeiten stehen an! Bisher hat das Wetter aber einigen Arbeiten einen Riegel vorgeschoben. Ebenso wie im letzten Winter mussten Einsätze aufgrund des Schnees verschoben werden. Aktuelle Termine finden sich auf der Website des AKN!

Ich wünsche Euch und Ihnen allen eine schöne Weihnachtszeit,
Ihr/ Euer
U.Quante

 

 

 

 

 

 

 

 

[Inhalt]

AKN-Splitter
Wichtiges - kurz berichtet

Flächenkauf

Die Edmund-Siemers-Stiftung hat eine ökologisch sehr wertvolle ehemalige Grünlandfläche an der Heidenauer Aue für den Naturschutz gekauft. Sie wurde dem AKN angeboten von unserem Mitglied Hermann Aldag aus Heidenau, der rund 15 Jahre mit all‘ seiner Kraft rund um Heidenau und darüber hinaus für den Naturschutz gearbeitet hat.
Da die inzwischen zur Hochstauden- und Hochgrasflur entwickelte 2,2 ha große Fläche direkt an die schon bestehende rund 19 ha große Naturschutzfläche der Edmund-Siemers-Stiftung grenzt, ist die Stiftung mit großer Bereitschaft unserer Anfrage gefolgt, das Geld zum Kauf bereitzustellen. Wir sagen auch an dieser Stelle noch einmal unseren herzlichen Dank an die Verantwortlichen der Stiftung.
Die nunmehr (am 9.11.10) erworbene Fläche stellt ohnehin eine vielfältig verzahnte Funktionseinheit mit den sehr unterschiedlichen Teilbereichen der seit bereits 15 Jahren bestehenden Stiftungsfläche an der Aue dar. Alle Beteiligten sind sehr glücklich über diesen substantiellen und dauerhaften Zuwachs an naturbelassener Fläche in diesem Raum, der seit Jahren an allen Ecken und Enden – wie überall im Lande – von Grünlandintensivierung und Grünlandumbruch betroffen ist und dadurch zusehends rasant an Lebensraumqualität für Wiesenvögel u. a. verliert.
Der AKN wird – wie schon seit Jahren für das 19 ha Stiftungsareal – auch für diese Zuwachsfläche die Betreuung übernehmen.

 

AKN-Info-Stand
Zwei Mal haben wir unseren Info-Stand im Sommer-Halbjahr aufgebaut:

Am 9. Mai auf dem Hamster-Markt in Tostedt und am 18. September beim Hoffest unseres Mitgliedes Matthias Kessler auf dem Hof Quellen. Immer wieder bedeuten die Vorbereitung, der Transport der Utensilien und schließlich Auf- und Abbau vor Ort einen erheblichen Aufwand an persönlicher Energie und Zeit für alle Beteiligten, die Betreuung des Standes eingeschlossen.
Die Bereitschaft vieler Mitglieder sich einzubringen ist nach wie vor groß, auch wenn sich die jeweils Aktiven weitgehend aus einer dann doch sehr begrenzten Zahl von 10  - 15 Personen rekrutieren. Vielen Dank an dieser Stelle an alle, die wieder mitgemacht haben:
Peter Roocks, Horst Gerlach, Günther Knabe, Henry Holst, Uwe Quante, Klaus Sülbrandt u. Jutta Kempe.
Lohnen sich Einsatz und Aufwand? Diese Frage stellen sich die Beteiligten immer wieder. Meine eindeutige Antwort heißt: ja. Denn natürlich müssen wir öffentlich Flagge, Gesicht zeigen in der Samtgemeinde.
Öffentlichkeitsarbeit führt bei uns – zugegeben – ohnehin ein gewisses Schattendasein. Das liegt vorwiegend an unserer intensiven und vielfältigen praktischen und planerischen Kernarbeit für Natur und Landschaft in der Samtgemeinde.
Es bleibt daher kaum Zeit für die Entwicklung neuer Infoeinheiten und deren Präsentation. Die ehrenamtliche Leistungskapazität kommt daher durch den Zeitfaktor hier immer wieder an ihre Grenzen. Das bedauern wir alle sehr und können es doch nur schwer ändern.
Aber wir arbeiten daran.
Unser zweimal im Jahr erscheinendes inzwischen farbig ausgelegtes Mitteilungsblatt bietet ein beredtes Zeugnis von der Fülle unserer Projekte, von vielen Erfolgsgeschichten des örtlichen ehrenamtlichen Naturschutzes und natürlich auch von gelegentlichem Scheitern, von Ohnmacht und Ratlosigkeit, auch Ärger und Zorn über oft sinnlose, gedankenlose Zerstörung.
Zurück an den Info-Stand : das Schöne ist, dass wir im Laufe eines solchen Halbtages dort viele Einzelgespräche mit Markt- und Hoffestbesuchern führen können. Bei zwei bis drei Standbesuchern kommt es dann fast immer zu einer engeren Interessensbindung, nicht selten aber auch zu einer spontanen oder aber um wenige Tage oder Wochen verzögerten Mitgliedschaft im AKN.
Neue Mitglieder aber bedeuten u.a. neue Chancen für die Kontinuität unserer Arbeit in der Zukunft.

 

Neue Flyer

Die ersten neuen Flyer des AKN  sind fertiggestellt! In ansprechendem Layout und modernem Farbdruck stehen dem Verein nun fünf Themen-Faltblätter für die Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung, mit denen zum einen Werbung für den AKN und seine Arbeit betrieben werden kann. Zum anderen lassen sich so Informationen zu wichtigen Themen des Naturschutzes in Tostedt gezielt weitergeben. Folgende fünf Themen-Flyer liegen vor: „Naturschutz in Tostedt“, „Unsere Moore“, „Obstbäume“, „Der naturnahe Garten“, „Der etwas andere Garten“. Die Flyer wurden von Uwe Quante und Stefan Hirsch gestaltet und können auf der Website des AKN unter Service eingesehen und heruntergeladen werden. 

 


Teilaspekt der großen Edmund-Siemers-Stiftungsfläche an der Heidenauer Aue

Nachwuchs für den AKN ?? – Begegnung am AKN-Infostand auf Hof Quellen

[Inhalt]

 

An Todtgraben und Oste
Die AKN-Exkursionen 2010

16. Mai 2010: Am renaturierten Todtgraben südlich von Otter
Bei zunächst kühlem und später sonnigem Wetter waren ca. 20 Personen der Einladung des Arbeitskreises Naturschutz gefolgt, um die Renaturierungsmaßnahmen an einem Fließgewässer vor Ort zu sehen und zu erleben. Am Treffpunkt der Schule in Otter begrüßte Reinhard Kempe die Anwesenden und erklärte an Hand einer Karte die geplante Wegstrecke.
Der Todtgraben (ca. 3,8 km lang) entwässert mit dem Jilsbach eine ab-wechslungsreiche Niederungslandschaft südlich von Otter; beide Fließgewässer münden in die Wümme. Um die Grünflächen für die Landwirtschaft intensiver nutzen zu können, hat der wirtschaftende Mensch im Laufe von Jahrhunderten aus dem windungsreichen Bach einen Entwässerungsgraben gemacht, d.h. er wurde begradigt und durch intensive Gewässerunterhaltungsmaßnahmen tiefer gelegt. Auf diese Weise verlor das ursprüngliche Gewässer etliche Windungen (Mäander), weite Teile seines Kiesbettes und damit reduzierte sich die Qualität des Gewässers als Lebensraum für einheimische Tiere und Pflanzen.
Im Jahre 1986 erhielt dieses Gebiet den Status eines Naturschutzgebietes (NSG) und ist heute wegen seiner besonderen Bedeutung (u. a. Vorkommen geschützter Arten wie Kranich, Schwarzstorch, Eisvogel, Moorfrosch und Kreuzotter) auch ein Bestandteil des Europäischen Schutzgebietes Natura 2000.
Durch das über ca. 20 Jahre laufende Flurbereinigungsverfahren im Raum Otter hat man Wege und Gräben den Anforderungen der modernen Landwirtschaft angepasst. Die damit verbundenen nachteiligen Folgen für die Natur sollen – so fordert es der Gesetzgeber – durch entsprechende Maßnahmen ausgeglichen werden.
Die Renaturierung des Todtgrabens ist eine solche Ausgleichsmaßnahme, die von der Flurbereinigungsbehörde zusammen mit der Teilnehmergemeinschaft (das ist eine Vereinigung der privaten und öffentlichen Grundeigentümer) geplant, genehmigt und umgesetzt wurde.
Der Todtgraben wurde 2007 auf einer Länge von 2,4 km renaturiert, d. h. es wurden Mäander (mit Prall- und Gleithängen) geschaffen und eine durchgehende Kiessohle angelegt, die für die Eiablage von Fischen (z. B. Forellen und evtl. später Lachsen) lebensnotwendig ist. Aber auch Eintagsfliegen-, Köcherfliegen- und Steinfliegenlarven sind hier zu Hause. Bei erhöhter Sandfracht und entsprechender Ablagerung ersticken die Eier. Die Sandfracht ist eine Folge von Begradigungen und Gewässerlaufverkürzungen, denn damit stieg das Gefälle an und die Erosionskraft erhöhte sich; dieses führte zu einer verstärkten Tiefenerosion und zu Uferabbrüchen. Da Äcker einer stärkeren Erosion als Grünland ausgesetzt sind, gelangen – besonders bei Starkregen und fehlendem Uferbegleitgrün in akzeptablem Maße  -  große Mengen Sand in Flüsse und Bäche.

In einer flachen Mulde auf dem Sandrücken neben dem Todtgraben fand eine flachgründige Vermoorung statt. Daher der Name „Bargermoor“ für das Areal westlich der K 41. Auf den Grünflächen lebten damals Wiesenvögel wie der Große Brachvogel und Kiebitz, deren Anzahl aber z. Zt. stark rückläufig ist. Es bleibt zu hoffen, dass sie hier in den weiten Wiesen der Wümmeniederung einmal wieder heimisch werden.
Am Zusammenfluss von Todtgraben und Wümme und an verschiedenen Uferbereichen hat das unerwünschte Drüsige Springkraut Fuß gefasst und verdrängt die heimische Flora. Positiv ist die Neuanlage des Tümpels in der offenen Landschaft zu werten, wo sich z.B. Amphibien und Libellen sehr schnell ansiedelten. Der Erdaushub ist so verteilt worden, dass bei Hochwasser kein nährstoffreiches Wasser aus dem Todtgraben in das Stillgewässer gelangen kann.
Nach Beendigung der Exkursion erhielt Reinhard Kempe einen kräftigen Applaus für seine Erklärungen und Ausführungen zur Natur dieser reich gegliederten Landschaft.


29. August 2010: Streuobstwiese, Lungenenzian, Oste südlich Wistedt
Direkt am Naturschutzgebiet „Kauers Wittmoor“ südlich von Wistedt, an der Streuobstwiese, die von AKN-Mitgliedern im Jahre 2005 mit Hochstämmen alter Obstsorten angelegt worden war, begrüßte Reinhard Kempe 26 an Natur und Landschaft interessierte Personen und erklärte an Hand einer Karte den geplanten Wanderungsverlauf.
Das erste Ziel der Gruppe war eine mit einem Elektrozaun abgegrenzte Feuchtwiese, auf welcher  der selten gewordene Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe) wächst. Diese Wiese wird in erster Linie von Claus Bohling, der den AKN im Raum Wistedt vertritt, mitbetreut. Seine auf der Nachbarfläche stehenden Rinder können bei Bedarf als „lebende Rasenmäher“ hier schonend eingesetzt werden, um stark wachsende Gräser kurz zu halten. Dank dieser Art der Pflege (variable Beweidung) ist die Anzahl der Pflanzen seit 1995 mit ca. 300 – 400 Exemplaren stabil geblieben. Der Lungenenzian ist durch die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) besonders geschützt, da er durch Trockenlegung von Feuchtwiesen und Grünlandintensivierung stark gefährdet ist (Rote Liste 2).
Diese Pflanze – auch Lungenblume oder Hungerkraut genannt – wächst auf torfigen, mäßig sauren Feuchtwiesen und erreicht in der Regel eine Höhe von 15 – 40 cm. Die Stängel stehen aufrecht und haben eine oder mehrere 4 – 5 cm lange tiefblaue, trichterförmige Blüten an der Spitze oder in den Achseln der oberen Laubblätter.
Wie kompliziert und hochspezialisiert biologische Zusammenhänge sein können, sei an der Entwicklung des Lungenenzian-Ameisenbläulings (Maculinea alcon) beschrieben. Für diesen kleinen Tagfalter (Flügelspannweite: 32 – 36 mm, Flugzeit von Mitte Juni – Anfang August) ist der Lungenenzian die Futterpflanze. Das Weibchen legt seine weißen, abgeflachten Eier an den Knospen bzw. am Blütenkelch ab. Die geschlüpften Raupen fressen sich in das Innere der Pflanze und ernähren sich im Fruchtknoten von dem Samen. Nach einer gewissen Zeit mit entsprechendem Wachstum und mehreren Häutungen lassen sich die Raupen auf den Boden fallen, wo sie von bestimmten Ameisenarten (Knotenameisen) mitgenommen und ins Ameisennest getragen werden. Dank eines speziellen Duftstoffes, der dem der Ameisen entspricht, werden sie aber nicht von ihren „Räubern“ gefressen, sondern von diesen sogar ernährt. Dort entwickeln sie sich bei guter Nahrungsversorgung (sie fressen bis zur Verpuppung auch deren Larven) weiter im Ameisennest. Nach dem Schlüpfen im nächsten Frühjahr muss der Falter schnell das Ameisennest verlassen, da er die schützenden Duftstoffe nicht mehr besitzt.
Von dieser wertvollen, vom AKN gepachteten Wiese wanderte die Gruppe zu einer nahegelegenen Fläche, die als Ausgleichsfläche für ein gerodetes Waldstück von AKN-Aktiven 1996 mit verschiedenen Straucharten (wie Weißdorn, Gemeiner Schneeball, Pfaffenhütchen, Schlehen, Weiden)  bepflanzt worden war. Diese abwechslungsreiche Hochstaudenflur stellt für Vögel und Insekten eine attraktive Übergangszone dar zwischen dem Osteufer und einem Bruchwald.
In diesem verbuschten Mosaik hat u. a. der Neuntöter sein Revier, wo er Jagd auf Heuschrecken und andere kleine Tiere macht.
Ähnlich wie bei den Flüssen Este und Wümme gibt es auch für die Oste einen Entwicklungsplan mit genauen Vorschriften. Von der nach diesen Vorschriften und mit EU-Geldern erneuerten Brücke kann man weit nach Westen blicken, wo sich an beiden Uferseiten große Grünlandflächen erstrecken. Einige werden vom AKN betreut und sollen sich bei extensiver Bewirtschaftung naturnah entwickeln.
Ein Höhepunkt besonderer Art erwartete die Gruppe auf dem Hofe von Silvia und Claus Bohling, wo neben den mitgebrachten Speisen frisch gebackene Brote aus dem kürzlich fertig gestellten historischen Holzbackofen serviert wurden. An den im Freien aufgestellten Tischen und Bänken fand die gelungene Exkursion einen gemütlichen Ausklang. Reinhard Kempe dankte im Namen der Anwesenden allen Spendern für die mitgebrachten leckeren Sachen und besonders den engagierten Gastgebern, die ihr Anwesen für die Bewirtung zur Verfügung gestellt hatten.
Heinrich Matthies als dem Betreuer von Feuer und Backvorgang gebührt dabei ein besonderer Dank.
Es war so schön bei Euch, dass wir gerne wiederkommen!!! Vielen Dank!
 

