Mitteilungsblatt des AKN Nr.28 (2/08)
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Inhalt Nicht nur zur Herbst- und Winterzeit, Dämme im Everstorfer Moor gebaut |
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Liebe Mitglieder und Freunde des AKN,
Ganze 14 Jahre hat es gedauert - nun ist es geschafft: Der Diagonalgraben im NSG Everstorfer Moor konnte endlich durch den Bau von diversen Dämmen geschlossen und der Wasserabfluss aus dem Moor dadurch erheblich verringert werden! Ich wünsche Euch und Ihnen allen eine schöne Weihnachtszeit, |
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AKN-Splitter Lösungen der Kinderseite aus Heft 27: AKN-Info-Stände An dieser Stelle ist es mir ein Bedürfnis, all‘ denen einen kräftigen Dank auszusprechen, die sich für die Ziele des AKN auf den Infoständen, bei den auch im Sommerhalbjahr zunehmenden Arbeitseinsätzen auch in 2008 mit viel Engagement eingebracht haben. Die Namen kommen ins Frühjahrsheft 2009. Dabei ist gar nicht hoch genug zu bewerten, dass das immer so herzhaft fröhlich geschieht, mit so ausgesprochen positiver Ausstrahlung. Allein die Wiedersehensfreude jedesmal ist die anschließende Mühe bei so mancher Arbeit wert. Entwicklungsplan Eichenkrattwald Erneuerung der Bahntrasse der Heidebahn zwischen Buchholz und Soltau Avenser Wiehe |
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Nicht nur zur Herbst- und Winterzeit, nein auch im Sommer ... Wer sich beim Durchblättern dieses Mitteilungsheftes auf den letzten Seiten der zugegebenermaßen etwas monotonen Aufgabe unterzieht, die dort niedergelegte Chronik der Aktivitäten des AKN für dieses Sommerhalbjahr zu lesen, der wird vielleicht zweierlei entdecken: Beides gibt es natürlich auch, obwohl der Schweiß im Sommer erfahrungsgemäß schneller auf die Stirn tritt als im Winterhalbjahr. |
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Kinder erleben die Natur So stand es im letzten Heft. Ein leiser Aufruf an uns selbst, an die Vorstandsmitglieder des AKN, an den erweiterten Vorstand. Die Einbindung von Kindern und Jugendlichen in unsere Arbeit war das Thema. Und es ist jetzt unser Thema geworden. In 2009 wollen wir damit beginnen. Womit? Darüber haben wir kürzlich auf einem „Themenabend" des erweiterten Vorstandes ausführlich gesprochen. Ein erstes Gespräch, das natürlich noch viele Fragen offenließ. Der Tenor war daher: Wir fangen einfach mal an. Und wahrscheinlich ist das nebensächliche Wort „einfach" in diesem Entschluss sogar ein Schlüsselwort. So „einfach" kann der Einstieg sein. Gefragt am Abend nach den Wünschen für den nächsten Tag, kam die Antwort sofort: Wieder ins Moor! Es muss und kann und soll natürlich nicht immer das Moor sein. Wald, Bach, Sandgrube, Brachacker (siehe auch in diesem Heft) sind ebenso geeignet. Die Unternehmung muss nur einen Erlebnischarakter haben, es müssen sich wie selbstverständlich „Aufgaben" ergeben, denen sich die Kinder (meistens) spontan stellen. Der Erwachsenen entdeckt mit - einmal mehr verwundert darüber, was er selbst alles nicht weiß. Eir haben das unbekannte Vogelei, das Marlene plötzlich fand, mit nach Hause genommen und vermessen, verglichen und dann eindeutig als Stockentenei benennen können. Das geht alles spielerisch: messen, zeichnen, malen. Spuren graben sich ein. Wir fangen also an. Zwei Termine für Entdeckungstouren mit jungen Familien und ihren Kindern sind für 2009 fest eingeplant. Schön wär’s, wenn es schrittweise gelänge, auch kürzerfristig Angebote zu machen – und Interessierte zu finden. Die festgelegten Termine sind: Rechtzeitige Anmeldung beim Vorstand ist unbedingt notwendig, da die Gesamtlogistik, der Organisationsaufwand, u. U. auch das Exkursionsziel stark von der Teilnehmerzahl abhängig sind. Anmeldungen bei den Mitgliedern des Vorstandes. |