Untersuchungen am Rande der Enzianwiese, Gesellige Runde bei den Bohlings,
Heinrich am Steinofen -
Günther Knabe und Claus Bohling vor dem neuen stilvollen Bohling‘schen Backhaus


Der renaturierte Todtgraben mit neu geschaffenen Mäandern, Überflutungszonen und Erlensaum am Altwasser - gut drei Jahre nach der Umgestaltung


Im Bargermoor


Tausende von Kaulquappen in einem neu geschaffenen Tümpel,

Neuer Lebensraum im renaturierten  Bach


Auf schmalem Steg wird der Todtgraben gequert

Start zur Exkursion in die Ostewiesen - ein Ziel ist die „Enzianwiese“,


dort blüht der seltene Lungenenzian

Neu geschaffener „Ökodurchlass“ der Oste am Stockenweg mit großem Querschnitt und zwei seitlichen Laufwegen (Bermen), so dass eine Durch-gängigkeit für Wasser- und Landtiere gegeben ist
[Inhalt]

 

Die AKN-Kinderseite

Wissen: Steckbrief Heuschrecken

Heuschrecken gehören zur Klasse der Insekten.
Sie werden unterteilt in Laubheuschrecken und Feldheuschrecken.
Laubheuschrecken: besitzen sehr lange dünne Fühler aus mehr als 500 Gliedern, die länger als der Körper sind, und werden daher auch Langfühlerschrecken genannt. Viele Laubheuschrecken sind Fleischfresser, d.h. sie ernähren sich von Insekten und anderem Kleingetier. In diese Gruppe gehört z.B. das vielen bekannte Große Heupferd und der Warzenbeißer.
Die Männchen der Langfühlerschrecken „singen“, indem sie die Flügel mit ihren rauhen Kanten gegeneinander reiben. Sie hören mit den Vorderbeinen.
Feldheuschrecken: sind meist kleiner und besitzen kurze Fühler aus höchsten 30 Gliedern; man nennt sie daher auch Kurzfühlerschrecken. Feldheuschrecken sind Pflanzenfresser und ernähren sich von Gräsern und Kräutern. In diese Gruppe gehören die „Grashüpfer“, von denen es viele Arten gibt.
Die Männchen der Grashüpfer „singen“, indem sie die Hinterbeine mit ihren rauhen Kanten an den Flügelkanten reiben. Sie hören mit Trommelfellen am Hinterleib.
Merkmale: Heuschrecken besitzen lange kräftige Hinterbeine, mit denen sie gut springen können (Sprungbeine), und 2 Paar Flügel.
Größe: 0,5 bis 7,5 Zentimeter langer Körper, Flügelspannweite bis 23 Zentimeter.
Lebensraum: Sie kommen in allen Landbiotopen von trockenen Wüsten bis nassen Sümpfen und Mooren vor. Viele Heuschreckenarten sind selten geworden und es besteht die Gefahr, dass sie aussterben.
Artenzahl: Es gibt rund 20 000 Arten weltweit, etwa 130 davon in Mitteleuropa.
Alter: Heuschrecken leben meist nur wenige Wochen, einige Arten überwintern allerdings als erwachsene Tiere.
Fortpflanzung: Das Weibchen legt nach der Paarung ihre Eier in Pflanzen oder in den Boden ab. Die Weibchen der Laubheuschrecken besitzen hierzu eine große Legeröhre. Aus den Eiern entwickeln sich Larven, die wie kleine Heuschrecken ohne Flügel aussehen. Die Larven häuten sich sechs mal, aus dem letzten Larvenstadium schlüpft die fertige Heuschrecke. Es gibt also kein Puppenstadium (unvollständige Entwicklung).
Fortbewegung: Heuschrecken sind wahre Sprungwunder: ein 2 cm großer Grashüpfer kann bis zu 2 m weit springen; um die gleiche Leistung zu vollbringen müsste ein Mensch 200 m weit springen! Viele Heuschrecken verlängern ihren Sprung mit Unterstützung der Flügel und können so über 20 Meter weit „segeln“. Einige Arten können richtig fliegen.
Gesang: Der Gesang der Heuschrecken dient dazu, Weibchen anzulocken (Balzgesänge) und andere Männchen abzuschrecken (Kampfgesänge). Es gibt einige Arten, deren Lautäußerung nicht als Gesang bezeichnet werden kann; sie erzeugen z.B. Knack- und Knarrlaute.
Stammesentwicklung: Die ältesten Fossilfunde (Versteinerungen) von Heuschrecken sind über 300 Millionen Jahre alt.
Heuschreckenplagen: Heuschrecken können sich unter günstigen Bedingungen massenhaft vermehren. Besonders in heißen Regionen Afrikas und Asiens entwickeln sich von Zeit zu Zeit Schwärme von vielen Millionen Tieren - es sind sogar Ansammlungen von vielen Milliarden Heuschrecken beobachtet worden. Diese Schwärme fressen ganze Landstriche kahl, und wandern dann weiter. Auf diese Weise entstehen immer wieder Hungersnöte, da die gesamte Ernte der dort lebenden Menschen vernichtet wird.

Raten: Was ist das?
Wenn du den Steckbrief der Heuschrecken gut liest, so kannst du sicher schnell angeben, worauf der Pfeil in der Abbildung rechts zeigt!
Ein Tipp: Es ist ein Teil des Warzenbeißers abgebildet und das Gesuchte befindet sich beim Menschen an einer ganz anderen Stelle - die Heuschrecke macht damit aber genau das gleiche wie der Mensch!
Viel Spaß beim Raten!


Das Große Heupferd, eine Laubheuschrecke, hier ein Weibchen - Beachte die Fühler und die lange Legeröhre beim Heupferd!


Die Sumpfschrecke, eine Feldheuschrecke















Die Lösung findest du hier!

























[Inhalt]

 

Mit großem Eifer untersuchen die Kinder (und auch die Erwachsenen) die idyllische Este und ihre Bewohner bei Kakenstorf.
Rechts oben: Ein Dreistacheliger Stichling, ein Männchen im Prachtkleid und
rechts unten: das gefährdete Bachneunauge, ein zu den Rundmäulern gehörendes, entwicklungsgeschichtlich einfaches Wirbeltier

Naturerlebnistage für Familien
Ein großer Erfolg!

Nach den positiven Erfahrungen im letzten Jahr hat der AKN auch im Jahr 2010 zwei Ausflüge für Kinder und ihre Eltern in die Natur unserer Heimat durchgeführt. Ziel dieser Unternehmung ist es, den Kindern die Gelegenheit zum Erleben der Natur, zum Entdecken von Tieren und zur hautnahen Begegnung mit verschiedenen Lebensräumen zu geben.
Und das taten sie mit viel Engagement und großer Begeisterung. Aber auch die Eltern waren fasziniert von den kleinen und großen Wundern der Natur!
Es fanden in diesem Jahr zwei Ausflüge statt: Im Juni wurde die Este erforscht und im September ging es auf Entdeckungsreise ins Wistedter Moor.
Die Resonanz war überwältigend - es nahmen an beiden Veranstaltungen jeweils 18 bzw.17 Kinder und 17 Erwachsene teil - und alle waren begeistert.

Der Ausflug am 6. Juni an die Este bei Kakenstorf fand bei strahlendem Sonnenschein statt. Die Gummistiefel wurden nicht benötigt, der an dieser Stelle herrlich naturnahe Bach wurde barfuß untersucht. Die Kinder und auch die Eltern, ausgerüstet mit Keschern, Sieben, Schalen und Becherlupen, schwärmten in der Este aus auf der Suche nach Bewohnern des Baches. Der sandige und kiesige Grund wurde durchgesiebt, jeder Stein und jedes Holzstück im Wasser umgedreht und die Wasserpflanzen mit dem Kescher durchdrungen. Die Beute kam dann in weiße Schalen, wurde sortiert, bestimmt und in ein größeres Aquarium gegeben, aus dem mit der Zeit ein kleiner Bachbiotop entstand. Dort tummelten sich Bachflohkrebse, Wasserasseln, Köcherfliegen- und Eintagsfliegenlarven, Blutegel und Strudelwürmer, Larven von Kriebel- und Zuckmücken, Wasserskorpione, Gelbrandkäfer und Schnellschwimmer.
Besondere Geschäftigkeit entstand, wenn ein Fisch gesichtet wurde, der natürlich gefangen und untersucht werden musste: Mehrere Dreistachelige Stichlinge gingen ins Netz und als absolutes Highlight ein Bachneunauge, das in unseren Bächen aufgrund von Ausbaumaßnamen und Verschmutzungen recht selten und gefährdet ist. So war es kein Wunder, dass sich Trauben von Kindern (und Erwachsenen) an den Scheiben des Aquariums bildeten.
Zum Abschluss gab es noch ein wunderbares Picknick am Estehang und man verabschiedete sich fröhlich, nicht ohne vorher alle Tiere wieder in ihren natürlichen Lebensraum zu entlassen.

Am 12. September machten wir uns von Wüstenhöfen aus auf in Richtung Wistedter Moor. Auch hier hatten wir Glück mit dem Wetter, es blieb bis zum Ende des Ausfluges trocken und fing erst am Nachmittag an zu regnen.
Die erste Station war die AKN-eigene Grünlandfläche mit Tümpel vor dem Moor. Für die Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren begann bereits hier das Abenteuer. Die Fläche war noch nicht gemäht und üppig bewachsen mit Gras, Binsen, Seggen, Disteln, Blut- und Gilbweiderich, z.T. auch Brennnesseln und anderen Stauden. Die Pflanzen bildeten einen regelrechten dichten „Dschungel“, häufig überragten sie sogar die Kinderköpfe. Nicht nur aus diesem Grunde war das Fortkommen schwierig – auf Schritt und Tritt wurden Spinnen, Heuschrecken, Käfer, Schmetterlinge und die verschiedensten Fliegen entdeckt, gefangen und in durchsichtigen Behältnissen beobachtet und verwahrt.
Am Tümpel wurde dann auch den Libellen und Fröschen nachgestellt. Es war wirklich erstaunlich, wie viele Tiere auf dieser Fläche auf engstem Raum zusammenleben! So war es auch schwierig, die Kinder dazu zu bewegen, sich hier loszureißen und die zweite Station, das Moor, aufzusuchen.
Auf dem Weg dorthin entdeckten wir im Moorwald einige wunderschöne Stein-, Birken- und Fliegenpilze, bevor wir uns auf dem Moordamm durch 1,5m hohes Pfeifengras hindurcharbeiteten. Auf einer kleinen Heidefläche am Rande eines wiedervernässten Moorbereichs schlugen wir unser Lager auf, picknickten und genossen Sonne und Moorlandschaft. Es wurden dann auch die Moorbewohner untersucht, insbesondere Libellen, Schmetterlinge, Heuschrecken und Spinnen sowie die typischen Moorpflanzen Sonnentau, Moosbeere und Torfmoose.
Der Rückweg führte uns durch einen sehr nassen Bereich. Das Moor wurde hier hautnah erlebt und so blieb es auch nicht aus, dass der eine oder andere ein wenig versank und das Wasser in die Gummistiefel lief. Den Kindern wurde dabei die Empfindlichkeit des Lebensraums  und angemessenes Verhalten in der Natur erklärt.
Aber es hat allen großen Spaß gemacht – auch den Erwachsenen. Einhellige Meinung war: das war klasse - können wir im nächsten Jahr wieder mit?



Eine große Truppe von begeisterten Nachwuchsforschern und Nachwuchsnaturschützern waren an der Este dabei


Die Moorforscher! - Ihr ward eine tolle Truppe!

 

Der Moorausflug mit mehreren spannenden Stationen:
Bild 1 u. 2: im Dschungel einer nassen Grasbrache mit vielen Heuschrecken und Spinnen, Bild 3 u. 4: auf Libellen- und Froschjagd am Tümpel
Bild 5, 6 u. 7:  Untersuchungen und Picknick auf der Moorheide, Bild 8: Rückmarsch durch nasses Gelände

 

Vogelmonitoring
Ein sehr persönlicher Erfahrungsbericht


„Es hilft alles nichts, nun musst du `ran!“
Im zeitigen Frühjahr 2009 war Reinhard auf einen Hochsitz gestiegen, um von dort oben das weite Land des Naturschutzgebietes „Obere Wümmeniederung“ südlich der Ortslage von Otter zu betrachten.
Er hatte jedoch nicht mit der Nachlässigkeit der dort ansässigen Jägerschaft gerechnet, denn die hinteren Bohlen der Plattform waren morsch. Mit dem ihm eigenen forschen Schritt hat er sie betreten, „wonach – verfolgend stur sein Ziel, er pausenlos bis unten fiel !“ (Zit. H. Erhardt).
Allsbald unten angekommen war außer einer gebrochenen Haxe kein weiterer körperlicher Schaden zu beklagen. Aber diese „Kleinigkeit“ reichte, um Reinhard für Monate seiner „Fußläufigkeit“ zu berauben.
Nun half kein Jammern und kein Klagen, ich musste das Vogelmonitoring in Handeloh, Ottermoor und dem Ekelmoor übernehmen! Der bekannte Spruch: Leichter gesagt, als getan – bewahrheitete sich in diesem Zusammenhang uneingeschränkt. Denn – ein großer „Orni“ (spöttisch: Vogelkundler) war ich damals nicht. Alles, was ich über die Vogelwelt wusste, stammte überwiegend aus meinen Kindertagen. Die 14 Jahre  „im Amt“ bei der Unteren Naturschutzbehörde hatten das Defizit nicht wesentlich behoben. In der Verwaltung werden vornehmlich Aktenberge bewegt, praktischer Naturschutz hingegen wird kaum durchgeführt.
Und dennoch, nun sollte ich `ran !
Es gehen ja bekanntlich gemäß Heinz Erhardt „Amsel, Drossel, Fink und Meise, nicht mit auf die Reise“ – d.h. auf den Vogelzug, sondern bleiben auch im Winter bei uns.
Diese Arten, sowie einige weitere Allerweltsarten, kannte ich deshalb bestens; aber wenn es um ihre Stimmen ging, wurde es schon eng.
Nun traf es sich gut, dass ich in den Jahren zuvor einige Male mit Reinhard als Hospitant beim Vogelmonitoring mitgegangen war.
Dass man dabei z.B. gleich sieben (!) Meisenarten auseinanderhalten musste, wurde mir rasch klar. Und das auch noch, wenn man sie nicht zu Gesicht bekam, sondern nur am Reviergesang der männlichen Tiere. Das machte die Aufgabe nicht gerade leichter.
Aber eben nur über diesen Gesang lässt sich zweifelsfrei das Brutrevier einer Art ermitteln. Genau das ist das Ziel des Vogelmonitoring, das seit 2004 in ganz Deutschland auf den unterschiedlichen Referenzflächen durchgeführt wird.  
An diesem „Langzeitmonitoring“ , das 12 – 15 Jahre läuft, sind tausende von ehrenamtlichen Mitarbeitern in ganz Deutschland beteiligt. Die erhobenen Daten werden  zunächst in jedem Bundesland von den Fachbehörden gesammelt und nach landesspezifischen Erkenntnissen aufbereitet und bewertet. Die Daten gehen zeitgleich an den „Dachverband Deutscher Avifaunisten“ (DDV), der eine deutschlandweite Auswertung vornimmt. Sie münden letztendlich in den Brutvogelatlas von Deutschland, der voraussichtlich ab 2011 als Fortschreibung erscheinen soll.
Die in den Untersuchungsgebieten vorkommenden Meisenarten – Kohlmeise, Blaumeise, Tannenmeise, Sumpfmeise und Weidenmeise, sowie Hauben- und Schwanzmeise – waren mir augenscheinlich ein Begriff, aber sie nach dem Gesang – der oftmals nur rudimentär vorgetragen wird – zu unterscheiden, war dann doch ein hartes Stück Arbeit! Insbesondere traf das auf Sumpf- und Weidenmeise zu.

Um mich für die bevorstehende Aufgabe zu wappnen, kramte ich meine alten Schallplatten und Kassetten mit Aufnahmen von Vogelstimmen hervor. Jedoch, es handelte sich lediglich um Allerweltsarten, die mir stimmlich einigermaßen bekannt waren. Auf Reinhards Standardwerk der Vogelstimmen vom Kosmos-Verlag mit seinen 4 CDs und Begleitbuch wollte ich auch nicht dauerhaft zurückgreifen, denn er sollte ja in seiner Rekonvalezenszeit zu Hause nicht aus der Übung kommen.
Also beschloss ich, selbiges kurzerhand zu erwerben. Was liegt hierfür näher als Ebay! Ich hatte Glück und habe rasch ein gutes gebrauchtes Exemplar gefunden. Allerdings befand sich dieses in Östereich und Importe von dort können teuer und riskant sein. Dennoch, trotz aller Bedenken, habe ich das Werk ersteigert und – es war mir ausgesprochen dienlich.

Ausgestattet mit `zig mitteleuropäischen Vogelstimmen im Ohr, sowie „bewaffnet“ mit Fernglas und Erhebungsbögen, bin ich dann frohen Mutes selbst auf die „Reise“ nach Ottermoor und ins Ekelmoor gegangen.
Handeloh – als Heimspiel konnte ich ja fußläufig „angehen“.

Das Ekelmoor war für mich bei jeder Begehung immer wieder ein besonderes Erlebnis.
Wenn die letzten Nebelschwaden sich gehoben hatten, Damhirsche und Wildschweine sich langsam ins Dickicht verzogen, hörte und sah man bereits die ersten Kolkraben auf ihrem Weg zur Nahrungssuche.
Der majestätische Flug eines Seeadlers und ein kurzer Luftkampf zweier Rohrweihen-Weibchen waren besonders eindrucksvoll. Aber auch der weithin erschallende, leicht melancholisch abfallende Gesang der Misteldrossel im zeitigen Frühjahr, der Doppelruf der Kranichpaare und selbst das etwas aufdringliche Krakehlen der abfliegenden Graugänse sind mir in guter Erinnerung.
Am Ende des ersten Kartierabschnittes, der auf dem großen Moordamm entlang führt, öffnet sich für das Auge eine weite Moorniederung, die, weil noch nicht vollständig wiedervernässt, vorwiegend mit Gräsern bewachsen ist.
Das ist das Revier der Bekassine, auch Himmelsziege genannt. Natürlich tat sie mir den Gefallen und vollzog ihren „meckernden“ Balzflug, dessen Geräusch übrigens mit dem Schwanz erzeugt wird und nicht mit den Stimmbändern.
Hier erhoben sich auch die Feldlerchen in die Lüfte, deren Gesang in mir Kindheitserinnerungen wachrief. War doch die Feldmark bei uns früher voll von dieser Lerchenart und ihr jubelnder Gesang ein ständiger Begleiter bei der Feldarbeit im Frühjahr!
Heutzutage, wo artenreiche Kornäcker fehlen und die letzten Feldwege umgebrochen wurden, ist dieser zeitige Frühlingsbote bei uns fast ausgestorben.
Neben der Feldlerche im Ekelmoor will ich an dieser Stelle noch die Rohrammer, das Schwarzkehlchen und den Wiesenpieper benennen, die nahezu zeitgleich aus ihren nächtlichen bodennahen Verstecken kamen, die Nässe abgeschüttelt hatten, und  dann ebenfalls mit ihrem äußerst unterschiedlichen Gesang begannen. Auch der Feldschwirrl ließ sein langgezogenes Sirren hören. Diese vier Arten kannte ich bis dato nur aus Büchern.
Ein vogelkundliches „Highlight“ war auf der zweiten Kartierstrecke am Rande der Wümmeniederung der Ruf  des Pirols. Den „Vogel Bülow“, wie er auch wegen seines diesbezüglichen lautmalerischen Rufes genannt wird, habe ich erstmals hier im Ekelmoor in freier Natur gehört.

Der Bereich Ottermoor stellt sich als ein besonders vielgestaltiges Komplexbiotop dar. Hier wechseln sich Wald, Wäldchen, Hecken, Felder, Grünland, Bachlauf und Siedlungssplitter auf engstem Raum ab.
Vor zwei Jahren gab es hier auch noch ausgedehnte Bereiche mit ursprünglichen Wiesen, aber bis auf ein Rudiment findet man heute an deren Stelle nur noch Mais-, Raps- und Intensiv-Grasäcker.
Mit entsprechenden Konsequenzen für unsere heimische Vogelwelt!
Die vor Jahren noch häufig am Himmel jubilierende Heidelerche verschwindet zusehends und der Kiebitz ist bereits so gut wie verschwunden! Nur noch ein paar „herumgeisternde“ Altvögel sind ansichtig. Jungvögel wachsen hier nicht mehr heran, weil geeignete Brutplätze nicht mehr zur Verfügung stehen.
Positiv zu benennen ist das Vorkommen von vier Grasmückenarten, nämlich der Mönchsgrasmücke, der Gartengrasmücke, der Dorngrasmücke und der Klappergrasmücke. Allerdings mit Konsequenzen für den Kartierer. Da muss man schon genau hinhören, insbesondere dann, wenn drei Arten an einem Standort singen. Sich Zeit lassen ist dann die Devise. Aber mit viel Geduld hat es dann doch geklappt und alle Arten waren „im Sack“!
Trotz der vielen Wiesenumbrüche hat es auch die Gelbe Bachstelze oder Schafstelze verstanden, sich in diesem Gebiet – wenn auch nur am Rande – zu halten.
Wenn man am Vogelmonitoring teilnimmt, sind genaue Zeit- und Wettervorgaben einzuhalten. Das betrifft nicht nur die Route Handeloh, aber hier kann es besonders problematisch werden. Denn es gibt hier die Hauptstraße al: Teilabschnitt der Route und die verursacht Lärm.
Und konkurierender Lärm ist kontraproduktiv beim „Verhören“ (so nennen es die „Ornis“) von Vogelstimmen.
So ist beispielsweise die Wahrnehmung der Stimmen von Sommer- und Wintergoldhähnchen, mit ihren feinen und leisen Stimmen, so gut wie gar nicht möglich.
Normalerweise soll man etwa alle vier Wochen ab Ende März bis Ende Juni viermal im Jahr die vorgegebene Route begehen. Jedoch nicht bei Regen, kräftigem Wind oder/und Nebel, weil man dann die Stimmen nicht artgenau hören kann oder auch die Vögel ihren Gesang nicht vortragen.
Diese notwendige Vorgehensweise ist in einer Ortslage wie Handeloh äußerst schwierig zu bewerkstelligen.
Keinen Lärm an der Hauptstraße gibt es nur an Sonntagen, aber dann darf kein Regen, starker Wind oder/und Nebel herrschen. Aber irgendwie hat es dann immer noch geklappt.

Die Route in Handeloh setzt sich aus mehreren charakteristischen Teilabschnitten zusammen. Sie beginnt oben im Dorf mit seinen Resthöfen, Feldlagen, Hofgehölzen, Erziehungseinrichtungen, führt dann hinunter über die ehemalige Viehtrifft hinunter zur Bahnlinie und an der entlang in die Kirchensiedlung. Über die Hauptstraße geht es dann in die relativ neue Bebauung der Mühlenstraße. Von hier führt die Strecke zurück entlang der Hauptstraße über die Hoflagen zum Ausgangspunkt Feuerwehrhaus – eine außerordentlich vielgestaltige Route.
Neben den z.B. hier anzutreffenden Grünspechten, Gartenbaumläufern, Kleibern, Schwanzmeisen und Mauerseglern ist auch der Stieglitz – der hier regelmäßig als Brutvogel erfasst wurde – als herausragende Vogelart zu nennen.
Ein besonderes Augenmerk möchte ich jedoch auf die Sperlinge oder Spatzen legen.
So konnte sowohl beim Haussperling wie auch insbesondere beim Feldsperling eine deutliche Zunahme festgestellt werden.
Bezogen auf den Feldsperling scheint dies etwas verwunderlich, weil der Name nicht unbedingt auf einen typischen Siedlungsbewohner hinweist.
Und doch, gerade in der Mühlenstraße ist seine „Siedlungstätigkeit“ bemerkenswert.

Soweit bis hier. Das sind meine Eindrücke vom Vogelmonitoring - auf eine sehr persönliche Art und Weise – und ich habe deshalb in diesem Zusammenhang auf eine komplette, wissenschaftlich fundierte Artenliste verzichtet. Das wird zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Erscheinen des Brutvogel-Atlasses nachgeholt.
Dann wollen wir auch die anderen von uns betreuten Gebiete umfassend bewertet darstellen. Denn beteiligt an diesem Langzeitmonitoring sind Uwe Quante, Alexander Gröngröft, Heinrich Busch und Reinhard Kempe.
Jeder, der sich umfassender über unsere Arbeit informieren möchte, lade ich herzlich ein, sich bei uns zu melden.
Überdies will ich alle Leser ermutigen, sich auch einmal am Vogelmonitoring zu beteiligen – gerne auch zunächst als Gast!
Denn – wie mein Beispiel zeigt – kann man, auch ohne eine umfassende Vorkenntnis über unsere heimischen Vogelwelt,  rasch in diese besondere Naturschutzarbeit einsteigen und so ganz nebenbei herrliche Eindrücke über unsere – immer noch – wunderschöne Natur und Landschaft gewinnen!


Zentraler Routenabschnitt im Ekelmoor: der große Moordamm,


Unterschiedliche Lebensraumqualitäten im Ekelmoor: Wasser für Entenarten, Riedgräser für Bekassine, Rohrammer u.a.; weite Flächen u. freier Luftraum für Feldlerche und Rohrweihe

Stimmungsvolle Nähe und Weite im Moor

Die Rohrammer ist ein Bewohner unserer Moore und Sümpfe

Ein Rohrweihen-Weibchen kreist über dem Moor

Lebensraum des Schwarzkehlchens sind offene Flächen z.B. in Mooren und Heiden

Im Hintergrund, entlang der Baumreihe: die Straße Ottermoor – Wintermoor, zentraler Abschnitt der Monitoring-Route. Im Vordergrund: eine nasse ehemalige Grünlandfläche, zum (Mais-)Acker verdorben: ökologisch eine Mehrfach-Katastrophe

Die Schafstelze, ein Charaktervogel strukturreicher Agrarlandschaft


Nördlicher Routenabschnitt an der Hauptstraße in Handeloh - Dauerbiotop von Wacholderdrossel, Mauersegler u. Stieglitz.


Der Stieglitz, regelmäßiger Brutvogel in Handeloh

Der Feldsperling, ein typischer Bewohner dörflicher Siedlungen


Die Handeloher Route mit den Beobachtungen bei der ersten Begehung am 23.3.10. Die einzelnen Vogelarten werden mit Buchstabenkürzeln markiert (z. B. Kl = Kleiber; Ak = Aaskrähe oder Rabenkrähe).