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Wissen: Käfer |
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Raten: Der Rätselkäfer |
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zum Lösungswort: Etwa 1 cm groß, stark gewölbter Körper, gelblich mit schwarzen Längsstreifen; gefürchteter Ernteschädling, aus Nordamerika eingeschleppt; Larve und erwachsene Käfer können weite Anbaugebiete kahl fressen |
. . . „Die armen Grashüpfer“ Schwupp — „Und hier eine, da ...., dort...., hier zwei nebeneinander.....", so schallten die Rufe meiner Enkel über den Brachacker am Wörmer Weg. Im August bei uns auf Besuch, waren sie mit mir auf der Suche nach Grashüpfern und Zebraspinnen und entdeckten – einmal aufmerksam geworden – eine Spinne neben der anderen. Und dann fingen wir an zu zählen. Wie viele Netze mit Spinnen gab es da auf einen Quadratmeter? Und wir waren wirklich überrascht: 5 – 8 größere und kleinere fußballgroße Freiräume im schütteren kniehohen Gras zählten wir. Dieser Raum wird von der Spinne durch Fäden „freigezogen", d. h. die Grashalme werden mit Fäden zur Seite gezogen und befestigt. Dann baut sie ihr Radnetz in die Mitte dieses Freiraumes. Wir zählten mehrere solcher Probeflächen aus und ich rechnete hoch: Die ziemlich homogene Grasfläche misst ungefähr 40 x 100 Meter, also 4.000 qm; das macht bei 5 Spinnen pro Quadratmeter 20.000 Spinnen allein von der Zebraspinne auf dieser Fläche! Wespenspinne und bestimmte Grashüpfer, in diesem Fall Feldheuschrecken der Arten Weißrandiger Grashüpfer, Gemeiner Grashüpfer und Goldschrecke, bevorzugen ähnliche Lebensräume: trockene bis feuchte Graslandbrachen mit mitteldichtem bis dichtem Halmbestand von etwa Kniehöhe. Dabei sind die Lebensraumstockwerke von Zebraspinne und einigen Feldheuschreckenarten im Gräsermeer unserer Brachflächen in relevanter Weise deckungsgleich. |
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Die Töste – ein Trauerspiel Wasserbau, unvereinbar mit dem Wasserrecht Es ist doch erstaunlich, wie wenig Sensibilität für Umweltbelange auch in den Köpfen derer anzutreffen ist, die umweltrelevante Entscheidungen zu treffen und umzusetzen haben. In den AKN-Mitteilungen Nr.21 aus dem Jahr 2005 steht ein 14-seitiger Bericht über unsere Heidebäche, verfasst vom Biologen Reinhard Kempe und dem bundesweit bekannten Gewässerfachmann Dr. Ludwig Tent. Bei so viel geballtem Sachverstand, der auch den politischen Entscheidungsträgern in der Gemeinde und den zuständigen Behörden im Landkreis kostenlos und bereitwillig zur Verfügung gestellt wird, sollte man meinen, dass diesbezüglich in unserer Gemeinde alles zum Besten steht. Das ist leider noch immer nicht der Fall, wie das Beispiel der Töste zeigt. Es fing alles ganz unspektakulär an mit einer Sitzungsvorlage für den Bau- und Wegeausschuss vom 27.9.2007, bei dem der geplante Umbau der westlichen Dieckhofstraße vorgestellt wurde. Am Ende des 7. Absatzes steht: „...Der Graben zwischen der Schule und Dieckhofstraße 13 soll leicht verlegt, der Bogen entschärft werden." Mit dem abwertenden Begriff „Graben" war die Quellbachstrecke der Töste gemeint, und in dem beigefügten Plan war eine „Böschungssicherung aus Steinschüttung" vorgesehen. In der Sitzung haben sich Planer und Verwaltung dafür ausgesprochen, die Steine in Beton zu setzen, und so haben es dann der Ausschuss und später der Gemeinderat beschlossen. Abgesehen davon, dass eine Böschungssicherung der Töste gar nicht notwendig ist- sie fließt seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten in ihrem „Graben", ohne Schäden angerichtet zu haben- verstößt diese Baumaßnahme u.a. gegen das Verschlechterungsverbot der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Dass das Betonieren eines Bachbetts eine Verschlechterung darstellt, ist den Entscheidungsträgern bekannt gewesen, zumal ich vor Baubeginn die Gemeinde und die zuständige Stelle im Landkreis über die Planung informiert hatte auch in der Hoffnung, dass sich ökologische Vernunft und Einsicht durchsetzen und diesen Unsinn stoppen. Aber hinter den Kulissen ging alles seinen gewohnten Gang. Die beteiligten Behörden im Landkreis genehmigten das Betonbett, auf eine Ausgleichsmaßnahme wurde wegen der „geringen Bedeutung dieses Eingriffs" verzichtet und so wurde Beton im Quellbach verbaut! Als ich das Ergebnis sah, war ich entsetzt. Ich bat die Verantwortlichen (Bauamt Tostedt, Landkreis Harburg) und Betroffene (Manfred Koslowski vom AKN und Dr. Tent) zu einem Treffen vor Ort. Herr Dr. Tent übte fundierte fachliche Kritik („...das ist Wasserbau aus den 60er Jahren, unvereinbar mit dem jetzt geltenden Wasserrecht."), ich forderte: „Der Beton muss wieder raus!", doch Herr Peter vom LK Harburg war nicht bereit, seine erteilte „wasserrechtliche Plangenehmigung" zurückzunehmen. Da stand ich nun, ziemlich enttäuscht darüber, dass ich gerade von der Behörde im Regen stehen gelassen wurde, die das Wasserrecht umzusetzen hat und von der ich mir sachlich-fachliche Unterstützung versprochen hatte. Da tröstete auch der Hinweis wenig, dass „ beim nächsten Mal... früher Bescheid sagen... alles noch genauer und kritischer geprüft wird". Eine weitere Besichtigung vor Ort habe ich dann mit Reinhard Kempe (Vorsitzender AKN) und Herrn Gumz vom LK Harburg (zuständig für Naturschutzbelange außerhalb von Naturschutzgebieten) arrangiert. Herr Gumz zeigte sich betroffen und aufgeschlossen und hatte Verständnis für unsere Kritik, machte uns aber keine Hoffnung, dass er hier korrigierend eingreifen könne. In Zukunft aber wollen er und seine Behörde Anträge aus dem Raum Tostedt besonders gründlich auf ihre Umweltverträglichkeit prüfen. Die beiden Fotos, die auch im Tostedter Wochenblatt mit einem ausführlichen Artikel abgedruckt wurden, zeigen die Töste vor dem Umbau (mit fast dem gleichen Bild wirbt die Gemeinde im Internet für die Schönheit Tostedts!) und verschandelt in ihrem Betonbett. Seien wir weiterhin wachsam und aufmerksam, wenn es um den Erhalt, die Verschlechterung oder die Verbesserung unserer Umwelt geht. Auch wenn es dieses Mal nicht geklappt hat: Die Hoffnung stirbt zuletzt. |