[Inhalt]

 

Biotope statt Bunker
Die ehemalige Nato-Depot-Fläche Vaerloh – Dubenhorn

Unter der Benennung Vaerloh-Dubenhorn werden wir in Zukunft über die weitere Entwicklung des ehemaligen Plangebietes für ein Munitionsdepot der Nato in der Gemarkung Heidenau berichten.   
Wie im letzten Heft unserer Mitteilungen beschrieben, wurden nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion die Nachschub-Depots für die Nato überflüssig. So unterblieb auch auf der bereits vom Bund erworbenen 19 ha Vorhaltefläche bei Vaerloh konsequenterweise der dort geplante Neubau einer solchen Militäranlage.
Nunmehr dienen große Teilflächen des Areals zur Umsetzung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für die derzeit durchgeführte Erweiterung der A 1 zwischen Maschen und Bremen.   

Die angekündigten Ausgleichsmaßnahmen auf dem Gelände des Bundesamtes für Forstimmobilien sind im August und September 2010 zu einem erheblichen Teil umgesetzt worden, ohne dass der AKN dort, wie ursprünglich angedacht, Muskelkraft hat einbringen müssen.
Der Heidenauer Landwirt Mark Behrens hat die rund 7 ha große Grünlandfläche südlich der Aue gemäht und das Mähgut abgefahren. Das soll in den nächsten beiden Jahren auch geschehen, jeweils frühestens nach dem 15. Juli.
Bei insgesamt 2 ½ Tagen Arbeit mit dem Bagger wurden auf der großen Grünlandfläche dann noch vier Blänken von jeweils rund 150 qm Ausdehnung geschaffen. Blänken sind flache Mulden mit zeitweiliger Anbindung an den obersten Grundwasserhorizont.
Beiläufig, aber sehr bedeutsam für den Wasserhaushalt der bachnahen Regionen der Grünlandfläche, wurde der tiefe wasserzügige Graben gekammert, d. h. mehrfach angestaut. Die feuchten und nassen Bereiche der Grünlandfläche werden dadurch ebenso wie drei der angelegten Blänken durch stabilere Wasserverhältnisse profitieren.
Die eintretenden Veränderungen gilt es wachsam zu beobachten und zu dokumentieren. Baggerarbeit war dann auch die Säuberung des flachen Sandausstichs am Weg von eingebrachtem Unrat (Plastik, Styropor, Altreifen etc.) und das Abziehen der obersten Humusschicht zusammen mit dem Wurzelwerk der Gebüsche und Stangenhölzer, die vorher von einer Firma heruntergeschnitten worden waren.
Die alte Tümpelmulde am Ostrand des Ausstichs wurde zudem vertieft und erweitert.
Der neben dem Ausstich in schwacher Hanglage aufgewachsene lockere Kiefern-Birkenbestand wurde stark ausgelichtet. Nur wenige mehrstämmige Altkiefern blieben stehen.

Somit bietet dieses nunmehr wieder verstärkt sonnen- und wärmedurchflutete Heide-Gras- Mosaik zusammen mit dem Rohboden des Sandausstichs ein interessantes Areal für einen neuen „Anlauf“ der natürlichen Sukzession, deren Gehölzaufwuchs aber in Zukunft gezielt kurz gehalten werden soll.
Die forstlichen wie auch die Erdarbeiten wurden von zwei Firmen durchgeführt, die auch am Ausbau der A 1 beteiligt sind.
Eine Maßnahme steht noch aus für November 2010 bzw. für das zeitige Frühjahr 2011: die Anpflanzung eines Eschen-Schwarzerlenwäldchens am Nordrand der großen Grünlandfläche, nahe der Aue, sowie ihre Einzäunung zur Sicherung gegen Wildverbiss. Diese Arbeiten wird das Bundesamt für Forstimmobilien selbst erledigen.
Der AKN war in alle planerischen, vorbereitenden und die Maßnahmen begleitenden Phasen fest eingebunden. Es gab mehrere Ortstermine mit den Mitarbeitern der staatlichen Forstabteilungen und mit dem Bauleiter der Arbeitsgemeinschaft A 1, dem die beiden ausführenden Firmen unterstellt waren.
Die Zusammenarbeit war von gegenseitigem Vertrauen getragen.
Allein die aus meiner Sicht zu engen Zeitvorgaben, vor allem für die Arbeiten mit dem Bagger, führten  zu einer gewissen Rastlosigkeit und verhinderten ein ruhiges Fortschreiben der vorformulierten Ziele während der Arbeit.
Bei der Gestaltung von kleinen (und großen!) Naturarealen, dem Einbetten (ganz wörtlich) von Maßnahmen in die freie Landschaft, muss grundsätzlich Zeit zur Vervollkommnung der Gesamtmaßnahme schon während der einzelnen Arbeitsphasen zur Verfügung stehen.

Das Maß bei solchen Landschaftsgestaltungen darf nicht ausschließlich die Kubikmeterzahl an zu bewegendem Boden pro Zeiteinheit sein. Das muss in der Endabrechnung durchaus nicht immer teurer sein! Die Ergebnisse sind in jedem Falle besser. So musste die Ablagerung des Aushubs am Sandausstich vor der Abnahme korrigiert werden.

Das sind jetzt eher grundsätzliche Gedanken für weitere zukünftige Projekte und es ist keine fundamentale Kritik an den Arbeitsabläufen, am Gesamtergebnis dort zwischen Wiesen und Wald.
Ganz im Gegenteil. An dieser Stelle will ich mich sehr herzlich bedanken bei den drei Herren vom Bundesamt für Forstimmobilien, bei den Herren Uwe Gräbner, Meinert Rosendahl und Stefan Tautz, für ihre Aufgeschlossenheit unseren Gedanken gegenüber und für das in uns gesetzte Vertrauen, wichtige Phasen der Maßnahmendurchführung mit dem Bagger vor Ort betreuen zu dürfen.
Mein Dank gilt auch dem Bauleiter der Arbeitsgemeinschaft A 1, Herrn Böckelmann, der – allerdings stets unter spürbarem Zeitdruck – das für uns dringlich Nötige in der Bereitstellung der Maschinen schließlich auch ermöglichte.
An der schnellen und zügigen Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen hat auch Heinrich Matthies  aus Heidenau seinen Anteil. Als Vorsitzender des kleinen Wasserverbandes „Nebenbäche der Aue“ hat er unbürokratisch sein Einverständnis zur Kammerung des tiefen Grabens im Grünland gegeben.
Der AKN wird sich im Einvernehmen mit dem Bundesamt für Forstimmobilien an der kontinuierlichen Beobachtung der Flächen während der nächsten 2-3 Jahre maßgeblich beteiligen. Dann soll  über die weiteren Maßnahmen auf dem großräumigen Grünland nach Lage der Dinge und gemäß einer schrittweisen Optimierung des Biotopkomplexes in Richtung Vielfalt neu entschieden werden. 



Vorher: dichter Gehölzaufwuchs auf der ehemaligen Heidefläche
Nachher: ein offener besonnter Lebensraum u.a. für Reptilien



Der alte Sandausstich nach dem Abtragen der Humusschicht (o), unregelmäßig vertiefte Tümpel (u): Räume für Pionierpflanzen und anschließende Sukzession (=langsame Veränderung durch sich ablösende Lebensgemeinschaften)


Anstau des im Hintergrund der Fläche beginnenden Vorfluters

Neu geschaffene Blänke, schnell mit Wasser gefüllt

[Inhalt]

 

Nebeneffekt: Gedächtnistraining
Unsere botanischen Donnerstag-Exkursionen

Es gibt sie noch. Es hat sie in 2009 gegeben (6x) und auch aktuell in 2010 (7x), Jahr für Jahr seit 1999. Und sie erfreuen sich bei allen Beteiligten nach wie vor großer Beliebtheit und das nach 12 Jahren in Folge.
Sag‘ mal – hört man da gelegentlich von Außenstehenden –ihr müsst doch so langsam alles kennen, gibt’s da überhaupt noch Neues, Überraschendes? Was soll man auf diese Fragen schon antworten?
Natürlich kennen wir vieles schon, manche Pflanzen sind Selbstverständlichkeiten. Das sind die häufigen Arten. Wenn nur das eigene Gedächtnis immer gehorchen würde!
Da liegt der Name der Pflanze auf der Zunge; eben war er noch präsent! Verflixt, verflixt, das darf doch wohl nicht wahr sein!
Es ist wie es ist. Man kennt die Pflanze, weiß sogar, wo man sie auf den letzten Exkursionen gesehen hat – aber der Name will nicht kommen, jedenfalls hier und jetzt nicht. Das Buch muss her, besser noch der Nachbar, die Nachbarin – im Grase knieend – hilft aus: Es fällt wie Schuppen(wurz) von den Augen!
Apropo Schuppenwurz, mit wissenschaftlichem Namen Lathraea squamaria. So alle 2-3 Jahre besuchen wir ihren Wuchsort, Mitte April, an schwer zugänglicher Stelle in einem der schönen Tostedter Waldgebiete.
Diese bleichgraue, blattlose Pflanze stemmt schon zeitig im Frühjahr ihre in dichtgedrängten Trupps auftretenden Blütentriebe mit gekümmtem, traubigem, einseitswendigem Blütenstand durch das Laub kraftvoll aus dem Boden. Ein wunderbarer Anblick, nichts Neues für uns hier, aber immer wieder ein freudig begrüßtes Wunder. Die Schuppenwurz ist ein Rachenblütler und Vollschmarotzer auf Erlen- oder Haselstrauchwurzeln, denen sie die nötigen Nährstoffe entzieht. Denn dieser Pflanze fehlen die grünen Blätter zur Nutzung des Sonnenlichts, nur bleiche Schuppen erinnern an ehemalige Laubblätter in sehr weit zurückliegenden Erdzeitaltern. In Rolf Müllers Flora des Landkreises Harburg ist nur dieser, „unser“ Wuchsort hier bei Tostedt aufgeführt!

Eine sensationelle Seltenheit also und doch für uns herrlich vertraut! Wie war die Frage noch vorhin? Neues? Überraschendes?
Natürlich, auch das gibt es immer wieder. Da fallen mir spontan einige Funde aus 2010 ein: Buchenfarn an nicht erwarteter Stelle am Sprötzer Bach. Darüber hinaus Echtes Labkraut, Nesselseide, Kleiner Wiesenknopf und noch viele andere.

Wobei sich Neues und Überraschendes für uns auch darin zeigt, dass wir oft ganz plötzlich vor kleinen Flächen mit „vollkommenen“  Pflanzengesellschaften stehen. Dort stehen dann die Hauptvertreter dieser Gesellschaft alle beieinander. Das kann auf einem Sandmagerrasen sein (siehe hier den Beitrag von Maria Nyhuis: Erleuchtung auf S.42) mit dem Kleinen Habichtskraut, mit Pillensegge, Schafschwingel, verschiedenen Strauchflechten (Cladonia-Arten) und Moosen. Aber auch im feuchten Frühblüher-Laubwald mit Buschwindröschen, Scharbockskraut, Waldveilchen, Waldsegge, Gelbstern und Hoher Schlüsselblume, durchsetzt mit geschlossenen Polstern des Weißmooses.
Da stockt der Schritt und das Auge leuchtet, es freut sich der Betrachter. Und dann gehen wir eben nicht einfach weiter, sondern versuchen zu verstehen, was und warum da so alles charakteristisch beieinander wächst.
Wir versuchen, unser Auge zu schärfen für das Miteinander der Pflanzen. Wir versuchen, das Vorgefundene zu bewerten hinsichtlich seiner Naturnähe oder Beeinflussung durch menschliche Eingriffe welcher Art auch immer.
Je größer solche Areale mit möglichst hoher Naturnähe sind, desto wertvoller sind sie als Teil des verbliebenen Rest-Mosaiks so vieler ohnehin massiv gefährdeter Lebensraumtypen.
Natürlich gilt unsere Aufmerksamkeit auch den Pflanzen auf von Menschenhand geschaffenen sog. Sekundärbiotopen (Sandgruben, Brachäcker) und den Allerweltsarten auf Ruderalflächen, die oftmals belastet sind, z. B. mit Grün- und landwirtschaftlichen Abfällen.

Zu entdecken gibt es auch auf letzteren immer wieder Neues: Einwanderer, sog. Neophyten, wie z. B. den Stechapfel (giftig; subtrop. Nordamerika) und den Riesenbärenklau (Kaukasus), das Schmalblättriges Greiskraut (Südafrika) und den Japanischen Stauden-Knöterich (Ost-Asien).
Wir sind (fast) alle über 60, grau, aber nicht gräulich, ganz im Gegenteil: vergnügt und fröhlich, mit viel Selbstironie (oft nötig!), aber auch ernsthaft, wissbegierig.
Fast immer gibt es einmal in der Saison zwischen Hochsommer und Frühherbst ein geselliges Beisammensein bei Kaffee und Kuchen, eine ganze wichtige Tradition!
Wir starten (meistens) im April (nach Verabredung) und enden mit der letzten Exkursion in der ersten Septemberhälfte. Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen.

Vielen Dank auch an dieser Stelle an Gaby Krebs und Reinhard Wietz, beide vom Naturschutzbund, Nabu – Buchholz, für die Führung über das Nabu-eigene Grundstück entlang des Sprötzer Baches.

Kontaktpersonen: Maria Nyhuis (04182 - 5548), Mia mit dem fantastischen Gedächtnis und einem bemerkenswerten Spürsinn; Gaby Krebs (04187 – 90 98 91), sie besucht im Ruhestand noch wieder Botanikpraktika an der Uni! und Reinhard Kempe (04188 – 381).