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Ende gut - alles gut?!! Endlich: Dämme im Everstorfer Moor gebaut Am Dienstagmittag, dem 23.9.08, fängt es nach kurzen, schwachen Nieselregenphasen so richtig an zu regnen. Im Everstorfer Moor ist das sonore Summen und Brummen des 20 Tonnen schweren Kettenbaggers zu hören. An den Steuerknüppeln und Pedalen in bewährter Weise wieder Günther Rathjen von der Firma Pankop aus Tostedt. Drei regenfrohe Gestalten, Armin Hirt, Heinrich Busch und Reinhard Kempe, stehen auf dem alten Moordamm zwischen hohem Pfeifengras und sind einfach nur glücklich, denn kein Regentropfen wird dieses Moor so schnell mehr verlassen können. Am Tag zuvor, am Montag, dem 22.9.08, um 13.41 Uhr stoppte der Inhalt einer schweren Baggerschaufel endgültig den Wasserzug aus dem Moorkörper heraus. Sechs Dämme waren oberhalb bereits gesetzt worden, der Fließrichtung des Wassers folgend von Ost nach West. Jetzt – mit dem letzten, randständigen Damm – war der Ausblutung des Moorkörpers endgültig ein Riegel vorgeschoben worden. Am selben Tag noch und am Dienstag wurden dann weitere acht Dämme gesetzt. Durch diese enge Kammerung wird ein annähernd gleichmäßiger Wasserstand im Moorkörper erzielt. Nun kann das Regenwasser des kommenden Winterhalbjahres in der durchaus kompakten Torfschicht – die dem Moor nach jahrzehntelanger Torfgewinnung von Hand im letzten und vorletzten Jahrhundert geblieben ist – wirkungsvoll gespeichert werden. Es wird ein langer Entwicklungsprozess werden. Die Voraussetzungen dafür in diesem wichtigen Teilbereich des Naturschutz- und EU-Vogelschutzgebietes „Großes Everstorfer Moor" sind gut. Seit 1994 hat sich der AKN zusammen mit der damals noch existierenden Oberen Natur-schutzbehörde in Lüneburg und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Harburg um die Schließung dieses „Grabens aus dem Bahrensbruchsmoor" bemüht. Immer wieder tauchten neue „Hindernisse" auf, vorgebracht von den Vertretern des Kalber Wasser- und Bodenverbandes. Viele Treffen, Ortsbegehungen und Sitzungen hat es in diesen 14 Jahren gegeben – immer wieder schien eine Übereinkunft zwischen Naturschutz und Wasserverband in unmittelbarer Reichweite, ja, gesichert, aber immer wieder kamen dann neue Forderungen an den Naturschutz auf den Tisch. Hier noch einmal chronologisch die wichtigsten Stationen dieser scheinbar „never-ending-story":
Während der Arbeiten gab es am Graben auch einen offiziellen Besuch: Annette Randt, Heidenaus Bürgermeisterin und AKN-Mitglied, und Herr Björn Hoppenstedt, Kreisrat in Winsen, nahmen begeisterten Anteil an den vor ihren Augen ablaufenden Arbeiten. Herr Hirt von der Naturschutzabteilung, der in all‘ den Jahren nimmermüde und zäh (in engster Abstimmung mit dem AKN) ein Hindernis nach dem anderen abgebaut hatte, war ohnehin vor Ort. |
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Der neue Fanggraben am Westrand mit unserem Rammpegel (in der Mitte rechts) |
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Im Frühtau im Moor An einem Tag Ende August machten mein Sohn und ich uns frühmorgens, noch in der Dunkelheit, auf den Weg zum Tister Bauernmoor, um Kraniche zu beobachten. Die Luft war leicht diesig und es versprach ein schöner Tag zu werden. Wir wurden nicht enttäuscht, denn langsam erhob sich über dem mit leichtem Nebel bedeckten Wasser die Sonne. Es war eine wunderschöne Stimmung. Wie das an dem Tag mit den Kranichen war, habe ich nicht mehr so genau in Erinnerung, denn das eigentlich Wunderbare ereignete sich für mich auf dem Rückweg. Die Sonne war jetzt vollends da und auf allen Pflanzen lag glitzernd der Tau. Aber nicht nur das, sondern an den Gräsern, vor allem am Pfeifengras, saßen mit Tau bedeckte Libellen, die aufgrund der Nässe noch flugunfähig waren. Da ich so etwas zum ersten Mal erlebte, war ich natürlich begeistert und freute mich, diese Wunder mit meinem Fotoapparat festhalten zu können. Da mich dieses Erlebnis so beeindruckt hatte, machte ich mich 14 Tage später, mit einer Freundin, wieder auf den Weg. Jetzt war es schon richtig Herbst und alle Spinnennetze glitzerten im Sonnenschein. Diesmal hingen an den Gräsern neben Libellen auch Wespenspinnen, Raupen und Grashüpfer. Auch einen sorgfältig gearbeiteten Kokon der Wespenspinne für ihre Brut entdeckte ich. Er sieht aus wie ein kleiner japanischer Lampion. Es war wieder ein wunderschöner Morgen und zufrieden machten wir uns auf den Weg nach Hause und freuten uns auf ein gutes Frühstück. |
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Die AKN-Exkursionen 2008 An der Kreisgrenze bei Hollinde: Pfeifengras, Moorbirke und Kiefer dominieren seit langem die trockenen Torfsockel. Tief verschattet liegen daher z.T. die alten Torfkuhlen mit immer noch quellig-grünen Torfmoospolstern, wenn noch Sonnenlicht sie erreicht. Längs des Dohrener Mühlenbaches Nachdem die Wandergruppe den breiten Sandweg Bötersheim – Seggernhoff erreicht hatte, ging es zurück nach Dohren. Im Garten des o.g. Heimes gab es im Schatten alter Bäume ein gemütliches Zusammensein mit (gespendeten) Speisen und Getränken. Allen Beteiligten und besonders den Spendern sei herzlich gedankt. |
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Aus der Wümmeniederung 1. Obere und Untere Wümmeniederung 2. Alte und Neue Projekte Die Schaffung neuer Wiesentümpel auf kreis- bzw. landeseigenen Flächen von Herbst 2006 und 2007 hat im September 2008 ihre Fortsetzung gefunden. Die Renaturierung des Todtgrabens südlich von Otter hat jetzt (Ende 2008) ihr erstes aufregendes Jahr hinter sich. Hier am Todtgraben ist einiges in Bewegung gekommen. Dem Beobachter leuchten dabei großartig die hochragenden auffälligen Blütenstände des Drüsigen Springkrautes entgegen. Die Schönheit und Insektenfreundlichkeit dieser Invasionspflanze können aber nicht über ihre Verdrängungskraft gegenüber einheimischen niedrigen Ufer- und Auenpflanzen hinwegtäuschen. Ihre Samen sind durch die Hochwasser auch in Bewegung gekommen, bachabwärts, und fanden im ersten Jahr nach den Arbeiten konkurrenzlose Keimungsbedingungen auf den rohen Böden vor. Auch für die Zukunft und nicht nur am Todtgraben besteht hier durchaus eine Problemsituation an unseren Bachläufen. |
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Der Todtgraben: Das frische Kiesbett Herbst 2007 (li), nach dem ersten Hochwasser Frühj. 2008 (mi), bei Niedrigwasser Oktober 2008 (re) |