Die Schuppenwurz stemmt sich kraftvoll aus dem Boden


Der bei uns seltene Buchenfarn am Sprötzer Bach

Auf dem Nabu-Grundstück am Sprötzer Bach

Quellbachregion auf der Edmund-Siemers-Stiftungsfläche am Sprötzer Bach


Auffallend dichtes Geflecht der Europäischen Nesselseide, auch Teufelszwirn genannt. Ein Vollparasit ohne Blätter: hier auf Besenheide. Die hellrosa Knäuel: winzige Blütenstände der Nesselseide

[Inhalt]

 

Große Ehre
Loki Schmidt verleiht Silberpflanze an den AKN


Loki Schmidt, leidenschaftliche Botanikerin und Umweltschützerin, hat am 02.07.2010 in Hamburg die Loki-Schmidt-Silberpflanze 2010 der „Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung Loki Schmidt“ an drei Preisträger vergeben. Im Botanischen Garten der Hansestadt erhielt u.a. Reinhard Kempe für den Arbeitskreis Naturschutz in der Samtgemeinde Tostedt e.V. die Auszeichnung. Loki Schmidt, zum Zeitpunkt der Preisverleihung 91 Jahre alt, ließ es sich nicht nehmen, die Preise persönlich zu überreichen. Hierzu war sie mit ihrem Ehemann, dem früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt, ebenfalls 91 Jahre alt, nach Hamburg Klein Flottbek gekommen.
Als Symbol für den Schutz unserer Pflanzenwelt schuf der Hamburger Künstler Helmut Koniarsky eine stilisierte Pflanze aus Silber. Die „Silberpflanze“ ist bei Pflanzenschützern und umweltbewussten Bürgern eine begehrte Auszeichnung.Die Idee, diejenigen, die dazu beitragen, gefährdete Pflanzen zu schützen, mit einer Silberpflanze zu würdigen, hatten Loki Schmidt und der Hamburger Industrielle Dr. Kurt A. Körber. Seit 1977 verleiht Loki Schmidt auf Empfehlung der Stiftung die 25 Zentimeter große Plastik aus reinem Silber 925/000 an Einzelpersonen, Gruppen oder Institutionen, die sich um die Erhaltung gefährdeter Pflanzen und gefährdeter Biotope besonders verdient gemacht haben. In diesen 33 Jahren wurde die Auszeichnung insgesamt 64 mal an Preisträger aus dem gesamten Bundesgebiet verliehen.
Geehrt wurden mit der Auszeichnung in diesem Jahr:
- Dr. Norbert Kleinz und Christoph Weinrich vom Ausschuss für naturnahen Gartenbau der Wolfgang-Philipp-Gesellschaft/Ahornblatt GmbH aus Mainz,- Reinhard Kempe für den Arbeitskreis Naturschutz in der Samtgemeinde Tostedt e.V.,- Horst Bertram, 1985 bis 2006 Vorstandsmitglied der Stiftung aus Hamburg.
Bei tropischen Verhältnissen fand die Preisverleihung im Gewächshaus des Botanischen Gartens in Klein Flottbek statt. Dass die frühere Lehrerin Loki Schmidt mit ihrem Ehemann erschienen war, zeigte deutlich, wie sehr ihr die Preisverleihung am Herzen lag. Erstmals seit fünf Jahren konnte sie die Preise unter lebhafter Teilnahme der Presse wieder überreichen.
Die Begrüßung der Gäste erfolgte
 durch den Wissenschaftlichen Leiter des Botanischen Gartens, Dr Carsten Schirarend, der seit einigen Jahren auch Mitglied des AKN ist. In  ihrer Auftaktrede betonte Loki Schmidt: „Da ich im 92. Lebensjahr bin, weiß ich nicht, ob ich in den nächsten Jahren noch in der Lage sein werde, hier Gäste und Freunde zu begrüßen“. Sie wolle deshalb vor den rund 120 geladenen Anwesenden an die Anfänge ihrer „Silberpflanze“ erinnern.  „Als ich 1976 ein Kuratorium zum Schutze gefährdeter Pflanzen gründete, waren bereits viele Menschen dank Fernsehen und Professor Grzimek mit dem Tierschutz vertraut“, sagte sie mit leiser Stimme im Sitzen. „Das Bewusstsein für die Schutzbedürftigkeit seltener Pflanzen ist damals kaum vorhanden gewesen. Durch Straßen- und Autobahnbau, viele neue Siedlungen und veränderte Landwirtschaft ist jedoch der Schutz seltener Pflanzen immer nötiger geworden.“
Zum Ende ihrer Ansprache, bei der sie auch fröhlich winkend frühere Preisträger begrüßte, sagte Loki Schmidt: „Ich wünsche mir, dass diese Tradition fortgesetzt wird.“
Nach der Laudatio durch Dr. Ludwig Tent, Gewässerbiologe und  Projektleiter der Edmund-Siemers-Stiftung, nahm unser Erster Vorsitzender, Reinhard Kempe, für den Arbeitskreis Naturschutz in der Samtgemeinde Tostedt e.V. Urkunde und Skulptur aus den Händen der Namensgeberin der Stiftung entgegen.
Zur Preisverleihung war der AKN mit einer starken Abordnung von 12 Personen erschienen, die tapfer der großen Hitze im Gewächshaus trotzten und sich über die große Ehre, die mit der Auszeichnung verbunden ist, freuten!
Im Anschluss an die Zeremonie gab es bei Kaffee und Kuchen Gelegenheit zu Gesprächen und den Abschluss bildete ein von Dr. Carsten Schirarend geführter Rundgang durch den Botanischen Garten unter dem Motto: „Die Anstifterin Loki Schmidt im Botanischen Garten Hamburg“.

Für den AKN ist die Auszeichnung natürlich eine große Ehre. Sie ist aber auch eine bedeutende Würdigung der langjährigen, teilweise mühevollen Tätigkeit des AKN um die Erhaltung gefährdeter und seltener Biotope mit ihren sehr speziell angepassten Pflanzen und Tieren. Diese Arbeit begann bereits in den frühen 1960er Jahren und wurde maßgeblich initiiert und immer wieder angekurbelt durch den unermüdlichen Einsatz von Reinhard Kempe. Ausgestattet mit umfassendem Fachwissen ist auch er ein großer Anstifter in Sachen Naturschutz. Er verstand es immer wieder, Mitstreiter, Mitarbeiter, Mitdenker zu finden und zum Mitmachen zu motivieren. Inzwischen hat sich im AKN eine starke Gruppe gefunden, die im westlichen Teil des Landkreises Harburg viel zum Nutzen der Natur bewirkt hat.

Leider hat Loki Schmidt in ihrer Rede die Zukunft erahnt: Ihre diesjährige Verleihung der Loki-Schmidt-Silberpflanze war zugleich ihre letzte. Sie verstarb am 21. Oktober im 92. Lebensjahr.
Wir sind betroffen und traurig.
Der AKN war seit mehreren Jahren eng mit dem Engagement von Loki Schmidt für die Erhaltung bedrohter Pflanzen und Biotope verbunden. So hat der AKN den Ankauf einer wertvollen Grünlandfläche an Rande des NSG Großes Moor bei Wistedt durch die Loki Schmidt-Stiftung vermittelt. Diese Fläche betreut, pflegt und entwickelt der AKN in Abstimmung mit der Stiftung. Sie trägt bei uns den Namen „Loki Schmidt-Fläche“ und wird uns immer wieder an diese verdienstvolle Naturschützerin erinnern.


Der Preis: Die Loki-Schmidt-Silberpflanze

Loki Schmidt war mit ihrem Ehemann, dem früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt, erschienen

Dr. Carsten Schirarend

Dr. Ludwig Tent

Loki Schmidt überreicht die Silberpflanze an Reinhard Kempe

Reinhard Kempe bedankt sich für die Ehrung

[Inhalt]

 

Führungen . . .
. . . im Landschaftspark Schmokbachta

Immer wieder begegne ich fragenden Blicken, wenn der Name Schmokbachtal fällt. Wo ist denn das? Was verbirgt sich hinter dem Landschaftspark hier in unserer Samtgemeinde Tostedt?
Bekannter ist wohl der Name Neddernhof für den in Frage stehenden Raum: Eine Streusiedlung zwischen Este und B 3, im Kiefernwald weitgehend verborgen, nahe der Eisenbahnstrecke Hamburg – Bremen.
Direkt an der B 3, rund 2 km südlich von Sprötze, fällt dann aber an einer großen Toreinfahrt in einen unbefestigten öffentlichen Fahrweg das Namensschild Neddernhof auf. Und dieser Fahrweg führt nach wenigen hundert Metern unmittelbar an den Nordrand des langgestreckten Landschaftsparks Schmokbachtal heran und an ihm entlang, ohne dass der „Parkcharakter“ auf den ersten und zweiten Blick ins Auge fällt.

Langestreckt fügt sich das Gelände des Landschaftsparks der Edmund-Siemers-Stiftung zwischen B 3 und Este fast unauffällig in die Landschaft, durchzogen vom Schmokbach, gegliedert durch zahlreiche Teiche, schmale Grünlandflächen und kleine wunderschöne Laubwaldpartien.
Durch dieses Gelände werden jährlich Führungen angeboten. Denn es gibt hier nicht nur ein vielfältiges gewachsenes und vom Menschen sanft gestaltetes Lebensraummosaik für Pflanzen und Tiere zu erleben, sondern auch Kunstobjekte der sog. Landschaftskunst (land-art), von namhaften Künstlern in den letzten anderthalb Jahrzehnten aus Materialien der Natur in diese hineinkomponiert. Klein aber fein oder aber auch unauffällig-verborgen, aber vielgründig könnten als Motto genannt werden.
Der AKN beteiligt sich an diesen Führungen, weil er schon seit mehr als 15 Jahren die Familie Siemers und die Edmund-Siemers-Stiftung bei der naturnahen Gestaltung des Schmokbachtals berät und sich selbst planend und handelnd mit einbringt.
Anna Siemers führt nach dem Tod ihres Vaters 2009 die Geschicke ihres kleinen Ponygestüts Neddernhof und des Landschaftsparks. In 2010 gab es fünf Führungen zu verschiedenen Themen: zur Landschaftskunst im Schmokbachtal, eine Kräuterwanderung und eine Führung zum Thema „Führen oder wachsen lassen? – Wieviel Wildwuchs verträgt unsere Kulturlandschaft?“ Dazu einige Veranstaltungen für Kinder, geleitet von Frau Dr. Vauk.
Auch für 2011 sind Führungen geplant – nach Anmeldung bei Renate Prior von der Edmund-Siemers-Stiftung-Außenstelle hier auf dem Neddernhof: 04186 - 89 10 40 . Kontakaufnahme auch über den AKN: Reinhard Kempe: 04188 –381.


Blick in die Aue des oberen Schmokbachtals


Die vom Künstler Hermann Prigann 1996 gesetzten „Steinernen Pyramiden“ im sog. Moorteich des Landschaftsparks

[Inhalt]

 

Es ist, um aus der Haut zu fahren
Beobachtungen im Reich der Insekten

Es ist Juli 2010. Mein Sohn und ich hatten uns entschlossen zu einer Fotosafari an die Dittmer-Teiche und waren gespannt, was wir finden würden. Gleich  zu Anfang machte ich eine interessante Entdeckung. Im Pfeifengras hing ein weißliches Gebilde  und bei eingehender Betrachtung entdeckte ich noch mehr davon. Ich rief meinen Sohn und  zusammen bemerkten wir dann auch Grashüpfer, die ein merkwürdiges Aussehen hatten.
Wir kamen gerade rechtzeitig, um Grashüpfer nach der Häutung zu erleben. Leider kamen wir zu spät, um das Herausschlüpfen zu beobachten und zu  fotografieren. Wir fanden es aber trotzdem spannend, besonders als ein Grashüpfer sich daran machte, seine alte  Haut aufzufressen.
Heuschrecken haben kein Puppenstadium. Bei ihnen führen eine größere Anzahl von Larvenstadien direkt zum Vollinsekt. Da die Haut nicht mitwächst, sind regelmäßige Häutungen für das Wachstum erforderlich, für die Kurzfühlerschrecken 4 bis 5, für die Laubheuschrecken 5 bis 7. Die letzte Häutung zum ausgewachsenen Tier nennt man Reifehäutung. Bei dieser Häutung werden auch erst die Flügel voll ausgebildet.  Die Häutung ist für die Tiere sehr anstrengend und kann bis zu 85 Minuten dauern. Ein bis zwei Tage vorher wird keine Nahrung mehr aufgenommen. Zum Zeitpunkt der Häutung krallt sich die Heuschrecke mit dem Kopf nach unten an einer Pflanze fest. Das vordere Brustsegment platzt und das Tier lässt sich langsam aus der Hülle gleiten, um sogleich mit dem Verzehr der alten Chitinhülle zu beginnen. Das Auffressen der Hülle ist aber nur bei den Laubheuschrecken üblich.
Das war aber noch nicht alles, was uns erwartete. Jens entdeckte an der Unterseite einer Pflanze zwei wunderschöne Schwäne bei der Fortpflanzung.
Der Schwan (Euproctis similis) gehört zur Familie der Trägspinner und ist ein knapp 2 cm großer, durchaus auffälliger nachtaktiver Falter. Die Flügelfarbe ist schneeweiß mit einem schwärzlichen  Fleck auf der Oberseite der Vorderflügel. Am Ende des Hinterleibes befindet sich ein gelbes Haarbüschel. Die Weibchen sind größer als die Männchen. Die Fühler der Männchen haben lange, die der Weibchen sehr kurze Kammzähne. Der Lebensraum sind lichte Laubholzwälder, Parks und Gärten.
Das Weibchen legt im Sommer 200 oder mehr Eier an die Blattunterseite von Laubbäumen. Das Gelege wird von der Afterwolle bedeckt. Die Raupen sind bis zu 45 mm lang, schwarz mit doppelter orangefarbener Rückenlinie, einer roten Seitenlinie mit weißen Flecken, dazwischen auf dem 4., 5., und 11. Segment einen schwarzen Querwulst. Futterpflanzen sind Saalweide, Schlehe, Stieleiche, Apfelbaum und Faulbaum. Die Raupen spinnen sich nach der zweiten Häutung einen Winterkokon, in dem sie überwintern. Ende März erscheinen sie wieder auf den Blättern. Im Mai erfolgt die Verpuppung und im Juni schlüpfen die Falter.
Danach fotografierten wir Prachtlibellen, die ich hier  an den Teichen bisher noch nicht gesehen habe und zwar eine Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) und das Weibchen der Gebänderten-Prachtlibelle (Calopteryx splendens). Diese zwei Arten sind in Mitteleuropa verbreitet. Den Lebensraum teilt die Blauflügelige häufig mit der Gebänderten Prachtlibelle. Sie bevorzugen langsam fließende Bäche und Flüsse mit sandigem Untergrund,  die Blauflügelige auch kleinere Fließgewässer mit stärkere Strömung. Da unterhalb der Dittmer-Teiche der schmale Oberlauf der Oste beginnt, ist das Auftreten der Prachtlibellen an den Teichen durchaus nicht so ungewöhnlich. Aufgrund von Gewässerverschmutzung, Begradigung und Uferbefestigungen gehören die Prachtlibellen  inzwischen zu den gefährdeten Arten.
Als letztes nun entdeckte Jens noch eine Spinne, die ihren Kokon mit sich trug. Leider konnte ich nicht herausfinden, zu welcher Art sie gehört, vermutlich aber zu den Wolfsspinnen.
Nach diesem erfolgreichen und interessanten Vormittag machten wir uns zufrieden auf den Heimweg.