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Am Otterberg Am15.07. schwang ich mich aufs Fahrrad und hoffte sehr, die schönen Schachbrettfalter noch anzutreffen, um Bilder von ihnen zu machen. Meine Hoffnung und meine Erwartung wurden noch übertroffen von dem, was sich mir dort zeigte. Schon auf dem Weg zum Dost begegneten mir einige dieser Falter, aber dort angekommen, schwirrte es nur so. Auf dem Busch tummelten sich, neben einigen Großen Ochsenaugen (Maniola jurtina), 15 bis 20 Schachbrettfalter und ließen sich auch gar nicht aus der Ruhe bringen. Ich ließ mich vor diesem Busch nieder und sah glücklich diesem Geflatter zu. Dann machte ich Aufnahmen von ihnen, und auch das störte sie nicht. Dort schaute ich in meinen Kosmos Schmetterlingsführer, um mehr über die Schachbrettfalter zu erfahren: Er gehört zu den Edelfaltern und dort zur Unterfamilie der Augenfalter. Weiter heißt es, dass eine deutliche Ausbreitungstendenz im norddeutschen Raum stattfindet, während er in einigen anderen Gegenden im Rückgang begriffen ist. Nun vergingen 14 Tage, bevor ich am 03.08. mich wieder auf den Weg machte. Diesmal entdeckte ich gleich zu Anfang einen kleinen gescheckten Falter, der mir unbekannt war. Mit sehr viel Geduld sind mir dann ein paar sehr deutliche Aufnahmen gelungen. Ebenfalls sah ich einen kleinen Falter fliegen, der Ähnlichkeit hatte mit dem Großen Ochsenauge. Auch er war nicht bereit, sich ohne Mühe fotografieren zu lassen. Ganz viele kleine Purpurspanner waren außerdem unterwegs. An meinem Dostbusch angekommen, dessen Blüten zur Neige gingen, saßen noch zwei Schachbrettfalter. Auf meinem weiteren Weg wartete noch eine Überraschung, nämlich noch ein kleiner hübscher, mir unbekannter Falter, von dem mir auch eine Aufnahme gelang. Einige Male noch war ich auf dem Otterberg , einmal noch sah ich einen Kleinen Perlmuttfalter, hier und da ein Ochsenauge und dann waren die Schmetterlinge verschwunden. Auch auf Wiesen und Feldern und in den Gärten sah ich kaum noch welche, auch mein Schmetterlingsflieder blieb leer und ich hoffe, dass die Schmetterlinge im nächsten Jahr wieder zahlreich erscheinen, um unser Leben reicher und bunter zu machen. |
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Weitere Flug-Wanderer aus dem Süden Über dieses Stadium ist eine zarte Schlanklibelle, das Kleine Granatauge (Erythromma viridulum), längst hinaus. Am 7. Und 8. August diesen Jahres fand ich an dem vom AKN neu geschaffenen Wiesentümpel am Nordrand des Großen Moores mindestens 10 Paare dieser schönen Libelle eifrig bei der Eiablage. Millimeterdicht über der Wasseroberfläche flogen die Paarungsketten emsig hin und her. Einerseits auf der Suche nach geeigneten Eiablageplätzen, die hier noch rar sind. Andererseits diese auch immer wieder heftig verteidigend, auch gegen andere Arten, wie die Azurjungfern. Begehrt waren die noch kleinen schwimmenden Torfmoosinseln und - nahe am Ufer – die dort aufwachsenden Torfmoosflecken. Stets mussten die kleinen „Köpfe" der Torfmoospflänzchen wenigsten einige Millimeter über die Wasseroberfläche hinausragen. Literatur: |
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Der Tag, der unvergesslich wurde – P.S. Die Weinbergschnecke ist eine kalkstete Art und daher in Nordwest-Deutschland relativ selten. Durch Verschleppung gerät sie neuerdings auch in andere Landschaftsteile, so dass man sie zunehmend außerhalb ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes antrifft. Die Wanddicke des Schneckenhauses ist vom Kalkangebot abhängig. |
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Was blüht denn da? Mitte Juli kam ich auf einem meiner Spaziergänge zum Schulgelände am Düvelshöpen. Dieses liegt dicht an der Kleinbahn, und direkt hinter der sorgfältig gemähten Wiese des zum Schulgelände gehörenden Abschnittes befindet sich ein durch Pfähle abgetrennter, schmaler, etwa 15 Meter langer Streifen naturbelassenes Gelände, das bis an die Bahn reicht. Angezogen wurde ich von einem angenehmen Duft. Als ich näher kam, erkannte ich zu meinem Erstaunen die quirligen gelben Blütenstände des Echten Labkrauts (Galium verum), für mich die erste Entdeckung im Bereich Tostedt und dazu noch ausgesprochen reichlich. Damit aber noch nicht genug der Überraschung, denn ebenfalls reichlich vorhanden war die Wiesenflockenblume (Centaurea jacea), die ich aus der Entfernung zuerst für Disteln gehalten hatte. Auch diese Pflanze ist in unserer Umgebung nicht häufig anzutreffen. Mir sind zur Zeit nur drei Standorte bekannt. Die Blütenkörbchen der Flockenblume werden gerne von Schmetterlingen aufgesucht und für einige Raupen von Tag- und Nachtfaltern ist sie die Futterpflanze. Außerdem gab es einen kleinen Bestand des Wilden Dostes (Origanum vulgare), der gut zu dieser Pflanzengesellschaft passt und auch gerne von Insekten besucht wird. Alle drei Arten lieben warme, lichtreiche Standorte auf lehmig-humosem, gern auch auf etwas kalkhaltigem Boden. Solche Bedingungen sind in Nordwestdeutschland selten, an der Bahnlinie im Bereich des Düvelshöpen mit lehmigem Grund aber offenbar gegeben. Ein schönes Beispiel dafür, dass uns Pflanzen zeigen, was im Boden steckt. Ein schönes Fleckchen Erde. So kann man auch direkt um die Ecke interessante Entdeckungen machen. |
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Aktivitäten des AKN im Sommerhalbjahr 2008 Begehungen, Bereisungen, Treffen, Sitzungen, Arbeits- und Pflegeeinsätze |
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Mi. 07.05.08: | E-Zaun-Instandsetzung auf der Lungenenzian-Weide, |
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Di. 27.05.08: | Sitzung des Planungs- u. Umwelt-Ausschusses der Gemeinde Tostedt, | |
So. 15.06.08: | 1. AKN-Exkursion: Munsmoor u. U., Hollinde, | |
So. 22.06.08: | AKN-Info-Stand beim Hoffest/Wörme, | |
Do.26.06.08: | 3. Donnerstag-Exkursion (Weller Sandgrube), | |
Fr. 27.06.08: | Treffen mit Nabu-Vertretern am Hillenberg/ Kakenstorf (Maßnahmenbesprechung auf der Nabu-Brachfläche), | |
Sa. 28.06.08: | AKN-Infostand auf dem Bürgerfest in Tostedt, | |
Mi. 02.07.08: | Erneuerung u. Ausmähen des E-Zaunes um den Dallmann-Tümpel herum, | |
Do. 10.07.08: | 4. Donnerstag-Exkursion (Südhang Otterberg), | |
Mi. 23.07.08: | Begehung des Eichenkrattwaldes bei Handeloh auf Initiative des Landkreises (Herr Böttcher) mit mehreren Vertretern der HWW (Eigentümer d. Fl.), der Forst u. dem AKN (s. Kurzbericht im Heft), | |
Do. 31.07.08: | 5. Donnerstag-Exkursion (Condor-Gelände/Heidenau), |
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Mo. 04.08.08: | a) Lagebesprechung auf unserer Pachtweide am Wistedter Berg b) Mäharbeiten an den Dittmer-Teichen, |
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Fr. 08.08.08: | Aufstellen der Obstbaum-Infotafel am Kauers Wittmoor, | |
Di. 12.08.08: | Errichtung einer einfachen Zaunsperre am Brachacker Ottermoor gegen das Befahren durch die Jagdberechtigten, | |
Do. 14.0.08: | 6. Donnerstag-Exkursion ( Schmokbach-Areal/Neddernhof), | |
Mo. 18.08.08: | Ausmähen der Quellbachufer auf der Pachtweide Wistedter Berg, | |
Do. 21.08.08: | Abräumen des Mähgutes am Wistedter Berg, | |
Fr. 22.08.08: | Pflege des Equinox-Hügels am Schmokbach, | |