Nach dem Schlüpfen verzehren Heuschrecken ihre alte Larvenhülle und nehmen so wichtige Nährstoffe auf - hier eine Beißschrecke


Ein Pärchen des Schwans beim Liebespiel

Die Blauflügel-Prachtlibelle ist ein Bewohner sauberer Bäche

[Inhalt]

 

Erleuchtung
Beobachtungen am Hohlweg

Im zeitigen Frühling letzten Jahres wanderte ich zum Großen Moor bei Wistedt. Dort entdeckte ich in einem Hohlweg mit sandiger Struktur  auf der sonnenexponierten Seite eine kleine Pflanze, die aussah wie ein winziges Nadelbäumchen. Ich überlegte, was es sein könnte? Gehörte es zu den Moosen oder zu den Flechten. Ich wusste es nicht und in meinen Büchern fand ich auch keine Hinweise. Ein Jahr verging, es war wieder Frühling, ich wanderte diesmal mit meiner Freundin wieder Richtung Moor und entdeckte die gleiche Pflanze. Wir machten dort Rast und ich erzählte ihr von meinem Misserfolg bei der Pflanzenbestimmung. Während wir so dasaßen und ich darüber grübelte, kam mir plötzlich die Erleuchtung.  An der gleichen Stelle hatte ich im vergangenen Jahr, allerdings zu einen späteren Zeitpunkt, eine Pflanze mit kleinen weißen Blüten und quirlständigen Blättern entdeckt und sie auch identifiziert. Es war der Frühlingsspark und dieses kleine Nadelbäumchen konnte nur die Frühform sein. Um meine Erleuchtung zu untermauern, beobachtete ich die Pflanze bis zur Blüte und hatte dabei viel Freude, besonders, als sich herausstellte, dass meine Vermutung richtig war und sie im Laufe des Frühlings dort reichlich blühte.
Der Frühlingsspark (Spergula morisonii), zur Familie der Nelkengewächse gehörend, ist eine einjährige, kahl aufsteigende Pflanze. Die Blüte hat fünf weiße Blütenblätter und fünf getrennte Kelchblätter. Die Blätter sind lang, schmal, fadenartig, so dass sie für mich am Anfang des Wachstums das Aussehen eines winzigen Nadelbäumchens hatten.  Die ausgewachsene Blattstellung ist quirlständig. Die Pflanze wird 8 bis 25 cm groß und blüht von Mai bis Juni. Standorte sind sandige Flächen, sandige Heiden und flechtenbewachsene Felsen mit dünner Humusschicht.
Noch während ich das Wachstum dieser Pflanze beobachtete, erwartete mich an der gleichen Stelle die nächste Herausforderung: eine kleine rosettenförmige Pflanze, ebenfalls noch ohne Blüte, deren Entwicklung ich nun ebenfalls beobachten konnte. Dann erschienen die ersten Blüten, kleine endständige Trauben. Nun konnte ich anfangen zu suchen. In meinen Büchern war ich erfolglos und versuchte es im Internet. Da ich als Standort magere, sandige Flächen angeben konnte, hatte ich sie auch bald gefunden.
Es war der Sand-Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis). Er gehört zur Familie der Kreuzblütler, wird ebenfalls zwischen 8-25.cm groß und blüht im April und im Mai. Der Stängel ist bogig aufsteigend, unverzweigt und meist unbeblättert. Die fiederschnittigen Grundblätter bilden eine Rosette. Der Blütestand ist weiß, oben scheinbar doldig, aber weiter unten stehen die Blüten und Früchte eindeutig in einer Traube. Obwohl man diese beiden Pflanzen in unserer Gegend nicht sehr häufig antrifft, ist der Bestand hier sehr gut. Beide benötigen zum Wachstum trockene sandige Flächen, nährstoffarme Sandböden, die allerdings in unserer massiv überdüngten Landschaft weitgehend verschwunden sind. Hier, in diesem Hohlwegabschnitt, ist bisher noch kein Güllestrahl niedergegangen. Bauernsenf und Frühlingsspark befinden sich daher in guter Gesellschaft mit Pflanzen , die die gleichen Bedingungen brauchen wie z.B. Rentierflechte, Glashaarwidertonmoos, Kleines Habichtskraut, Kleiner Sauerampfer, Hungerblümchen, Heidekraut, Rote Schuppenmiere und Ackerstiefmütterchen.


Der Frühlingsspark besitzt quirlige fadenartige Blätter, die im Frühstadium wie Tannenbäumchen aussehen


Der Frühlingsspark gehört zur Familie der Nelkengewächse



Der Sand-Bauernsenf erscheint im zeitigen Frühjahr mit einer Blattrosette, aus der später der Blütenstand mit den typischen Blüten der Kreuzblütler herauswächst

[Inhalt]

 

Eine Hütte für mich ganz allein!
Untermieter in Garten und Haus


Also, dieses Jahr 2010 ist ja ein ganz enormes Pilz-Jahr. Ich wohne seit 8 Jahren auf einem kleinen Grundstück in Handeloh von ca. 200 qm und mit einer ganz kleinen Holzhütte drauf – aber Pilze wuchsen hier  bislang noch nie! Plötzlich nach 8 Jahren, als die lange Trockenperiode im August durch reichlich Regenwetter abgelöst wurde, erschraken meine Katze und ich regelrecht, als da eines Morgens durch mein Wildwuchsgrün (hauptsächlich Giersch) ringsum vier braune, hochstielige Kugeln hindurchwuchsen. Nach Pilzbuch-Befragung waren es dann Riesen-Schirmlinge, auch Parasol-Pilze (Macrolepiota procera) genannt. Nach dem anfänglichen Paukenschlegel-Stadium öffneten sich allmählich innerhalb weniger Tage wirklich riesige Schirmhüte! Sie haben Blattlamellen und am Stiel oben einen verschiebbaren Ring. Dieser Riesenpilz ist sogar essbar, aber als eingefleischter Maronen-Fan beließ ich es hier beim Anblick und bei Fotos von den plötzlichen Neulingen in meinem kleinen Waldgarten. Irgendwann kippten die fast 40 cm hohen Parasols um und zerfielen ziemlich schnell.
Doch es regnete und regnete viel im August und nach einer Pause von etwa drei Wochen kamen jetzt nochmal 20 (!) solcher Riesen hoch! Ich finde das sehr ungewöhnlich, denn erst im Abstand von 4-8 m stehen einige Fichten und eine alte Eiche, deren Wurzeln vielleicht Pilzwachstum fördern könnten. Doch der Parasol zeigt laut Literatur keine besondere Abhängigkeit von bestimmten Bäumen und ihren Wurzeln. Grasige Plätze werden aber bevorzugt.
In meiner kleinen Sonnenlichtung zwischen den Fichten hatte ich wieder 30 Kartoffeln gesetzt – in diesem Jahr sogar keine Schnecken als Fressgäste zu Besuch. In der Hitze vorher waren die Schneckeneier vielleicht vertrocknet oder die Schnecken in dem langen Winter erfroren oder verhungert.
Als Gäste in meiner Hütte erscheinen auch mehrmals jährlich Ameisen, und zwar ist es immer die Schwarzglänzende Holzameise (Lasius fuliginosus). Die wohnen unter einer großen Birke, Eingänge ins Wurzelwerk sind zu sehen. Und am Stamm laufen sie massenweise auf und ab und melken da in den Rindenspalten der Birke ihre Blattläuse. Auch an der alten Eiche laufen sie hoch. Hin und wieder kommen sie durch Ritzen zu mir herein, suchen da aber kein Futter, bleiben in der Nähe der Einbruchstelle, da laufen dann plötzlich morgens hunderte (tausende) in einem großen Kreis, suchen nach dem Ausgang. Nachdem ich das Gros zusammengefegt und aus dem Fenster gekippt habe, sprühe ich in die Zugangsritzen in Wasser verdünntes Nelkenöl, das mögen sie nicht riechen! Wenn es einfach nicht aufhört mit dem Nachschub an Ameisen, greife ich auch zum Giftspray, wobei mir die vielen einzelnen Ameisen dann wieder so leid tun, wie sie sich krümmen und vielleicht „schreien“, dass ich sie einzeln an Wand und Fußboden erlöse, indem ich sie zerdrücke – zack – vorbei! Ich liebe und bewundere Ameisen sehr – aber doch nicht bei mir in der Hütte! Ich krieche ja auch nicht in deren Bau! Das geht also zu weit!
Eine tote Maus im Garten, die meine Katze dort ablegte, wurde von den Allesfressern total ausgehöhlt, alles lebende Gewebe weggefressen. Fell, Knochen und Schwanz blieben liegen – nach ca. einer Woche war alles sauber abgenagt und liegt jetzt bei mir im Regal, stinkt nicht mal mehr!

Und dann habe ich natürlich immer mal zwei Igel im Eichenlaub herumrascheln. Das „Karussell“ konnte ich auch schon mit Taschenlampe bewundern! Dabei umrundet das fortpflanzungsbereite Männchen anhaltend das noch spröde Weibchen, sodass regelrechte „Trampelmulden“ entstehen können.
Und zwei Eichhörnchen kamen von der Eiche heruntergeturnt, turnten auch wieder in rasendem Tempo hoch – und verschwanden in der riesigen Krone – sehr zum Leidwesen meiner Katze!
Und zwischen den Hüttenwänden leben – vor allem im Winter – Spitzmäuse und auch Gelbhalsmäuse, die ich schon per Lebendfalle unter der Spüle fing und weit weg im Wald „entsorgte“, also nur die Gelbhälse. Die Spitzmäuse sind als Insektenfresser gern gesehene Gäste, die ich im Winter auch gelegentlich (in einer alten Thermoskanne, damit keine Ratten oder Igel dran könne) mit Katzenfutter füttere! Die Geräusche in der Hüttendecke sind oft nachts verblüffend und ausdauernd. Solange es kein nagendes Geräusch ist, greife ich auch nicht zum Handfeger-Klopfgetöse! Für einen Marder sind die Zwischenräume eigentlich zu eng! Vielleicht überwintert auch ein Siebenschläfer da? Das wäre aber wohl mehr als eine Sensation, denn diese Art gibt es hier im nördlichen Niedersachsen kaum. Aber die Spitzmäuse sind sehr aggressiv und dulden wohl keine Mitbewohner? Also, durchgenagt nach innen zu mir hat sich bislang noch kein Tier.
Im Winter bestücke ich natürlich auch eine Vogelfütterstelle: Auf einer alten Tonne liegt eine Gehwegplatte, auf der als Dach eine alte Werkzeugkiste von meinem Großvater steht, mit Dachpappe verstärkt. Aber zwischen Gehwegplatte und Tonne habe ich großflächig Maschendraht gelegt, herunterhängend, damit meine Katze nicht hochspringen kann! Die Vögel finden das prima. Hauptsächlich Drosseln und Spatzen kommen, aber auch Kohl- und Blaumeisen, Kleiber und einige Durchzieher. Ganz selten mal Stare oder Elstern. Auch ein Buntspecht klopfte schon in einer Fichte!
Außer auf meinem kleinen Kartoffelacker gärtnere ich nicht, lasse alles unangetastet im Wildwuchs rings um meine Hütte für mich ganz allein....


Der Überraschungspilz vor meiner Hütte



Prächtiger Parasol oder Riesen-Schirmpilz mit charakteristischem Ring am Stiel und schuppigem Hut

 
Herrlich anzusehen: das junge „Paukenschlegel“-Stadium

[Inhalt]

 

Aktuelles von der Rentner-Band . . . 
. . . und über andere Aktivitäten

Der oft einseitig mit drohenden Zukunftsperspektiven für Deutschland befrachtete demographische Wandel hat für den AKN eine geradezu fantastisch-positive, projektfördernde Kehrseite.
Sie findet ihren Ausdruck seit einigen Jahren in der überaus aktiven Mittwochsarbeitsgruppe mit zahlreichen tatkräftigen, ideenreichen Unruheständlern. Gemeint ist die inzwischen aus dem komplexen AKN-Gefüge gar nicht mehr fortzudenkende Rentner-Band. Insgesamt 12 graumelierte Herren sind da unterwegs für den AKN, gelegentlich verschönt und aufgewertet durch 1-2 Damen. Projektbezogen und je nach Abkömmlichkeit des Einzelnen sind es (fast) einmal wöchentlich 4-9 Teilnehmer(innen), die ihre Arbeitskraft und Zeit dem AKN zur Verfügung stellen.
Da sage ich schon einmal an dieser Stelle ein ganz, ganz herzliches Dankeschön an alle Beteiligten! Und natürlich spreche ich dabei für den gesamten Vorstand.
Aus vielen „Nebenbei-Gesprächen“ nährt sich dabei meine Hoffnung, eher schon Gewissheit, dass alle Beteiligten, jede/r auf seine/ihre Weise, nicht nur ihre Arbeitskraft hergeben, sondern auch etwas mitnehmen für sich aus diesen gemeinschaftlich unterhaltsamen Projektunternehmungen in Sachen Natur und Landschaft und sei es „nur“ den Erhalt oder Zuwachs an Muskulatur.
Zunächst die rund 20 Einsätze der Rentner-Band zu verschiedenen Projekten:

Ein Mal
haben wir uns noch um die Beseitigung des Riesenbärenklaus an der Heidenauer Aue gekümmert, der erfolgreiche Abschluss der intensiven Arbeit in 2009. Ein bis zwei Jahre sind noch Kontrollen vonnöten.

Vier Mal
haben wir  alte Stacheldrahtzäune beseitigt an der Oste, auf Pachtweiden des AKN, südlich von Wistedt (2x) und an den Dittmer-Teichen (2x) .

Zwölf Mal (!)
wurde gemäht und das Mähgut abgeräumt:
 ·    Am Schmokbach/Neddernhof (3x)
·    Auf unserer Pachtweide im Quellbachbereich, Wistedter Berg (3x)
·    Auf unseren Obstbaumflächen im Kauers Wittmoor und an der Quellner Straße (2x)
·    Auf den Poppenwischen bei den Dittmer-Teichen (2x)
·    Auf der Lungenenzian-Fläche bei Wistedt und um den Dallmann-Tümpel herum bei Wüstenhöfen (2x) jeweils unter dem dortigen E-Zaun, um die Funktionsfähigkeit zu garantieren  während der Beweidungsphasen.
    In diesen beiden Fällen musste das Mähgut allerdings nicht abgeräumt werden.


Drei Mal
wurde in den Lohbergen gearbeitet bei der Errichtung eines Wildschutzzaunes zur Sicherung eines dortigen Wuchsortes des seltenen Zypressen-Flachbärlapps. Die Wildschweine drohten diesen im Landkreis einmaligen Wuchsort in blinder Ahnungslosigkeit zu zerstören.
Dank an dieser Stelle an unser Mitglied Gerhard Netzel, der als Staatsforstbediensteter uns völlig unbürokratisch unterstützt hat.

Und das sind die Unermüdlichen dieses Sommers:
Günther Knabe, Günther Neubauer, Peter Roocks, Horst Gerlach, Manfred Koslowski, Wolf-Rüdiger Ibelings, Fritz Visarius, Dieter Kessler, Rocio Picard, Maria Nyhuis, Klaus Sülbrandt, Ludwig Narewski, Eckhard Miersch, Reinhard Kempe.
Neue „UnruheständlerInnen“ sind herzlich willkommen


Weitere wichtige Arbeiten:
Gerlinde und Klaus Sülbrandt haben im Sommer die Fischerhütte an den von uns langfristig gepachteten Dittmer-Teichen wetterfest gestrichen! Toll!
Günther Knabe und Manfred Koslowski sorgten für die Beseitigung von mehr als 50 Altreifen vom Rand unserer Obstbaumfläche am Kauers Wittmoor. Es wurden immer mehr, ohne Absender!
Es war auch Günther Knabe, der mit Traktor und Walze im Herbst eine unserer Pachtwiesen an der Oste, die Domänenfläche, abgefahren ist.
Und wie jedes Jahr mussten wieder alle unsere Grünlandflächen in Wistedt, Kakenstorf und Wümme ganz oder in Teilflächen maschinell gemäht und das Mähgut geräumt und abgefahren werden. Das geschah wie stets in der Regie von Claus Bohling, u.a. mit Hilfe eines Lohnunternehmers.
Heinrich Meyer aus Appel und Heiner Fehling aus Wistedt brachten sich ein bei verschiedenen Arbeiten im Raum Wistedt, so z. B. bei der Wässerung unserer Obstbaumpflanzungen in den heißen Wochen dieses Sommers und beim Transport von Stammholz für zukünftige Eichenzaunpfähle, zusammen mit Günther Knabe.
Gerd Schröder aus Welle hat 2010 in regelmäßigen Abständen die Wasserstände im Ottermoor an drei Messstellen abgelesen sowie eine gemeindeeigene Grünlandfläche am Oberlauf der Este, wie in jedem Jahr, zur Förderung der Vielfalt einmal gemäht und das Mähgut abgefahren.

Dank an dieser Stelle an alle hier Genannten!


Fest eingewachsener Stacheldraht an unseren Oste-Wiesen


Die „Drahtjäger“ und ihre „reiche Beute“ an der Oste


Gerd Schröder beim Fixieren neuer Messpfähle zum Ablesen der Wasserstände im Ottermoor

Löcher für Zaunpfähle werden gebohrt

1. Reihe:
links: Mahd auf den Poppenwischen: Es geht nur mit Handarbeit auf dem weichen Boden,
mitte: 
Mahd im schmalen Schmokbachtal
rechts:
Nach der Pflege mit Motorsense und Harke auf unseren Obstbaumflächen in Wistedt
2. Reihe:
links: Errichtung eines Wildschutzzaunes für zwei seltene Bärlapp-Arten:
Keulen-Bärlapp (li) u.Zypressen-Flachbärlapp (re),
rechts:Transport von Eichenstamm-Rundhölzern für zukünftige Spaltpfähle auf unseren Weiden 

[Inhalt]

 

Mehr als nur ein Ärgernis!
Gedankenlosigkeit mit Spätfolgen

n letzter Zeit haben wir mit unserer Aktiv-Rentnergruppe an etlichen Stellen unserer Betreuungsgebiete alte Zaunanlagen, meist Stacheldraht, aus der Landschaft entfernt. Auch wenn dort seit vielen Jahren keine Tiere mehr weiden, der Stacheldraht bleibt vor Ort und verrostet – gaaaanz langsam und bleibt für Mensch und Wildtier eine latente Gefahr. Ist der Draht an Zaunpfählen befestigt, ist die Demontage kein großer Akt: Krampen rausziehen und in Eimer werfen, Draht aufwickeln, alten Pfahl- oft mit hübschen Flechten bewachsen- als Minibiotop stehen lassen, Draht, Krampen und manchmal auch Nägel im Schrottcontainer entsorgen, fertig.
Leider viel zu oft erleben wir, dass nicht Zaunpfähle, sondern lebende Bäume zum Annageln des Stacheldrahts missbraucht wurden. Gut, der Baum steht gerade so günstig, man spart das Lochgraben, man spart den Pfahl, man spart Arbeit... Aber das ist zu kurz gedacht! Der Baum lebt, er wächst, und jedes Jahr verschwindet der Draht etwas tiefer im dicker werdenden Stamm. So einen eingewachsenen Stacheldraht bekommt man nicht mehr aus dem Holz. wird der Baum eines Tages gefällt, kann es passieren, dass die Kette der Motorsäge auf den Stahldraht trifft. Im günstigen Fall wird dann die Kette stumpf oder auch ruiniert, sie kann aber auch reißen und dem ahnungslosen Säger schwerste Verletzungen zufügen!
Natürlich hat das keiner beabsichtigt, und deshalb meine Bitte an alle, die es angeht: Keinen Stachelraht, keine Krampen und keine Nägel in lebende Bäume schlagen. Eichenspaltpfähle sind dafür die erste Wahl: Sie sind preiswert, sehr lange haltbar, leicht zu demontieren, ökologisch unbedenklich und optisch ansprechend.
Ein teures Ärgernis entsteht oft durch das Einschlagen von Eisennägeln in Bäume, um dort etwas aufzuhängen oder anzubinden. Nägel wachsen relativ schnell und unbemerkt in das Holz ein und sind dann nicht mehr von außen zu erkennen (und dann natürlich auch nicht mehr zu entfernen!). Wenn der Baum dann schlagreif ist, ist der Nagel längst vergessen. Wird der Baum im Sägewerk aufgesägt, trifft die Band- oder Gattersäge auf den eingewachsenen Nagel. Mit einem hässlichen Geräusch wird der Nagel meist durchtrennt, wobei die beteiligten Zähne mehr oder weniger verformt und stumpf werden, was man gut am Schnittbild hinter dem Nagel erkennen kann. Das Sägeband oder –blatt muss ausgetauscht und geschärft werden. Das kostet Zeit, Geld und macht Ärger. Oder der Nagel (oder die Nägel) sind größeren Kalibers, dann sind die Zähne der Säge futsch, es kostet noch viel mehr Zeit und Geld , und der Ärger ist noch viel größer. Deswegen weigern sich die Sägewerksbetreiber oft, sog. Hofbäume aufzusägen, weil dort erfahrungsgemäß mit eingewachsenem Eisen gerechnet werden muss. Der mir berichtete diesbezügliche Rekord: ein eingewachsenes Hufeisen!
Doch auch nach dem Sägewerk kann der Ärger weitergehen, wenn die durchgesägten Nägel nicht entfernt werden, was nicht gerade leicht ist. Üblicherweise wird das aufgesägte Holz gestapelt, damit es trocknet, bevor es weiterverarbeitet werden kann. Und wenn dann im Holz nicht entfernte durchgesägte Nägel verbleiben, die dann übersehen werden, kommt der nächste Ärger spätestens dann, wenn man die Bretter durch die Hobelmaschine schickt: die scharfen feinen Hobelmesser werden ruiniert! Ich habe zum Glück solche Nägel in alten abgelagerten Eichenbrettern rechtzeitig entdeckt, bevor diese Jahrzehnte alte Gedankenlosigkeit weiteren Schaden anrichten konnte, und habe sie entfernt. Wenn man wirklich einmal einen Nagel in einen lebenden Baum schlagen muss, um z.B. einen Nistkasten daran aufzuhängen, kann man dafür Nägel aus Aluminium nehmen. Die lassen sich problemlos durchsägen, falls man sie nach Gebrauch nicht herausbekommt oder im Holz vergisst.


Stacheldraht – nützlich, ohne Zweifel, 


aber auch aggressiv für Baum, Wild und Mensch

Eichenspaltpfahl-Setzung auf unserer Lungenenzian-Weide


Für das Sägeblatt eine unerfreuliche Begegnung

[Inhalt]

 

Eine traurige Pflicht
Nachrufe

Es ist dem Vorstand des AKN eine traurige Pflicht, vor allem aber ein tiefes Bedürfnis an dieser Stelle mitzuteilen, dass 2010 drei Mitglieder unseres Vereins verstorben sind. Alle drei füllten über Jahre in ganz unterschiedlicher Weise wichtige Stellen im komplexen  Geschehen unserer dem Schutz der Natur verpflichteten Arbeit aus.

Rolf Burmester
Schon im Mai verstarb Rolf Burmester aus Heidenau, Seniorchef der Gaststätte Burmester, im Alter von 79 Jahren. Rolf gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Heidenauer Gruppe unseres Vereins im Jahr 1990. Von Anfang an hat er uns und unsere Ziele nach außen offen und aktiv unterstützt, oft auch gegen die Mehrheitsmeinung im Dorf. Seine  Aktivitäten innerhalb des Naturschutzes wurden damals, mehr noch als heute, nur zu oft misstrauisch beäugt. Da Rolf Burmester jedoch in ganz Heidenau als Mensch, geselliger Gastwirt und u.a. langjähriges Mitglied im Heidenauer Schützenverein anerkannt war, schlug er mit seinem Eintreten für den AKN eine wichtige „Bresche“ für den Naturschutz. Jeder Heidenauer hat Rolf Burmester auch als Kutscher auf seinem Gespann vor Augen und viele Dorfbewohner und Touristen erinnern sich noch an solch stimmungsvolle Fahrten. 
Sein Lokal wurde ganz selbstverständlich das Treffpunkt-Lokal der Heidenauer Arbeitsgruppe für Besprechungen und auch bei unzähligen Samstagsverabredungen für Arbeitseinsätze. Von dort ging es dann mit rund 20 Aktiven z.B. ins Everstorfer Moor. Mehrfach hielt der AKN in den Räumen der Gaststätte auch seine Vollversammlung ab.
Rolf Burmester liebte das klare, unverschnörkelte, oft etwas raue Wort. Man wusste, woran man war, auch wenn Schalk und Ironie aus seinen Augen blitzten. Vielen bleibt er auch in Erinnerung als „Senior-Chef“ in der Gastwirtschaft, der sich gerne in die Gaststube gesellte und stets ein Wörtchen mitzureden hatte. Dabei wurden auch gern mal ein paar „Spitzen“ verteilt. Er handelte aus Überzeugung, so auch beim Kauf einer ökologisch überaus wertvollen Fläche in der Avenser Wiehe, die der Verkäufer dem AKN nicht verkaufen wollte. Bedauerlicherweise ist diese Fläche noch kurz vor seinem Tode aus unserer Sicht des Naturschutzes in falsche Hände geraten. Rolf Burmester war ein echter Freund des Arbeitskreises. Er bleibt unvergessen.  
Henry Holst/Reinhard Kempe
Wilfriede Schacht
Am 11. Juli 2010 verstarb Wilfriede Schacht aus Tostedt im Alter von 88 Jahren.
Sie gehörte zusammen mit ihrem 2004 verstorbenen Mann, Ernst Schacht, zu den Gründungsmitgliedern des AKN 1987. Aber schon seit 1975/76 gab es zwischen dem Ehepaar Schacht, dem Botaniker Rolf Müller aus Winsen und dem Ehepaar Kempe eine hochintensive Zusammenarbeit bei der Antragstellung für Naturschutzgebietsausweisungen im Raum Tostedt.
Wilfriede Schacht war begeisterte Naturbeobachterin. Ihr Schwerpunkt war die Botanik. Sie war ausgestattet mit einem feinen differenzierenden Blick für die oft kleinen Unterschiede zwischen sich ähnelnden Pflanzen.
Während Ernst Schacht den Vögeln in den Baumkronen nachsah, haftete ihr Blick auf dem Waldboden.
Maßgeblich waren „die Schachts“ in den 70er und 80er Jahren an der Sicherung unserer Restmoore als Naturschutzgebiete beteiligt.
Seit Mitte der 90er Jahre machte ihr eine chronische Krankheit das Laufen in der freien Natur zunehmend schwerer, bald unmöglich. Ihr Interesse, ihr inneres und damit inhaltliches Engagement für den Schutz der heimischen Natur blieb unverändert leidenschaftlich erhalten – bis zuletzt. Jutta und ich mussten ihr „alles, was sich so tut“ bis ins Detail berichten.
So groß ihre Sorge um die natürlichen Lebensgrundlagen in ihrer Gemeinde und im allgemeinen war, so heftig war auch ihr Unwillen über die Ignoranz unserer lokalen wie auch nationalen Mehrheitsvertreter in Politik und Wirtschaft gegenüber den Belangen der Natur.
Gut begründet, sachkundig also, und messerscharf waren ihre Urteile. Landkarten, Fotos und aktuelle Zeitungsartikel lagen geordnet seitlich auf dem Stubentisch, wenn wir zum Nachmittagsplausch kamen, mit Kaffee, Tee und kleinen von ihr selbstgemachten Leckereien. Und wir gingen jedesmal äußerlich wie innerlich erfrischt und bereichert nach Hause.
Wilfriede Schacht war so etwas wie eine stille moralische Instanz für Werte, die nicht nur den Naturschutz glaubhaft legitimieren. Sie fehlt uns sehr.