Mo.25.08.08: | a) Ausmähen der Bachränder am Schmokbach (1. Teil) b) Vorexkursion Dohrener Mühlenbach, |
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Di 26.08.08: | Begehung der Bahnlinienrandstreifen südl. von Handeloh mit Botanikern des NLWKN (Nieders. Landesamt für..... u. Naturschutz) Ziel: Schutz der Pflanzenbestände dort, | |
Do. 28.08.08: | Zaunreparaturen auf einer unserer Pachtflächen am Dössel, | |
Sa. 30.08.08: | Teilnahme an den Feierlichkeiten zum 15jährigen Jubiläum des Naturkundlichen Museums u. der Schulungsstätte Handeloh von Herrn Dr. Hamann, | |
So. 31.08.08: | 2. AKN-Exkursion: Dohrener Mühlenbach, | |
Do. 04.09.08: | Freisägen der Teiche bei Schiel, |
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Fr. 05.09.08: | Erstes Treffen mit Frau Bolz und den diesjährigen Zivildienstleistenden, | |
Mo.08.09.08: | Abstimmungs-Begehung mit Herrn Hirt (Naturschutzabt. Ldkr. Harburg) im Everstorfer Moor, | |
Mi. 10.09.08: | Einführungs-Tour mit den neuen Zivis zu ihren Arbeitsorten im Großen Moor, Ottermoor, auf den Poppenwischen, | |
Do.11.09.08: | Sägearbeiten im Everstorfer Moor als Vorbereitung für die Baggerarbeiten zur Grabenkammerung, | |
Mo.15.09.08 bis Fr.19.9.08: |
Betreuung der Baggerarbeiten in der Wümmeniederung, | |
Mo.15.09.08: | Themen-Abend des erweiterten AKN-Vorstandes: Arbeitsmöglichkeiten mit Kindern u. Jugendlichen, | |
Mo.22. u. Di. 23.09.08: | Betreuung der Baggerarbeiten zur Grabenkammerung im Everstorfer Moor, | |
Do.25.09.08: | Mahd auf Pachtweide Wistedter Berg (Balkenmäher), | |
Fr. 26.09.08: | Begehung verschiedener Flächen in der Wümmeniederung Tostedt-Land/Königsmoor mit dem Eigentümer, Herrn Rose, | |
So. 28.09.08: | AKN-Infostand beim Hoffest Quellen, | |
So. 05.10.08: | Betrifft Eichenkrattwald: Treffen mit dem Ehepaar Baur, Moosexperten aus Hamburg, | |
Mo. 06.10.08: | Begehung des Todtschlattareals mit Nicola Matthies, Forstbe-triebsgemeinschaft Hollenstedt, zwecks Abstimmung von Maßnahmen, | |
Di. 07.10.08: | Ausmähen der Schmokbachränder (2. Teil), | |
Mi. 08.10.08: | Abstimmungs- u. Info-Begehung zu verschiedenen Projekten u. Flächen in d. SG Tostedt mit Herrn Gumz, Naturschutzabt. Ldkr. Harburg, | |
Do.16.10.08: | Mahd und Abräumen auf den Poppenwischen bei den Dittmer-Teichen u. auf der Obstbaumfläche an d. Quellner Straße, | |
Sa.18.10.08: | Begehung des Eichenkratts mit dem Pilzexperten Jörg Albers, Tostedt, zwecks Erfassung der Pilzflora dort, | |
Do. 23.10.08: | Herbsttreffen der Handeloher Arbeitsgruppe, | |
Di. 28.10.08: | a) Praktische Einführung der Zivis in die Arbeit im NSG Ottermoor b) Ausmähen der Schmokbachränder (3. Teil), c) Nieders. Naturschutz Akademie (NNA) Reinsehlen: Fachtagung zum Thema "Das Blaue Metropolnetz" im Großraum Hamburg (Gewässerentwicklung/Biotopvernetzung), |
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Mi. 29.10.08: | Abräumen des Mähgutes am Schmokbach, | |
Di. 04.11.08: | Begehung des Waldgeländes aus dem Antrag für den Bebauungsplan „B 33-Bahnhof" in Tostedt, |
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Mi. 05.11.08: | Vorsägearbeiten für den Großeinsatz der Jugendfeuerwehr der SG Tostedt im Großen Moor, | |
Do. 06.11.08: | Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses der Gemeinde Tostedt. | |
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