Peter Büsing
Ebenfalls am 11. Juli 2010 verstarb auch unser langjähriges Mitglied Peter Büsing aus Wistedt nach schwerer Krankheit, viel zu früh, mit 66 Jahren.
Peter Büsing war ein begeisterter Beobachter und engagierter Fürsprecher und Zupacker in Sachen Natur.
Bodenständig, verwachsen hier mit der Landschaft, ideenreich, dynamisch, kritisch und immer in fröhlicher, offener Bereitschaft zu verstehen – so war er mit uns bei der Arbeit im Gelände – sprühend vor Energie, vorbildhaft im besten Sinne. Gerade im verdienten Ruhestand angekommen, wurden seine und die gemeinsamen Pläne mit seiner lieben Frau Sylvia, „für die Zeit danach“ mit einem Schlage zerstört durch die Aufdeckung seiner unheilbaren Krankheit.
Entsprechend seinem Ideenreichtum und seinem Temperament hatte er sich (zusammen mit seiner Frau) all das vorgenommen, was er während seiner bis zuletzt intensiven beruflichen Arbeit nicht hatte durchführen können.
Wie hatte er sich z. B. auf die vielfältigen Arbeiten mit unserer Rentner-Band gefreut! Und wir uns auf ihn.
Peter hatte mit seinem Eintritt in unseren Verein bei uns sofort so etwas wie eine Heimat gefunden für seine inneren und äußeren Anliegen in Sachen Naturbeobachtung und Naturschutz – ganz konkret. Er kam zu uns als der Schleiereulenfachmann zwischen Wistedt und Riepshof, der „Eulenpeter“,  und betreute seit Jahren ganzjährig mehrere selbstgebaute Eulenkästen in diesem Raum. Die Vogelkunde, diese „liebenswerte Wissenschaft“, war sein Hobby und mit seinen Kenntnissen auf diesem Feld brachte er sich engagiert in die Arbeit des Vogelmonitorings mit ein, indem er für 2 Jahre mehrere Kontroll-Routen im Raum Wistedt übernahm.
Ich bin sehr dankbar dafür, dass uns der Arbeitskreis zusammengeführt hat und dass wir über viele Jahre zusammenarbeiten durften für eine gemeinsame Herzens- und zugleich Weltangelegenheit. So hat Peter das jedenfalls auch immer gesehen.
Peter und Sylvia Büsing haben zusammen mit ihrer Familie den AKN mit einer letzten Widmung bedacht, die eine überwältigende Gesamtspende für unsere Arbeit erbracht hat. Ich sehe das gleichsam als Peters Vermächtnis uns gegenüber an: Macht weiter – spricht daraus – Natur und Landschaft brauchen unseren Einsatz, unsere Fürsprache dringlicher denn je.
Ich sehe ihn vor mir und höre seine engagierte Stimme.
Danke Peter. Danke Sylvia.


Rolf Burmester bei einer Feierlichkeit


Wilfriede Schacht im Garten von Jutta Knabe


Peter Büsing mit seinem Enkel Silas bei einer Kinderexkursion

[Inhalt]

 

Aktivitäten des AKN im Sommerhalbjahr 2010
Begehungen, Bereisungen, Treffen, Sitzungen, Arbeits- und Pflegeeinsätze
Do. 15.04.10:    Teilnahme Sitzung Planungs- und Umweltausschuss Gem. Tostedt


Mahd auf den Poppenwischen für Sumpfdotterblume, Lichtnelke u. viele andere Nasswiesenpflanzen

 

Mi. 28.04.10:    Planungsgespräch auf dem Neddernhof (Edmund-Siemers-Stiftung) über Pflege- u. Entwicklungsarbeiten dort,
Mi. 05.05.10:    Rentner-Band: Bärenklaunachsorge an der Heidenauer Aue,
Mi. 05.05.10:    Besichtigung der Eingriffe durch Landwirt Wilkens auf der Avenser Wiehe mit Frau Marquardt vom Wochenblatt,
So. 09.05.10:    Info-Stand des AKN auf dem Hamster-Markt, Tostedt,
Mi. 12.05.10:    Rentner-Band: Altzaunbeseitigung auf Pachtwiesen des AKN a.d. Oste südlich Wistedt I
Mi. 12.05.10:    Donnerstag-Exkursion: Düvelshöpen,
Fr.  14.05.10:    Begehung des Todtschlatt-Areals der Vorwerk-Stiftung mit Christian Weiß (Vorwerk-Stiftung) u. Detlef Gumz (Landkreis),
So. 16.05.10:    AKN-Exkursion entlang des Todtgrabens,
Mi. 19.05.10:    Teilnahme Sitzung Planungs- und Umweltausschuss Gem. Tostedt
Mi. 26.05.10:    Rentner-Band: Erste Mahd am Schmokbach/Neddernhof,


Auf dem Bärlapp-Hügel nach getaner Arbeit

 

Do. 27.05.10:    Donnerstag-Exkursion: Winterbusch-Areal der Siemers-Stiftung, Sprötzer Bach,
Fr. 28.05.10:    Teilnahme am Scoping-Termin in Wümmegrund über Ausweitung der dortigen Biogas-Anlage,
Sa. 05.06.10:    Besatz der Dittmer-Teiche mit 1000 Kleinfischen
So. 06.06.10:    Erste Kinder-Exkursion 2010: Die Este bei Kakenstorf,
Mi. 30.06.10:    Rentner-Band: Zaunarbeiten auf der Lungenenzian-Weide/Wistedt,
Do. 01.07.10:    Rentner-Band: Ausmähen E-Zaun (Lungenenzian-Fläche)
Fr.  02.07.10:     Entgegennahme des Umweltpreises der Silbernen Loki-Schmidt-Pflanze in Hamburg durch die Stifterin selbst,
Mi. 07.07.10:    Rentner-Band: Ausmähen des E-Zaunes auf der AKN-eigenen Dallmann-Weide/Wüstenhöfen und Riesenbärenklaunachbehandlung,
Mi. 07.07.10:    Ortsbegehung mit dem Revierförster Arne Holst im Bereich Stucksbarg - Dröge Heide zur geplanten Waldkalkung,
Mi. 14.07.10:    Rentner-Band: Mahd auf Teilflächen der AKN-Pachtfläche auf dem Wistedter Berg (I),
Di. 20.07.10:    Vor-Ort-Abstimmung mit den Vertretern der Bundesforstimmobilien hinsichtlich der Ausgleichsmaßnahmen auf der ehemaligen Nato-Depot-Fläche/Vaerloh,
Mi. 21.07.10:    Rentner-Band: 1. Teilmahd auf einer der Poppenwischen/Dittmer-Teiche,
Do. 22.07.10:    Donnerstag-Exkursion: Trelder Berg,

 


Immer wieder schön: Verdiente Pause und anregende Gespräche
Do. 22.07.10:    Ortstermin mit Firma Pankop auf den Vaerloh-Ausgleichsflächen,
Mi. 28.07.10:    Rentner-Band: Equinoxpflege und Mahd Schmokbach/Neddernhof,
Fr. 30.07.10:    Gezielte Teilflächen-Mahd auf den Eigentumsflächen des AKN u. Nabu unterhalb des Handeloher Friedhofes u. auf der Zufall-Ausgleichsfl. Handeloh,
Mi. 04.08.10:    Rentner-Band: Freisägearbeiten i.d. Lohbergen für Zäunung des Bärlapp-Wuchsortes gegen Wildschweine,
So. 08.08.10:    Kurzvortrag vor den Sittenser Landfrauen über das Ostequellgebiet an den Dittmer-Teichen,
Mi. 11.08.10:    Rentner-Band: Teilmahd am Wistedter Berg (II),
Do. 12.08.10:    Donnerstag-Exkursion: Grundstück des Nabu am Sprötzer Bach,
Mo. 16.08.10:    Treffen von Vertretern der Naturschutzverbände in Buchholz zur Abstimmung unserer Stellungnahmen zum neuen Regionalraumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises,
Do. 19.08.10:    Donnerstag-Exkursion: Grundstück unseres Mitglieds Erika Ripken an der Oste,
Di. 24.08.10:    Begehung mehrerer Moore mit Armin Hirt vom Landkreis Harburg zwecks Abstimmung der Pflege- u. Entwicklungsmaßnahmen 10/11
Mi. 25.08.10:    Rentner-Band: Mahd auf unseren Obstbaum-Flächen/Wistedt,
Do. 26.08.10:    Teilnahme Sitzung Umweltausschuss SG Tostedt
So. 29.08.10:    2. AKN-Exkursion: Lungenenzian-Fläche und Oste/Wistedt; anschließend gemütliches Beisammensein am und im neuen Backhaus von Fam. Bohling,
Mi. 01.09.10:    Rentner-Band: Abbau der Altzäune an der Oste/Wistedt  (II),
Do. 02.09.10:    Teilnahme Sitzung Planungs- und Umweltausschuss Gem. Tostedt
Fr. 03.09.10:    Führung der Tostedter Landfrauen durchs Schmokbachtal, durch den dortigen Landschaftspark der Edmund-Siemers-Stiftung,
Mo. 06.09.10:    Betreuung der Baggerarbeiten auf den Vaerloh-Flächen (I)
Mi. 08.09.10:    Rentner-Band: Bärlapp-Zäunung in den Lohbergen (I),
Do. 09.09.10:    Letzte Donnerstag-Exkursion des Sommers: Tostedt-Land,
So. 12.09.10:    2. Kinder-Exkursion: Großes Moor und Dallmann-Tümpel,
Mo.13.09.10:    Betreuung der Baggerarbeiten auf den Vaerloh-Flächen (II),
Mi. 15.09.10:    Rentner-Band: Abschluss der Bärlapp-Zäunung in den Lohbergen (II),
Fr. 17.09.10:    Führung des Vorstands der Edmund-Siemers-Stiftung auf die stiftungseigenen Flächen an der Heidenauer Aue und Begehung der dortigen Hermann Aldag-Fläche zwecks Kauf durch die Stiftung,
Sa. 18.09.10:    AKN-Info-Stand auf Hof Quellen beim Hoffest der Fam. Matthias Kessler,
Mi. 22.09.10:    Rentner-Band: Teilmahd der Poppenwischen a.d. Dittmer-Teichen,
Do. 23.09.10:    Info-Veranstaltung mit Podiumsdiskussion der Samtgem. Tostedt (unter Beteiligung des AKN) in der Moorhalle/Königsmoor über die Probleme örtlicher Biogasanlagen (stark zunehmender Maisanbau),
Mo.27.09.10:    Begehung und Abstimmungsgespräche auf dem Neddernhof (Siemers-Stiftung) über die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen im Landschaftspark,
Mo.27.09.10:    Herbsttreffen der Arbeitsgruppe Handeloh,
Mo. 27.09.10:    Teilnahme Sitzung Umweltausschuss Samtgem. Tostedt
Mi. 29.09.10:    Rentner-Band: Abschließende Mahd am Schmokbach und am oberen Teich/Neddernhof
Do.30.09.10:    Herbsttreffen der Heidenauer Arbeitsgruppe,
Sa. 02.10.10:    Führung durch den Landschaftspark Schmokbachtal unter dem Thema: Natur und Kunst – Führen oder/und Wachsen lassen!?,
Mi.06.10.10:    Rentner-Band: Abbau von Altzäunen an den Dittmer-Teichen (I),
Do. 07.10. +    Fr. 08.10.10:  Walzen der Domänenfläche (Teilpachtfl. des AKN an der Oste),
Mi.13.10.10:    Abholen von Stammholz aus den Lohbergen für zukünftige Eichenspaltpfähle mit Traktor und Hänger,
Sa. 16.10.10:    Begehung u. Besichtigung: 1. des Alten Forsthauses (Edmund-Siemers-Stiftung Schmokbachtal) zwecks Nutzungsplanung,
 2. der Stiftungsflächen am Sprötzer Bach zwecks Maßnahmen zur Pflege- und Entwicklung im Sinne des Naturschutzes,
Mi. 20.10.10:    Rentner-Band: Abbau von Altzäunen an den Dittmer-Teichen (II),
Do. 21.10.10:    Rentner-Band: Beseitigung von Altreifen aus dem Randbereich unserer Obstbaum-Fläche im Kauers-Wittmoor,
Sa. 23.10.10:    Arbeitsgruppe Handeloh: Entkusselung auf der Drögen Heide (I),
Do. 28.10.10.:     Wistedter Berg: Nachmahd entlang des Quellbaches,
Sa. 30.10.10.:    Installierung neuer Messpfähle im Ottermoor zur Kontrolle der Wasserstände,
Mo.01.11.10:    Begehung der Weideflächen der Siemers-Stiftung am Spötzer Bach mit Matthias Kessler (Hof Quellen) zwecks möglicher Beweidung,
Mi. 03.11.10:    Rentner-Band: Vorsägen in der Otterheide für Arbeitseinsatz,
Do. 04.11.10:    Begehung der Wümmeniederung im Bereich Griesen Bült, südl. des Großen Torfmoores mit Armin Hirt (Ldkr. Harburg) und Peter Seide (Landesverwaltung Lüneburg) zwecks Maßnahmenfestlegung zur Großraumbeweidung.
Do. 04.11.10:    Teilnahme Sitzung Planungs- und Umweltausschuss Gem. Tostedt
Fr. 05.11.10:   

Einführungsgespräch und Einweisung der neuen Zivildienstleistenden der SG Tostedt in ihr erstes Arbeitsfeld für den AKN.

Mi. 10.11.10:    Teilnahme Sitzung Planungs- und Umweltausschuss Gem. Tostedt
Hinzu kommen eine Vielzahl von Begehungen im Rahmen des Vogelmonitoring durch mehrere AKN-Mitglieder
Lösungen von der Kinderseite:
Abgebildet ist das „Ohr“ des Warzenbeißers: er besitzt an den Schienen der Vorderbeine eine Öffnung, hinter der sich einTrommelfell befindet. Mit diesem kann er hören

[Inhalt]

 

Copyright © 2024 Arbeitskreis Naturschutz in der SG Tostedt e.V.. Alle Rechte vorbehalten.
Joomla! ist freie, unter der GNU/GPL-Lizenz veröffentlichte Software.
Umfangreiche Volltextsuche: Geben Sie einen oder mehrere Suchbegriffe ein!